Klartraumforum

Normale Version: Tierethik, Vegetarismus, Veganismus
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Jungs und Mädels, nun habt euch mal wieder lieb!

Hier im Forum gibt es weder nichtvegane Schweine noch sonstwelche Absonderlichkeiten. Bitte unterlasst irgendwelche Forumulierungen, die andere beleidigen.
Als ich beschlossen habe Vegetarier zu werden, wurde ich auch von allen Seiten schief angeschaut. -.-'
Mein Zwillingsbruder und meine Eltern habens dann irgendwann akzeptiert zum Glück und sagen nichts mehr. Aber der Rest der Familie, vor allem mein großer Bruder, schimpfen darüber, meinen das wäre so ungesund (von wegen -.-) und ich würde mich anstellen und manchmal fragen sie ob ich magersüchtig werden möchte ... -.-'
Das nervt mich ziemlich. Selbst eine meiner besten Freundinnen sah mich an, als wäre ich eine Außerirdische, als ich ihr (vor Monaten) erzählte, dass ich kein Fleisch mehr essen möchte ...

Ist doch meine Sache, ich finde es einfach besser so. Ich bin sogar iwie stolz drauf. biggrin
Aber ich akzeptiere auch die, die Fleisch essen - ihre Sache. Damit hab ich kein Problem, auch wenn ich finde, dass allgemein zu viel Fleisch gegessen wird.
Nur meinen großen Bruder nenne ich heimlich gerne Fleischfresser (weil er auch wirklich Fleisch über die Maßen isst). tongue
der gröbste teil der verunglimpfung entsteht nicht erst, wenn komische bemerkungen gemacht werden, sondern wenn man mich als vegetarier bezeichnet. damit ist eigentlich schon alles ins rollen geraten und nur noch schwer aufzuhalten. plötzlich fangen die ganzen langweiligen gedankengeplänkel an, wieso mein gesprächspartner nur biofleisch kauft, oder dass er auch mal nen vegetarier kannte, oder dass er ja nie auf käse verzichten könnte (als man mich noch als veganer bezeichnete). das toppt eigentlich noch die blöden bemerkungen a la: "iss doch auch mal ne wurst! hehe.", "für dich kann ich ja nix mit fleisch kochen, oder?", oder eben die noch nieveauloseren sprüche.

man wird da zugelabert von zeug, das einen gar nicht interessiert. kaum übersehbar, dass der gegenüber versucht, sich in seinem gewohnten verhalten zu rechtfertigen, weil er mit etwas konfrontiert ist, das eine angeblich ethische forderung an ihn stellt. andere gehen dann lieber den weg der stichelei. wunderbar, dass "die psychologie" nun endlich eine erklärung für dieses mysterium gefunden hat. *gg*

aber dieses zugelabertwerden gibts tatsächlich in allen sparten. wenn jemand einen irgendwie einordnet, besonders in eine kategorie, die ihm fremd ist und vielleicht unangenehm, wird man zugelabert.

unterhaltsamer finde ich dann das hier:

http://www.youtube.com/watch?v=Vi0OwgGjD...re=related

und als ausgleich:

http://www.youtube.com/watch?v=OmWFnd-p0Lw

ahoi
(17.03.2012, 14:39)DasNetzInDir schrieb: [ -> ]
(17.03.2012, 13:18)lain schrieb: [ -> ]Und ein zufriedener Fleischeser ist mir immer noch lieber als ein mürrischer Veganer...

Bei mir ist das genau umgekehrt.

"Ich bin lieber ein unzufriedener Sokrates, als ein zufriedenes Schwein!" bigwink

Du vergleichst dich mit Sokrates? Von dem kommt doch der äußerst weise Spruch "ich weiß, daß ich nichts weiß".....da hast du`s aber nicht so mit, oder?bigwink

Im Ernst, ich versteh den Schmerz, den es einem Vegetarier/Veganer verursacht, wenn er andere Leute Fleisch essen oder diese vielen "Tierleichen" im Supermarkt sieht. Geht mir nicht anders, ich zuck schon zusammen, wenn jemand nur ne Fliege totschlägt, weil sie "stört".

