Introspektion - Druckversion +- Klartraumforum (https://www.klartraumforum.de/forum) +-- Forum: Fragen & Antworten (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Techniken (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=8) +--- Thema: Introspektion (/showthread.php?tid=16220) Seiten:
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Introspektion - Don Rinatos - 18.01.2017 Auf der Metaebene betrachtet, ist die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung wohl die wichtigste Technik eines Klarträumers! Von sich selbst zu lernen, "aus eigenem Buch lesen" das sind wichtige Kernkompetenzen. Beispielweise die Beobachtung des Einschlafsprozesses, der Veränderung in den Gedanken, Gefühlen, in der eigenen Atmung, all diese Empfindungen die mit dem Einschlafen auftreten. Ich werde hier alles sammeln, was relevant ist und auf Klartraum beziehen. Auszüge aus der Bücher, die ich dazu lese, eigene Beobachtungen und Gedanken, verschiedene Techniken. Forschungsmethoden und Statistik in der Psychologie, 2008 Sedlmeier, P.; Renkewitz, F. S112. Zitat:Selbstbeobachtung Das erinnert mich stark an unser Hypnagogic Report. Zitat:Die Technik des H. Report wurde von ein paar Klarträumern in Heidelberg entdeckt und ausgearbeitet zur Zeit des Klartraum-Wahrtraum Kongresses - allerdings an einem andern Ort. Es geschah in etwas scherzhafter Anlehnung an die Ganzfeldmethodik, die vorher auf der Tagung erläutert wurde. Don stellte sich die Frage, ob das Induzieren und Beeinflussen von hypnagogen Bildern nicht auch einfacher zu machen sei. So entstanden die ersten Sessions: Er legte sich schlafen, Benita spielte dazu auf der Kalimba und Don erzählte alles, was er gerade sah. Sie fragte ihn etwas über die Umgebung, nach einer Zeit wurde sie fester, sie fragte ihn, in gewisse Dinge einzugreifen. So wurden mehrere Sessions mit mehreren Träumern durchgeführt, und es stellte sich heraus, dass auf diese Weise das Bewusstsein geschult werden kann, mit all den Eindrücken, die aus der eigenen Tiefe entstehen, umzugehen. Forschungsmethoden und Statistik in der Psychologie, 2008 Sedlmeier, P.; Renkewitz, F. S112. Zitat:Neben der prinzipiellen Zugänglichkeit der entsprechenden Denk- und Handlungsprozesse scheinen für die Brauchbarkeit von Selbstbeobachtungsresultaten zwei Bedingungen entscheidend zu sein: RE: Introspektion - Don Rinatos - 18.01.2017 Hamburger Forschungswerkstatt entwickelte Dialogische Introspektion (Dialogic Introspection) auch interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Dialogische_Introspektion Oh, geil das kann man auch auf einem Klartraumforumtreffen als Spiel machen: Zitat:Versuchsanordnung RE: Introspektion - Don Rinatos - 20.01.2017 Das menschliche Bewusstsein arbeitet nicht wie serieller Computer viele kognitive Prozesse verlaufen parallel zueinander. Der Selbstbeobachter kann die Metakognition gut für seine Forschung benutzen. Ein solcher paralleler Prozess kann die Metakognition „Methodische Spur“ sein. In dieser Betrachtung werden alle Bedingungen der Bewusstseinsaktivität registriert. Man sammelt unterwegs die Antworten auf die Frage „Wie wird’s gemacht?“ Ein Beispiel hierfür ist Dreamcar Die Beschreibung der Techniken ist die methodische Spur. Zitat:Es soll durch Atmung funktionieren. Es ist nicht nur die Augenmuskulatur, die im Schlafzustand kontrollfähig ist, sonder auch Atmung!!! Durch langsames, flaches Atmen, mit grösseren Pausen zw. Aus- uns Einatmen komme ich mehr ins Traum! Ein weiteres wichtiges Reflexionsthema ist die Vigilanz des Bewusstseins. Besonders spannend beim Einschlafen. „Wie klar ist das Bewusstsein?