RE: Ein paar Gedanken zur Sprache
14.03.2009, 18:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2009, 10:57 von LutziderTräumer.)
Zwar lassen sich Farben nicht beschreiben, aber Sprache ist ja nur ein Mittel um Assoziationen zu wecken, also warum nicht gleich Vergleiche gebrauchen, Das befindet sich ja im Rahmen der Möglichkeiten. Blau wie der Himmel und das Meer. Ist doch die Beschreibung von Blau, oder?
Mein Herz fühlte sich an als hätte es jemand mit glühend heißer Säure ausgegossen. Kann sich doch jeder vorstellen?
(07.03.2009, 18:25)spell bound schrieb: (07.03.2009, 17:56)Loy schrieb: Zudem gibt es viele Dinge die sich durch Sprache nicht beschreiben lassen.
erzähl!
http://www.youtube.com/watch?v=JsD6uEZsIsU
Übrigens gibt es die These, dass Musik (bzw. Gesang) die Urform der Sprache ist. Damit wäre Sprache selbst nur eine Vereinfachung. Die Vereinfachung einer Vereinfachung ist doch nicht verwerflich (kommt von „Der Werf“).
Trotzdem ist, und wird, es nicht zum bloßen Werkzeug verkommen. Es ist immer noch ein stück Kunst enthalten. Wie ein Stift... man kann einen Technische Zeichnung anfertigen oder ein Portrait des/der liebsten malen.
Mit Sprache läst sich auch spielen. Doppeldeutigkeit und uneindeutige Grammatik sind ja das schöne an der Sprache.
Ich mag Schokolade schmeckt gut.
Der Homosapiens entwickelte sich von Urmensch zum Uhrmensch.
Zum angesprochen Zweig-Ast-Stamm-Problem.
http://www.designnation.de/Media/Galerie...e-Baum.jpg
Wo ändet (von Ände) der Stamm? Wo beginnt der Ast?, wo der 2g?
Ich würde sagen, nach der ersten Stammgabel sieht man zwei stämmige Äste. Oder zwei ästige Stämme?
In der „korrekten“ Sprache kann man diesen Sachverhalt gar nicht richtig ausdrücken.
Noch ein Beispiel an dem die Sprache Probleme hat: Ihr schreibt immer von
der Sprache.,; als wäre es ein einzelnes Objekt. Die Sprache ist so und so... . Aber jeder hat seine Individuelle Sprache, das zu verallgemeinern ist, blaube (blauäugiger glaube) ich, die eigentliche Verrohung der Sprache. Wenn jemand sagt „die Sprache“ zerfalle (oder zerfiele?) meint er nicht die Sprache des Kindes, das irgendwo anders – im selben Moment, gelernt hat, dass das „dass“ nicht mehr „daß“ geschrieben wird.
Jeder hat seine Individualsprache. Wir sind uns doch einig, dass die Sprache einen evolutionären Prozess durchläuft. Für Evolution sind aber immer Individuen von Nöten.
Die Sprache entwickelt sich nicht in eine Richtung, sondern in Verschiedene Richtungen gleichzeitig, sie ver2gt sich. Sonst gäbe es keine Dialekte und nicht den Unterschied zwischen Jungend- und Hochsprache.
„was geht n sonntag?“ ist in der Jugendsprache ein grammatikalisch und orthographisch korrekter Satz, im gegen-Satz dazu: „Was wird am Sonntag stattfinden?“.
Wie
sehr evolutionär die Entwicklung ist sieht man am fränkischem „Träubel“.
Das ist eine Traube:
Im Hochdeutschen gibt es kein Wort für den einzelnen Teil einer Traube. Es wird meist auch nur Traube gesagt. Im Fränkischen gibt es das Wort Träubel, das genau das ausdrückt. Der evolutionäre Aspekt: Die Sprache passt sich der Umwelt (große Weinanbaugebiete) an. Würden alle Franken „korrektes“ Hochdeutsch sprechen, hätten sie ein Verständigungsproblem.
Sprache als Machtmittel... ja..., das würde ich als genauso als Missbrauch sehen wie Lügen.
Achja auch wir haben ganz viele Wörter für Schnee: Schnee, Schneeflocke, Pulverschnee, Schneematsch, das weiße Kleid, Eis, dann noch einige Wörter die mir grad nicht einfallen und dialektgeprägte Bezeichnungen.