Hallo Ursa Major.
Ich habe mich heute mit dem Raider-Smith-Wait Deck hingesetzt und ein paar Karten für die erste Aufgabe herausgesucht. Das Raider-Smith-Waith Deck ist für mich als Tarot Anfängerin am zugänglichsten, weil ich die Symbolik sehr klar finde. Leider kenne ich immer noch nicht die Bedeutung aller Karten, so dass es sein könnte, dass auch eine andere Karte viel passender gewesen wären. Ich freue mich auch auf die nächsten Aufgaben.
1. „Das bin ich“ – Finde ein Kartenbild, das „dich“ oder deine Biografie zeigt
Die Hohepriesterin – Die Hohepriesterin steht für mich, für einen Menschen dem durch schwere Schicksaalsschläge ein enormes posttraumatisches Wachstum ermöglicht wird. Dieser Karte zeigt mich wie ich oft mit enormer Intensität und großer Gefühlsladung in den Abgrund springe und mit einem Erkenntnisschatz irgendwann wieder an der Oberfläche auftauche. Ich springe auch gerne mit anderen Menschen hinunter. Wenige Menschen erkennen das jedoch als Chance. Ich habe Vertrauen, dass ich wieder auftauche und zwar mit einem Schatz in der Hand. Die Hohepristerin steht für große Tiefsinnigkeit.
Die Hohepriesterin steht in den bekannten kabbalistischen Tarot Legungen auch oben auf der mittleren Säule zwischen Binah- Chokma – Daath und Kether. Die Hohepriesterin ist in der Lage Binah (Rationales Verstehen) und Chokma (Intuitive Weisheit) miteinander in einen Einklang zu bringen. Sie hat Daath (Initionation) durchquert, als sie tief in den Abgrund gefallen ist. Dieser Fall in den Abgrund ist die mystische Initiation der Hohepriesterin. Das alles habe ich erlebt, als ich durch eine übermäßige spirituelle Praxis eine umfassende Spirituelle Krise erlebt habe. Ich kenne Licht und Schatten dieser Karte.
2. „Meine Sonnenseite“ – Finde ein Kartenbild, das dich in deiner schönsten Version zeigt
Die Sonne - Auf der Raider-Waith-Smith Karte der Sonne, sitzt das Kind auf dem Pferd. Ich identifiziere mich mit dem Archetypen des Kindes. Das Kind hat für mich zwei Seiten. Einerseits ist es sehr naiv und kann sich manchmal nicht ausreichend beschützen. Auf der anderen Seite ist das Kind ein grenzenloser Visionär und liebt begingungslos.
3. „Meine Schattenseite“ – Finde ein Kartenbild, das dich in deiner dunkelsten Version zeigt
Das Ass der Schwerter – Ich weiß nicht genau, ob ich diese Karte richtig interpretiere? Das Schwert jedenfalls steht für mich für einen schneidend scharfen Verstand, der eine große Neigung dazu hat, Dinge und Menschen zu dekonstruieren. Mit einfachen Worten, ich habe ein starkes kritisches Bewusstsein.
Früher war ich ziemlich kritiksüchtig und habe sehr schnell gesehen, wo in Menschen etwas nicht rund läuft und habe dann chronisch den Finger in die Wunde legen müssen. Ich war damit selbst nicht zufrieden, weil ich ja auch gesehen habe, dass ich dadurch Leid erzeugt habe, Menschen gekränkt und Freundschaften zerstört habe. Ich habe versucht meinen Kritiker loszuwerden, aber das hat für mich nicht funktioniert. Nach einer Zeit der Beherrschung ist der Kritiker immer wieder hervorgebrochen. Beherrschung habe ich nicht als nachhaltige Lösung erlebt.
Mein Lehrer hatte mir dann den Tipp geben, dass man diesen Persönlichkeitszug des Kritikers erstmal annehmen und am bestren sogar verehren sollte. Er erzählte mir von der indischen Göttin Kali, die mit ihrem Schwert die heilige Zerstörung repräsentiert. Ich begann Kali zu verehren, in dem ich mir eine Statur kaufte, die ich auf meinen Altar stellte. Ich identifizierte mich bewusst mit ihr, um von ihr zu lernen. Wenn man lange genug auf die schwarze Kali schaut, wird sie weiß. Ich habe erkannt, dass auch die Zerstörung perfekt ist. Denn die Zerstörung ist auch die Befreiung von Einschränkungen.