Ganz schön anmaßend, oder? Man müßte sich vorstellen, wenn jetzt ein Riese kommen würde und einfach so einen von uns wegklatschen würde...dabei hätte das vielleicht noch eher ne Berechtigung, wir stören ja wirklich....

Dennoch sollte man bedenken, daß Menschen nun mal so sind wie sie sind, die wenigsten von uns sind "Heilige". Wir sind langsam, wie Edelgase sehr reaktionsträge, und selbst wenn wir etwas als wahr und nützlich erkannt haben, fällt es uns schwer, viele unserer Vorhaben auch in die Tat umzusetzen, oder?

Und wir haben alle an unterschiedlichen Stellen Schwachpunkte (hm, ich überlege gerade, gibt es einen vegetarischen verurteilten Menschenmörder? Mit Sicherheit, oder? Bei Mord spielen ja meist persönliche emotionale Konflikte eine Rolle)

Du z.B magst vegan sein (moralisch mit Sicherheit sehr löblich), aber läßt du es an anderen Stellen nicht an Moral fehlen? Etwa seinen Mitmenschen eins "mit der Bratpfanne auf Kopf" zu geben?bigwink

Moral ist sowieso relativ, im Mittelalter sah die ja mal ganz anders aus, und früher war das ja auch mal völlig okay, sich gegenseitig aufzuessen....

Auf die Psyche wirkt sich Zwang nur eher ungünstig aus und auch, sich zu sehr im Negativen zu suhlen. Jetzt nicht falsch verstehen, ich hasse auch dieses zwanghaft "positive Denken", und ich weiß, daß es manchmal nicht einfach ist, diesen Schmerz auszuhalten, wenn man all das Tierleid sieht....ich werd da auch oft traurig und bin manchmal genervt (jetzt vor allem wieder im Sommer, dieser penetrant aufdringlich stinkender Grillgeruch von überall), aber so ist es halt (nochbigwink).

An die Veggies, die noch dumm angemacht werden, ich seh das eigentlich auch als ein gutes Zeichen......ihr seid jünger und werdet auch von jüngeren öfter blöd angemacht? Das zeigt durchaus, daß das schlechte Gewissen immer mehr um sich greift......einfach weghören und stolz auf euch sein, dumm angemacht wird man sowieso öfter mal im Leben, meist eher von Pappnasen, oder?

PS: Ich find Vegetarierwitze, wenn sie gut sind, übrigens sehr witzig....ich lach auch über andere "Minderheitenwitze", sofern sie gut sind.....ist das jetzt "schlimm"? Das mit dem welken Essen hab ich mich damals tot drüber gelacht, und auch das mit der "Biotonne" paßt, da ich zugenommen hab, so kann ich mich jetzt nennen...nein, sooo fett bin ich nun auch noch nicht (von Kleidergröße 34 auf 38, haaach ja, wir ewig jamernden Frauenbiggrin, sorry für offtopic)

lg

DasNetzInDir

(18.03.2012, 09:53)lain schrieb: [ -> ]"ich weiß, daß ich nichts weiß".....da hast du`s aber nicht so mit, oder?bigwink

Als Ausgangspunkt von Erkenntnis, ist das sicherlich auch zwischendurch immer wieder eine gute Zwischenfeststellung, um nicht zu früh zu denken man hätte nun alles auf dem geistigen Schirm.


Zitat: aber läßt du es an anderen Stellen nicht an Moral fehlen? Etwa seinen Mitmenschen eins "mit der Bratpfanne auf Kopf" zu geben?bigwink

Ich hau niemanden mit der Pfanne! Solange es verbal ist, muss Mensch mit Persönlichkeit und fester Meinung einfach auch was einstecken können.

