Re: Subliminal Mind Software für Klarträume
12.01.2004, 21:33
Hallo!
Ich hab das Programm jetzt auch mal verwendet (30 Tage Testversion), es gibt ne Menge ähnlicher Programme, die zum Teil zu horrenden Preisen vertickt werden (99 Dollar). Programmiertechnisch eigentlich eher einfach, mehr als ein Wochenende benötigt ein erfahrener Programmierer dafür nicht.
Wie ich das sehe, ist das ganze nicht sehr sublim

. Irgendwie sieht man die Textmeldung doch und weil man ja weiß, welche Texte kommen können, hat das ganze wohl eher was mit fortwährender Autosuggestion zu tun.
Wohl deswegen hatte es auch Wirkung auf mich. Nicht das ich luzide wurde (war ich noch nie richtig außer einmal und das ist 10 Jahre her), aber ich kann mich an ein Traumfragment erinnern, in dem ich an einem von drei Knöpfen drehte, mit den man die Luzidität des erlebtem Traumes einstellen konnte:Ich drehte vorsichtig und Personen in einer Landschaft vor mir wurden mal scharf mal unscharf, insgesamt hatte das ganze das Prädikat "etwas präluzide".
Mit den ausgewählten Sätzen sollte man - ich verweise auf Erkenntnisse der Autosuggestion - vorsichtig sein. Ich schreib mal auf woran ich mich zu erinnern glaube:
* der Satz muß emotional vollkommen akzeptabel sein: "Jeder Traum ein Klartraum" ist vielleicht nicht so gut, vielleicht befürchtet ja einer, daß er auch Träume hat, bei denen er vor Angst umkommen würde, wenn er sich nicht in die Bewußtlosigkeit flüchten kann.
* Der Inhalt muß absolut und ohne Nachdenken sofort klar sein, sogar dann, wenn der Satz irgendwie verstümmelt reinkommt. Ich glaube das Unbewußte konzentriert sich nicht und denkt auch nicht groß nach.
* Keine Negationen, keine Bedingungen, keine Ausschweifungen. Negationen werden angeblich gar nicht richtig wahrgenommen, was mir logisch erscheint, da zunächst ein Bild aufgebaut wird, daß dann sprachlich negiert wird: "Ich habe keine Angstträume mehr". Wie stellt man sicht das Gegenteil eines Angsttraums vor? Ganz einfach: Man stellt sich einen Angsttraum vor und dann, äh....hm... nächstes Bild bitte.
* Es wird in der Gegenwart formuliert: Nicht "Ich werde einen Klartraum haben", sondern eher "Ich habe schlafend einen Klartraum", weil man sonst nähmlich, wenn man einen Klartraum haben könnte, die Suggestion wirkt: Ich werde (!) einen Klartraum haben, (aber nicht jetzt).
* Auf unerwünschte Mehrdeutigkeiten oder Konnotationen achten (kein gutes Beispiel da) und natürlich auch umgekehrt.
* (...bestimmt noch ein paar mehr, ich hab das jetzt nur so aus dem Gedächtnis aufgeschrieben)
Ich hab mich erst mal für: "Träume vollkommen luzide" entschieden, allein wegen der schönen Doppeldeutigkeit, obwohl mir das "vollkommen" nicht 100%ig gefällt: perfekt ist zwar schön, aber sich keine Hintertür aufzuhalten führt nur zu Stress.
Milton Eriksson konnte Leute nur durch seine Sprache in eine hypnotische Trance versetzen, weil er seinen Sätzen durch geschickte Doppeldeutigkeiten und kaum merklich Betonungen eine zweite beabsichtigte Bedeutung unterschob.
"Ich weiß du bist jetzt gerade nicht müde, du wirst bestimmt nicht schlafen." wird zu
"ichweis DU BIST JETZT gadenich MÜDE, DU wirsbestimnich SCHLAFEN:". Erikson war aber diesbezüglich auch ein Magier, weil seine Sätze auch auf mehr als zwei Ebenen Bedeutung bekommen konnten. Und das konnte er einfach so aus dem Stehgreif.
Ach ja: Ich bin kein Fachmann dafür, ausprobieren müßt ihr das auf eigene Verantwortung, kann schon sein, daß gerade eine medizinische Studie veröffentlicht wird, in der von dieser Magie abgeraten wird. Ich hab da keine Ahnung...
Noah
Never trust a large dwarf - he is lying about something. (Solomon Short)