Einschlafen
Wie gehts euch denn so mit Einschlafprozessen?
Wie bringt ihr eurer inneres Kind ins Bett?
Welche Tipps habt ihr zur Selbstregulation?
Habt ihr feste Regeln für das Einschlafen?
Wie schafft ihr es, euch an die Regeln zu halten?
Wie gehts euch mit den gesellschaftlichen Regeln bzgl zu Bett geh Zeiten,
Wach Zeiten, die zb von Schule, Arbeitgeber, Familie vorgegeben werden?
Wie kommt eurer Biorhythmus mit den Regeln der Gesellschaft klar?
Welche Kompromisse gibt es für Schlafkonflikte zwischen Individuum und Umwelt?
Wie arrangiert ihr euch damit?
Welche Spielräume habt ihr für euch gefunden?
Wie erlebt ihr den Zeitpunkt bevor ihr ins Bett geht?
Habt ihr Rituale die euch helfen?
Wie erlebt ihr den Einschlafprozess?
Wie steuert ihr den Einschlafprozess?
Was hilft euch beim Einschlafen?
Ich habe sehr häufig Schwierigkeiten einzuschlafen. Der Grund ist, dass mein Inneres Kind noch keinen Ausschalter hat und oft kein Ende findet, selbst dann wenn der Körper schon müde ist. Sicher kennt ihr das Bild, wenn ein Kind sagt, es sei nicht müde, obwohl man ihm anmerkt, dass es müde ist. Vielleicht kennt ihr auch, wie schwer es mitunter sein kann, so ein Kind ins Bett zu bringen. Warum kämpfen Kinder gegen das Einschlafen? Ich glaube das ist ein Kampf um Autonomie.
Als Kind hatte ich ganz große Verlustängste, wenn ich ins Bett musste. Ich glaube das lag daran, dass ich emotionale Fürsorge gebraucht hätte, die ich nicht so recht fühlen konnte. Es lag am fehlenden Urverstrauen. Im Kindergarten habe ich beobachtet, dass Kinder nur dort einschlafen, wo sie sich sicher fühlen. Jedes Kind hat ganz unterschiedliche Beedürfnisse, was es beim Schlafen braucht um sich sicher zu fühlen. Von Kuscheltier, bis zu Schnuller, bis zu Körperkontakt, oder Hörspiel. All das sind Rituale zur Regulation von Anspannung, Unruhe und Angst.
Ich erinnere mich, wie ich als Kind geweint habe, als meine Mutter das Zimmer verlassen hat und ich allein schlafen sollte. Ich glaube ich hatte da oft Angst. Angst im Dunkeln alleine. Ich glaube ich hätte mehr Körperkontakt und mehr emotionales gespiegelt sein gebraucht.
Meine Mutter hat manchmal Guten Abend gute Nacht gesungen, morgen früh wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Ich habe dann immer darüber nachgedacht, was wenn Gott nicht will, dass ich geweckt werde? Wie entscheidet Gott überhaupt, wer geweckt wird? Ich hatte Angst vor diesem Lied. Da Lied brachte den Tod. Aber ich konnte ihr das nicht sagen. Ich war 3 Jahre alt. Ich hatte keine Sprache dafür. Ich war ganz alleine mit meiner Angst. Bei der Mond ist aufgegangen habe ich immer geweint. Ich hatt jedesmal ganz starke Verlustängste und wurde von einer überwältigenden Trauer überflutet, die von meiner Mutter auf unverständnis stieß. Wenn du weinst, dann singe ich nicht mehr, war ihre Reaktion. Heute glaube ich, ich habe damals noch gespürt, dass mein Ego im Schlaf stirbt. Aber ich habe das nicht verstanden. Ich frage mich, ob das Zu Bett bringen in der Kindheit bis heute Einfluss auf meinen Einschlafprozess hat und ob ich da noch etwas heilen muss.