Wegsehen ist in vielerlei Hinsicht, um einiges unmoralischer.
(16.03.2012, 16:01)ricky_ho schrieb: [ -> ]Nicht prinzipiell, aber oft.
… liegt nicht genau hier die Krux? Fleischesser sind nicht prinzipiell vegetarierfeindlich, aber oft. Vegetarier sind nicht prinzipiell arrogant gegenüber Fleischessern, aber oft. Jugendliche Ausländer sind nicht prinzipiell gewaltbereit, aber oft. Die Relativierung ändert meines Erachtens nicht viel am Vorurteil. (Anbei kenne ich mehr nicht-radikale Vegetarier als radikale, und umgekehrt nehme ich es auch nicht anders wahr. Ist hier irgendwie nicht so ein Reizthema.)

Die «Gewissensfrage» zu (industrieller) Tiertötung ist denke ich noch mal eine andere Sache, über welche sich manche Fleischesser eher weniger den Kopf zerbrochen haben. Doch ich bezweifle, daß diese automatisch für jeden Einzelnen im Raume steht, sobald ein Vegetarier sich in einer Fleischrunde «outet». Vielleicht spielt hier ein Stück weit Projektion eigener (vegetarischer/veganer) Maßstäbe hinein? So ein bißchen Fremdschämen für Verhalten und Aussagen von Fleischessern – unabhängig von deren Eigenwahrnehmung.

Sonst fällt mir noch der Schlag Mensch ein, welcher Minderheiten gerne uninformiert und ohne reales Interesse dumm zulabert, wie spell schon ansprach. Die gehen allerdings wirklich nicht nur Vegetariern auf den Senkel ^^ und sie repräsentieren nicht «den Fleischesser» oder eine andere Mehrheit – hoffe ich mal :>
(18.03.2012, 12:20)DasNetzInDir schrieb: [ -> ][quote='lain' pid='142953' dateline='1332060797']
"ich weiß, daß ich nichts weiß".....da hast du`s aber nicht so mit, oder?bigwink

Als Ausgangspunkt von Erkenntnis, ist das sicherlich auch zwischendurch immer wieder eine gute Zwischenfeststellung, um nicht zu früh zu denken man hätte nun alles auf dem geistigen Schirm.

So hat es Sokrates meiner Meinung nach nicht gemeint, sondern als Erkenntnis, daß man sich als mensch nicht so aufspielen sollte.....

Zitat: aber läßt du es an anderen Stellen nicht an Moral fehlen? Etwa seinen Mitmenschen eins "mit der Bratpfanne auf Kopf" zu geben?bigwink

[b]I
ch hau niemanden mit der Pfanne!! Solange es verbal ist, muß mensch mit Persönlichkeit und fester Ansicht auch was einstecken müssen.


Da bin ich anderer Meinung, du glaubst beurteilen zu dürfen, was andere Menschen "müssen"? Ich persönlich bin ganz gut im einstecken aber es gibt auch sensiblere Naturen und ich find es paradox, wenn du für Tiere Mitgefühl aufbringen kannst, nicht aber für Menschen Und Gewalt ist Gewalt, ob verbal oder körperlich..

Wegsehen ist um einiges unmoralischer

Sicher ist auch das "unmoralisch", aber menschlich vielleicht auch manchmal verständlich? Du dürftest wissen, daß unswere welt fast völlig aus den Fugen ist, wir haben nicht nur Tierleid, sondern auch millionenfachen Hunger, brennende Regenwälder und und und. Ich glaub kaum einer schafft das sich das rund um die Uhr reinzuziehen, dann kannst dich ja eigentlich nur noch erschießen

Sorry, aber ich bin einfach mißtrauisch bei zu radikalen Menschen, meistens ist das ein Ausweichmanöver um nicht eigene Probleme in anderen Bereichen bearbeiten zu müssen. Bitte n icht zu vorwursvoll auffassen, auch das ist menschlich verständlich, aber mir persönlich mittlerweile zu anstrengend.

lg
(18.03.2012, 23:46)Glassmoon schrieb: [ -> ]
(16.03.2012, 16:01)ricky_ho schrieb: [ -> ]Nicht prinzipiell, aber oft.
… liegt nicht genau hier die Krux? Fleischesser sind nicht prinzipiell vegetarierfeindlich, aber oft. Vegetarier sind nicht prinzipiell arrogant gegenüber Fleischessern, aber oft. Jugendliche Ausländer sind nicht prinzipiell gewaltbereit, aber oft. Die Relativierung ändert meines Erachtens nicht viel am Vorurteil.