Gleichzeitig brachte er mit bei, die andere Seite zu nähren, also das Mitgefühl, die Geduld und die Gelassenheit. Das Kritische Denken ist nicht das Problem. Das Problem ist wenn Mitgefühl fehlt. Das Ennegramm hat mir auch sehr geholfen, einene Ausgleich zu finden, denn da wird der Kritiker im Ennegramm Typ 1 beschrieben. Man kann ihn zb mit dem Enneagramm Typ 9, der die Gelassenheit verkörpert ausgleichen. Ich habe mein kritisches Denken nicht verloren, aber es fällt jetzt nicht mehr so stark auf, weil ich nun mehrere Möglichkeiten habe, zu reagieren. Mit Zerstörung oder mit Mitgefühl. Manchmal besteht nur noch die Frage, was jetzt angepasst ist.
Irgendwann ist Kalis Statue dann von meinem Altar gefallen und hat sich die Sichel und den Sper abgebrochen. Ich hab sie dann in den Müll geschmissen. Ich ehre sie dennoch und manchmal sehe ich sie auch in anderen Menschen.
4. „Yin und Yang“ – Finde ein Kartenbild, das das absolute Gegenteil von dir zeigt
Der Narr – Ich bin in meiner Kindheit mit meinem Bedürfnissen nicht ernst genommen wurden. Ich wurde für meine Verletzlichkeit ausgelacht. Deshalb finde ich den Narren immer ein bisschen schwierig. Ich brauche es noch ernst genommen zu werden.
Da ich von klein an emotionalen Missbrauch erfahren habe, komme ich nicht so gut mit der Manipulation und der Unbeständigkeit des Narren klar. Ich brauche verlässliche Beziehungen, die der Narr aber nicht ein geht. Der Narr wird im Tarot immer als so frei dargestellt, er ist es aber nicht, wenn er nicht auch seinen Schatten kennt.
Ich habe aber auch zwei wunderbare Narren kennen gelernt, die emotional sehr berührbar und sehr mitfühlend wahren. Die hatten ihr Herz am rechten Fleck und deshalb konnte ich sie würdigen. Das war ein KiTa Kind und ein Praktikant in der KiTa. Das Kind verstand es genau seine frechen Scherze im Einklang mit der Empathie zu machen und der Praktikant hatte die Fähigkeit alles sagen zu können. Er ging einfach auf die Vorgesetzten zu und knallte ihnen alles an den Kopf. Er konnte das, weil er sich selbst nicht ernst genommen hat. Deshalb hatte das nie eine Konsequenz für ihn. Die Vorgesetzten lachten über ihn. Das könnte ich nicht, weil ich mich selbst noch ernst nehmen muss.
5. „Meine Vision“ – Finde ein Kartenbild, das dich zeigt, wie du gerne sein würdest
Hier konnte ich mich nicht entscheiden. Ich habe die
10 Kelche, den
Magier und das
Rad des Schicksals gewählt. Diese Karte stehen für Fülle, Glück, Liebe, enendliche grenzenlose Möglichkeiten. Die Sphinx, die über dem Lebensrad thront befindet jenseits von Zeit und Raum. Es gibt noch viel mehr über diese Karten und meine Ziele und Träume zu sagen, aber das würde wohl einen eigenen Textabschnitt füllen, der sehr umfassend wäre. Vielleicht bearbeite ich das später noch mal. Vielleicht bin ich mir auch noch nicht ganz im Klaren über diese Ziele. Kein Wunder, sie liegen ja als Projektionen in die Zukunft noch im Ungewissen.
6. „So bin ich, wenn ich alleine bin“ - Finde ein Kartenbild, das dein Verhalten zeigt, wenn du alleine bist
Der Eremit – Ich bin ganz zufrieden mit mir wenn ich alleine bin. Ich versinke dann in meinen Interessen und komme zur Ruhe. Mir tut Rückzug von der Welt gut. Ich kann im Rückzug Kraft tanken. Das ist eine typische Eigenschaft des Enneagramm Typ 5. 5er können sich schlecht abgrenzen, weshalb sie räumlichen Rückzug von der Welt brauchen.