Außerdem bin ich eine Nachteule. Schon immer gewesen. Nur durfte ich das lange nicht leben. Ich durfte als älteres Kind nicht selbst entscheiden, wann ich ins Bett gehe. Es gab immer Zeiten da musste ich ins Bett. Es war immer an Uhrzeiten gebunden. Aber Uhrzeiten stehen nicht immer im Einklang mit Bedürfnissen und Gefühlen. Immer gab es das Argument mit der Schule. das war das Totschlagargument gegen alle authentischen Emotionen. Ich lage oft Stunden wach, weil das gar nicht meinem Biorhythmus entsprach. Das war oft sehr leidvoll und langweilig. Das einzige was mir half, waren meine Hörspielkassetten. Einmal war ich zutiefst verletzt als ich im Sommer mit zugezogenen Rollos, im Bett liege musste und der jüngere Sohn unserer Mieter noch im Garten spielen durfte. Ich hörte ihn und ich musste schlafen. Es war als ob mich eine tiefe Sehnsucht überkam, nach Freiheit, nach Leben, nach Freude. Das war sehr schmerzlich. Ich konnte es nicht ausdrücken, nicht versprachlichen und selbst dann hätte dafür niemand Verständnis gehabt, denn Gefühle zählten in meiner Familie nicht.
Ich habe über mich herausgefunden, dass mein Hang dazu Nachts wach zu sein, ebenfalls mit meinem Bedürfnis zusammenhängt, nicht gestört zu werden, mit meinem Wunsch frei zu sein. Ich liebe die Nacht, weil ich da von gesellschaftlichen Erwartungen an mich befreit bin. Nachts ruft garantiert niemand an. Nachts klingelt niemand.
Die Nacht gehört mir. Die Nacht gehört der Kreativität.
Ich sehe in meinem Eulen Dasein also eine wichtige Funktion, es ist Ausdruck eines Autonomie Bedürfnisses. Das hat sicher noch ganz viel mit fehlendem Selbstschutz am Tag zu tun. Rückzug als Kompensation, als einzige Möglichkeit, nicht von Menschen und ihren Erwartungen bedrängt und überflutet zu werden. Depressive Symptome sind Abends auch immer besser, am morgen schlimmer, weil man sich da mit dem Tag rumschlagen muss. Das Wach sein in der Nacht drückt den Wunsch aus, einmal ganz Sorglos zu sein.
Es hat aber auch damit zu tun, dass ich mein Nervensystem wenn ich voller Freude, Interesse und Neugierde bin, nicht runter reguliert bekomme. Ich möchte diese Freude dann nicht loslassen. Ich möchte den Tag dann nicht loslassen. Ich möchte mich nicht loslassen, weil ich mich mag. Ich möchte nicht sterben (Ego).
Ich frage mich, ob ich mich meine Schlaf- und Wachphasen, wie sie fallen hinnehmen muss, oder ob ich da eine größere Freiheit erlangen könnte, indem ich das aktiv steuern könnte? Das ist ja auch eine ganz grundsätzliche Frage, ob man sein Erleben so annehmen sollte oder versuchen, sollte Dinge zu optimieren. Ich glaube darauf gibt es keine pauschale Antwort.
Ich spüre meist, ein sehr starkes Gefühl, dass das erstmal noch so bleiben muss, weil alles was sich durch mich ausdrückt, eine Funktion für meine Psyche hat. Vielleicht wird sich das noch geben, wenn ich meine Autonomie ganz erreicht habe und sicher bin, dass ich mich vor Übergriffen anderer Menschn beschützen kann. Wenn der Tag sich einmal genauso frei anfühlt, wie die Nacht.
Ich versehe das so, dass mein Unbewusstes schon weiß, was es da tut. Ich habe Vertrauen, dass ich das an der Stelle gar nicht lösen muss, weil ich glaube, es wird sich von selbst lösen, wenn es reif ist. Würde ich mich jetzt in eine SChlafenszeit hineinzwingen, dann wäre das ein herumschrauben an Symptomen. Die Ursache liegt aber woanders.
Aber es gibt auch eine andere Seite in mir, die für alle Perspektiven offen sein möchte und sich einfach mal erkundigen möchte, wie andere Menschen damit umgehen? Es ist der Forscher, der sich alle Möglichkeiten öffnen möchte, und dann aus allen Möglichkeiten die für ihn beste Entscheidung trifft.
