Was passiert nach dem Tod?

[Wintermute]

Cerida schrieb am 08.01.2006 17:33 Uhr:
Entschuldige, ich dachte schon. Ein Beispiel. Samenzelle und Ei, Frau ist O.K. Mann ist O.K.....es passiert keine Befruchtung.

Wenn weder die Frau noch der Mann an gesundheitlichen Problemen leiden, die zu Subfertilitaet fuehren, und wenn sie hinreichend oft und an den richtigen Tagen miteinander Geschlechtsverkehr haben, undwenn sie dabei keine empfaengnisverhuetenden Massnahmen ergreifen, wird es zu einer Schwangerschaft kommen. Das ist nicht weniger sicher als das Funktionieren des Parkscheinautomaten.

Das ist dann wieder das fehlen der Schöpfungsenergie bei Mann und Frau.
Oder, mit einem Herzschrittmacher kann man durch Strom ein Herz am schlagen halten, warum sterben dann doch Menschen in dieser Situation, es fehlt die Schöpfüngsenergie.

Leute mit funktionierendem kuenstlichem Herzschrittmacher sterben, weil andere Systeme irgendwann versagen. Genauso konnten auch vor der Erfindung der kuenstlichen Schrittmacher Leute mit prima funktionierendem Sinusknoten sterben, weil ihr Koerper anderweitig die Funktion einstellte. Mit dem Versiegen einer mystischen "Lebensenergie" hat das Versagen des Koerpers im Alter nichts zu tun, die Ursachen fuer Altern und Tod sind erheblich komplexer und interessanter als das.

Als meine Katze jetzt am 26.12 nach 19 Jahren gestorben ist,

Herzliches Beileid zum Ableben Deiner Katze. 19 Jahre sind fuer Katzen zwar ein gutes Alter, aber die Tatsache, dass es nicht zu frueh passiert ist, macht es natuerlich nur bedingt leichter, mit dem Umstand umzugehen, dass ein Lebewesen nicht mehr existiert, das man kannte und mochte.

Gruesse,
Wintermute

[ChriZi]

Hm,... ich schreib jez einfach mal:

Also es ist ja nunmal Wissenschaftlich nicht nachzuweisen, dass eine "Seele" (wenn es sie gibt) ohne funktionierenden Körper weiterlebt... Da kommt man zu der Frage, ob die Seele etwas ist, was nicht wissenschaftlich zu erklären ist, oder ob sie tatsächlich nur ein zusammenschluss von extrem vielen elektrischen Impulsen ist. Dagegen ist aber einzuwenden, dass noch kein Computerchip der Welt einfach so ein Bewusstsein entwickelt hat... und ich würde auch nicht behaupten, dass mein PC eine Seele hat. Dabei laufen in Computerchips die selben physikalischen Dinge ab.

Aber wenn die Seele ein nicht zu erklärendes Phänomen ist, würde doch auch irgendwie das gesamte Wissenschaftliche Weltbild zusammenbrechen. Wer sagt denn jetzt, dass die Welt wirklich Real ist und nicht Illusion in unseren Köpfen. Oder das ein Mensch auf der Welt träumt, und wir nur Teile eines großen Bewusstseins sind, die die Rolle der Traumfiguren einnimmt. Alles könnte Illusion sein. Dagegen kann keiner einen wissenschaftlichen Beweis hervorbringen.
Auch niemand kann es für sich selbst beweisen, weil man ja schließlich keine Gedanken lesen kann. Nur jeder für sich weiss, dass er doch irgendwie ein Bewusstsein hat. Aber keiner kann sagen, ob wir wirklich in einer "Realität" leben.

