RE: Wie würdest du gerne sterben?
27.12.2009, 02:11
Hmmm.... Du meinst also es überbleibe nichts außer unseren Bestandteilen? Zöli, Ich finde deine Gedankenengänge recht vernünftig (besonders im Vergleicht zu Vielem, was ich hier schon gelesen hatte). Aber dennoch würde ich gerne eine Antwort auf die Frage hören, was denn vorher da war. Denn das mit dem "überbleiben" hört sich so an, als ob vorher mehr da gewesen wäre. Ganz wissenschaftlich gesehen bestehen wir aber schon zu Lebzeiten nur aus unseren Bestandteilen, oder? Das einzige, was sich ändert, ist die Anordnung dieser Bestandteile.
Die Teilchen aus denen unser Körper bestand vermischen sich nach dem Tod mit unserer Umwelt, bzw. werden ein Teil von ihr. Folglich können wir nichts mehr als unser "Ich" identifizieren. Denn schon die christliche Glaubenslehre sieht den Menschen als Ganzheit von Leib, Seele und Geist und nach dem Tod ist halt nichts mehr von einer Ganzheit zu sehen. Aber war sie denn schon vorher da? Ist der Tod nicht "einfach nur" eine extreme Veränderung, fast so wie die vielen Veränderungen, die ständig stattfinden?
Ich denke öfters mal für ein paar Minuten über den Tod nach und hatte schon viele Ansätze, aber noch keine Antwort. Aber das stört mich nicht sonderlich. Irgendwie weiß ich einfach, dass es sich lohnt zu leben und ein guter und glücklicher Mensch zu sein. Ich muss, um zu dieser Erkenntniss zu kommen, nicht sonderlich viel nachdenken, es scheint mir heute selbstverständlich, alles andere kommt absurd vor.
Da Leben ist kurz. Gerade erst wurden wir geboren und kabumm, schon ist es wieder aus, wie ein Lichtblitz (für mich sogar wie eine Quantenfluktuation). Und die kurze Zeitspanne die wir haben, scheint uns auch sehr grausam zu sein. Wir erleben Schmerzen, wir erleben Hass. Und doch gibt es so viele schöne Dinge: Wir können lachen und lieben, wir können uns an Musik erfreuen und versuchen die Welt zu verstehen. Schon Monty Python hat gesungen:
Zitat:If life seems jolly rotten
There's something you've forgotten
And that's to laugh and smile and dance and sing.
Ich kenne selber Situationen, in denen man in Selbstmitleid versinkt und selbst wenn man es versucht, nicht lachen kann. Mir hilft es immer an Menschen zu denken, denen es viel schlimmer geht als mir und die dennoch sehr glücklich sind. Und vielleicht kann ich irgendwann auch so ein Mensch werden, der andere trösten kann. Es hilft wirklich, einfach die Augen zu öffnen und die Welt zu beobachten, in der man lebt.
Wie ich sterben will? Da lass ich mich überraschen! Sowieso, einer mehr oder weniger, das macht in diesem riesigen Universum sowieso keinen Unterschied. Erstmal denke ich lieber daran, wie ich leben will. Übrigens, da fällt mir gerade ein. Was war eigentlich vor der Geburt? Muss doch todlangweilig gewesen sein, so gefangen in diesem grauen Nichts. Und wie wärt ihr am liebsten geboren worden.
Upps, schon nach 2 Uhr. Ich muss dringend schlafen. Das Schreiben dieses Textes hat mir aber echt spaß gemacht. Die meisten Gedanken sind mir während des Schreibens gekommen und waren eher an mich selbst gerichtet. Nun kann ich mich aber überhaupt nicht mehr konzentrieren. Gute Nacht.
By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out.