(14.05.2025, 01:13)ichbinmehr schrieb: ...
Voll gerne, ich bin dankbar, dass du dieses Thema aufgemacht hast! Ja, man kann es vielleicht als eine Form von Intelligenz sehen, jedenfalls ist es für diese förderlich. Wenn man Intellegenz mit dem Gehirn und logischen Strukturen (auch Konzepte) gleichsetzt, ist vielleicht eine bessere "Wahrnehmung" treffender, das Zulassen von dem, was wirklich ist.
Zum wahrnehmen braucht das Gehirn ja gar nichts tun. Ich habe das Gefühl, dass intelligente Menschen (so wie der Mainstream das deutet) oft auch mehr verkopft sind, gefangen in logischen Strukuren, Daten und messbaren Fakten und weniger offen für das was noch unbekannt ist. Damit möchte ich natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, ich finde persönlich nur, dass Intelligenz manchmal überbewertet wird und oft auch einfach eine Wichtung hat (meist auf das typisch Schulische), aber das ist ja ein anderes Thema.
Ja Tiefe, Tiefe ist für mich ein so wichtiger Bereich im Leben. Tiefe zu sehen zu erkennen, in allem. Denn die Begrenztheit aller Dinge ist eine spezielle Wahrnehmug von uns Lebewesen, das ist angelernt. Aber je näher wir etwas betrachten, desto mehr können wir entdecken und nimmt quasie kein Ende. Die Unendlichkeit ist viel natürlicher, obwohl das unser Gehirn nicht richtig schafft zu erfassen. Aber das heißt: Das Leben ist so viel mehr. Wir sind so viel mehr, du bist mehr, haha dein Nick Name! Das ist wahr! Alles ist so viel mehr als uns bewusst ist und das ist wundervoll. Das zu erkennen, zu sehen macht glücklich.
Ich kann mit Oberflächlichkeit nicht viel anfangen, es ist halt immer nur ein ganz grobes Abbild und eine abstrakte Vorstellung.
Als Beispiel der Mensch, der sehr komplex ist: Manches Verhalten können wir von manchen nicht verstehen und wir stempeln jemanden schnell ab. Gerad wenn wir etwas negativ an jemanden bewerten, es liegt oft einfach daran, dass wir nicht wissen, warum er so handelt. Seine Geschichte ist lang und jedes Verhalten ist irgendwie begründet und ohne schlechte Absicht (damit soße ich jedes mal an), davon bin ich überzeugt. Erst wenn man sich stark mit dem Menschen und vielleicht der Krankheit beschäftigt, fängt man an zu verstehen. Es gibt ja einige Filme, die auf soetwas abzielen. Hat man da nicht auch einen Aha-Moment?
Muss man alles wissen und verstehen? Für mich reicht oft einfach das Bewusstsein, dass hinter allem mehr steckt, dass es eine Ursache gibt. Es ist die Tiefe in allem, was meine Wahrnehmung bereichert und die Welt so faszinierend macht.
Ja, es gibt da einiges an Leid, wenn man Hochsensibel ist, aber habe auch wirklich erkannt, dass es Vorteile hat, vielleicht nicht in der typischen Gesellschaft, es ist da immer schwierig, wenn man anders ist.
Ich hatte tatsächlich mal die Idee, ein Buch darüber zu schreiben, das gibt es natütrlich mittlerweile auch von anderen (oder hat es auch schon gegeben?). Da war das aber noch gar nicht so ein Thema, heute sind wir erheblich aufgeklärter.
Klar, wir sollten beides sehen, die Vorteile und Nachteile, immer das Ganze betrachten. Auch das Negative, um dafür Lösungen zu schaffen, dafür sind wir ja auch ein Stück weit hier, oder? Wer weiß, was man schaffen kann, wenn sich solche Menschen zusammen tun und etwas neues schaffen, aber auf ihrer eigenen Weise? Das gibt es natürlich und die Ergebnisse finde ich beeindruckend. Ob es spirtuell Gleichgesinnte sind, Menschen mit gleichem Interesse, bei Interessen wo es viele Hypersensible gibt, wie z.B. Healing Festivals.
Richtig erfolgreiche Menschen passten selten gut in die Gesellschaft. Und hat Tolkin uns nicht alle irgendwie beeindruckt, bis heute noch? Aber Erfolg sollte man auch nicht zu hoch bewerten, meiner Meinung nach. Den Erfolg haben wir in jedem Moment, viele sehen Erfolg eher als "großen Einfluss haben" oder "alles muss stimmen, keine Probeme mehr" und sehen Fehler als nicht-Erfolg, dabei ist es ein wichtiger Teil des Erfolgs.
Ich muss mich mal mehr mit Tantra beschäftigen, ich weiß nicht viel darüber, denke aber, dass es für mich interessant sein kann. Sicherlich wende ich da schon gewisse Dinge an.
Zitat:Ich merke aber auch bei mir selbst: Es geht oft noch viel feiner, als ich denke. Kürzlich hatte ich eine tantrische Erfahrung die, die weniger auf der physischen sondern auf der Feinstofflichen Ebene statt fand, da wurde mir bewusst, wie sehr selbst meine feinfühligen Zugänge noch von grobstofflichen Mustern überlagert sind. Es gibt Wahrnehmungswelten, die so subtil sind, dass selbst das, was ich bisher als "sensibel" erlebt habe, fast plump wirkt im Vergleich. Und danns ah ich plötzlich dass dieses noch feinere ja fast wie eine eigene Dimension der Wirklichkeit ist. Und man müsste alles grobe ablegen um ganz dort hin zu gelangen, aber wie sollte man dann hier noch leben? Das hat mich auf jedenfall sehr bewegt.