Und daher würde ich sagen: Ich hab echt keine Ahnung, was nach dem Tot kommen könnte.
Da ich aber auch nicht weiss, ob das alles nun Real ist, halte ich mich einfach mal an der wissenschaftlichen Seite fest und sage: Nach dem Tot kommt nichts. Einfach aus...
In dem Film "Waking Life" diskutiert ein Paar morgens im Bett. Die Szene hat mich zum Nachdenken bewegt:

Wenn man stirbt, ist das Gehirn noch einige Minuten in der Lage zu arbeiten, bevor die Zellen absterben und irreparable Schäden entstehen.
Manchmal träum man, und im Traum vergehen Stunden, wobei in der Realität nur minuten vergehen. Die Zeit existiert im Traum überhaupt nicht mehr.
Und so könnte es doch auch sein, dass die Zeit vom Verlieren des Bewusstseins bis zur Zerstörung des Gehirns beim Sterben ein großer Traum ist. Und dass man in diesem Traum noch einmal sein gesamtes Leben sieht, wie einen Film.
Ist auch eine mögliche Interpretation von "Waking Life", dass der Typ tot ist, und in diesen paar Minuten träumt, und nicht wieder aufwachen kann.

Aber nach diesem Traum wüsste ich auch nicht, was passieren könnte

ChriZi

[BeginningDreamer]

Aber wenn die Seele ein nicht zu erklärendes Phänomen ist, würde doch auch irgendwie das gesamte Wissenschaftliche Weltbild zusammenbrechen. Wer sagt denn jetzt, dass die Welt wirklich Real ist und nicht Illusion in unseren Köpfen. Oder das ein Mensch auf der Welt träumt, und wir nur Teile eines großen Bewusstseins sind, die die Rolle der Traumfiguren einnimmt. Alles könnte Illusion sein. Dagegen kann keiner einen wissenschaftlichen Beweis hervorbringen.

Deshalb werden solche Theorien auch nicht in der Wissenschaft sondern eher in der Philosophie besonders der Erkenntnistheorie diskutiert. Und das afaik einzige was man hieb und stichfest nachweisen kann ist das berühmte "cogito ergo sum".

@Thread:
Mir gefällt diese Geschichte hier ganz gut:

"Meister, gibt es ein Leben nach dem Tod?"
"Das weiß ich nicht."
"Aber bist du denn nicht der Meister?"
"Ja, aber kein toter Meister."

Und sonst mache ich mir ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken darüber, in vielleicht 80 Jahren werde ich es ehrfahren^^

[maxsensei]

Um auf die Frage zu antworten: Nach dem Tod zerfällt der Leib, also auch der Teil des Leibes, der denken kann. Das ist alles.

lg
sensei

[Aversus]

bist du dann auch der meinung, dass das leben in sich sinnlos ist?

[dani]

Aversus schrieb am 22.02.2006 21:58 Uhr:
bist du dann auch der meinung, dass das leben in sich sinnlos ist?

Muss das deiner Meinung bei einer solchen Ansicht zwingend so sein?

[maxsensei]

Ich denke, mein Leben kann erst sinnvoll werden, wenn ich ihm selber einen Sinn gebe. Ich denke nicht, daß mein Leben einen von "Außen" kommenden Sinn haben kann. Nur so kann ich selbstverantwortlich leben. Es ist wirklich ganz einfach. Dies muß selbstverständlich nicht für andere gelten :-)

lg
sensei

[Aversus]

@dani

is jetzt net so gemeint, wie du es vielleicht auffasst. wir haben das thema vor kurzem in reli durchgemacht. ich wollt nur mal das gelernte "anwenden".
man kann natürlich auch glauben, dass zwar am ende nix mehr übrig bleibt, aber mein leben, als ganzes oder in etappen, sinnvoll war.

@sensei

das ist die richtige einstellung.

Gruß

[spell bound]

Nach dem Tod zerfällt der Leib, also auch der Teil des Leibes, der denken kann. Das ist alles.

das ist nicht alles.. denke weiter..

[maxsensei]

Du hast möglicherweise Gewissheiten, die ich nicht habe. Ich denke, alles über meinen Tod hinausgehende braucht mich jetzt nicht zu interessieren, sonst denke und handle ich im Hinblick auf das, was da vielleicht kommen könnte und nicht hier und jetzt. Trotzdem sind solche Spekulationen selbstverständlich vergnüglich und phantasieanregend für mich.

