Hallo zusammen.
Ich habe schon länger, sicher schon 3 Jahre immer wieder mal klarträume. Sprich, irgendwas passiert grade und ich weiß ganz genau dass ich grade schlafe, und dann träume ich entspannt weiter aber mit dem Wissen dass ich träume.
Die letzten 8 Tage hatte ich jede Nacht einen klartraum, was beängstigend ist. Das komischste an der sache ist, dass ich etwas träume, und dann fällt es mir ein wie ein Blitz, dass ich exakt diesen Traum schon mal hatte, und ich alles weiß was jetzt als Nächstes passiert, und genauso passiert es dann auch. Aber ich hatte diese Träume noch nie. Glaube ich zumindest, also endweder träume ich wirklich immer wieder exakt das selbe, oder ich steuere den Traum.
Ich habe diagnostizierte Schizophrenie und das mit den Träumen macht mir extreme Angst. Ich bin zwar Medikamenttechnisch gut eingestellt, aber immer nach so einem Traum muss ich die Dosis erhöhen, da ich sonst wieder paranoid werde.
Ich weiß, dass sich hier eigentlich alles darum dreht, dass ihr das erlernen wollt und diese Teöume steuern wollt. Gibt es aber irgendwas, womit man solche Teöume unterbrechen kann? Oder gar vermeiden?
Liebe Grüße
Da du in medizinischer Behandlung bist, würde ich es dort auf jedenfalls mit ansprechen.
Anstatt die Träume zu unterdrücken, könntest du versuchen damit zurecht zu kommen. Da du ja im Klartraum weißt, dass du träumst ist es nicht verwunderlich, wenn du immer denselben Traum hast. Zumal du ja bereits erwartest, was als nächstes passiert.
Vielleicht findest du eine Möglichkeit, mit den Träumen zu arbeiten, sodass sie Ihre Bedrohlichkeit verlieren und Du keine höhere Dosis benötigst.
Wenn du dir unsicher bist, wann du träumst und wann nicht, könntest du die RCs, die verwendet werden um im Traum klar zu werden, dazu verwenden, dich zu vergewissern, dass du wach bist.
Ich habe schon öfter gelesen, dass Menschen aufwachen, wenn sie sich im Traum schlafen legen. Auch hier ist nach dem Aufwachen ein RC zu empfehlen, um keinem falschen Erwachen aufzusitzen.
Schwieriges Thema, aber ich denke Informationen zu Klarträumen helfen hier, selbigen zu verstehen und die Möglichkeiten zu kennen. Träume einfach "ausschalten" stell ich mir schwer vor (außer medikamentös mit allen Risiken und Nebenwirkungen).
Ja, bitte besprich das mit deinem Therapeuten/Therapeutin bzw. Ärzt*in.
Parallel würde ich dir empfehlen, dich mit Traumkontrolle zu beschäftigen, was bedeutet, dass du nicht nur weißt, dass du träumst, sondern den Traum und seine Handlung steuern kannst. Dann kannst du den Traum in eine andere Richtung lenken. Du findest hier im Forum bestimmt etwas darüber, und wenn nicht, frage einfach. Aber bevor du irgendwelche Experimente machst, besprich das erst mal.
@Hippo: Wenn ich mich im Traum schlafen lege, wache ich oft in einem anderen Szenario wieder in einem Traum auf. Falsches Erwachen kann ziemlich quälend werden, daher... vielleicht eher nicht.
Möglicherweise passiert das aus einem inneren Ungleichgewicht zwischen Klarheit und Selbstregulation. Geistige Klarheit alleine, ohne eine ausgleichende Selbstliebe, Selbstfürsorge und Selbstregulation, erzeugt bei manchen Menschen ein Ungleichgewicht. So habe ich das auch erlebt.
Mir hat geholfen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen. Meine Psychose hat sich dadurch komplett aufgelöst – völlig ohne Medikamente. Allerdings hatte ich vielleicht auch Glück und die Kraft die notwendigen Schritte zur Auslösung der Psychose umzusetzen.
