Wofür TTB, wenn Traumbilder bekannt?

[Herwig]

Hallo!
Ich muss meine Frage ausweiten.
1.) Dass TTB gut ist, um die Traumerinnerung zu verbessern, ist mir klar. WESHALB ich die Traumerinnerung verbessern soll, ist mir nicht klar.
Denn, wenn ich mal einen KT haben sollte, dann bin ich sicherlich so aufgeregt, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, diesen KT zu vergessen. Also wofür Traumerinnerung verbessern?
2.) TTB ist gut um Traumbilder/symbole zu entdecken. Alles klar. Nach 20-30 aufgeschriebenen Träumen konnte ich da nur wenig herauslesen. Nur: Wenn ich außergewöhnliche Gesprächspartner habe, womit nur gemeint ist, Leute, die ich zwar kenne, aber selten mit ihnen rede. Weitere Symbole konnte ich nicht entdecken. Egal wie es ist, irgendwann kommt bei jedem der Punkt, an dem man sich denkt, "Jetzt kenne ich die wichtigsten meiner Traumsymbole." (zu welchen man dann RCs machen kann)
Aber wieso soll ich dann mit TTB weitermachen?
Ich brauche die Beantwortung der WESHALB und WIESOS, um MOtivation zu ziehen.
Danke,
LG

[spell bound]

hi. wenn dir deine traumerinnerung reicht und du genug traumzeichen kennst, brauchst du kein ttb zu führen. aber es kann spaß machen. man kann träume somit auch auf langzeit miteinander vergleichen oder ausgiebig analysieren (nicht nur symbole, sondern die traumdynamik). was auch möglich wäre, dass man sich bei traumberichten genau aufschreibt, an welchen stellen man hätte klar werden können oder wieso man dort hätte klar werden wollen. aber ein muss ist es eh nicht. es ist generell gut, das zu machen was einem spaß macht oder sinnvoll vorkommt.

[Peter Trimus]

Ich führe kein eigenes Traumtagebuch, allerdings habe ich schon viele Träume irgendwo hier erzählt. Es mag durchaus Traumfetzen geben, die ich gleich wieder vergesse. Wenn ich aber nicht so recht wach bin, ist es die Regel, dass ich keine Lust habe, den Computer einzuschalten und/oder das aufzuschreiben. Dasselbe wäre aber mit einem Traumtagebuch. Ich würde dort auch nur dann was hinein schreiben, wenn ich es nachhaltig gemerkt habe, also im nicht müden Wachzustand.

[Pygar]

Meiner Erfahrung nach ist das TTB keine Einbahnstraße: Es funktioniert in beide Richtungen: Es steigert deine Traumerinnerung, aber andererseits bringst du durch das TTB-Schreiben auch Bewusstheit in die Träume. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, es weiter zu führen.

[Rhetor]

Es steigert deine Traumerinnerung, aber andererseits bringst du durch das TTB-Schreiben auch Bewusstheit in die Träume.

Auf jeden Fall. Aber warum?

Meine Theorie hierzu:
Man wenn man seine Träume regelmäßig aufschreibt oder sie in sonst irgendeiner Form rekapituliert – sie z.B. anderen Menschen mündlich erzählt, oder geträumte Szenen als Bild malt; es muss also gar nicht immer TTB-schreiben sein – dann weiß man im Traum mit der Zeit unbewusst (um die bequeme aber irreführende Formulierung "das UB weiß" zu vermeiden), dass man an das, was man gerade erlebt, sich erinnern wollen wird.
Und deshalb wird man auch genauer und bewusster darauf achten, was man gerade erlebt. Und wenn man das tut, wird man auch eher merken, dass das, was man erlebt, nicht real sein kann.

[Kasumi]

Hallo Herwig,

Hier wurden ja schon tolle Sachen geposted... dennoch will ich auch noch meinen Senf dazu geben.

Aus eigener (aktueller) Erfahrung kann ich sagen, dass man auch gut KTs vergessen kann. Ich habe in letzter Zeit relativ unregelmäßig TTB geführt (dass es auch noch andere Varianten gibt, hat Rhetor ja oben geschrieben, habe aber auch nichts davon gemacht) und mir ist es mehrmals passiert, dass ich mehr durch Zufall irgendwann im Tagesverlauf an einen Erinnerungsfetzen kam, der mich auf die Spur brachte, dass ich in dieser Nacht einen KT hatte.
Zudem habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass meine Traumerinnerung bei regelmäßigen TTB-Einträgen doch deutlich detaillierter ist als sonst. Außerdem ist es schön, wie Pygar auch schrieb, später einen Blick auf vergangene Träume zu werfen. Ich selbst führe schon viele Jahre TTB und finde es enorm spannend, auf lang vergangene Träume zurück zu schauen und sie mit heutigen Kenntnissen und Abstand zu deuten.

Viele Grüße,
Kasumi

[NoWhereGirl]

Hallo,

Zu 1.
Die Traumerinnerung verbessern ist meiner Ansicht nach wichtig um die Traumzeichen (siehe 2.) zu erkennen und aktuell zu halten, dadurch kann man u.a. mehr DILD-Erfolge haben. Aber generell für alle Techniken finde ich eine gute TE hilfreich.

Und natürlich kann man auch KTs vergessen, so wie man ja auch Sachen aus dem "normalen" Wachleben vergessen kann. Hat man eine gute Traumerinnerung, passiert das deutlich weniger.


Zu 2.
Was die Traumsymbolik bzw. Traumzeichen betrifft; man muss zunächst einmal zwischen beiden Begriffen unterscheiden.

Ein Traumsymbol ist ein bestimmtes Objekt oder eine Handlung welche im Traum stellvertretend für eine bestimmte Problematik im Wachleben stehen. Man kann das, falls man selbst keine Deutung finden kann, ja immer prima in den etlichen Traumlexika nachschlagen.

Ein Traumzeichen ist ein bestimmter Sachverhalt o.ä. der dir zeigt, dass du träumst. Ich persönlich arbeite gern mit den Traumzeichen-Kategorien von LaBerg.

Kennst du deine persönlichen Traumzeichen, erkennst du im Trübtraum den Traumzustand, machst idealerweise einen RC und wirst klar.

Natürlich könnte man nach einiger Zeit mit dem TTB aufhören, wenn man der Meinung ist, man habe genug Traumzeichen. Doch was viele nicht bedenken ist, Traumzeichen ändern sich. Alte, bekannte Zeichen tauchen plötzlich gar nicht mehr auf, dafür neue, vollkommen andere. Führt man kein TTB ist das einem oft gar nicht bewusst.

Ich persönlich bin ein totaler TTB-Verfechter und bin der Meinung, es ist extrem hilfreich.

Liebe Grüße!