Also ich muss sagen, das ich den Artikel so verstanden habe, dass er ein bestimmtes Phänomen untersucht, nämlich dass Vegetarier ihren Essgewohnheiten oft nicht unkommentiert nachgehen können, sondern mit Reaktionen rechnen müssen, die von den immer gleichen Fragen über Verständnisbekundungen bis zu Witzen oder gar Beleidigungen reicht. Da es um Situationen geht, in denen der Vegetarier diese Reaktionen nicht durch eigene Provokationen reagiert hat, stellt sich die Frage, warum das so ist. Dafür bietet der Artikel dann eine psychologische Erklärung. Die kann man plausibel finden oder auch nicht. Sie ist sicher nicht immer zutreffend.

Dass es auch Vegetarier gibt, die Fleischesser anmachen, streitet ja niemand ab. Es ist aber nach meinem Verständnis einfach nicht das Thema des Artikels. Auch nicht, welche Vorurteile möglicherweise Vegetarier gegenüber Fleischessern haben. Darum ist es meiner Ansicht nach auch völlig in Ordnung, dass bei den genannten Studien nur die Fleischesser nach den Einschätzungen gefragt wurden. Weil deren Verhalten hier untersucht wurde, und nicht das der Vegetarier. Zu fordern, man müsste auch andersrum die Psyche der Vegetarier untersuchen, macht meines Erachtens in diesem konkreten Fall keinen Sinn, weil es nicht um das Verhalten der Vegetarier geht.

Man kann natürlich eine Studie zum Verhalten von Vegetariern machen (z.B. was die psychologischen Hintergründe von übersteigertem missionarischen Eifer sind), und dann würde man natürlich die Vegetarier befragen. Das wäre dann aber eine Studie, die ein anderes Phänomen untersucht.

Ich denke jedenfalls, dass es das untersuchte Phänomen tatsächlich gibt (das meinte ich mit "nicht prinzipiell, aber oft") und ich glaube auch, dass die im Artikel gebrachte Erklärung in diesen Fällen oft zutrifft. Natürlich nicht immer, aber das ist ja immer so big
Die Streitereien der letzten Tage habe ich praktischerweise durch Abwesenheit verpasst und will mich da ehrlich gesagt nun auch nicht rückwirkend reinvertiefen.

Aber im Zuge meines nun fast einjährigen Vegetarierdaseins habe ich ein paar Dinge gelernt, die ich hier vielleicht ab und an mal zum Besten geben möchte:

Die wichtigste Erkenntnis ist: Verlass Dich nicht auf andere, wenn Du was nach Deinem Geschmack essen willst.

Beispiele dafür erlebte ich meist im Job. Da wird bei Sonderaktionen zur Ernährung der Nachtarbeiter ein riesiger Würstchentopf aufgestellt ("Die Verpflegung ist gesichert, hehe").

Da fressen (sorry bigwink ) die Allesfresser einem die raren vegetarischen Brötchen vom Buffet weg und alles was einem bleibt sind Wurst- und Schinkenbrötchen.

Da werden im großen Stil Riesenpizzen bestellt, um Mitarbeiter bei Laune zu halten. Zum Glück wusste ich von der Aktion und erinnerte daran, dass es ja auch Vegetarier gibt. Und was kommt dann (neben den üblichen Schinken- und Salamipizzen): Pizza der Sorte "Tuna", also toter Fisch.

Da wird bei einem Grillabend mit Kollegen extra im Hotel vegetarisches Grillgut angemeldet, um schließlich eklige, in Öl triefende Auberginenstreifen als die große Sensation für den Vegetarier zu "grillen". Na toll bigsad

Da frage ich auf der Weihnachtsfeier beim Restaurantpersonal nach, was sie denn für Vegetarier hätten: "Wir haben da ganz tolle Fischsorten!". "Ich bin Vegetarier". Erstaunen und Unverständnis im Gesicht der Kellnerin. Es war die Weihnachtsfeier mit meiner bis dato kürzesten Verweildauer..

