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(Asperger) Autismus und KTs

RE: (Asperger) Autismus und KTs
#16
26.04.2011, 14:44 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2011, 14:58 von Aleã.)
Mal ein bisschen Pyschologie, sofern ich alles richtig weiß. (Und jede Menge OT) big

Krake schrieb:Soweit ich weiß, sind die verschiedenen Formen des Autismus nicht "heilbar", weil es sich anders als bei zum Beispiel Schizophrenie oder Depressionen nicht um eine psychische Krankheit handelt, die irgendetwas mit Stoffwechselproblemen im Gehirn zu tun hat.

Eine Schizophrenie ist ebenfalls unheilbar! Durch Neuroleptika können Wahn und Hallus gedämpft werden, sodass sich die Personen von ihrer Krankheit distanzieren können. (Die glauben nämlich am Anfang ihre Wahnvorstellungen.)

Beim Autismus sind ebenfalls andere Stoffwechselprozesse zu gänge, die aber einen anderen Ursprung haben. Durch Neuroleptika kann ein fälschlicherweise als schizophren wirkender Autist noch "schizophrener" werden. So wie es bei mir geschehen war.

Zitat:Es soll wohl viel mehr eine Art Entwicklungsstörung und/oder andere Art der Informationsverarbeitung sein. In schweren Fällen wird Autismus ja auch als geistige Behinderung eingestuft. Es scheint wohl eher etwas zu sein, was zu den betreffenden Menschen einfach "dazugehört" und nicht geändert werden kann, wie bei einer geistigen Behinderung eben, nur dass gerade z.B. die Asperger-Autisten offensichtlich nicht geistig behindert, sondern irgendwie einfach anders sind.

Andere Informationsverarbeitung passt sehr gut. Es sind z.B. Gehirnareale bei Sachen aktiv, die gar nicht aktiv sein dürfen und ähnliches. Es gibt keinen Filter der die Reize voneinander trennt (im Gegensatz zu akuten Psychosen ein ganzes Leben lang). Zudem werden Reize zu stark wahrgenommen.

(26.04.2011, 11:06)thistleandweeds schrieb: Also: der Asperger Autismus gilt als Hirnfunktionsstörung, das ganze wird also auch neurologisch aufgerollt. Natürlich kann man versuchen, mit Gesprächstherapie und anderweitigen Maßnahmen in irgendeiner Art und Weise das Leben eines Betroffenen zu erleichtern, aber das ist eben nicht wie bei den Persönlichleitsstörungen, die meistens irgendwelche traumatischen Geschehnisse zugrunde haben (ich will hier nichts vergleichen bzw. weniger tragisch darstellen oder sonst was, ich kenne genug Menschen, die unter solchen Persönlichkeitsstörungen leiden und weiß, wie schlecht es ihnen geht - ich möchten ur den Unterschied verdeutlichen).

Nach Freud gibt es die Pyschosen (erworbene Krankheiten) und Neurosen (angeborene Krankheiten). Wer eine Persöhnlichkeitsstörung durch ein Trauma hat, hat er eher eine "erworbene Persöhnlichkeitsstörung". Autismus ist aber angeboren.
Asperger ist aber auch bekannt als autistische Persönlichkeitsstörung.

Es gibt noch schizotype/schizoide Persönlichkeitsstörungen. Die man in Kürze als "sehr sehr leichte Formen der Schizophrenie als Persönlichkeit" beschreiben kann.

Der Begriff Persönlichkeitsstörung finde ich zudem manchmal ziemlich unpassend und paradox.
Würde ich nach den Diagnoserichtlinien gehen, wären alle Esoteriker; alle die an Gott, Allah, Buddha, usw. glauben; alle Politiker; alle Klarträumer; etc. schizotyp oder schizoid, weil sie - im Gegensatz zur normalen Masse - irgendwelche "Paranoia", merkwürdiges Verhalten oder angeblich "nicht subkulturelle Vertretungen" haben.
Und trotzdem bezeichnen wir sie nicht als "gestört".