Ich habe einige Dinge die mir beim Einschlafen helfen: Hörbuch hören, TV gucken, Mediation, Körperkontakt. Das macht ersichtlich, dass es um Selbstregulation geht, die noch über Zuhilfenahme von externen Methoden geschieht. Hörbuch und Tv funktionieren am Besten, weil ich es liebe, wenn ich beim Einschlafen einer Stimme zuhören darf. Ich reagiere sehr stark auf Sprache.
Ich habe herausgefunden, dass ich dann auch wie im Ansatz von Peter Levine (Somatic Experiencing) zwischen Traumaangst und Regulation pendel. Im Tetail habe ich die Technik im Trauma Thread beschrieben. So würde ich gar nicht sagen, dass zb Fernsehgucken beim Einschlafprozess schädlich ist, denn dass kann man ja nur sagen, wenn man die Funktion (nämlich pendeln) nicht versteht und nicht würdigt. Pendeln ist für mich auf Grund des Traumas sehr viel besser geeignet, als Meditation. Weshalb Fernsehn, für mich besser ist, als Meditation. Deshalb kann man das mit dem Fernsehn beim Einschlafen gar nicht pausschal sagen. Auch wenn es Argumente dagegen gibt zb Blaulicht und Melatoninbildung. Es wäre aber zu kurz gedacht, nur die Biologische Komponente zu beachten und die Psychologische Perspektive auszublenen. Die Frage idie sich für mich stellt ist, welche Bedürfnisse sind in einem Menschen am drängendsten. Wenn es Selbstregulation ist, dann kann Fernsehgucken sogar sehr nützlich sein. Nur suche ich ja auch, wie ich das was noch extern reguliert werden muss, verinnerlichen kann.
Das Ding ist, ich will ja oft gar nicht ins Bett. Wenn ich dann ins Bett gehe, kann ich meistens einschlafen. Aber ich sträube mich schon dagegen ins Bett zu gehen. Ich bin mein Leben lang mit einem Wecker aufgestanden, der mich zu Zeiten geweckt hat, der meiner Inneren Uhr (Eule) nicht entsprochen hat. Ich musste als Kind immer ins Bett obwohl ich nicht müde war. Ich glaube deshalb, dass ich eine Überkompensation beobachte, die eine oder mehrere Funktionen erfüllt.
Wenn ich irgendwann mal wieder Klärtraumübungen machen will, dann bräuchte ich aber feste Regeln. Zumindest glaube ich das. Das bin ich aber auch bereit in Frage zu stellen. Zur Zeit gehe ich erst dann ins Bett wenn ich schon übermüdet bin. Für Klartraumübungen ist es dann zu spät. Als ich Klartraumübungen gemacht habe, die funktioniert haben, da bin ich weit früher ins Bett gegangen, weil ich dann immer noch etwas geübt habe. Üben kann ich aber nur, wenn ich noch wach bin.
Ich mag es nicht im Bett zu liegen un dmich zu langweilen. Ich fühle dann den Schmerz über die Reizarmut in meiner Kindheit. Ich habe ein Trauma von dieser Reizarmut und unlebedigkeit in meinem Elternhaus. Reizarmut schmerz mich emotional. Ich glaube ich werde da auch an das allein sein als Baby erinnert, was womöglich existentielle Not ausgelöst hat. Ich wurde eben nur funktional versorgt, aber nicht emotional.
Ich werde auch so gut wie nicht mehr vor Sorgen wach gehalten (wenn dann nur in Ausnahmesituationen), sondern von interessanten Gedanken, von Neugierde, von Begeisterung, von der Liebe zu dem was gerade ist. Vom Streben nach Leben. Das ist ewaas was ich früher gar nicht spüren konnte. Jetzt fühle ich eine Art Motivation, die ich nur noch Leben nennen könnte. Ich lebe und will das Leben nicht loslassen.
Manchmal wenn ich zu wenig Zeit für mich hatte, zu wenig Zeit für meine Emotionen, dann spüre ich den Drang nach Wach bleiben wollen, um so stärker. Dann spüre ich das Bedürfnis nach emotionaler Regulation und kann dann erst einschlafen, wenn ich mir das erfüllt habe. Manchmal muss ich dann auch abtrauern, was ich gerade nicht erfüllen kann. Oft kann ich erst danach einschlafen, nachdem es versorgt oder abgetrauert ist.
