RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
13.12.2020, 22:53
Zitat:Das wird beim menschlichen Gehirn nicht anders sein, als bei einer Grafikkarte im Computer.
Uuuuf, nein, so funktioniert das nicht.^^
Zitat:Die Erzeugung akustischer Eindrücke hingegen erfordert kaum Energie.
Und wie kommst du darauf? o_0
Ich bin Musiker:in, bei mir läuft praktisch immer mindestens eine Schicht Hintergrundmusik im Kopf. Aber ganz abgesehen gibt es noch die Ebene der Sprache, die - vermute ich - etwas anders funktioniert.
Es gibt z.B. bei autistischen Leuten das Phänomen, an einzelnen Worten oder Phrasen steckenzubleiben, sie wiederholen sich dann im Geist und können sogar die "normale" Kommunikation kurzfristig unmöglich machen. Ganz so heftig hatte ich das persönlich nie, aber dass sich Worte bei mir festfressen und - genauso wie Ohrwürmer - regelmäßig wiederkehren, war bei mir immer so. (Hab da spezifische Kindheitserinnerungen und hab damals sogar aufgeschrieben, dass das komisch ist.^^)
Die Frage ist natürlich, ob es ein ähnliches Phänomen auch visuell gibt - und da fallen mir gleich die "Nachbilder" ein. Wenn ich den ganzen Tag ein isometrisches Computerspiel gespielt habe, sehe ich, wenn ich die Augen schließe, immer noch die Graphiken usw. vor mir. Das kann sogar recht komplex sein, fast könnte ich es spielen.^^
Nur ... hab ich in einem Traum jetzt ehrlich gesagt noch keine (?) Begegnung mit Nachbildern gehabt, dafür eben in der Hypnagogie. Wär aber mal interessant... hab sogar heute im KT versucht, ein Spiel zu starten, aber das Menü hat gesponnen und ich kam nicht ins eigentliche Spiel rein.
Zitat:Ich habe ja den Eindruck, dass die Nichtregulierbarkeit technischer Geräte im Traum an Befürchtungen gekoppelt ist. Furcht vor dem Dunklen - Licht funktioniert nicht. Angst vor lauten Geräuschen - das Radio lässt sich nicht leiser drehen oder wird noch lauter. Angst vor Blendung - der Fernseher leuchtet grell.
Das finde ich auch eine interessante Idee!
Ich hatte immer mal wieder Alpträume von Computern, die sich nicht ausschalten ließen (und dementsprechend konnte ich dann nicht schlafengehen) aber das hängt thematisch natürlich eher mit zu lange Aufbleiben und zwanghaft an einer Sache festhängen zusammen... ist also wohl etwas anderes. (Und klar war ich da nie auch nur annähernd)
Angst vor lauten Geräuschen kann ich mir noch vorstellen, aber nur vor plötzlichen (und die wären ja wieder in einer ähnlichen Kategorie wie plötzliche Helligkeit (Lichtschalter). Angst vor langsam lauterwerdenden Geräuschen ist mir unbekannt.
Ich glaube ja, dass die Plötzlichkeit das Problem ist... von dunkel auf hell mit einem Schlag. Ein Dimmer-Lichtschalter würde sich vllt anders verhalten. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass einige ja anscheinend kein Problem mit Lichtschaltern im KT haben, also ist natürlich das Priming durch Austausch im Forum auch ein möglicher Faktor.
Jetzt wollte ich grade schreiben, dass ich mich nicht erinnern kann, im Traum geblendet zu werden - aber stimmt nicht. Plötzlich geblendet kenn ich nicht, aber die Träume bei denen ich das Gefühl hab, in Richtung der Sonne zu gucken... sind unangenehm. Manchmal lag es daran, dass mir tatsächlich im WL die Sonne ins Gesicht schien, aber nachdem ich das ein paar Mal erlebt hatte, haben Träume es reproduziert, obwohl im WL gar keine Sonne schien. Grr.^^