Zum Thema Sprechen während des Schlafes
Es gab einen Versuchsaufbau von Thomas Campbell (Physiker und Bewusstseinsforscher), welcher damals im Labor von Robert Monroe stattgefunden hatte.
Dort haben sie an Out-of-Body-Erfahrungen (OBEs) geforscht, die durch die Hemi-Sync-Technik von Monroe in besonderen Isolationskabinen stattfanden. Das waren schalldichte und metallverkleidete Räume, in denen der Proband über Kopfhörer bestimmte Audio Frequenzen eingespielt bekam, um die OBEs auszulösen. Thomas Campbell hatte an diesen Experimenten teilgenommen, ebenso wie sein Assistent Dennis.
Es ergab sich ein sehr glücklicher Lauf der Experimente, bei denen Tom und Dennis von gemeinsamen Out-of-Body-Erfahrungen – oder nenne es gemeinsame Klarträumen – berichteten. In diesen Träumen haben beide die gleiche Traumrealität erlebt und hatten den Eindruck, sie würden sich im Traum unterhalten.
Für das Experiment hatten Tom und Dennis gelernt, sich während des Schlafens verbal mitzuteilen, also quasi im Schlaf zu sprechen.
Im Labor konnte ein Audio-Mitschnitt aufgezeichnet werden, auf dem sich Tom und Dennis im Schlaf unterhalten und die beiden Tonspuren genau ineinander passten. Obwohl beide in getrennten, schalldicht abgetrennten Kammern lagen, gab es keine andere logische Erklärung dafür, dass sie dieselbe Erfahrung interaktiv erlebten.
Man kann das Experiment in Thomas Campbells Buch "My Big TOE" Teil 1 nachlesen. In ansätzen auch in Robert Moonroes zweiten Buch „ Der zweite Körper“ obwohl er Tom und Dennis da nicht mit Namen sondern nur mit dem Begriff Forscher erwähnt. Beim Monroe-Institut in den USA kann man sich wohl die Tonaufnahmen anhören.
Campbell erklärt das Experiment mit Dennis auch in
einem Video.
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Einordnung des Experiments
Aus wissenschaftlicher Perspektive ist das Experiment von Campbell und Monroe jedoch noch kein Beweis, denn dafür müsste der Versuch von anderen Wissenschaftlern unter kontrollierten Bedingungen wiederholt und erneut bestätigt werden. Es handelt sich aber um einen sehr interessanten Versuchsaufbau, der bei bestimmten Personen funktioniert hat.
Man muss dazu sagen, dass Thomas Campbell schon seit seiner Kindheit lebhafte außerkörperliche Erfahrungen (OBEs) hatte, sich intensiv mit Meditation beschäftigt hatte und hier eine besondere Begabung zu besitzen scheint. Dass sein Freund und Assistent Dennis ebenso qualifiziert für dieses Experiment war, war ebenfalls ein großes Glück - oder vielleicht sogar eine Synchronizität.
Ich selbst hatte einmal einen solchen gemeinsamen Klartraum und weiß, welche unfassbar glücklichen Umstände nämlich eine starke Herzverbindung oder Synchronizitäten dafür notwendig waren, damit wir beide diese Shared Dream Erfahrung machen konnten. Das hätte nicht mit jedem Menschen funktioniert. Es gab eine ganz besondere Beziehung zwischen uns, eine Freundschaft und auch eine herlzliche Anziehung und nicht nur das: Wir beide waren auch dafür bereit. Mit "bereit" meine ich, dass wir dazu fähig waren zu akzeptieren, dass dieses Erlebnis das bisherige Weltbild ablösen wird. Wir waren beide bereit für den Paradigmen Sprung. Und deshalb denke ich braucht man für solch besonderen Ergebnisse auch besondere Voraussetzungen in den Probanten.
Die Zusammenarbeit mit Robert Monroe war, so ist zu vermuten, ein weiterer glücklicher Umstand. Die Voraussetzungen, die diese Menschen an der Stelle mitgebracht haben, sind vermutlich nur von ganz besonders talentierten und offenen Menschen wiederholbar.
Unbewusst versucht man ja doch immer, das zu beweisen, was den eigenen Glaubenssätzen entspricht. Auch wenn Wissenschaftler von Falsifikation als wichtige Methode sprechen, werden Forschungsfragen selten in eine Richtung gelenkt, die das eigene Weltbild auf den Kopf stellen würde. Die meisten Menschen wollen eher das beweisen, was sie vermuten, nicht das, was jenseits ihrer Vorstellungswelt liegt, aber möglich wäre.
