Carls Körperaustritte
Die Musiklehrerin (14.04.10)
Ich lege mich, nachdem ich ungefähr eine Stunde wach war und die Wäsche aus der Waschmaschine nahm und aufhängte, gegen 8 Uhr noch einmal hin, auf den Rücken. In dieser Stellung folge ich der Meditationsanweisung aus der Bhagavadgita, auf den Punkt zwischen den Augen zu fokussieren und dabei entspannt zu bleiben. Dann bin ich eine Zeit lang „weg“, wache auf, bleibe aber entspannt liegen. Das „Gefühl“ im rechten Ohr stellt sich ein (dazu mehr hier), für mich das Signal, dass ein Körperaustritt möglich ist. Es gelingt aber nicht auf Anhieb, da es mir schwer fällt, in dieses Gefühl hinein zu entspannen, da es sehr unangenehm ist. Es ist ja eigentlich ein Spannungsgefühl, und es erscheint mir paradox, mich in ein Spannungsgefühl hinein zu entspannen. Trotzdem gelingt es teilweise, dabei stellt sich zeitweise das Gefühl ein, als würde ich mich einer Macht unterwerfen. Jedenfalls kommt es schließlich immer wieder zu Loslösungsgefühlen, die aber zunächst nicht in einen Austritt münden. Ein Gefühl, als wäre man flüssig. Zugleich habe ich das Gefühl, eigentlich schon wach zu sein. Ich höre Geräusche aus der Wachwelt, von draußen. Ich versuche, diesem Fließgefühl einen Richtungsimpuls zu geben, indem ich mich aus dem physischen Körper seitlich herauszurollen versuche, aber es gelingt nicht. Ich entscheide mich dann wieder dafür, das Fließen einfach zuzulassen, ohne es in eine bestimmte Richtung zu steuern, und habe mehr Erfolg. Es stellt sich das Gefühl ein, als würde ich unter den physischen Körper, ins Bett hinein versinken, es ist sehr angenehm. Keine Sicht (aber ich bin ja schließlich auch im Inneren des Bettes bzw. im Boden). Dann aber verlangsamt sich die Bewegung und droht aufzuhören. Jetzt entscheide ich mich doch wieder für ein willentliches Steuern und kehre die Bewegungsrichtung um. Es funktioniert sehr gut: Ich erhebe mich durch das Bett hindurch, über den physischen Körper hinaus und es ist mir möglich, mit dem Traumkörper aus dem Bett aufzustehen. Der Austritt ist geschafft.
Ich drehe mich nach dem Bett um. Auf den ersten Blick liegt niemand darin. Ich schaue aber genauer hin und entdecke, dass das, was ich zuerst nur für die zerknautschte Bettdecke hielt, mein im Bett liegender Körper ist. Das heißt, er ist es nur teilweise: nur der Rumpf, der in einem dunkelblauen Hemd steckt, kein Kopf, auch keine Arme und Beine. Der Rumpf liegt verkehrt herum: die Stelle, wo der Hemdkragen ist, wo also der Kopf sein müsste, liegt gegen das Fußende des Bettes hin. Ich gehe ein zwei Schritte auf meinen Körper zu und berühre ihn an der linken Schulter. Es ist ein eigenartiges Gefühl, seine eigene Schulter von einem anderen Körper aus zu berühren. Dann droht die Sicht schlechter zu werden, weshalb ich mich schnell von diesem Rumpf abwende und das Schlafzimmer verlasse, um nicht in den physischen Körper zurückgezogen zu werden. Ich denke kurz daran, ins Wohnzimmer zu gehen, um von dort aus durch eines der Fenster eine Reise zu starten, entschließe mich dann aber für den konventionelleren Weg durch die Wohnungstür. Diese steht offen, was ich als ein Zeichen werte, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich bewege mich über die Stiegen des Stiegenhauses nach unten. Das erste Stockwerk (von oben her gerechnet, also der Weg vom dritten in den zweiten Stock) gehe ich ganz „normal“, beim zweiten denke ich daran, über das Stiegengeländer hinunterzurutschen, was ich dann zwar nicht mache, dafür aber die Stufen auslasse und sozusagen über die Stiegen hinabschwebe. Beim letzten Stockwerk entscheide ich mich, mich über das Stiegengeländer zu schwingen und ins Parterre, wo sich das Foyer befindet, zu springen. Standfest lande ich auf den Beinen, ich fühle mich sehr kraftvoll dabei. Die Tür zum Heimleitungsbüro (ich wohne in einem Studentenheim) ist offen, drinnen sitzt hinter dem Schreibtisch aber nicht eine Mitarbeiterin des Heims, sondern eine längliche, dunkelblaue, kaum menschlich zu nennende Gestalt ohne Kopf.
Von da ab geht es "trüb" weiter:
Im Foyer befinden sich zwei junge Frauen. Ich sitze plötzlich auf einem Stuhl, die beiden sitzen mir gegenüber, eine rechts, eine links von mir. Die beiden Frauen fragen mich etwas bezüglich des Internetanschlusses in diesem Haus. Vielleicht sage ich etwas in der Richtung, dass ich nicht viel mit dem Internet zu tun habe, jedenfalls meint dann die rechts gegenüber sitzende Frau: „Der Kavka (damit meint sie mich) kriegt sicher oft E-Mails.“ Sie schätzt mich also als einen kommunikativen, offenen Typ ein, was ich innerlich als Kompliment werte. Ich sage dann aber in etwa: „Nein, nein. Ich kriege vielleicht zwei, drei berufliche und zwei, drei private Mails in der Woche.“ Die Frau redet nun weiter, aber nicht direkt an mich gerichtet, vielleicht mehr zur anderen Frau, die links sitzt, dabei höre ich heraus, dass sie Musiklehrerin ist. [...]