“ Die „Vigilanz Spur“ geht von unbewussten Schlafschichten bis zu überbewussten Schwingungen in der Meditation. Nächstes Thema ist die bewusste Memorierung des Erlebten mit dem Ziel so viele Erlebnisse zu speichern wie möglich. Zitat:Mein Bericht trage ich mir selbst vor, erzähle mir munter unterwegs mit Begeisterung wie ein Schizophrener über alle Abenteuer und Erlebnisse: kodiere, memoriere und präge mir auf alle erdenkliche Arten und Weisen das Geschehen ein.Klartraum in der Dichtung Chunking ist hier sehr zu empfehlen. Für die Klarträume habe ich Act-Erinnerungsschleifen entwickelt. Wobei das Erlebte nicht unbedingt chronologisch memoriert werden muss. Manchmal ist es hilfreich die Erlebnisse nach ihrer Wichtigkeit zu managen. RE: Introspektion - Don Rinatos - 21.01.2017 http://wiki.yoga-vidya.de/Introspektion Zitat:Introspektion : Was ist Introspektion? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Introspektion ein guter Begriff? Was sind Synonyme, was Gegenteile von Introspektion? Hier eine kurze Zusammenfassung: Introspektion ist die Innenschau. Intro bedeutet Innen. Spectio heißt Betrachtung, Schau. Introspektion ist Selbstbeobachtung, Bewusstwerdung seiner Selbst. Die Fähigkeit zur Introspektion ist eine für das Menschsein essentielle. Durch Introspektion kann der Mensch sicher seiner Motive bewusst werden, seiner Talente, seiner Fähigkeiten. Und durch Introspektion kann der Mensch auch bewusst an sich arbeiten. In den spirituellen Übungssystemen wie Yoga spielt Introspektion eine besondere Rolle. Zum einen verhilft die Introspektion zu erkennen, worauf man in seiner spirituellen Praxis besonders achten soll. Dies ist die relative Introspektion. Swami Sivananda sagte auch gerne: Scrutinize your motives – überprüfe immer wieder deine Motive. Zum anderen ist die tiefste Introspektion die Bewusstheit der Tiefen des eigenen Wesens. RE: Introspektion - Don Rinatos - 23.01.2017 Zitat:"Nirgends, Geliebte, wird Welt sein als innen."Rilke: DIE SIEBENTE ELEGIE Zitat:"Ich bin ohne Geschichte und schwimme im Bewusstsein wie in einem Bassin voller wundersamer Töne." Marica Bodrožics: „Das Wasser unserer Träume“ Wow, besonders Roman von Marica scheint eine Ode an Ontologischer Strom und Basale Klarheit zu sein! Sie zitiert als erstes Novalis Zitat:Selbst der Schlaf ist nichts als Flut jenes unsichtbaren Weltmeeres, https://www.randomhouse.de/Buch/Das-Wasser-unserer-Traeume/Marica-Bodroic/Luchterhand-Literaturverlag/e393059.rhd#service Novalis: RE: Introspektion - Don Rinatos - 25.01.2017 Thomas Grundmann, Die Struktur des skeptischen Traumarguments, Grazer Philosophische Studien, Band 64 https://books.google.de/books?id=k4mZWmAI5e8C&pg=PA72&lpg=PA72&dq=Introspektion+im+Traum&source=bl&ots=YA_krS8_fL&sig=r7B_ryN_ocRiZdlie4s3QX-YI-A&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwinhPfB-9vRAhVHXSwKHeMpA8MQ6AEIJjAB RE: Introspektion - Schuhbewegtsich - 25.01.2017 Ein spannender Thread, bei dem man länger verweilen kann - mit Dank gelesen! Ich bin mit meiner Einschlaftheorie leider noch nicht so weit durch, dass ich mit Bezug darauf direkt anknüpfen könnte (demnächst mehr) - meine Frage kommt insofern noch ganz freihändig (unschuldig ) rüber: (20.01.2017, 09:52)Don Rinatos schrieb: ...viele kognitive Prozesse verlaufen parallel zueinander... Die Frage, die sich hier stellt – wie kriegt man den Weckreizcharakter, der vom klaren Bewusstsein ausgeht, während des Einschlafens überdeckt, überschrieben – gelöst, um die Wahrnehmungsqualität so zu steigern, wie du das hier beschreibst? Man muss ja irgendwie schon „drüben“ sein (wach woanders als im Wachen sein). - Wenn ich deinen anderen Thread lese, in dem es darum geht, über die ganze Nacht klar bleiben zu wollen - dann ist es ja eher so, dass du von