Die Hinwendung zu mir selbst hat verlangt, dass ich bestimmte Dinge in meinem Leben anders machen musste. Ich musste Menschen und Orte verlassen, die mir geschadet haben; erst dann konnte ich mich liebevoll um mich selbst kümmern.
In ungesunden sozialen Umgebungen zu sein, hatte bis dahin verhindert, dass ich eine bessere Selbstfürsorge entwickeln konnte. Und das Verlassen der ungesunden Situationen war überhaupt nicht leicht. Aber durch die Zuwendung, die ich mir dann im Anschluss selbst geben konnte, ist die Psychose vollständig ausgeheilt - ohne Medikamente.
Ich habe dann erkannt, wie ich diese Innere Offenheit die man Psychose oder Schizophrenie nennt, selbst erzeuge. Ich verstand, dass ich diese Türen selbst öffne und lernte sie zu schließen.
Bei mir war es auch so, dass ich durchweg klar war im Traum in der akut psychotischen Phase – und das war die Hölle für mich, obwohl ich zuvor das Klarträumen geübt hatte und wusste, was ich da erlebe.
Ich verstehe deshalb gut, dass andauernde Klarheit sehr überfordernd sein kann, wenn man diese Klarheit nicht ausbalancieren kann. Es fehlt dann einfach Erdung. Erdung bekommt man durch Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz. Aber da muss man sich ggf. erst hinarbeiten.
Mein Tipp wäre daher: Tue alles Mögliche für dich, um in Balance zu kommen. Verlasse, wenn möglich, Situationen, die dir nicht gut tun. Suche dir Hilfe und Unterstützung in einer guten Therapie, bei einem Therapeuten, der auch Ahnung von Traumatherapie hat und Selbstfürsorge im Tagesbewusstsein fördern kann. Psychiatrische Medikamentengabe alleine kann die Ursachen dieser Erkrankung nicht auflösen - nur die Symptome lindern.
Das Problem ist ja, dass genau das (sich mit sich selbst auseinander zu setzen, ungesunde Situationen verlassen, Selbstfürsorge) Menschen oft wahnsinnig schwer fällt.
Ungesunde Umgebung verlassen. Selbstfürsorge lernen. Sich mittels Therapie dem eigenen Trauma stellen. Das ist überhaupt nicht leicht, aber das sind Möglichkeiten eine Psychose vollständig zu heilen.
Viele Leute regulieren den Zustand mit Medikamenten und werden auch von Ärzten dahingehend beraten, so als ob das die einzige Möglichkeit wäre. Bei mir war es so, dass der Antrieb das ohne Medikamente schaffen zu wollen, aus mit selbst heraus kam. Ich habe einfach gefühlt, dass ich mir mein psychologisches Trauma ansehen muss und so war es auch. Möglicherweise hatte ich viele Ressourcen die das überhaupt möglich gemacht haben.
Medikamente zu nehmen ist für manche Menschen die einzige Möglichkeit, die für sie umsetzbar ist. Aber wenn du die Kraft hast noch etwas anderes auszuprobieren, dann versuche das evtl mal:
-Ungesunde Umgebung verlassen
-Sich durch Traumatherapie Unterstützung holen
-Selbstführsorge üben
Viele Menschen brauchen zum Verlassen einer ungesunden Umgebung therapeutische Hilfe. Das ist oft ein Prozess der Jahre in Anspruch nehmen kann.
Manchmal führt einen dieser Prozess durch die eigene Hölle. Ich bin durch meine Hölle gegangen und habe so die Psychose vollständig geheilt. Ich musste nie Medikamente nehmen, weil die Ursachen der Psychose in der Therapie ans Licht kamen und aufgelöst werden konnten. Das konnte nur eine Traumatherapie leisten, die mich ganz bis zur Ursache meiner Probleme geführt hat. Und ich musste absolut ehrlich zu mir selbst sein, auch wenn die Konsequenz Beziehungsverluste, Jobverlust, etc. bedeutet hat.