Bei Autismus kann man dies ebenfalls sagen, dass es eher eine Persönlichkeit, als eine Störung ist. Aber Autismus ist nicht nur soziale Regeln nicht verstehen , unhöflich , merkwürdiges Verhalten.
Die Störung fängt nämlich da an, was noch dazu kommt wie:
- Reizfilterschwäche
- erhöhte Reize
- motorische Ungeschicklichkeit
- Tics , "Zwänge"
- Unfähigkeit die richtigen Gefühle auszudrücken und zu verstehen
- Wutausbrüche, Aggressionen auch unter SVV
- Probleme beim Alltag
- vieles ist umgekehrt
- etc.

Soziale Probleme haben zwar Schizophrene auch, ihre Probleme liegen aber woanders, während Autisten sie sozialen Regeln gar nicht erst verstehen.
Sie sind nicht "krank geworden" so wie ein "Erkälteter" , sondern "ticken" halt anders. Die nehmen etwas wahr, was andere nicht wahrnehmen, gelten als "verrückt" und werden als Schizophrene mit Gefühlsstörungen und Halluzinationen bezeichnet, obwohl sie schon das richtige wahrnehmen, nur halt stärker oder "anders".

Ambulanzen helfen zwar mit seinen "anders ticken" besser zu leben, heilen oder gar die Persönlichkeit umstellen geht natürlich - wie auch der Versuch Esoteriker oder KT-Abergläubige zu heilen - nicht.

AD(H)S ist ebenfalls eine Störung und/oder eine "Art zu leben" , wobei ich gerne mein ADS loshaben möchte, da dies mit Autismus und Depression gar nicht "kompatibel" ist. (Voher dachte man sogar es würde sich gegenseitig ausschließen. Heute weiß man, warum manche so verzweifelt mit ihrem eigenen Verhalten sind)

Da es zudem ein ganzes Spektrum gibt. (Und mich in eine lange Neuroleptika-Odyssee brachte, da ich ja weder Aspie noch Kanner bin. Und daher schizophren wirkte.)

Zitat:Es ist schwer zu beschreiben, wie sich das anfühlt für mich. Es ist nicht so, dass man hergeht und sagt "wenn dieses und jenes anders wäre, würde ich mich hier zu Hause fühlen", du weißt nicht mal, was dich an diesem Sein stört, du fühlst dich einfach fremd und ist schlicht weh nicht mit einer Depersonalisation oder sonst was zu vergleichen.

Ich habe mal eine Depersonalisation/Derealisation mal miterlebt:

Erstens hatte ich dies lange Zeit. Alles war so "unecht", "farblos" , "wie im Traum", "durch einen Spiegel/Mattscheibe". Das war (bzw. ist) aber eine Depression gewesen. (Ja, als Autist kann man das nicht auseinander halten, wenn man ständig sich fragt "was Stimmung sei" -.-)

Dann nach langen Klinik (oder bessergesagt "Klapsmühlen"-)Aufenthalten bin ich tatsächlich wirklich "verrückt" geworden und habe es miterlebt. Das war total anders als die Depression. Richtig abartig kann ich euch sagen! Das ist viel schlimmer als du denkst! oO

Ansonsten habe ich bei der Ambulanz erfahren: Asperger/HFA etc. haben das Problem, dass sie sich wie aus einer anderen Kultur (oder schlimmer: vom anderen Planeten) vorkommen.
Würden wir nun nach China oder Japan ziehen haben wie ebenfalls Probleme, die Sitten, das Verhalten und Bräuche derjenigen zu verstehen. So ungefähr haben Asperger das Problem in ihren eigenen Ländern. Das Asperger sich u.U. besser mit anderen Asperger verstehen spricht ebenfalls dafür.