Ganz oft fehlt ein ganz grundsätzliches Gefühl sicher zu sein. Das kann ich mir immer noch nicht richtig geben, weil ich den Prozess wie sich Sicherheit aus dem Nichts (aus dem nicht erfahren haben) entwickelt. Ich glaube da stecke ich gerade noch im Prozess Sicherheit zu erfahren, indem ich mich in meiner Umwelt lerne zu beschützen. Ich glaube all diese Gefühle sind eponentiell. Erwachend nimmt man es ja oft war, dass diese gefühl einfach so da sind. Bedungunglos. Aber es scheint mir, als bin ich auf einem Forscherweg, wo ich selbst herausfinden soll, muss, will (??) wie der Mensch die positiven Gefühlsqualitäten auf einem entwicklungspsychologischen Weg hervorbringt. So habe ich das bei der Selbstliebe erfahren. Deshalb erwarte ich, dass ich das mit der Sicherheit auch irgendwann, einmal so erleben werde, dass sie konstant da ist. Ich habe Sicherheit auch schon bedingungslos erfahren, aber scheinbar muss ich auf meinem Weg erfoschen, wie man es aus dem Nichts entwickelt. Und das hängt dann wieder alles mit dem Einschlafen zusammen.
Ich freue mich über eure Erfahrungen mit dem Einschlafen. Mich interessiert vor allem, ob ihr irgendwelche Spielräume gefunden habt. Trauma ist immer einer Erfahrung keine Spielräume gehabt zu haben. Deshalb führen sich traumatisierte Menschen oft zwischen Extremen zerrissen. An der Stelle wo für andere Spielräume möglich sind, gibt es für uns keine.
Ich sehe was, was du nicht siehst:
Wenn du eine authoritäte Mutter hättest, die dich ohne Kompromisse ins Bett geschickt hätte, die deine Bedüftnisse lebendig und frei zu sein nicht geachtet hätte, und wenn du als Folge dessen, in Extremen gefangen wärest, welche Spielräume, würdest du an der Stelle sehen?
Vielleicht siehst du ja eine Freiheit, die ich nicht sehen kann.
Wie bringt ihr eurer inneres Kind ins Bett?
Welche Tipps habt ihr zur Selbstregulation?
Habt ihr feste Regeln für das Einschlafen?
Wie schafft ihr es, euch an die Regeln zu halten?
Wie gehts euch mit den gesellschaftlichen Regeln bzgl zu Bett geh Zeiten,
Wach Zeiten, die zb von Schule, Arbeitgeber, Familie vorgegeben werden?
Wie kommt eurer Biorhythmus mit den Regeln der Gesellschaft klar?
Welche Kompromisse gibt es für Schlafkonflikte zwischen Individuum und Umwelt?
Wie arrangiert ihr euch damit?
Welche Spielräume habt ihr für euch gefunden?
Wie erlebt ihr den Zeitpunkt bevor ihr ins Bett geht?
Habt ihr Rituale die euch helfen?
Wie erlebt ihr den Einschlafprozess?
Wie steuert ihr den Einschlafprozess?
Was hilft euch beim Einschlafen?
Ich habe sehr häufig Schwierigkeiten einzuschlafen. Der Grund ist, dass mein Inneres Kind noch keinen Ausschalter hat und oft kein Ende findet, selbst dann wenn der Körper schon müde ist. Sicher kennt ihr das Bild, wenn ein Kind sagt, es sei nicht müde, obwohl man ihm anmerkt, dass es müde ist. Vielleicht kennt ihr auch, wie schwer es mitunter sein kann, so ein Kind ins Bett zu bringen. Warum kämpfen Kinder gegen das Einschlafen? Ich glaube das ist ein Kampf um Autonomie.
Als Kind hatte ich ganz große Verlustängste, wenn ich ins Bett musste. Ich glaube das lag daran, dass ich emotionale Fürsorge gebraucht hätte, die ich nicht so recht fühlen konnte. Es lag am fehlenden Urverstrauen. Im Kindergarten habe ich beobachtet, dass Kinder nur dort einschlafen, wo sie sich sicher fühlen. Jedes Kind hat ganz unterschiedliche Beedürfnisse, was es beim Schlafen braucht um sich sicher zu fühlen. Von Kuscheltier, bis zu Schnuller, bis zu Körperkontakt, oder Hörspiel. All das sind Rituale zur Regulation von Anspannung, Unruhe und Angst.