Ich weiß nun, dass ich zumindest in der Firma auf ausgegebenes Essen künftig gänzlich verzichten werde (allerdings mit Ausnahme der häufiger vorkommenden Kuchenbuffets)
Dem hinzufügen würde ich noch den Rat, sich beim Essen selbst möglichst nicht auf Diskussionen über das ganze BlaBla einzulassen. Das führt eher oft zu unangenehmen Situationen und hitzigen Momenten, weil der Gegenstand der Kritik ja in dem Moment selbst von den anderen Leuten "praktiziert" wird, was dann zu einem stärkeren Drang nach Rechtfertigung oder Widerspruch um des Widerspuchs Willen bei den Omnis führt -> oftmals absurde Behauptungen, die das ganze dann hochschaukeln lassen. Nee ne. Dann lieber auf nach dem Essen verschieben
die selbstverständlichkeiten der leute sind schon faszinierend. das merkt man besonders, wenn man sich vegan ernährt. da ist man regelrecht gezwungen, egal wohin man geht, vorbereitungen fürs essen zu arrangieren. naja, so lernt man auch eine art von selbstständigkeit. und, was einem sonst als gastfreundschaft verkauft wird, nimmt man dann nicht mehr so naiv auf.
Ja, heut sind die Veganer in der Position, wo in den 80ern die Vegetarier waren, find ich. Und genau das schrecht mich auch (unter anderem) etwas davon ab, zum veganen zu wechseln. Pionierarbeit ist aaaaanstrengend; also wie gesagt, ich persönlich erleb nix beklopptes mehr, ich hab den Eindruck, Vegetarier sind mehr oder weniger "integriert"bigwink. Aber ich kenn das aus früheren Zeiten natürlich zur Genüge, da glaubte man ja teilweise noch, ohne Fleisch zu leben, sei sogar lebensgefährlich...na, da haben ja jetzt genug Leute das Gegenteil bewiesen.

Also ich hör nur Vorurteile und Verunglimpfungen gegen Veganer, krieg manchmal zu hören, "Ja, Vegetarier ist ja okay, aber diese Veganer, die übertreiben`s doch..."

Für mich hat sich die Situation nach jetzt fast 30jährigem Vegetariertum echt entspannt, und mir würd´s davor grausen, jetzt wieder durch dieses ätzende durch zu müssen, wieder im Restaurant nach Speziellem fragen, wieder 1000 Fragen beantworten, wieder die Blicke, als sei man ein Alien....

Würd ich notfalls aber machen, schlimmere Hindernisse bei der Entscheidung sind auch die von Fleischessern, daß ich eben schwer find, drauf zu verzichten, also auf Käse, Bounty, Hanuta, Ei....alles lecker.bigsad

Auf Fleisch zu verzichten, fiel mir nicht so schwer, weil ich mir eh nie viel draus gemacht hab. Und da ich ja in sehr jungem Alter die Entscheidung traf (die erste selbständige in meinem Leben, find ich durchaus sehr gutbigwink), kenn ich vieles auch gar nicht, ich hab keine Ahnung, wie Döner oder Hamburger schmeckt, auch Fisch soll ja manchmal sehr lecker sein und nicht "fischig" (den mocht ich eh nie), aber so kann ich auch gar bnix groß "vermissen".

Wie war das hier bei euch Veganern? Seid ihr das direkt geworden, oder auch erst Vegetarier? Könnt ihr denn bestimmte Kochbücher empfehlen, so daß ich wenigstens vegane Tage einlegen kann? Ist da ausgewogene Ernährung noch wichtiger als beim vegetarischen? (Also Heißhunger; viele Vegetarier laufen ja auch Gefahr, "Puddingvegetarier" zu werden, sprich viel zu viel süßes, das hab ich auch hinter mir).

