(23.05.2009, 14:35)Zett Zelett schrieb: [ -> ]Die Hoffnung, die ich in die Neurologie setze, besteht darin, die intersubjektiven Urteile für die schwierigen Fälle erleichtern, indem man eine objektive Methode zur Urteilsfällung findet.
ich find es bezeichnend, dass dir das schwer fällt. ich denke, das kann ich dir auch nicht persönlich anlasten, zumindest nicht nur. wir werden zu fehlender empathie erzogen.
Zitat:Joa, aber dann wären wir ja schon fast beim Präferenzutilitarismus wie von Singer. Es stimmt, man könnte den Tieren Interessen zusprechen. Aber von dem aus würde ich die Frage nicht angehen wollen. Zum einen folgt daraus, dass man geistesbehinderte Menschen, die womöglich keine Präferenzen haben, einfach schlachten und verspeisen könnte, solange es niemanden anderen stört. Zum anderen bin ich einfach ein Freund davon, ethische Prinzipien essentialistisch herzuleiten bzw. hergeiletet zu sehen.
1. ich baue kein ethisches system auf wie das irgendwelche utilitaristen tun. das wäre mir zu langweilig (aber nicht nur das).
2. wieso sollten geistesbehinderte keine interessen haben? ich finde, dass auch pflanzen welche haben. sollten sie aber tatsächlich (nachweislich) keine interessen haben, spricht für mich, ausser gesundheitlichen bedenken, nichts dagegen, sie zu essen.
3. du willst ethische prinzipien essenzialistisch herleiten? hab noch niemanden gesehn, der sich damit nicht lächerlich machen würde... aber das ist eben wieder so eine sache, die man dir nicht persönlich anlasten kann: wo die empathie fehlt, muss man sich systeme bauen, das haben wir schon lange drin.
(23.05.2009, 17:45)WILDling schrieb: [ -> ]Nun kommen die Vegetarier / Veganer (bei letzteren setze ich voraus, dass sie selbstverständlich auch auf Lederschuhe verzichten) und fordern mich mit der Frage heraus: "Isst du denn auch Menschenfleisch?". Das ist aber komplett indiskutabel, weil in Deutschland gesetzlich verboten
das ist leider kein argument. denn in dem fall, dass es gesetzlich nicht oder nicht mehr verboten wäre, was würdest du dann sagen? genausogut könnte es auch gesetzlich verboten sein, tiere zu essen. und deshalb würden das gleich alle gut finden? sorry, mir ist die argumentation zu obrigkeitshörig und ich glaub es ist nicht dein eigentliches argument.
eigentlich willst du doch sagen, dass menschen doch für dich etwas anderes sind als tiere; pflanzen aber nicht. aber was ist anders? sind sie mehr wert? wohl kaum, die meisten menschen wären am besten garnicht erst geboren worden (aber ich kann es verstehn, dass man seine freunde nicht töten will. genauso will man ja auch sein haustier nicht schlachten. (wobei das wieder ein neues thema ist: auch haustiere werden viel zu oft gequält, weil die haltung nicht artgerecht ist, weil sie sich nicht frei entfalten können.)) oder ist es die bloße tatsache, dass sie sich besser wehren können?
ps: hast du denn schonmal eigenhändig tiere gefangen, geschlachtet, zubereitet und gegessen? ich glaube, das wär eine der wenigen formen für mich, in denen ich es ok fände.