Ich erinnere mich, wie ich als Kind geweint habe, als meine Mutter das Zimmer verlassen hat und ich allein schlafen sollte. Ich glaube ich hatte da oft Angst. Angst im Dunkeln alleine. Ich glaube ich hätte mehr Körperkontakt und mehr emotionales gespiegelt sein gebraucht.
Meine Mutter hat manchmal Guten Abend gute Nacht gesungen, morgen früh wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Ich habe dann immer darüber nachgedacht, was wenn Gott nicht will, dass ich geweckt werde? Wie entscheidet Gott überhaupt, wer geweckt wird? Ich hatte Angst vor diesem Lied. Da Lied brachte den Tod. Aber ich konnte ihr das nicht sagen. Ich war 3 Jahre alt. Ich hatte keine Sprache dafür. Ich war ganz alleine mit meiner Angst. Bei der Mond ist aufgegangen habe ich immer geweint. Ich hatt jedesmal ganz starke Verlustängste und wurde von einer überwältigenden Trauer überflutet, die von meiner Mutter auf unverständnis stieß. Wenn du weinst, dann singe ich nicht mehr, war ihre Reaktion. Heute glaube ich, ich habe damals noch gespürt, dass mein Ego im Schlaf stirbt. Aber ich habe das nicht verstanden. Ich frage mich, ob das Zu Bett bringen in der Kindheit bis heute Einfluss auf meinen Einschlafprozess hat und ob ich da noch etwas heilen muss.
Außerdem bin ich eine Nachteule. Schon immer gewesen. Nur durfte ich das lange nicht leben. Ich durfte als älteres Kind nicht selbst entscheiden, wann ich ins Bett gehe. Es gab immer Zeiten da musste ich ins Bett. Es war immer an Uhrzeiten gebunden. Aber Uhrzeiten stehen nicht immer im Einklang mit Bedürfnissen und Gefühlen. Immer gab es das Argument mit der Schule. das war das Totschlagargument gegen alle authentischen Emotionen. Ich lage oft Stunden wach, weil das gar nicht meinem Biorhythmus entsprach. Das war oft sehr leidvoll und langweilig. Das einzige was mir half, waren meine Hörspielkassetten. Einmal war ich zutiefst verletzt als ich im Sommer mit zugezogenen Rollos, im Bett liege musste und der jüngere Sohn unserer Mieter noch im Garten spielen durfte. Ich hörte ihn und ich musste schlafen. Es war als ob mich eine tiefe Sehnsucht überkam, nach Freiheit, nach Leben, nach Freude. Das war sehr schmerzlich. Ich konnte es nicht ausdrücken, nicht versprachlichen und selbst dann hätte dafür niemand Verständnis gehabt, denn Gefühle zählten in meiner Familie nicht.
Ich habe über mich herausgefunden, dass mein Hang dazu Nachts wach zu sein, ebenfalls mit meinem Bedürfnis zusammenhängt, nicht gestört zu werden, mit meinem Wunsch frei zu sein. Ich liebe die Nacht, weil ich da von gesellschaftlichen Erwartungen an mich befreit bin. Nachts ruft garantiert niemand an. Nachts klingelt niemand.
Die Nacht gehört mir. Die Nacht gehört der Kreativität.
Ich sehe in meinem Eulen Dasein also eine wichtige Funktion, es ist Ausdruck eines Autonomie Bedürfnisses. Das hat sicher noch ganz viel mit fehlendem Selbstschutz am Tag zu tun. Rückzug als Kompensation, als einzige Möglichkeit, nicht von Menschen und ihren Erwartungen bedrängt und überflutet zu werden. Depressive Symptome sind Abends auch immer besser, am morgen schlimmer, weil man sich da mit dem Tag rumschlagen muss. Das Wach sein in der Nacht drückt den Wunsch aus, einmal ganz Sorglos zu sein.