der Klarheit ausgehend den Weckreiz sogar suchst, eine Mücke, die im Zimmer herum surrt, zum Beispiel mit Freuden begrüßt, damit du die Klarheit halten kannst. Der Weg bis dorthin ist weit – zuvor ist alles, was weckt, wachhält, wach ist, ja störend, macht einen WILD zum Beispiel sehr schwierig. Es muss einen Übergang geben, wo das Bewusstsein in den Dienst des Schlafsogs (oder anderer Schichten) tritt - mit auf den fahrenden Zug aufspringt, um sich als anhaltender Weckreiz zu überschreiben. Sicher ist zum „Übergang“ hier schon einiges ausgetauscht worden, in den Threads zu WILD. Aber es gehört auch in dieses Introspektionsthema, daher erlaube ich mir die Frage, anknüpfend an deine Bemerkung „viele kognitive Prozesse verlaufen parallel zueinander“ – spaltet sich nicht schon recht früh etwas ab, in der Wahrnehmung, Selbstbeobachtung, eine Spur, auf der man wach ist ohne zu stören, ehe man überhaupt WILD angeht? Etwas das sich frei gelegt hat und fortan parallel mit läuft – was man dann auch merkt, dass die Bahn jetzt frei ist? (Bei meinen eigenen Übungen, ich kann ja noch kein WILD - kommt es mir so vor, als müsste es so etwas geben). RE: Introspektion - Don Rinatos - 25.01.2017 Hi Schuh! ich musste gerade noch gestern daran denken, dass unser Austausch im „Aktive Imagination“ – frei nach C.G. Jung spontan sehr nah an Dialogische Introspektion kommt . Ohne darüber zu wissen, haben wir diese beiden Methoden verbunden. Dialogische Introspektion der aktiven Imaginationen Als Beispiel die erste Introspektion aus deinem Thread: (04.02.2016, 14:39)Don Rinatos schrieb:(04.02.2016, 13:30)Schuhbewegtsich schrieb: Vielleicht hat ja jemand Bock, etwas Ähnliches auszuprobieren, dass es den Träumen zugute kommt! Zu deiner Frage: Zitat:spaltet sich nicht schon recht früh etwas ab, in der Wahrnehmung, Selbstbeobachtung, eine Spur, auf der man wach ist ohne zu stören, ehe man überhaupt WILD angeht? Aus der alltäglichen Introspektion wissen wir, dass unser Bewusstsein immer wieder gespaltet wird. Wenn wir Tagträumen und aufeinmal kurz weg sind, oder beim Mittagessen im Gedanken versunken sein. (Auch schon da kann man üben die Veränderungen in der Dynamik als Sprungbrett zur Klarheitsspur zu nutzen.) Ich denke Bewusstsein spaltet sich eigentlich nicht, es ist eher so, dass es schon immer gespalten gewesen ist. Einige körperliche Vorgänge sind nicht bewussteinspflichtig, manche Bewusstseinsspuren wirken auf dieser Grundlage implizit (prozeduralles Wissen, Intuition). Klassischerweise begründet man diese Spaltung durch die begrenzte Kapazitäten der menschlichen Aufmerksamkeit. Man kann sagen, dass die Ausdehnung der Aufmerksamkeit auf die parallellaufende Bewusstseinsprozesse im eigenen Kopf der erste Schritt ist. Eine Bewusstseinserweiterung im Sinne der Ausdehnung der Aufmerksamkeit auf vorbewusste Vorgänge. Hat man das realisiert, kann man eine Bewusstseinsspur mit Klarheit belegen. Zu dieser Spur wechselt man dann kurz vor Absinken der Bewusstseinsvigilanz. die Reflexion der Dynamik des Bewusstseins mit aktiver Absicht beim Absinken der Vigilanz den "schweren" Bewusstseinskörper eintrüben lassen, aber im "leichten" in der Basalen Klarheit über die Nacht schweben. RE: Introspektion - Schuhbewegtsich - 25.01.2017 (25.01.2017, 11:30)Don Rinatos schrieb: Ich denke Bewusstsein spaltet sich eigentlich nicht, es ist eher so, dass es schon immer gespalten gewesen ist. Einige körperliche Vorgänge sind nicht bewussteinspflichtig, manche Bewusstseinsspuren wirken auf dieser Grundlage implizit (prozeduralles Wissen, Intuition). Klassischerweise begründet man diese Spaltung durch die begrenzte Kapazitäten der menschlichen Aufmerksamkeit. Man kann sagen, dass