RE: Klartraum Online Kongress vom 20. bis 28. September 2020
09.09.2020, 16:12
Zitat:Und im gleichen Sinne kritisierte ich eben deine Art der Kritik an der Kritik, die deiner Meinung nach nicht wertschätzend, sondern abwertend geäußert wurde, weil sie ebenfalls nicht wertschätzend sondern abwertend geäußert wurde
(Stichwort für abwertend: "Faschismus")
Ja ok. Das darfst du. Ich denke über deine Kritik, an meiner Kritik nach. Ich habe das überspitzt gesagt, weil jede freundliche Stellungnahme, die ich bisher zu der Thematik geäußert habe, ignoriert oder anderweitig abgewehrt wurden. In der Hoffnung dass ich gehört werde, wenn ich deutlich werde, habe ich dann Worte benutzt, die eine starke Wirkung haben. Das war nicht sehr nett, aber es war eben ein Echo.
Und dennoch finde ich den Vergleich Faschismus, wenn man nichts anderes toleriert, als die eigene Meinung, treffend. Vielleicht ist der Begriff etwas drüber, und Intoleranz würde besser passen. Ja ok.
Aber es gibt ja auch den Begriff
Oko-Faschismus, dem ich den Begriff Wissenschafts-Faschismus entnommen habe. Das ist ein Begriff den ich bei Ken Wilber des öfteren lese, welcher einen Menschen bezeichnet, dessen Idealismus für ökologische Werte so überbordend einseitig und fanatisch sind, dass er alle anderen Werte verdrängt, ignoriert und abwertet.
Zitat:Unter Ökofaschismus versteht man eine Ideologie, nach der zur Rettung der Natur die Menschheit dezimiert oder komplett ausgelöscht werden muss. Neben der angeblichen Überbevölkerung sehen Ökofaschisten vor allem im Gebrauch moderner Technologie eine Gefahr für das Überleben einer natürlichen Umwelt. Der Ökofaschismus geht mit den Begriffen der Tiefenökologie und des Biozentrismus einher und verfolgt ein naiv-romantisches Naturbild.
Quelle: https://www.antiveganforum.com/wiki/%C3%96kofaschismus
Und obwohl ich ökologische Werte für sehr anstrebenswert halte, ja ich bin sogar dafür, dass diese sich prozentual vermehren, denke ich, dass eine totalitäre ökologische Haltung destruktiv wäre, denn diese würde andere berechtige Bedürfnisse, Sichtweisen und Entwicklungsströhme verdrängen.
So ähnlich empfinde ich das auch bzgl. der alleinigen Orientierung an der Wissenschaft. Die Wissenschaft ist wichtig, keine Frage, aber das Leben beinhaltet weitere Komponenten, Sichtweisen, Perspektiven die es zu berücksichtigen gibt. Daher habe ich den Vergleich mit dem Begriff Öko Faschist gezogen und den Begriff Wissenschafts- Faschist erfunden.
Ich würdige die Wissenschaft für ihre Errungenschaften, aber ich bin gegen totalitäre Haltungen, die dazu führen, andere Sichtweisen auszugrenzen oder herabzuwürdigen.
Die Tendenz zur Alleinherrschaft eines bestimmten Ideals, das ist ja nichts was die Nazis erfunden haben. Ein totalitäter Idealismus ist ein Ausdruck eines menschlichen Bedürfnisses, zb nach Sicherheit, nach Abgrenzung oder nach Selbstwert.
Ich verstehe das, und ich habe auch solche überbordenden Ideale in mir, dieses sind aber selten ein Ausdruck von Objektivität. Da wir immer wieder unsere subjektiven Empfindungen für Objektivität halten, kann ein in Frage stellen dessen, dazu führen, ein kritisches Bewusstsein zu entwicklen. Aus diesem Grund empfinde ich meine Kritik an der Kritik als konstruktiv und nicht als abwertend.
Ich denke man sollte ansprechen wenn sich in einem Thread eine Meinung herauskritallisiert die kreative Impulse anderer Teilnehmer zerstört. Ich empfinde das als Ausdruck von Zivilcourage, das auch zu tun.
Die Meinung der Totalität und Kommentare der Intoleranz können gerne vorhanden sein, wenn das für alle gleichermaßen gilt, aber eben nicht mit einem Recht auf Unkommentiertheit.
Man sollte sich einfach überlegen, ob man unbedingt mit Steinen auf andere werfen muss. Wenn man muss ok, dann muss man. Ist ok. Manchmal muss man. Aber dann darf man sich nicht wundern, wenn Steine zurück fliegen. Manchmal auch von der Seite. Das ist doch Logisch.
Bewusste Kritik hat das Ziel Menschen zu ermächtigen. Oder aber jemanden den Finger mitten auf die Wunde zu legen, dass er sich selbst ermächtigt.