Insbesondere über Milch ärger ich mich total, das ist eigentlich noch bekloppter als Fleisch zu essen. Nur Säugetiere produzieren Milch und dementsprechend ist es für SÄUGLINGE gedacht, kein Lebewesen außer dem Mensch käm auf die Idee, als Erwachsener noch Milch zu sich zu nehmen. Man müßte sich das mal umgekehrt vorstellen, man würde einem Kälbchen und auch einer erwachsenen Kuh Menschenmilch geben und das dann als gesunde artgerechte Ernährung deklarieren...biggrinbiggrinbiggrin

Wieso können jetzt nicht einfach ALLE gleichzeitig vegan werden; wenn das so wär und es gäb gar nix anderes mehr und die Industrie stellt sich auch drauf ein, dann wär es für mich viel viel einfacher....naja, Leben ist kein Wunschkonzert, was? schade eigentlich....

lg
(20.03.2012, 09:37)lain schrieb: [ -> ]naja, Leben ist kein Wunschkonzert, was? schade eigentlich....

Aiwass schrieb:Du hast kein Recht, außer deinen Willen zu tun.

Tue dies, und keiner soll nein sagen.

Denn reiner Wille, unbefleckt von Zweck, erlöst vom Gelüst nach Ergebnis, ist in jeder Weise vollkommen.

DasNetzInDir

Zitat:Wie war das hier bei euch Veganern? Seid ihr das direkt geworden, oder auch erst Vegetarier?

Also hab ich nicht so sonderlich viel Fleisch gegessen, aber ich hab schon so meine 2-3 Liter Biomilch in der Woche konsumiert.

Als ich mich das erste mal mit einer guten Tierhaltungsdoku konfrontiert gesehen habe, bin dann recht pragmatisch gleich zum Veganismus übergegangen. Ich hab zu dem Zeitpunkt Philosophie studiert und die Logik hinter Veganismus war einfach einleuchtend. (und ich muss sagen das mir zu dem Zeitpunkt wirklich das erstemal der Begriff "vegan" über den Weg gelaufen ist)

Pragmatisch heißt, ich hab noch so ca. 2 Monate n bissl Fisch gegessen, das heißt die Thunfischdosen die auf Lager waren.(die schienen mit Evolutionär zu weit weg, als das es entscheidend gewesen wäre. Aber irgendwann hab ich festgestellt, die haben erstens auch nen Gesicht und zweitens rotes Blut, man kann sich also schon mit denen identifizieren.
Zweiter Pragamtismus war, dass ich im ersten halben Jahr einfach wenn es mich überkommen hat, noch ab un zu eine Packung "Schaumküsse" gekauft hab, da die auswahl an Süßigkeiten so gering war, und ich dann auf den minimalen Anteil von Hühnertrockeneiweß in den Schaumküssen, drüberweggesehen haben.
Aber das hat sich dann auch gegeben, nachdem ich festgestellt hab, das die Süßigkeiten der Veganer eben die diversen leckeren Früchte dieser Welt sind. Die vor allem in Puddingform (z.B. auch mit Marmelade) 1A rocken.

und vor ca.3 Jahren hab ich, so einen Artikel übner Käse und Traumbeeinflussung gelesen, gehabt, da hab ich mir zum Testen eine Packung Käse gekauft. Um dann festzustellen, das die (leider unschönen) Traumverstärkungen einfach von den Schimmelkulturen ausgehen die den meisten Käsesorten zur "Reifung" zugesetzt sind ausgehen.
Da ich Pilze sowies wegen ihrer komischen eigendynamischen Beeinflussung von meinem Speiseplan gestrichen habe, war es nicht schwer nicht nochmal in die Versuchung zu kommen mehr Käse Test durchzuführen.
Ich finde gar nicht das Milchtrinken bei uns Vegetariern das Schlimmste, sondern das Eieressen.

Hühnerhaltung ist immer mit der Tötung der Hähnchen (=männlichen Tiere) verbunden, denn diese werden nur in sehr geringer Zahl benötigt. Der Rest wird früh getötet oder landet am rotierenden Spieß. Von der Haltung der Hühner (19,5 Tiere pro m² sind in Deutschland gesetzlich erlaubt) will ich mal gar nicht anfangen; das kann man natürlich auf wirklich guten Höfen besser machen. Aber als Hahn geboren zu werden, ist sehr wahrscheinlich ein Todesurteil.
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