Zitat:BTT: Ich kann wunderbar klarträumen. Träume auch fast nur von Frauen. Fragte mich oft, ob bei Apies bzgl. Klarträumen etwas anders läuft (denke bisher: kaum ).
Und manchmal fühle ich mich gar nicht beeinträchtigt, da ich abundzu doch soziale Erfolge feiern darf und es mir auch Spaß macht (unter bestimmten Umständen) Leute kennenzulernen. Es ist spannend und bietet oft neue Einsichten die ich dann auch anderweitig Anwenden kann. Manchmal wiederrum ist's allein einfach besser Wink

Das Problem an der Sache ist das wir leider sich eher für Gegenstände interessieren als für andere Leute (Ein Gesicht hat viel zu viele Details, auf die ganzen Körperbewegungen und die Atmung muss auch geachtet werden, dann auch noch was der Mensch sagt und in welcher Tonfolge, zudem welche Kleidung er an hat, wo er Flecken an der Kleinung hat und wo er wohl gewesen sein könnte, welche Haarfarbe, welcher Geruch, wie verhalte ich mich am besten?, welches Gesicht muss ich nun zeigen? etc. - stellt euch vor ihr müsstet auf alles gleichzeitig achten!) da sie für uns "einfacher" zu verstehen sind.

In den Klarträumen ist es so ähnlich:
Ihr habt es nämlich geschafft! Wegen der ganzen Diskussion habe ich 2 Klarträume hintereinander erlebt und musste auch an thistleandweeds denken! Und was passiert? Ich werde durch einen Stein abgelenkt! oÔ

Mal gucken, wann ich diesen Bericht schreibe. Der Traum war recht lang und intensiv, obwohl es nur 15min REM-Zeit waren.
Also möglich ist es auf jedenfall und es ist kein besonderer Hinderniss. Jeglich was man im Traum macht ist die andere Sache!
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#17
26.04.2011, 18:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2011, 18:19 von spell bound.)
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#18
26.04.2011, 21:22
Interessantes Video!
Ich denke auch, dass vieles in der Psychologie falsch gemacht wird.

Wenn etwas nicht funktioniert, sollte man die alten Prinzipien für kurze Zeit über Bord werfen und was neues probieren.

Falls ich wirklich Autist bin, was ich derzeit mal wieder bezweifle, habe ich Fortschritte gemacht, seitdem ich Klarträumer bin biggrin
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#19
27.04.2011, 01:51
Auch ich bin oft als Autist bezeichnet worden oder Ähnliches, aber ich denke, dass das Klarträumen im Zusammenhang mit einer gewissen persönlichen Reife durchaus nützlich sein kann. Man lernt, meine ich, den Unterschied zwischen dieser physischen alltäglichen Welt und anderen Welten wie Traumwelten, besser kennen.
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#20
27.04.2011, 15:53
(26.04.2011, 21:22)Sergal schrieb: Ich denke auch, dass vieles in der Psychologie falsch gemacht wird.

Wenn etwas nicht funktioniert, sollte man die alten Prinzipien für kurze Zeit über Bord werfen und was neues probieren.

Stimmt genau!

Ich hatte z.B. einen Oberarzt, der einer der wenigen AD(H)S-Spezialisten in Deutschland ist, die neue Therapien für AD(H)S-Kranke ohne Medikation (Ritalin etc.) suchen.
Das Problem ist aber, dass es in Deutschland alles zu bürokratisch wird und viele nützliche Diagnostiken und Therapien einfach noch nicht "zugelassen" sind.
Österreich und die Schweiz sind da mal wieder weiter!