Ich will nur sagen dass das möglich ist. Ich weiß aber auch dass das schwer ist und für manche Menschen nicht umsetzbar, weshalb für manche Menschen nur eine Unterdrückung der Symptome durch Medikamente in Frage kommt.
Ich habe ich leider keine Ahnung wie man das Problem ansonsten auflöst, wenn man nicht die Kraft und die Ressourcen hat, diese Schritte zu gehen. Möglicherweise gibt es noch ganz andere Wege die ich nicht kenne.
Ein Grundwissen über Klarträume halte ich für sehr hilfreich. Das könnte dir viele Ängste nehmen. Lies mal "Träume was du träumen willst" von Stephen LaBerge.
Vielleicht kannst du die nicht erwünschten Klarträume durch mehr Wissen über das Phänomen in etwas Positives umwandeln.
Ich verstehe aber auch das Klarträume, wenn sie plötzlich auftreten und jede Nacht erfolgen überflutend sein können.
Ich glaube dass du irgendwas für dich tun kannst. Ich weiß nicht was, aber irgendwas kannst du ganz sicher für dich tun.
Man antwortet hier auf einen fast zwei Jahre alten Beitrag. Geschrieben am 07.02 23, letzter Besuch 07.02.23, gesamte Onlinezeit 7 Minuten.
Ich sage nicht dass das Thema nicht noch trotzdem interessant ist!
Ich würde es nicht zu sehr propagieren, Psychosen ohne ärztliche Hilfe durchzustehen. Nur so by the way. Aber das ist nicht Thema dieses Threads und ich habe keine Zeit für Diskussionen, die dutzende DIN A4 Seiten an Text durchzulesen bedeuten würden.
Hah, mir ist gar nicht aufgefallen, dass der Thread von letztem Jahr ist. Meine Antwort habe ich in der Annahme geschrieben, dass er wenige Wochen alt ist. Dann gibt es für mich wohl nichts Hilfreiches mehr hinzuzufügen. Hoffen wir, dass die Klarträume sich mitlerweile zu positiven Erfahrungen entwickelt haben oder seltener geworden sind.
Ich habe meine Psychosen nicht ohne ärztliche Hilfe durchgestanden. Ich hatte zwei Psychiater*innen, eine siebenjährige Traumatherapie bei einer Psychologin und einen unterstützenden Hausarzt.
Zudem war mein Freund Hartwig von großer Bedeutung für mich. Er hatte Erfahrung mit psychedelischen Substanzen und konnte mir durch seine Perspektiven und Einsichten helfen, meine psychotischen Wahrnehmungen in sinnvolle Erkenntnisse zu verwandeln. Er war geprägt vom Schamanismus und von der Psychologie Carl Jung. Diese Unterstützung war ein wichtiger Teil meines Heilungsweges, den konventionelle Psychotherapie in der Regel nicht leistet.
Andauernde Klarträume, die ich als Überflutung wahrnahm, waren ebenfalls ein Symptom meiner akuten Psychose. Diese Erfahrungen hatten nichts mit den Klarträumen zu tun, die man genießen oder bewusst steuern kann. Vielmehr fühlte es sich an, als würde das Unbewusste vollständig wegfallen, was mir das Gefühl gab, keinen Rückzugsort mehr zu haben. Es war, als ob ich ständig wach und allem ausgesetzt war, ohne Pause oder Erholung. Ohne dass ich wusste wie ich diese ständige Klarheit und Allwissenheit verarbeiten sollte. Das war für mich sehr leidvoll. Es war die Hölle und hat nichts damit zu tun, was wir am klarträumen so sehr genießen. Es ist ein krankhafte Version des Klartraums. Es ist der Spiegel der Hölle der man im Tagesbewusstein nicht begegen will.
