Es war aber sicher nicht das gesprochene Wort

Zitat:Hab irgendwo mal gelesen dass Eskimos über 20 Worte für Schnee haben (oder so).
(15.08.2008, 21:54)fiodra schrieb: Generell bin ich auch für Sprachwandel und Entwicklung, allerdings finde ich allzu viele modische Anglizismen abstossend. Wie ich andernorts auch schon erwähnt habe, finde ich es nicht gut, wenn Leute anfangen sprachliche Privatregeln oder schlicht Regellosigkeit einzuführen. Meist habe ich den Verdacht, sie wollen so ihre Unfähigkeit verdecken. Dazu gehört auch alle Wörter ausnahmslos klein zu schreiben und keine Interpunktion zu verwenden. Solche Texte sind schwer lesbar.das ist deine meinung, solltest du aber nicht verallgemeinern. ich finde solche texte nicht schwer lesbar, ich sehe es einfach als stilmittel des jeweiligen autors. max frisch hat zum beispiel ab und zu einfach das prädikat weggelassen, was den lesefluss gar nicht gestört hat, im gegenteil. man muss ja nicht alle regeln brechen aber ein bisschen ausweiten kann man sie schon, besonders wenn man von den vielen rechtschreibreformen ein bisschen genervt ist. wen scherts ob alte oder neue rechtschreibung? hauptsache ein gutes buch.
(15.08.2008, 21:54)fiodra schrieb: Generell bin ich auch für Sprachwandel und Entwicklung, allerdings finde ich allzu viele modische Anglizismen abstossend. Wie ich andernorts auch schon erwähnt habe, finde ich es nicht gut, wenn Leute anfangen sprachliche Privatregeln oder schlicht Regellosigkeit einzuführen. Meist habe ich den Verdacht, sie wollen so ihre Unfähigkeit verdecken. Dazu gehört auch alle Wörter ausnahmslos klein zu schreiben und keine Interpunktion zu verwenden. Solche Texte sind schwer lesbar.
(14.03.2009, 14:38)Loy schrieb: Beschreibe mir magenta. Beschreibe mir Angst.
(29.03.2009, 02:12)Caedryan schrieb: Genau diese "Regellosigkeiten" (in " weil es IMMER Regeln gibt, da könnte man jetzt eine Diskussion über Kunst und deren Existenz vom Zaun brechen...) machen die Sprache doch erst interessant.Leute denken sich gerne die Zeit weg, um irgendwofür oder irgendwogegen zu argumentieren. Das führt aber nicht zu einer höheren Wahrheit, sondern zur Verantwortungslosigkeit. Mir ging es nicht darum, einen Sprachpurismus zu verbreiten, sondern ein Bewusstsein und Verantwortungsgefühl zu wecken, was ja nicht sehr viel kostet. Ut dicebam, Regellosigkeit geht oftmals nicht mit einem Freiheitsdrang einher, sondern mit Bequemlichkeit, Faulheit und Achtungslosigkeit.
Diese Spracheinflüsse fallen uns vielleicht jetzt noch schwer aber in 400 Jahren wird das kein Mensch mehr bemerken und "Anglizismen" benutzen und sich zugleich aufregen über Fremdeinflüsse in der Sprache.
(29.03.2009, 12:09)Zett Zelett schrieb:(29.03.2009, 02:12)Caedryan schrieb: Genau diese "Regellosigkeiten" (in " weil es IMMER Regeln gibt, da könnte man jetzt eine Diskussion über Kunst und deren Existenz vom Zaun brechen...) machen die Sprache doch erst interessant.Leute denken sich gerne die Zeit weg, um irgendwofür oder irgendwogegen zu argumentieren. Das führt aber nicht zu einer höheren Wahrheit, sondern zur Verantwortungslosigkeit. Mir ging es nicht darum, einen Sprachpurismus zu verbreiten, sondern ein Bewusstsein und Verantwortungsgefühl zu wecken, was ja nicht sehr viel kostet. Ut dicebam, Regellosigkeit geht oftmals nicht mit einem Freiheitsdrang einher, sondern mit Bequemlichkeit, Faulheit und Achtungslosigkeit.
Diese Spracheinflüsse fallen uns vielleicht jetzt noch schwer aber in 400 Jahren wird das kein Mensch mehr bemerken und "Anglizismen" benutzen und sich zugleich aufregen über Fremdeinflüsse in der Sprache.
(29.03.2009, 13:20)Caedryan schrieb: Aber doch auch Faulheit und Achtungslosigkeit gehören zur sprachlichen Entwicklung. Die Sprache selbst wertet Faulheit und Achtungslosigkeit nicht. Nur du bzw. das Individuum, welches die Sprache benutzt, tut das.Ja, aber dann beschreibst du einfach nur den Charakter der Sprachentwicklung. Den kenne ich schon (oder auch nicht, zumindest ist mir das, was du beschreibst, nicht neu). Aber haben wir ihn nicht irgendwie auch in der Hand? Ich will keine Diskussion über Determinismus anfangen. Mein Punkt: Diese Art der Sprachentwicklung ist ja nicht gesetzt, wir schaffen sie. Genau so wie die Wirtschaft nichts ist, was sich über uns hinwegsetzt. Ich will dir's nicht unterstellen, weil ich vermute, dass du einen anderen Anschluss an die Diskussion genommen hast, aber zu sagen: "So funktioniert halt Sprachentwicklung." ist dieses Götzendenken, was Systeme kreiert, die ihrerseits ihre Schöpfer knechten.
Spätestens dann, wenn sich die gedankliche Bezugsgrösse verändert hat, der Mensch sich der "Schlechtheit" der Sprache nicht mehr bewusst ist, spielt das keine Rolle mehr.
(29.03.2009, 02:12)Caedryan schrieb: Von mir aus kann man da auch Derridas Dekonstruktion, die Différance hinzuziehen, die die Sprache noch weiter dekonstruiert als es die Semiotik tut. Irgendwie sinnvoll, da die Semiotik doch eher in die wissenschaftlichere Ecke gehört als die Dekonstruktion
(29.03.2009, 18:35)Mario schrieb: Der Mensch der heutigen Zeit hat die seltsame Angewohnheit, alles so hinzunehmen wie es gesagt oder geschrieben wird. Welch unnachahmlicher Leichtsinn.Gut, dass es da noch Helden gibt, die die seltene Gabe besitzen, dem zu trotzen! :-) (Was liest man zwischen einer Zeile?)
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