In den ICD-Büchern wäre ich für Diagnoserichtlinien über die Eigenwahrnehmung der Patienten. Gerade schizotyp/Schizophrenie und Autismus sehen von außen gesehen völlig ähnlich, die Betroffenen erleben sie aber vollkommend unterschiedlich und persönlich waren meine Fremdwahrnehmungen in 99 % der Fälle völlig entgegengesetzt. (z.B. Wenn mir gut geht, sagen die anderen mir geht's schlecht. Wenn's mir schlecht geht, meinen die anderen mir geht's gut, etc. - bekanntes Problem)

Ansonsten gäbe es gerade für das ASS (Autismusspektrumstörung) viele Wahrnehmungstest, in denen die Reizverarbeitung und Sinne getestet werden und zuverlässige Ergebnisse erziehlen. Zur Diagnose wird dies aber unverständlich nicht benutzt. Stattdessen werden Fragebögen benutzt, die z. T. unverständlich für die Betroffenen sind.

(27.04.2011, 01:51)Peter Trimus schrieb: Auch ich bin oft als Autist bezeichnet worden oder Ähnliches, aber ich denke, dass das Klarträumen im Zusammenhang mit einer gewissen persönlichen Reife durchaus nützlich sein kann. Man lernt, meine ich, den Unterschied zwischen dieser physischen alltäglichen Welt und anderen Welten wie Traumwelten, besser kennen.

Als was nun bezeichnest du (und die anderen, die dich so bezeichnen) eine Autismus-Störung ?
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#21
29.04.2011, 20:22
Hey ihr,

wollte nur mitteilen, dass ich mittlerweile einige Erfolge hatte. Es tut mir leid, wenn ich jetzt nicht auf die vorigen Beiträge eingehe, möchte aber sagen, dass mir auch diese sehr geholfen haben.

Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass ich auch eher eine stark ausgeprägte Umgebung klarträume, als von Menschen. Bzw. sind diese zwar irgendwie vorhanden, nur sehe ich sie nicht. Ich spüre sie komischerweise, seltsam, oder? Ich hatte vor ein paar Tagen mehrere kurze KTs, die eher meine Motorik als irgendeine Interaktion forderten. Meistens bin ich allein durch die Traumwelt gelaufen, was für mich wie ein Paralleluniversum wirkte. Es war sehr ruhig und angenehm, doch leider habe ich meine Angst mit in den KT getragen, weshalb ich immer wieder rausgeschmissen wurde. Ich bleibe aber weiterhin dran, um mich davon zu überzeugen, dass ich keine Angst haben muss. Die Angst stellt sich so dar, dass ich Angst vor Unerwartetem habe, was eigentlich absurd ist, da ich ja das selbst steuern kann. Aber eben genau deshalb befürchte ich, kommt etwas Unerwartetes auf mich zu. Auch im "wahren" Leben habe ich diese ständige Angst, etwas Unerwartetes könnte geschehen. Sei es ein unangekündigter Anruf, die Türklingel oder Briefe. Ich muss sagen, ich habe schon paranoische Züge, wobei ich glaube, dass auch dies mit dem Aspie-Sein zu tun hat. Es wird einfach meine Tagesplanung komplett umgeworfen, das macht mich unruhig, hilflos und sehr ängstlich. Eigentlich sollte deshalb doch ein KT entlastend sein, oder? Weil man beeinflussen kann, was passiert oder eben nicht. Wie seht ihr das?
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#22
29.04.2011, 23:29
Gerade ein KT sollte ein Paradies für Autisten sein.
Denn sie können dort einfach alles kontrollieren und ausleben. Ohne Hinderung anderer durch soziale Regelungen oder sonstiges.
An sich finde ich gerade das, auch spannend.
Unanbhängig von Kultur, Moral, Soziales und ähnliches kann man sich dort nach belieben vergnügen bigwink


Aber dass du Angst davor hast, dass Postbote und Anrufe einkommen, finde ich schon sehr extrem.
Ich find' all das meist nur sehr nervig und bin abundzu unruhig. Aber ich lass mir nicht meine Ruhe und Entspantheit davon nehmen. Das ist mir zu ungesund bigwink

Ansonsten solltest du vll entkrampfter, lockerer und entspannter alles angehen.
Ruhe, ist zumindest bei mir, oftmals ganz angenehm und problemlösend.
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#23
17.05.2011, 15:49
Ich weiß nicht, was ein Aspie zu dem Film sagt, aber ich persönlich fand ihn ganz wundervoll.