Ich glaube fest daran, dass auch andere Menschen ihre Erkrankungen nachhaltig heilen können – sei es durch konventionelle oder alternative Ansätze. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, den für sich passenden Weg zu finden, um Heilung und ein erfülltes Leben zu erreichen.
Die Psychiater*innen, die mich begleitet haben, konnten mir nur in dem Maße helfen, wie sie es kannten – hauptsächlich durch symptomlindernde Ansätze. Doch dieser Weg war für mich nicht der richtige. Er passte nicht zu meinen Werten und Zielen. So habe für mich einen Weg gefunden, der über diese Ansätze hinausgeht: Ich habe es geschafft, eine Psychose ohne Medikamente zu heilen. Das ist ein Weg, den ich für mich entdeckt habe und der mir erlaubt hat, mein Leben nachhaltig zu verändern.
Ein wesentlicher Teil meines Heilungsweges bestand darin, den Ärzt*innen – den Autoritäten – zu widersprechen. Ihnen ihre Autorität zu entziehen und zu spüren was ich brauche. Ich wusste es in meinem Inneren. Dieser Widerspruch war notwendig, weil es für mich darum ging, meine eigene Autorität zu werden und mir selbst das zu geben, was ich brauchte.
Genau das war mein zentrales Problem: In der Umgebung, in der ich aufgewachsen bin, wurde ich oft nicht verstanden, und meine Bedürfnisse blieben unerfüllt. Es war ein tiefgreifender Schritt, mich selbst ernst zu nehmen und meinen eigenen Weg zu finden - entgegen der Vorstellung anderer Menschen, die vorgaben zu wissen was für mich richtig sei. Und ich habe Recht behalten.
Ich möchte betonen, dass es ein äußerst herausfordernder Weg war – ein Weg, der bedeutete, durch die eigene Hölle zu gehen und sich mit den tiefsten Aspekten meines Entwicklungstraumas auseinanderzusetzen. Dieser Weg ist nicht für jede*n geeignet, und in vielen Fällen bleiben Medikamente ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Trotzdem empfinde ich es als meine Aufgabe, davon zu erzählen, was bei mir funktioniert hat, damit Menschen, die nach Alternativen suchen, diese Möglichkeit kennen.
Ich kenne niemanden außer mir, der eine Psychose auf diese Weise überwunden hat, und ich sehe darin etwas Besonderes, das ich mir selbst zugestehen möchte. Es hat mich viel Mut und Kraft gekostet, meine Familie zu verlassen und den tiefsten Ursachen meiner Probleme zu begegnen.
Ich sehe es als wertvoll an, andere darauf aufmerksam zu machen, dass es mehrere Wege zur Heilung gibt, auch wenn diese Wege individuell sehr unterschiedlich aussehen können. Für mich steht die Freiheit im Mittelpunkt: Menschen sollten selbst entscheiden können, welcher Heilungsweg am besten zu ihnen passt – dazu gehört auch, dass sie die Bandbreite an Möglichkeiten kennen.
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Ich sehe das mit der Zeit so: Man sollte Zeit nicht so ernst nehmen, denn man weiß nie, wer, wann und warum jemand einen Text liest.Vielleicht ist Zeit ja auch nur so eine Idee, die unser Denken manchmal ganz schön einschränkt.
Manchmal schickt mir Facebook Beiträge, die ich vor Jahren geschrieben habe, wie „Erinnerung vor 3 Jahren“ oder so. Und plötzlich bedeutet genau dieser genauheute an diesem Tag etwas für mich. Vielleicht ist es so, dass manche Erkenntnisse genau dann wieder auftauchen, wenn wir sie am meisten brauchen.
Da ich hier bin, um meinen Selbsterkenntnisweg zu vervollständigen, finde ich immer einen Anlass, mich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Selbst wenn Lililu vielleicht nie wieder in dieses Forum schaut, bleibt die Möglichkeit, dass jemand anderes, der hier mitliest, genau diese Information gesucht hat.