die Ausdehnung der Aufmerksamkeit auf die parallellaufende Bewusstseinsprozesse im eigenen Kopf der erste Schritt ist. Eine Bewusstseinserweiterung im Sinne der Ausdehnung der Aufmerksamkeit auf vorbewusste Vorgänge. Es geht es also darum, bereits vorhandene Spuren aufzunehmen (vielleicht gelegentlich auch wieder-aufzunehmen, als Hinterlassenschaft von etwas, Kindheit, anderes) – es sind zwar bewusstseinsfähige (dem Vorbewussten zugängliche) Prozessbegleiter, aber nicht bewusstseinsnötige „verpflichtende“. Von daher vom Wachbewusstsein zur Selbstprüfung auch ungenutzte, beziehungsweise nicht wahrgenommene. Der Gedanke, dass bereits Vorhandenes ins Spiel kommt und ent-deckt wird, gefällt mir sehr gut! Dies erst mal nur eine kurze Verständnisantwort dazu, sofern das so stimmt. Ich muss natürlich den praktischen Weg dazu erst einmal suchen und verstehen . (25.01.2017, 11:30)Don Rinatos schrieb: Dialogische Introspektion der aktiven Imaginationen Ja, geil - diese Kombination wäre vielleicht wirklich auch etwas für ein Klarträumertreffen. RE: Introspektion - Don Rinatos - 26.01.2017 (25.01.2017, 15:59)Schuhbewegtsich schrieb: Es geht es also darum, bereits vorhandene Spuren aufzunehmen (vielleicht gelegentlich auch wieder-aufzunehmen, als Hinterlassenschaft von etwas, Kindheit, anderes) – es sind zwar bewusstseinsfähige (dem Vorbewussten zugängliche) Prozessbegleiter, aber nicht bewusstseinsnötige „verpflichtende“. Von daher vom Wachbewusstsein zur Selbstprüfung auch ungenutzte, beziehungsweise nicht wahrgenommene. Ja, genau, die bereits vorhandenen implizite Prozesse entdecken und im vorbewussten Bereich die metakognitive Spur der Klarheit aufbauen. Viele Klarträume sind mit der Bewusstseinsparallelität verbunden. z.B. ein KT von mir: Traumparallelität und ein Thread von Laura: Basisklarheit und parallele Traumspuren Womöglich kann man die Bewusstseinsparallelität am Tag trainieren und dadurch besser klarträumen. Danke für dein Verständnis! RE: Introspektion - Katakan - 28.01.2017 Danke Schuh das du diese Frage nach dem Parallelen Bewußtsein oder der "anderen" Spur mal so stellst. Ich suche nach wie vor noch nach der Instanz oder der Spur des Bewußtseins, die wach bleibt wärend das von Don sog. schwere Bewußtsein einschlafen kann. WILD ist mir nach wie vor ein Rätsel, ein Paradox. Ich schlafe einfach zu schnell ein und selbst im sitzen, wenn die Schlaftrunkenheit groß ist, und ich sehr schnell in Bilder und Szenen komme, bin ich immer sofort mit dem "ganzen" Bewußtsein weg. Das ist ein Sache von wenigen Sekunden. Erst beim Wiedererwachen gelingt es mir zu erkennen, das es da einen Übergang gegeben hat. Wobei ich es eher ein Umschalten nenne. Nur ein einziges mal, nach bestimmt drei Tagen mit Ausschlafen, Mittagsschlaf usw. gelang es mir zu fühlen, das ich einerseits müde war, andererseits ein Teil Bewußtsein in meinem Hinterkopf war, das mühelos und wach den Einschlafprozess beobachten konnte. Da dachte ich, aaaaah so könnte es sich anfühlen. ^^ Aber ist das ein paralleles Bewußtsein? Don, du hast als Beispiel die Intuition für eine zusätzliche Spur aufgeführt. Und das es nützlich ist sich dieser Parallelspuren bewußt zu werden am Tag. Das würde ich gern. Aber wie mach ich mir Intuition bewußt? Ist es nicht ihr Merkmal das sie sich dem Bewußtsein entzieht und eben unbewußt abläuft. Wie leg ich da eine Klarheitsspur? Hm, ich denke ich werde dich am Samstag (4.2. wenn es beim meeting bleibt) mal dazu löchern. ^^ RE: Introspektion - Don Rinatos - 31.01.2017 (28.01.2017, 22:30)Katakan schrieb: Don, du hast als Beispiel die Intuition für eine zusätzliche Spur aufgeführt. Und das es nützlich ist sich dieser Parallelspuren bewußt zu