Ja, je mehr wir ablegen, desto mehr Zugang haben wir zu allem, was wir sonst nicht wahrnehmen. Ruhr und Zeit fördert das ganze. Buddhisten oder auch andere die Erleuchtung suchen haben dieses Ziel, alle Illsuionen, Störfaktoren... abzulegen, das ist dir ja sicher bekannt, wie ich dich einschätze. Aber ich denke so lange wir hier sind, können oder müssen wir nicht alles ablegen, wir brauchen unser Werkzeug Körper um hier die Schule des Lebens zu meistern. Wir müssen uns nur nicht so sehr damit identifizieren. Aber wir können "Abstand" nehmen, es beobachten, den Körper, die Gedanken einfach wahrnehmen. Dadurch verlieren wir das nicht, wir öffnen aber einen neuen Weg und neue Möglichkeiten.
Es ist doch völlig in Ordnung, wenn du für das Öffnen der feinstöfflichen Welt besser alleine sein musst, und auch, dass wir im Alltag da geschlossender sind (jedenfalls in der sensorischen Welt). Es gibt immer Momente, wo wir in uns, oder eher: aus uns raus gehen können. Es gibt Möglichkeiten Reize zu vermindern, es ist schon wichtig für uns das Leben danach anzupassen, auszurichten.
Aber, es gibt ja noch andere Dinge, die man machen kann. Wenn ich nicht mehr so stark identifitiert bin mit meinem Ego und Körper, das ganze beobachte, die Wahrnehmung zulasse aber aufhöre zu bewerten, dann ist es tatsächlich ertragbarer:
Ich saß letztens in der Bahn und viele Geräusche und Eindrücke waren durcheinander, alles hat geruckelt, vibriert, geknirrscht und alles, Menschen die sich unterhielten. Ich wollte wieder meine in Ear Kopfhörer einstecken um das mit angenehmer Musik zu überdecken.
Ich habe es nicht getan.
Ich wollte den Moment schätzen, was ich eigentlich immer möchte, aber ich bin nunmal auch sehr schnell abgelenkt von der Welt.
Also habe ich bewusst wahrgenommen. Habe erkannt wie faszinierend das alles ist, was mit der Zeit sich alles entwickelt hat, wie komlpex der Zug ist, mit dem ich gerade fahre, wie toll diese Möglichkeit eigentlich ist, was für Technologie dahinter steckt und wieviel Zeit dafür vergangen ist und ich darf jetzt damit fahren! Das ist etwas besonderes, ich betrachtete alles von oben, von außen und von allen Zeiten, es ist eine ganz besondere Zeit die ich erleben und ganz besonders schätzen kann. Geräusche, die alle auf besondere Weise entstehen, Schwingungen die ich mit der Wahrnehmung erfasse und ganz neu Uminterpretiere. Bewerten darf ich sie selbst. Also genieße ich die geräusche und erkenne das besondere in ihnen. So wurden die Geräusche zu Mantras (wie es auch in der Karmapa Meditation am Ende hieß, die ich aus der Zeit im Buddhistischen Zentrum kenne).
Es ist nicht einfach, diese Art der Wahrnehmung aufrecht zu erhalten, es ist Übung, Übung die sich Lohnt. Denn damit wird vieles wirklich einfacher, so jedenfalls für mich und eigetnlich alle die ich kenne, die im Zentrum waren oder regelmäßig meditiert haben. Hast du vielleicht auch solche, ähnliche Erfahrung machen können?
Das Erleben in der Stille, beim sich öffnen für die feisntöffliche Welt wie eine Blume, was im Alltag nicht so möglich ist oder überfordernd sein kann, ist etwas Besonderes und darf es auch bleiben. Du nimmst Dinge mit, die du in diese Welt tragen kannst. Und vielleicht gelingt es immer besser, wer weiß, vielleicht schafft du es den Zustand immer zu halten, wenn nicht, dann ist das Leben, dann bist du und auch andere immer noch etwas ganz wundervolles und faszinierendes.
Die meisten kommen oft nicht darauf klar, wenn ich mich so öffne, ich hoffe du weiß damit umzugehen. Ich will nie jemanden zu nahe treten, aufdrängen, aber solche Sachen sind mir wichtig ein kleines bisschen in die Welt zu tragen, vor allem wenn jemand empfänglich dafür ist. Auch wenn bestimmte Infos nur eine Erinnerung sind, von etwas was man schon weiß, den Erinnert werden ist genau so wichtig. Ich schätze das, wenn ich erinnert werde, auch wenn mein Ego anfangs sich wehren mag.
Es gibt sehr viele in so einem Spannungsfeld. Du bist da defintiv niemals alleine und du ziehst diese Menschen auch an, jetzt gerade. Du öffnest dich für Antworten, sie kommen irgendwann, vielleicht nicht wie erwartet, aber irgendwann weiß du es und du weiß dann möglicherweise gar nicht mehr woher. Du erinnerst dich vielleicht irgendwann daran, dass es da mal eine Frage gab.
So. Ich hoffe ich bin nicht zu sehr abgewichen, bin ich? Egal, es musste so sein

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Ich wünsche einen klaren und angenehmen Tag mit viel Tiefgang!