Re: Klarträumen - schön und gut - aber was wenn nicht?
07.10.2005, 22:33
Zitat:Freeze schrieb am 23.11.2004 21:10 Uhr:
Und zwar denke ich mir dabei: Wenn es so sein sollte das wir "klarträumen" sollen, dann würde uns das eigentlich ganz einfach gemacht werden und jeder könnte JEDE Nacht 5 Klarträume haben?!
Nun - so ist es aber NICHT. Ständig versucht uns unser
Unterbewusstsein auszutricksen NICHT in unsere Träume einzugreifen. Ich denke das ist ein instinktiver Prozess!
Nach der Argumentation könnte man ja jeden Sport streichen lassen...
Wenn es so sein sollte dass wir einen fitten Körper haben sollten, wäre er uns schon von Natur aus gegeben, und wir bräuchten ihn nicht zu trainieren. Aber so ist es bekanntlich nicht. Ständig versucht unser Unterbewusstsein uns durch Faulheit, Müdigkeit, etc. davon abzuhalten Sport zu treiben. Die meisten Leute müssen sich regelmäßig bewusst dazu bringen Sport zu treiben. (Zumindest am Anfang bis sie das Training täglich Routine wird, aber so ist das beim Klarträumen wohl auch. Das mit der Routine beim Träumen kann ich selbst nicht belegen, da ich noch nicht soviel Erfahrung habe, aber nach den meisten Leuten hier im Forum scheint das wohl so zu sein.)
Genauso kann man sicherlich noch viele andere Beispiele finden, wo das Unterbewusstsein gegen etwas ist. Bei manchen Leuten z.B. gesunde Ernährung. Es wäre so einfach für das UB zu Regeln dass gesunde Speißen gut schmecken würden. Aber das tut es nicht immer, die Unterscheidung muss bewusst gefällt werden.
Ich gehe davon aus dass die meisten Fälle von diesem Irritieren des Bewusstseins darauf zurückgehen dass das UB seit Jahren die Träume für sich allein hatte und daran gewöhnt ist. Der Mensch ist nunmal häufig ein Gewohnheitstier. Dann versucht das UB diesen Zustand zu erhalten.
Zitat:Freeze schrieb am 23.11.2004 21:10 Uhr:
jetzt ist das sehr weit hergeholt - aber ich denk da ein bisschen mathematisch: Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist gilt MEINE Behauptung.
Das ist nicht ein bisschen mathematisch, dass ist absolut ganz und gar nicht mathematisch...
In der Mathematik gilt eine Behauptung nur dann wenn sie logisch streng aus den Axiomen der Mathematik ableitbar ist. Alles andere ist entweder eine Vermutung, oder, falls ein Gegenbeispiel existiert, einfach nur falsch.
Dieser Ansatz lässt sich in der Realität natürlich kaum befolgen, da es nunmal keine Axiome gibt, von denen sich Regeln und Gesetze ableiten lassen.
Deshalb gilt in den Naturwissenschaften dass eine Behauptung dann als Gesetz gilt, wenn genügend Experimente die Behauptung bestätigen und keines die Behauptung widerlegt. Vorrausgesetzt die Widerlegung lässt sich wiederholen und entstand nicht durch einen Fehler beim Versuch.
Wenn man diesen naturwissenschaftlichen Ansatz hier anwenden würde, kämen also folgende Argumente dafür und dagegen.
Ist Klarträumen ungesund?
Dafür spricht:
-Psychosen/Psychische Veränderungen -> Bisher selten, bzw. nie aufgetreten, kein direkter Bezug zum Klarträumen herleitbar.
Dagegen spricht:
-Weniger Alpträume
-Höheres Bewusstsein auch im Alltag
-Mehr Verständnis auch über sich selbst.
Vielleicht habe ich jetzt einige Argumente übersehen, aber von den aufgezählten her, würde ich es nicht als ungesund bewerten.
Trotzdem wäre es natürlich interessant zu wissen ob durch luzides Träumen psychische Störungen auftreten könnten. Vielleicht führt ja irgendwann ein Traumforscher so ein Studie durch. Aber bis dahin gehe ich davon aus, dass wenn keine konkreten Fälle auftreten, bei denen es zu einer Psychose führte und solange man verantwortungsvoll mit seinem Unterbewusstsein umgeht, Klarträumen ungefährlich ist. (Selbst)Hypnose ist mit den falschen Suggestionen auch sehr gefährlich, bei verantwortungsvollen Umgang dagegen eine sehr wirksame Technik.
Evt. ist auch ein Grund dass das UB es dem Bewusstsein so schwer macht, dass es erstmal wissen will, ob dass Bewusstsein tatsächlich in die Träume will. Sozusagen eine Art Initiationszeit.
Würde das Bewusstsein einfach so, immer in den Träumen sein, könnte es ja dem UB evt. schweren Schaden zufügen. Schon allein weil es den Zustand nicht als etwas Besonderes begreift. Deswegen soll erst ein "etwas gereifteres Bewusstsein" zu den Träumen vorgelassen werden.
(Ist nur eine Theorie)