Mary und Max - Trailer
- Nothing is real, Everything is possible. -

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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#24
30.05.2011, 19:45
Sieht lustig aus bigwink
Nur dass ich die Art dieses Films nicht so gern mag.

Wenn wir schonmal bei Filmen mit Autisten sind, kenn ich noch zwei:

Adam -Trailer

und

Ben X - Trailer

Wobei erster lustiger, niedlicher und unterhaltsamer als der letztere ist.
Ben X fand' ich ein wenig sehr traurig bzw. wütend machend.
Aber der erste hat auch ein paar dramatische Elemente^^
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#25
31.05.2011, 01:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.05.2011, 01:43 von Peter Trimus.)
Wenn Ben X klarträumen würde, könnte das seinen Hang zur Gewalttätigkeit fördern.
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#26
31.05.2011, 20:34 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.05.2011, 20:53 von Sefja.)
Hab dieses Thema gerade gefunden und möchte auch was dazu sagen. big

Mein Bruder ist Autist. Ich weiß, dass er die Welt und seine Mitmenschen auf andere Weise wahrnimmt als ich - zumindest ein bisschen. Er hat keine Freunde, interessiert sich aber auch nicht dafür. Er hat aber dafür seine Interessensgebiete, die ihn wahnsinnig interessieren. Ich finde es eh komisch, wenn Autismus als Krankheit bezeichnet wird. Schließlich ist das doch ein Leben lang und kann nicht "geheilt" werden. Und selbst dann - welcher Autist würde das wollen? Vermutlich würde sich ein blind geborener Mensch, der die Welt nicht anders kennt (Farben und Formen müssen sie sich ganz anders vorstellen als Sehende z.B.), sich nicht wünschen sehen zu können. Jeder ist, wie er ist und ein Autist ist eben auch nur anders.
Gut, diesen Vergleich kann man nicht verallgemeinern, aber ich wollte damit nur sagen, dass Autisten, die mit ihrem Leben in der Welt zurecht kommen, so wie sie sind, sich auch nicht ändern wollen würden ... aber wie auch immer, ich schweife ziemlich ab, eigentlich wollte ich was zu den KTs sagen.

Meiner Bruder ist geistig topfit, er hat eine schwache Form des Asperger Autismus, ich weiß daher nicht, wie Autisten sind, die eine andere und stärkere Form haben. Er tut sich oft sich zu konzentrieren, träumt schnell vor sich und allgemein ist er sehr schusselig und vergesslich (im Sinne von er vergisst ständig seine Sachen irgendwo) - nichtsdestotrotz wage ich zu behaupten, dass er klüger ist als ich. In Geschichte, Erdkunde und Biologie kennt er sich teilweise sogar besser aus als mein Dad (der auch extrem viel Wissen hat). Autisten haben immer einen Bereich, der sie brennend interessiert. Sei es im künstlerischen, sportlichen oder wissenschaftlichen Bereich (so wie bei meinem Bruder). Sie leben in ihrer eigenen Welt.
(aber tut das nicht jeder auch ein klein bisschen?)

Warum sollten Autisten keine KTs haben können? Ich denke ihre Chancen sind genauso gut, wie bei Nichtautisten. Zumindest solche Autisten wie mein Bruder. Man merkt, dass er anders ist aber auch er hat Träume - wie jeder Mensch. Warum also sollte er nicht KTs haben können?
Ich habe meinem Bruder davon erzählt ... von KTs. Er fand das ziemlich interessant und will das auch können. Ich glaube nur, dass ihm momentan die Zeit wegen der Schule fehlt (die Schule macht mir zwar auch enorm Druck, wir sind ja beide im gleichen Jahrgang, haben also den selben Stress - aber KTs finde ich, sind das wert).