Ich lege mich, nachdem ich ungefähr eine Stunde wach war und die Wäsche aus der Waschmaschine nahm und aufhängte, gegen 8 Uhr noch einmal hin, auf den Rücken. In dieser Stellung folge ich der Meditationsanweisung aus der Bhagavadgita, auf den Punkt zwischen den Augen zu fokussieren und dabei entspannt zu bleiben. Dann bin ich eine Zeit lang „weg“, wache auf, bleibe aber entspannt liegen. Das „Gefühl“ im rechten Ohr stellt sich ein (dazu mehr hier), für mich das Signal, dass ein Körperaustritt möglich ist. Es gelingt aber nicht auf Anhieb, da es mir schwer fällt, in dieses Gefühl hinein zu entspannen, da es sehr unangenehm ist. Es ist ja eigentlich ein Spannungsgefühl, und es erscheint mir paradox, mich in ein Spannungsgefühl hinein zu entspannen. Trotzdem gelingt es teilweise, dabei stellt sich zeitweise das Gefühl ein, als würde ich mich einer Macht unterwerfen. Jedenfalls kommt es schließlich immer wieder zu Loslösungsgefühlen, die aber zunächst nicht in einen Austritt münden. Ein Gefühl, als wäre man flüssig. Zugleich habe ich das Gefühl, eigentlich schon wach zu sein. Ich höre Geräusche aus der Wachwelt, von draußen. Ich versuche, diesem Fließgefühl einen Richtungsimpuls zu geben, indem ich mich aus dem physischen Körper seitlich herauszurollen versuche, aber es gelingt nicht. Ich entscheide mich dann wieder dafür, das Fließen einfach zuzulassen, ohne es in eine bestimmte Richtung zu steuern, und habe mehr Erfolg. Es stellt sich das Gefühl ein, als würde ich unter den physischen Körper, ins Bett hinein versinken, es ist sehr angenehm. Keine Sicht (aber ich bin ja schließlich auch im Inneren des Bettes bzw. im Boden). Dann aber verlangsamt sich die Bewegung und droht aufzuhören. Jetzt entscheide ich mich doch wieder für ein willentliches Steuern und kehre die Bewegungsrichtung um. Es funktioniert sehr gut: Ich erhebe mich durch das Bett hindurch, über den physischen Körper hinaus und es ist mir möglich, mit dem Traumkörper aus dem Bett aufzustehen. Der Austritt ist geschafft.
Ich drehe mich nach dem Bett um. Auf den ersten Blick liegt niemand darin. Ich schaue aber genauer hin und entdecke, dass das, was ich zuerst nur für die zerknautschte Bettdecke hielt, mein im Bett liegender Körper ist. Das heißt, er ist es nur teilweise: nur der Rumpf, der in einem dunkelblauen Hemd steckt, kein Kopf, auch keine Arme und Beine. Der Rumpf liegt verkehrt herum: die Stelle, wo der Hemdkragen ist, wo also der Kopf sein müsste, liegt gegen das Fußende des Bettes hin. Ich gehe ein zwei Schritte auf meinen Körper zu und berühre ihn an der linken Schulter. Es ist ein eigenartiges Gefühl, seine eigene Schulter von einem anderen Körper aus zu berühren. Dann droht die Sicht schlechter zu werden, weshalb ich mich schnell von diesem Rumpf abwende und das Schlafzimmer verlasse, um nicht in den physischen Körper zurückgezogen zu werden. Ich denke kurz daran, ins Wohnzimmer zu gehen, um von dort aus durch eines der Fenster eine Reise zu starten, entschließe mich dann aber für den konventionelleren Weg durch die Wohnungstür. Diese steht offen, was ich als ein Zeichen werte, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich bewege mich über die Stiegen des Stiegenhauses nach unten. Das erste Stockwerk (von oben her gerechnet, also der Weg vom dritten in den zweiten Stock) gehe ich ganz „normal“, beim zweiten denke ich daran, über das Stiegengeländer hinunterzurutschen, was ich dann zwar nicht mache, dafür aber die Stufen auslasse und sozusagen über die Stiegen hinabschwebe. Beim letzten Stockwerk entscheide ich mich, mich über das Stiegengeländer zu schwingen und ins Parterre, wo sich das Foyer befindet, zu springen. Standfest lande ich auf den Beinen, ich fühle mich sehr kraftvoll dabei. Die Tür zum Heimleitungsbüro (ich wohne in einem Studentenheim) ist offen, drinnen sitzt hinter dem Schreibtisch aber nicht eine Mitarbeiterin des Heims, sondern eine längliche, dunkelblaue, kaum menschlich zu nennende Gestalt ohne Kopf.
Von da ab geht es "trüb" weiter:
Im Foyer befinden sich zwei junge Frauen. Ich sitze plötzlich auf einem Stuhl, die beiden sitzen mir gegenüber, eine rechts, eine links von mir. Die beiden Frauen fragen mich etwas bezüglich des Internetanschlusses in diesem Haus. Vielleicht sage ich etwas in der Richtung, dass ich nicht viel mit dem Internet zu tun habe, jedenfalls meint dann die rechts gegenüber sitzende Frau: „Der Kavka (damit meint sie mich) kriegt sicher oft E-Mails.“ Sie schätzt mich also als einen kommunikativen, offenen Typ ein, was ich innerlich als Kompliment werte. Ich sage dann aber in etwa: „Nein, nein. Ich kriege vielleicht zwei, drei berufliche und zwei, drei private Mails in der Woche.“ Die Frau redet nun weiter, aber nicht direkt an mich gerichtet, vielleicht mehr zur anderen Frau, die links sitzt, dabei höre ich heraus, dass sie Musiklehrerin ist. [...]