7. „So bin ich, wenn ich unter Menschen bin“ - Finde ein Kartenbild, das dein Verhalten zeigt, wenn du unter Menschen bist
Der Gehängte – Im Vergleich mit anderen Menschen, empfinde ich mich immer wieder als benachteiligt. Das liegt daran, dass in unserer Gesellschaft Erfolg an materielle Ding geknüpft ist. Dass ich eine große emotionale und geistige Fülle habe, spielt in der physischen Welt in der ich lebe, meist keine Rolle. Ich bin sehr erfolgreich, aber eben in Selbsterkenntnis Dingen. Ich habe jedoch immer mehr verstanden, dass mein Scheitern in den weltlichen Dingen, mein Glück ist.
8. „Mein Feind“ - Finde ein Kartenbild, das jemanden zeigt, dem du misstrauen würdest
Der Turm – Ich habe große Schwierigkeiten mit Menschen die mauern. Menschen die hinter Fassaden leben um sich zu schützen, kann ich nur schwer ertragen. Es ist sehr schwer auszuhalten für mich, wenn Menschen sich nicht öffnen, sich nicht verletzlich zeigen, wenn sie hochmütig und herablassend sind. Ich möchte ihnen manchmal ihren Turm mit einem Mal herunter reißen. Es macht mich wütend, weil meine Mutter so ist und es mir mein ganzes Leben lang nicht möglich war in eine echte Beziehung mit ihr zu treten.
Ich habe jedoch verstanden, dass diese Menschen schwerst traumatisiert sind und sie einfach so viel Angst haben, sich zu öffnen. Sie haben Angst vor Nähe und Authentizität.
Der Tum ist mein Schatten. Er ist das was ich nicht gut kann, mich angemessen schützen. Da fällt mir gerade ein, ich hätte gerne 10% der Fähigkeiten des Turm, nur so viel um in einen Ausgleich kommen zu können. Gerne verschenke ich auch 10% meine Offenheit an alle Menschen die in einem Turm leben müssen.
9. „Mein Lehrer“ – Finde ein Kartenbild, das jemanden zeigt, den du um Rat bitten würdest
Der Hohepriester – Da ich ein intuitiv begabter Mensch bin, profitiere ich immer sehr, von Menschen die den Hohepriester verkörpern. Als Ennegramm Typ 5 liebe ich Wissen. Ich verehre wissende Menschen. Das liegt auch daran, dass ich einen bildungsfernen sozialen Hintergrund habe und mir als Kind so oft jemand gefehlt hat, der mich in meinen individuellen Interessen sehen, inspirieren und angemessen fördern konnte. Es ist schrecklich wenn du als kleines Kind schon mehr weißt als deine Eltern.
Der Hohepriester ist ein Hüter der Traditionen. Ich gehe in meinem Selbsterkenntnisweg oft sehr intuitiv vor und werfe gerne mal alles traditionelle Wissen über den Haufen. Ich binde mich nicht an Traditionen und manchmal tue ich den Traditionen damit auch Unrecht. Manchmal agiere ich so frei, dass mir dann der äußere Rahmen fehlt. Manchmal verliere ich ich in meinem gefährlichen Halbwissen. Der Hohepriester bringt das wieder in den Ausgleich, deshalb schätze ich ihn sehr als Lehrer. Aber ich stelle ihn auch in frage, weil das eben meine Aufgabe ist. Er muss das aushalten können, sonst harmonieren wir nicht mit einander. Er muss meine Fragen wertschätzen und selbst bereit sein sein Wissen aufzugeben.
Gleichzeitig strebe ich es selbst an dieser Hohepriester zu werden. Der Hohepriester hat ja in verschiedenen Decks verschiedene Namen. Manchmal heißt er Hierophant. Im Tarot des Marseille heißt er Papst. Dieser Text ist aus dem Buch – Der Weg des Tarot – von Alejandro Jodorowsky und handelt vom Tarot des Marseille. Es ist ein Auszug aus der Beschreibung der Karte des Papstes.
Zitat:Wenn Der Papst sprechen würde...
Vor allem bin ich ein Vermittler meiner selbst. Zwischen meiner erhabene spirituellen Natur und meiner instinktiven Menschlichkeit habe ich gewählt der Ort zu sein, an dem die Verbindung stattfindet. Ich stehe im Dienste dieser Kommunikation zwischen unten und oben, meine Mission ist es, die scheinbaren Gegensätze zu vereinen.
Eine Brücke ist kein Heimatland, sie ist nur ein Durchgangsort. Sie erlaubt die Zirkulation der Energien, die das wundervoll illusionäre Phänomen erschaffen, das wir Existenz nennen. Nicht indem ich mich absondere, sondern indem ich alle Wege gehe, überbringe ich diese gute Nachricht.