Es hat aber auch damit zu tun, dass ich mein Nervensystem wenn ich voller Freude, Interesse und Neugierde bin, nicht runter reguliert bekomme. Ich möchte diese Freude dann nicht loslassen. Ich möchte den Tag dann nicht loslassen. Ich möchte mich nicht loslassen, weil ich mich mag. Ich möchte nicht sterben (Ego).
Ich frage mich, ob ich mich meine Schlaf- und Wachphasen, wie sie fallen hinnehmen muss, oder ob ich da eine größere Freiheit erlangen könnte, indem ich das aktiv steuern könnte? Das ist ja auch eine ganz grundsätzliche Frage, ob man sein Erleben so annehmen sollte oder versuchen, sollte Dinge zu optimieren. Ich glaube darauf gibt es keine pauschale Antwort.
Ich spüre meist, ein sehr starkes Gefühl, dass das erstmal noch so bleiben muss, weil alles was sich durch mich ausdrückt, eine Funktion für meine Psyche hat. Vielleicht wird sich das noch geben, wenn ich meine Autonomie ganz erreicht habe und sicher bin, dass ich mich vor Übergriffen anderer Menschn beschützen kann. Wenn der Tag sich einmal genauso frei anfühlt, wie die Nacht.
Ich versehe das so, dass mein Unbewusstes schon weiß, was es da tut. Ich habe Vertrauen, dass ich das an der Stelle gar nicht lösen muss, weil ich glaube, es wird sich von selbst lösen, wenn es reif ist. Würde ich mich jetzt in eine SChlafenszeit hineinzwingen, dann wäre das ein herumschrauben an Symptomen. Die Ursache liegt aber woanders.
Aber es gibt auch eine andere Seite in mir, die für alle Perspektiven offen sein möchte und sich einfach mal erkundigen möchte, wie andere Menschen damit umgehen? Es ist der Forscher, der sich alle Möglichkeiten öffnen möchte, und dann aus allen Möglichkeiten die für ihn beste Entscheidung trifft.
Ich habe einige Dinge die mir beim Einschlafen helfen: Hörbuch hören, TV gucken, Mediation, Körperkontakt. Das macht ersichtlich, dass es um Selbstregulation geht, die noch über Zuhilfenahme von externen Methoden geschieht. Hörbuch und Tv funktionieren am Besten, weil ich es liebe, wenn ich beim Einschlafen einer Stimme zuhören darf. Ich reagiere sehr stark auf Sprache.
Ich habe herausgefunden, dass ich dann auch wie im Ansatz von Peter Levine (Somatic Experiencing) zwischen Traumaangst und Regulation pendel. Im Tetail habe ich die Technik im Trauma Thread beschrieben. So würde ich gar nicht sagen, dass zb Fernsehgucken beim Einschlafprozess schädlich ist, denn dass kann man ja nur sagen, wenn man die Funktion (nämlich pendeln) nicht versteht und nicht würdigt. Pendeln ist für mich auf Grund des Traumas sehr viel besser geeignet, als Meditation. Weshalb Fernsehn, für mich besser ist, als Meditation. Deshalb kann man das mit dem Fernsehn beim Einschlafen gar nicht pausschal sagen. Auch wenn es Argumente dagegen gibt zb Blaulicht und Melatoninbildung. Es wäre aber zu kurz gedacht, nur die Biologische Komponente zu beachten und die Psychologische Perspektive auszublenen. Die Frage idie sich für mich stellt ist, welche Bedürfnisse sind in einem Menschen am drängendsten. Wenn es Selbstregulation ist, dann kann Fernsehgucken sogar sehr nützlich sein. Nur suche ich ja auch, wie ich das was noch extern reguliert werden muss, verinnerlichen kann.
Das Ding ist, ich will ja oft gar nicht ins Bett. Wenn ich dann ins Bett gehe, kann ich meistens einschlafen. Aber ich sträube mich schon dagegen ins Bett zu gehen. Ich bin mein Leben lang mit einem Wecker aufgestanden, der mich zu Zeiten geweckt hat, der meiner Inneren Uhr (Eule) nicht entsprochen hat. Ich musste als Kind immer ins Bett obwohl ich nicht müde war. Ich glaube deshalb, dass ich eine Überkompensation beobachte, die eine oder mehrere Funktionen erfüllt.