Um KTs zu bekommen braucht man vor allem eines: Geduld, Durchhaltevermögen, ein bisschen Phantasie und man muss es wirklich wollen.
Und so wie es vielleicht Autisten gibt, die dies nicht genügend haben und daher nie KTs haben werden, gibt es auch Nichtautisten, auf die das zutrifft.
- würde ich sagen.

Ich hatte meinen 1. KT noch nicht. Aber für mich ist es ein Traum damit einen Weg zu finden, meinem stressigen Alltag zu entfliehen ... in eine Welt in der alles Unmögliche möglich ist, sowie in Fantasyfilmen zum Beispiel. Ich glaube für meinen Bruder ist das auch ein Traum.
Aber das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
"Zum Herzen führen keine lauten Straßen, sondern nur stille Wege."
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#27
01.06.2011, 07:28
ohja, stimmt, Adam! war ein ganz wundervoller film!
- Nothing is real, Everything is possible. -

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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#28
03.06.2011, 20:59
Also meine KT-Rate ist, verglichen mit dem, was ich dafür tue, ganz okay (gut 60 meist kurze KTs in den vergangenen fünf Jahren).

Ich bezeichne mich gerne als Hybrid-Asperger. Kann schon gut Gefühle und Launen anderer Menschen einschätzen. (Vielleicht auch gerade weil ich meine eigene Psyche bis aufs kleinste Detail durchforste...) Aber, und das trifft es ganz gut: "Small talk" ist für mich "No talk". Vielleicht kann ich mal gelegentlich etwas dazwischenwerfen, wenn sich andere Leute (Arbeitskollegen oder im Familienkreis) unterhalten, aber auch meist nur, wenn ich mich gerade für ein Thema interessiere. Ich kann mich nicht über Belanglosigkeiten unterhalten. Ich möchte schon ganz gern mal andere Leute kennenlernen, würde mich aber niemals trauen, mit Unbeteiligten ein Gespräch anzufangen, weil ich nicht wüsste, worüber ich reden sollte.
Inselinteressen und Minderwertigkeitskomplikationen - aber am glücklichsten fühle ich mich, wenn ich anderen Leuten helfen kann.

Gerade eben beschleicht mich wieder das dumpfe Gefühl, zu viel über mich selbst zu schreiben, das mir möglicherweise wieder so lange im Hinterkopf rumhängt, bis hier wieder jemand antwortet.
Das ist wie eine Rückkopplung der eigenen Gefühle - mich nervt es, dass ich so viel über mich schreibe, gleichzeitig relativiere ich durch diese Aussage meine Emotionen... ach okay, ich hör schon auf.
Ich spitze meine Farbstiftmine mit einer Farbstiftspitzmaschine.
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#29
03.06.2011, 21:44
kann ich mich sehr sehr gut reinfühlen, kann für mich alles bestätigen, was du gerade geschrieben hast.
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RE: (Asperger) Autismus und KTs
#30
23.06.2011, 11:16
Mein Bruder interessiert sich nun auch für die Klarträumerei. Er vergisst zwar sehr oft die RCs, aber mittlerweile führt er schon ein Traumtagebuch. Am Anfang hat er immer vergessen, sich an seine Träume zu erinnern. Seit ein paar Tagen, schreibt er seine Träume auf. Sein erster erinnerter Traum war gleich ein präluzider Traum. Das ist doch was, oder?
Vielleicht ist er sogar talentierter als ich, was die Träumerei angeht.
Ich bin mir sicher, dass es ein präluzider Traum bei ihm war. Es war ein sehr langer und intensiver Traum, an den er sich (im Vergleich zu anderen Träumen) sehr ausführlich erinnert hat. In dem Traum war eine Traumfigur, die seinen Namen trug und er hat sich ziemlich darüber geägert und sich gedacht "Warum werde ich von dieser Person gespielt?". Klar geworden ist er leider nicht. Aber bin gespannt, wann das kommt.
"Zum Herzen führen keine lauten Straßen, sondern nur stille Wege."
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