Diese Art von Erfahrungen machen nur Menschen, die gewillt sind, über das eigene Ich und deren Vorstellungen hinauszugehen. Das ist aber selten die Motivation für ein wissenschaftliches Experiment, bei dem der Fokus oft auf der Bestätigung einer Hypothese liegt, nicht auf einem fundamentalen Wandel der eigenen Perspektive.
Daher denke ich, wenn man sich für soclhe Grenzthemen interessiert, muss man selbst forschen und dieses Risiko eingehen, dass das eigene Weltbild ins Wanken geraten könnte.
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Hypnagogic Report Technik
Außerdem erinnert mich das an eine Technik, die Spell mal mit dem Begriff "hypnagogic report" benannte. Er hat auf seinem Youtubekanal
Traumbewusstsein dazu zwei Videos. Dabei geht es darum, während des Einschlafprozesses, also in der hypnagogen Phase, von einer anderen Person interviewt zu werden.
Des Weiteren habe ich selbst Experimente mit dieser Technik gemacht, ohne ein menschliches Gegenüber, indem ich mein Handy als Diktiergerät nutzte, um die hypnagoge Phase und aktive Imaginationen mitzuschneiden. Das ging ohne Probleme. Ich konnte gleichzeitig loslassen und sprechen. Und zwar ohne das sich das geübt hätte, es funktionierte sofort.
Ich könnte mir vorstellen, dass manche Menschen, wenn sie sehr geübt in der Technik sind, und vielleicht noch beonders talentiert, sogar während einer leichten Schlafphase sprechen könnten, so wie Menschen auch aus dem Klartraum die LRLR-Augensignale senden konnten.
Vor allem, wenn der Traum klar ist, stelle ich mir vor, dass das möglich ist. Bei einem Trübtraum vielleicht nicht. Bei einem Klartraum bestimmt. Vielleicht gibt es hier ja Leute die Lust haben, das zu versuchen.
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Erfahrungen mit der Schlafparalyse
Des Weiteren habe ich meine eigene Schlaflähmung schon ein ganzes Stück weit erforscht. Ich habe mal ein Jahr damit verbracht, meine Schlafparalyse jeden Abend während des Einschlafens zu beobachten, um meine ganz eigene "Kinästhetik WILD Technik" zu entwicklen. Und da habe ich bemerkt, dass winzige Aktivitäten, wie zum Beispiel vertieftes Atmen oder rege Gedanken, die Schlafparalyse schnell durchbrechen können. Deshalb ist das Einüben von Gedankestille in der Meditation ja auch wichtig.
Normalerweise stellt sich eine vollständige Schlafparalyse, bei der man sich gar nicht mehr bewegen kann und den physischen Körper völlig ausblendet, nur ein, wenn man völlig loslässt – also Muskelspannung, Atmung, Gedankenaktivität. Sobald man eine dieser Aktivitäten wieder aufnimmt, kann die Schlafparalyse mühelos durchbrochen werden.
Von dieser Erfahrung ausgehend kann ich mir absolut vorstellen, dass es Menschen gibt, die während des luziden Träumens sprechen können. Ich kann mir zudem vorstellen, dass man die Schlafparalyse in Teilen auflöst und in Teilen aufrecht erhält.
Vielleicht sollten wir Dinge, die wir nicht mit Sicherheit wissen, nicht immer kategorisch ausschließen. Wenn wir etwas nicht wissen, kann es auch bedeuten, dass es möglich sein könnte.
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Selbst Forschen
Außerdem denke ich, dass wir anstatt Vermutungen anzustellen, und uns von Studien alleine abhängig machen selbst viel mehr forschen sollten.
Der Physiker Thomas Campbell vertritt in seinem Buch "My Big TOE 1" die zentrale Idee, dass wir, um die Natur der Realität zu verstehen, selbst zu Forschern werden müssen. Sein Buch ist ein wahres Manifest an den Forscher in uns und legt eine fundierte Grundlage für alle, die bereit sind, über die Grenzen des konventionellen Denkens hinauszugehen.
Er argumentiert, dass wissenschaftliche Erkenntnis nicht allein auf der Reproduktion von Experimenten im Labor beruht, sondern auch auf der persönlichen, subjektiven Erfahrung. Phänomene wie luzides Träumen, Schlafparalyse und außerkörperliche Erfahrungen können nicht vollständig mit externen Geräten gemessen werden, da sie intrinsisch mit unserem Bewusstsein verbunden sind.