Wenn ich irgendwann mal wieder Klärtraumübungen machen will, dann bräuchte ich aber feste Regeln. Zumindest glaube ich das. Das bin ich aber auch bereit in Frage zu stellen. Zur Zeit gehe ich erst dann ins Bett wenn ich schon übermüdet bin. Für Klartraumübungen ist es dann zu spät. Als ich Klartraumübungen gemacht habe, die funktioniert haben, da bin ich weit früher ins Bett gegangen, weil ich dann immer noch etwas geübt habe. Üben kann ich aber nur, wenn ich noch wach bin.
Ich mag es nicht im Bett zu liegen un dmich zu langweilen. Ich fühle dann den Schmerz über die Reizarmut in meiner Kindheit. Ich habe ein Trauma von dieser Reizarmut und unlebedigkeit in meinem Elternhaus. Reizarmut schmerz mich emotional. Ich glaube ich werde da auch an das allein sein als Baby erinnert, was womöglich existentielle Not ausgelöst hat. Ich wurde eben nur funktional versorgt, aber nicht emotional.
Ich werde auch so gut wie nicht mehr vor Sorgen wach gehalten (wenn dann nur in Ausnahmesituationen), sondern von interessanten Gedanken, von Neugierde, von Begeisterung, von der Liebe zu dem was gerade ist. Vom Streben nach Leben. Das ist ewaas was ich früher gar nicht spüren konnte. Jetzt fühle ich eine Art Motivation, die ich nur noch Leben nennen könnte. Ich lebe und will das Leben nicht loslassen.
Manchmal wenn ich zu wenig Zeit für mich hatte, zu wenig Zeit für meine Emotionen, dann spüre ich den Drang nach Wach bleiben wollen, um so stärker. Dann spüre ich das Bedürfnis nach emotionaler Regulation und kann dann erst einschlafen, wenn ich mir das erfüllt habe. Manchmal muss ich dann auch abtrauern, was ich gerade nicht erfüllen kann. Oft kann ich erst danach einschlafen, nachdem es versorgt oder abgetrauert ist.
Ganz oft fehlt ein ganz grundsätzliches Gefühl sicher zu sein. Das kann ich mir immer noch nicht richtig geben, weil ich den Prozess wie sich Sicherheit aus dem Nichts (aus dem nicht erfahren haben) entwickelt. Ich glaube da stecke ich gerade noch im Prozess Sicherheit zu erfahren, indem ich mich in meiner Umwelt lerne zu beschützen. Ich glaube all diese Gefühle sind eponentiell. Erwachend nimmt man es ja oft war, dass diese gefühl einfach so da sind. Bedungunglos. Aber es scheint mir, als bin ich auf einem Forscherweg, wo ich selbst herausfinden soll, muss, will (??) wie der Mensch die positiven Gefühlsqualitäten auf einem entwicklungspsychologischen Weg hervorbringt. So habe ich das bei der Selbstliebe erfahren. Deshalb erwarte ich, dass ich das mit der Sicherheit auch irgendwann, einmal so erleben werde, dass sie konstant da ist. Ich habe Sicherheit auch schon bedingungslos erfahren, aber scheinbar muss ich auf meinem Weg erfoschen, wie man es aus dem Nichts entwickelt. Und das hängt dann wieder alles mit dem Einschlafen zusammen.
Ich freue mich über eure Erfahrungen mit dem Einschlafen. Mich interessiert vor allem, ob ihr irgendwelche Spielräume gefunden habt. Trauma ist immer einer Erfahrung keine Spielräume gehabt zu haben. Deshalb führen sich traumatisierte Menschen oft zwischen Extremen zerrissen. An der Stelle wo für andere Spielräume möglich sind, gibt es für uns keine.
Ich sehe was, was du nicht siehst:
Wenn du eine authoritäte Mutter hättest, die dich ohne Kompromisse ins Bett geschickt hätte, die deine Bedüftnisse lebendig und frei zu sein nicht geachtet hätte, und wenn du als Folge dessen, in Extremen gefangen wärest, welche Spielräume, würdest du an der Stelle sehen?
Vielleicht siehst du ja eine Freiheit, die ich nicht sehen kann.