Ich verkörpere die Segnung: Vor mir seid ihr in Gegenwart eines Mysteriums. Bewohnt von der Göttlichkeit, erlangt noch die kleinste meiner Gesten heilige Würde. Um zu einem Ort zu werden, an dem der göttliche Wille verkehrt, habe ich gelernt, jedes Hindernis auf den Pfaden meiner Kommunikation auszuräumen, selbst das meiner eigenen Spuren.
Ich führe mich zum Nichts, damit das höchste Wesen mich ganz besetzt. Ich führe mich zum Schweigen, damit nur Er spricht. Aus meinem Mund entferne ich jedes eigene Wort, ich versenke mein Herz in den Frieden und die Abwesenheit von Wünschen, um einzig Seiner Liebe Platz zu lassen, und lösche aus meinem Willen selbst das Wollen, den Willen auszulöschen.
In mir herrscht dieselbe Ordnung wie im Universum. Ich bin ein leeres formloses Schiff, das das Licht dorthin trägt, wohin der Wind es treibt. Ich stelle mich zwischen Himmel und Erde, ich rufe die Bewohner zu der Hoffnung auf, sich dorthin zu erheben, wo es keine Grenzen gibt.
10. „Mein Freund“ – Finde ein Kartenbild, das jemanden zeigt, dem du dich anvertrauen würdest
Der Mond – Ich verstehe mich immer gut mit Menschen die einen Zugang zu ihren Emotionen haben. Manchmal sind das auch intuitiv begabte Menschen von denen ich vieles lerne. Es sind Menschen die in die Tiefe gehen können. Mit diesen Menschen fühle ich mich verbunden.
11. „Mein Zuhause“ – Finde ein Kartenbild, das einen Ort oder eine Gemeinschaft zeigt, die dir das Gefühl von „zuhause“ gibt
Der Stern – Manchmal glaube ich, ich bin nicht von dieser Welt. Vielleicht bin ich ja eine Außerirdische.
12. „Mag ich“ – Finde ein Kartenbild, das du dir als Bild an die Wand hängen würdest, weil es dir sehr gut gefällt
Den Wagen – Den Wagen hatte ich im letzten Jahr für einige Monate als Desktop Hintergrund Bild eingerichtet als Symbol für den freien Willen. Man braucht beide Zugtiere. Man braucht Mitgefühl aber auch Entschiedenheit, damit der Wagen in die Richtung fährt, in die man fahren will. Bzgl des Wagens hatte mich da das Bild vom Crowley Deck am meisten angesprochen, weil der Fahrer für mich dort die Erleuchtung in Form der goldenen Rüstung ausdrückt. Die Karte ist auch die Vereinigung der Gegensätze, dargestellt durch die beiden Tiere, ähnlich dem Yin Yang Symbol.
13. „Mag ich nicht“ – Finde ein Kartenbild, das du am liebsten aus dem Kartensatz entfernen würdest, weil es dir überhaupt nicht gefällt
Die 5 Kelche – Es fällt mir sehr schwer Situationen zu verlassen. Es fällt mir sehr schwer Menschen zurück zulassen. Ich weiß dass die Karte zeigt, dass bei jedem Abschied, jedem Verlust neue Dinge auf einen zukommen. Mein Kopf weiß das, aber emotional ist da noch irgendetwas was mich immer wieder um die umgefallen Kelche kämpfen lässt. Das ist vielleicht auch so eine Schattensache, weil ich als kindlicher Archetyp sehr viel Hoffnung und Konstruktivität mitbringe, und niemanden einfach so aufgeben will. Ich kann auch Orte die mir nicht gut tun, nur schwer verlassen. Ich bin an schlechten Orten schon kaputt gegangen, weil ich nichtgehen konnte. Das ist der Schatten des Kindes. Vielleicht fehlt mir da noch eine Intervention für mein inneres Kind, damit es lernt Dinge die beschweren zurück zu lassen. Welche könnte das sein? (Frage an mein HS)
*„Repräsentant“ – Finde ein Kartenbild, das repräsentativ für das gesamte Deck stehen kann
Es sind alles Selbsterkenntnis Themen, die mich beschäftigen. Ich weiß nicht welche Karte dazu passt?
Hast du einen Tipp für mich Ursa Major?