Campbell stellt die These auf, dass unsere Realität ein Bewusstseinssystem ist. Um zu verstehen, wie dieses System funktioniert, müssen wir uns selbst, unser Bewusstsein und unsere Erfahrungen erforschen.
Daher regt Campbell an, dass jeder von uns ein "Datenpunkt" in diesem großen Experiment des Lebens ist. Indem wir unsere eigenen Erfahrungen im Traum, in der Meditation oder in veränderten Bewusstseinszuständen systematisch beobachten und dokumentieren, tragen wir zur kollektiven Erkenntnis bei.
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Ich denke persönlich sollten nicht nur an Theorien glauben, die andere aufstellen, sondern sie selbst überprüfen und unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen.
Ob etwas wahr oder falsch ist, kann nicht allein auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien basieren, denn so vieles ist einfach noch nicht erforscht worden.
Die Wissenschaft nähert sich der Wahrheit in kleinen, schrittweisen Etappen. Jede Studie, jedes Experiment, jede Theorie ist nur eine vorläufige Annäherung an die Realität. Der Philosoph Karl Popper betonte dies mit seinem Konzept der Falsifikation. Eine wissenschaftliche Theorie gilt nicht als "wahr", nur weil sie durch ein Experiment bestätigt wurde, sondern vielmehr als "vorläufig gültig", solange sie nicht durch eine Beobachtung widerlegt werden kann.
Das bedeutet: Das Fehlen einer Studie, die ein Phänomen belegt, beweist nicht automatisch, dass dieses Phänomen nicht existiert. Es kann schlicht bedeuten, dass die richtigen Fragen noch nicht gestellt, die notwendigen Technologien noch nicht entwickelt oder die subjektiven Erfahrungen der Menschen noch nicht als legitimes Forschungsfeld anerkannt wurden.
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Das Spannungsfeld zwischen Subjektivität und Objektivität
Das andere Extrem – die andere Falle – ist, alles, was ich einmal gehört oder persönlich erlebt habe, sofort als Beweis anzusehen. Ohne kritische Reflexion läuft man dabei Gefahr, subjektive Wahrheiten mit universellen Fakten zu verwechseln.
Meiner Meinung nach braucht es daher ein gewisses Spannungsfeld, in dem man alles für möglich hält, aber auch kritisch hinterfragen kann. Es geht um eine Art Offenheit, ohne gleich allzu schnell überzeugt zu sein, eine absolute Wahrheit daraus zu machen.
Manche Menschen nähern sich diesem Mittelweg von der einen Seite: Sie beginnen bei der Subjektivität, ihren persönlichen Erlebnissen und Intuitionen. So habe ich diesen Weg auch begangen und wurde dann korrigiert, weil mir kritisches Denken gefehlt hatte. Diese Menschen müssen dann jedoch noch die andere Seite, das objektive, kritische Bewusstsein, entwickeln.
Andere wiederum sind sehr stark auf objektive Beweise fokussiert und müssen lernen, sich von der äußeren, objektiven Autorität zu lösen, um selbst zu forschen und ihre eigenen Erfahrungen zuzulassen. Im Extramfall kann das bedeuteten ein Experiment zu wagen, wo dir die ganze äußere Welt erzählt dass dieses unmöglich ist.
Das fällt mir auch ganz allgemein zu diesem Thread ein, den ich noch einmal überflogen habe und festgestellt habe, dass du dazu neigst, Thesen aufgrund deiner subjektiven Erfahrungen aufzustellen.
Das andere Extrem ist es, sich ausschließlich auf Studien zu beziehen und alles, was man nicht mit wissenschaftlichen Studien belegen kann, als nicht existent zu erklären. Und in dieser Denkweise werden Menschen, die einen anderen Zugang haben – nämlich den subjektiven –, oft nicht verstanden.
Dazwischen liegt jedoch etwas, eine Art offenes Feld. Ein Mittelweg der beide Seiten umschließt.
Ich persönlich glaube, es geht darum, dieses offene Feld zu erreichen, in dem man sich die Offenheit bewahrt, alles für möglich zu halten und gleichzeitig die Bereitschaft besitzt, alles was man selbst glaubt infrage zu stellen. Das ist für mich der Inbegriff von Freiheit.
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