werden am Tag. Das würde ich gern. Aber wie mach ich mir Intuition bewußt? Ist es nicht ihr Merkmal das sie sich dem Bewußtsein entzieht und eben unbewußt abläuft. Intuition, oder Zitat: „Implizites Wissen“, wie es Polanyi so zutreffend bezeichnete. Polanyi argumentiert, dass sich Wissen dadurch auszeichnet, zwei Kenntnisse in Beziehung zu setzen, von denen nur eines in Worte ausgedrückt werden kann. Diese zweigliedrige Grundstruktur des Wissens beschreibt er als eine „von-auf-Struktur“. Damit ist gemeint, dass Menschen, indem sie sich auf Teile ihres Wissens in Form einer kohärenten Struktur oder einheitlichen Gestalt verlassen, ihre Aufmerksamkeit von diesen Wissensgrundlagen auf eine spezielle Sache richten können. Dabei befinden sich Komponenten des Wissens in einem hintergründigen Aufmerksamkeitsbereich, wogegen andere in einem zentralen Aufmerksamkeitsbereich stehen.http://www.klartraumforum.de/forum/showthread.php?tid=12475&pid=171320#pid171320 Du hast viele Reflexionen nach dem berliner KT-Treffen oder nach dem Kuma-Um Konzert, wo ich merkte, dass deine Intuition sehr gut ausgebildet ist! Ich schätze, dass die intuitive Spur etwas mit dem Bauchgefühl zutun hat. Eben Bewusstsein gemischt mit dem (richtigen) Gefühl. Zitat:ein Teil Bewußtsein in meinem Hinterkopf war, das mühelos und wach den Einschlafprozess beobachten konnte. Da dachte ich, aaaaah so könnte es sich anfühlen. ^^ Zitat:Hm, ich denke ich werde dich am Samstag (4.2. wenn es beim meeting bleibt) mal dazu löchern. ^^ Ich löchere dich zurück! RE: Introspektion - Don Rinatos - 31.01.2017 Zitat:Kinder sind ab ca. dem 8. Lebensjahr zur Introspektion in der Lage (vgl. Lyons 1986, 97). Thomas Burkart http://www.introspektion-hamburg.net/html/einwandeburkart.html RE: Introspektion - Don Rinatos - 18.02.2017 http://www.sueddeutsche.de/kultur/geisteswissenschaften-geist-mit-gefuehl-1.2879581 Zitat:Denn Geist ist für Gelernter eben nur als "Spektrum" zu denken, das von hochfokussierter Konzentration über Tagträumerei zu unspezifischem Träumen im Schlaf reicht. Insofern spannt sich auch das Bewusstsein von Wahrnehmung der Außenwelt und intentionaler Handlung bis zu Introspektion und den Bildern im Traum. Alle kognitiven und mentalen Prozesse - konzentrierte Gedanken, Gefühle, die Vernunft, Träume und Erinnerungen - siedeln innerhalb eines individuellen Spektrums und sind abhängig vom körperlichen und psychischen Zustand - und von der Tagesform. So wird "Geist" zu einer Funktion in und mit der Zeit: Er "ist" nicht, sondern variiert eben entlang seines Spektrums, dessen Zustände Gelernter vertikal anordnet: "Oben" erkennt er Logik und Vernunft, "unten" sieht er Erinnerung und Traum. Das - auch in den willkürlich wirkenden Korrelaten - macht für Gelernter insgesamt menschlichen Geist aus, der eben nicht nur auf die logisch-vernünftige Funktion des Hirns zu beschränken sei. RE: Introspektion - Don Rinatos - 24.07.2017 Ich lese das Buch "Gezeiten des Geistes" (2016) von David Gelernter. David Gelernter ist ein alter Informatikprofesseor aus Yale-Universität, und einfach der "Rockstar der Computerwissenschaften" (laut NEW YORK TIMES). Endlich, endlich, endlich ein vernünftiges Buch über menschiches Bewusstsein! Los geht!: S.27: Zitat:Viele Denker halten den Geist für eine Art riesige antike Tempelanlage, die seit kurzem irgendwo in einer Wüste ausgegraben wird. ... Wow, da kommen wir den ontologischen Strom schon näher S.29: seine Vorstellung vom Spektrum des Geistes auf der Dimension "Vitalität und Konzentration": S. 31-32: Zitat:Das Spektrum ist das Erste, was wir kennen müssen, um etwas über die Qualität des Bewusstseins sagen zu können. Man kann sogar mit Fug und Recht