[spell bound]

die aussage, es waere danach "nichts weiter" klingt aber doch schon recht nach einer gewissheit. wuerde es dich nicht interessieren, wuerdest du an das hier und jetzt denken, wuerdest du solche aussagen nicht machen..
aber oft kommt es ja vor, dass man ein idealisiertes bild von sich hat, welches garnichts mit der realitaet zu tun hat..

[Tahiat]

Der Tod ist das Superlativ von Freiheit. Die letzte, erste wahre, und größte Freiheit, der Lehrer der uns den Begriff Freiheit beibringt. Unumkehrbar. Furchterregend wie beglückend, um nicht zu sagen neutral. Alles was wir wissen endet. Unsre Wahrnehmung versagt. Unser Bestreben hört auf zu sein. Keine Verpflichtung die uns dann noch binden kann, keine Gefahr kann uns drohen über den Tod hinaus.
"Er" allein tritt ein im Leben wann er will. Kompromisslos. Unbeugsamen Willens. Manchmal vorangekündigt, manchmal plötzlich. Jenseits all unsrer Regeln.
Ein Erinnerer. Was wären wir nur ohne den Tod?

Wir kennen den Tod/ Glauben ihn zu kennen. Wir erleben ihn an Mitmenschen. Dadurch erst wird uns unsre Machtlosigkeit bewußt, aber auch unsre Macht. Wir selber haben sogar diese Macht, den Tod zu erwirken. Erst der Tod macht den Augenblick...

Man sollte im Leben mindestens einmal jemanden beerdigen. Das erst macht lebendig.

[Zio]

tod mmh

tod kann sovieles sein, wir sterben tagtäglich immer wieder "kleine tode"
jeder neuer funke wissen, ist der tod eines alten schon vorhandenen gedankenweg oder vielmehr eine abloesung des alten.
tod kann auch sozialer natur sein, sei es durch soziale aechtung oder der absturz in andere sozialschichten ( jeweils subjektive wahrnehmung des einzelnen betrachters)
tod ist auch der zerfall der geistigen fähigkeiten ( demenz zb)
tod ist auch der koerperliche tod , das ende des koerpers
tod ist auch vergessen, nur in erinnerungen leben wir weiter

ob nun der eine an wiedergeburt, ein leben nach dem tod, oder anderes glaubt.
man existiert solange weiter wie man nicht vergessen wird.

der tod ist unser staendiger begleiter, nur was nach dem koerperlichen ende ist, weiss der einzelne nur kurz in dem moment seines todes.

Zio

[Tommy_Gunn]

Tahiat schrieb am 23.02.2006 19:09 Uhr:
Dadurch erst wird uns unsre Machtlosigkeit bewußt, aber auch unsre Macht. Wir selber haben sogar diese Macht, den Tod zu erwirken. Erst der Tod macht den Augenblick...

Also der Meinung zu sein, dass "wir" die Macht haben den Tod zu befehlen einen Menschen zu sich zu holen find ich schon ein bisschen dreist. Nicht jeder ist in der Lage jemand anderen zu Töten. Ich bin der meinung dass es bei 90% der Menschen sicher nicht so ist.
Wenn man an das Schicksal glaubt ist es ja alleine schon bewiesen dass die grosse mehrheit der Menscheit niemals jemanden töten kann, denn ein Schicksal ist unveränderbar! Also ist es auch rein teoretisch auch nicht möglich.

[Arepo]

Nicht jeder ist in der Lage jemand anderen zu Töten. Ich bin der meinung dass es bei 90% der Menschen sicher nicht so ist.

Bei 90% der Menschen mag dies unter den gegebenen Umständen schon so sein. Was aber, wenn sich die Umstände ändern? Man denke nur mal an Krieg oder Sonstiges. Da kann dann schon mal die dunkle Seite zum Vorschein kommen.

Außerdem kann man auch in die Lage kommen, jemanden unbeabsichtigt zu töten (sofern man da überhaupt das Wort "töten" verwendet).
Bspw. eine unachtsame Sekunde beim Auto fahren, und im nächsten Moment fährst du einen Menschen tot.