RE: der sinn des lebens...
08.11.2013, 00:06
Puh, ziemlich alter Thread.
Ich wollte ihn aber mal heraus kramen, um keinen Neuen auf zu machen.
Ich lag gerade im Bett und habe meine Gedanken schweifen lassen.
Da landete ich wieder beim alten Thema, der "Sinn des Lebens".
Ich habe früher unglaublich viel nach Antworten gesucht und ich hatte vergessen, dass ich eine gefunden hatte.
Nicht nur vergessen, ich hatte sie verdrängt.
Sie fiel mir aber nun wieder ein, nach sicherlich gut über einem Jahr und jagte mir eine Höllenangst ein.
Eigentlich wollte ich im luziden Traum mein Unterbewusstsein fragen, was denn meine größte Angst sei.
Jetzt weiß ich es wieder.
Es ist für mich, der "Sinn des Lebens", bzw. wie ich es gerne nenne, das "Dilemma des Seins".
Dieser Gedanke jagt mir Angst ein, wie sonst Nichts auf dieser Welt.
Ich möchte eigentlich auch nicht, dass Menschen diesen Gedanken so Bewusst mit sich tragen.
Denn ich denke, dass der Sinn des Lebens der Schutz davor ist.
Wenn euch solche Dinge generell nahe gehen (schwierig das hier richtig aus zu drücken) solltet ihr das nicht unbedingt weiter lesen!
Ich möchte hier auch nichts überdramatisieren, aber mir jagt es wie gesagt eine riesige Angst ein, und das ist eigentlich nicht, was ich teilen möchte.
Es geht um folgenden Gedanke:
Die meisten fragen sich, was passiert mit uns, wenn wir sterben.
Es gab darauf in der Vergangenheit so viele Antworten, aber distanziert betrachtet, gibt es darauf nur 2 ganz einfache, potenziell richtige Antworten.
Es geht weiter, oder eben nicht.
WIE es weiter geht, ist erst ein mal egal.
Beide Dinge sind für das menschliche Gehirn nur schwer, bis gar ungreifbar.
Das ein vollkommenes Ende herrscht, wir plötzlich einfach nicht mehr existieren, in gar keiner Form.
Nahezu unvorstellbar - Wir sind hier, wie kann ich denn nicht mehr sein?
Das es bis in alle Ewigkeit weiter geht, ohne dass wir jemals an ein Ende gelangen.
Nahezu unvorstellbar - Wir sind hier, und gerne auch noch hundert Jahre mehr, aber wie denn Millionen, Milliarden Jahre, bis in alle Ewigkeit?
Die Lösung für dieses "Dilemma" sind Leben und Tod.
Natürlich vorausgesetzt, wir Leben Ewig.
Diese Ewigkeit wäre im dauerhaften Bewusstsein über die Ewigkeit wohl unerträglich.
Aber wenn wir vereinzelte Leben führen, die sich immer und immer wieder neu Gestalten.
Die sich ihren eigenen Sinn und Ihre eigenen Inhalte in dessen Verlauf suchen.
Dann herrscht kein dauerhaftes Bewusstsein, über die Verpflichtung, in der Ewigkeit "gefangen" zu sein.
Weil es uns nicht mehr wie eine Ewigkeit vor kommt.
Weil uns das Leben in's Hier und Jetzt zwingt.
Und das ist gut so. Das ist wichtig, das ist der größte Schutzmechanismus, den es für uns gibt.
Leben und Tod.
Das ist der Sinn, den das Leben und der Tod haben, das ist die Freiheit, die uns geschenkt wurde.
Welchen Sinn wir unserem Leben im einzelnen geben ist uns überlassen.
Und es ist auch kein Grund, es weniger zu genießen.
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So, das waren meine Gedanken zum Thema "Sinn des Lebens".
Man darf mir hier sehr gerne widersprechen und diskutieren.
Ich finde diesen Gedanke über die Ewigkeit aber wirklich Angst einjagend.
Zumindest, wenn ich Abends allein im Bett liege und ihn vertiefe.
Er gibt mir einfach keinen Spielraum, Ausflüchte aus diesem Gedanke zu suchen, weil es ja irgendwie sein muss.
Vielleicht stehe ich damit aber auch gar nicht so allein da.
Liebe Grüße!
Ich sehe was, was du nicht siehst!