behaupten: Es ist das Erste, was wir ganz allgemein über den Geist wissen müssen. In Davids Vorstellung durchläuft jeder Mensch in seiner Psychogenese die psychische Entwicklung von unten nach oben: von Unbewussten über Geschichten zum konzentrierten logischen Bewusstsein (welches sich erst später entfaltet). Aber auch die ganze Menschheit in ihrer Soziogenese macht ähnliche kulturelle Entwicklung (von implizitem Wissen, Mythen... hin zur Explizien wie z.B. Computerprogrammierung). S.33 Bewusstsein auf seinen unteren Flussebenen kann schlechter dauerhafte Erinnerungen speichern, deswegen ist es unser blinder Fleck. Dort (z.B. im Traum) sind mehr Erlebnisse und Emotionen präsent. Zitat:Wir schenken dem unteren Teil des Spektrums nicht so viel Aufmerksamkeit, wie wir sollten, weil es uns so schwerfällt, uns daran zu erinnern, was dort eigentlich geschieht. Mal weiterspinnen, oder auf Träume anwenden: Wenn man ein Traumtagebuch führt, dann schenkt man die Aufmerksamkeit dem unteren Spektrum und Traumerinnerung wird besser - das ist eine geile Basicserklärung! Es erklärt auch warum nach einer weile kein TTB mehr benötigt wird: wenn man gelernt hat die Aufmerksamkeit unten einzubringen, sind Traumerinnerungen leicht zugänglich. Ich bin gespannt was das Buch noch mitsichbringt, aber mit fehlt die Berücksichtigung der Klarträume. Denn die Klarträume zeigen noch ein ganz neuer Aspekt: ganz unten kann logischer Bewusstsein eingeschleust werden. Das sollte die ganze Introspektion aufgrund revolutionieren. s. 34 Zitat:Zimmer mit Aussicht Kant'ssche innere und äußere Realität S. 40 Zitat:Introspektion Zitat:Durch das Schlüßelloch meines Erlebens kann ich (wenn ich genug hinsehe) erkennen, wie das Bewusstsein strukturiert sein muss, damit es mein Erlebnis möglich machen kann. S. 45: Wir leben, um uns zu erinnern S. 46: Ohne Erinnerung keine Erfahrung (Beispiel Patienten in OP kurz aufgewacht aus Narkose, aber keine Erinnerungen darüber angelegt) S. 48 WIE? Ratschlag von Ralph Waldo Emerson (zitiert nach "Absence of Mind" von Robinson): Zitat:Lass ihn in Stille, in Beharrlichkeit, in strenger Abstraktion ganz allein innehalten; er füge Beobachtung zu Beobachtung, sei langmütig gegenüber Missachtung, langmütig gegenüber Ablehnung und warte rechten Augenblick ab - glücklich genug, wenn er sich allein damit zufriedenstellen kann, dass er an an diesem Tage etwas wirklich gesehen hat... Denn der Instinkt ist sicher und veranlasst ihn, seinem Bruder zu sagen, was er denkt. Dann erfährt er, dass er mit dem Hinabsteigen in die Geheimnisse seines eigenen Geistes auch in die Geheimnisse aller Geister hinabgestiegen ist. S. 54 Zitat:Gesetz des Spektrums: der Geist ist damit beschäftigt, Sinn herzustellen. Im oberen Teil des Spektrums stellt er Sinn durch Logik her. Weiter unten schafft er Sinn, indem er Geschichten erfindet. Sprache gehört zum oberen Bereich des Spektrums, die Bilder erfüllen ihre Aufgabe gut weiter unten im Spektrum. (Bilder transprotieren Details,Gefühle,Atmosphäre) Oben "Handeln" unten "Sein" - hehe auch hier ist bei Klarträumer anders. Aber das erklärt gut, warum ist es für Einsteiger schwierig ist Kontrolle im Klartraum zu behalten oder aktiv gewünschte Handlung auszuführen! S.63 Unten im Spektrums löst sich die Bezogenheit auf S. 68 Am unteren Ende des Gefühlsspektrums sind Zustände des reines Seins Aha, basale Klarheit Ach nein, laut Autor ist dort die Reflexion nicht möglich. Das ist aber nur für den Fall wenn man nicht klar ist. Jetzt verstehe ich die basale Klarheit besser: es ist reines Sein + logisches reflexives Denken der Klarheit -das Paradoxon des Klartraums wird auf die Spitze getrieben Oben Verstand, unten Gefühle |