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2 Welten

RE: 2 Welten
#16
18.06.2011, 23:49
(18.06.2011, 22:39)Jami schrieb: Es ist immer wieder die gleiche, auf beiden Seiten verbohrte, unglaublich öde Diskussion, und das nervt mich gewaltig!
Es gibt keinen Beweis und ist auf beiden Seiten Spekulation die auf einer Überzeugung basiert. Gewissheit gibt es durch Selbsterleben oder durch einen wissenschaftlichen Beweis. Den erlangt man aber nicht durch gegensätzliche Meinungen die an den Kopf geworfen werden, sondern durch Forschung.

Ich bin prinzipiell offen für alles. Allerdings glaube ich nicht alles was man mir erzählt. Wenn es für bestimmte Behauptungen ein Beweisverfahren gibt, oder man sich eines ausdenken kann, bin ich auf jeden Fall dafür es auch auszuprobieren. Wenn für eine Behauptung kein logisch nachvollziehbares Beweisverfahren denkbar ist, dann spricht es dafür, dass die Behauptung falsch ist.

Wenn mir einer sagt, dass seine Behauptung stimmen MUSS, weil es ja Dunkle Materie gibt, dann kann ich damit nicht wissenschaftlich arbeiten, weil das auf einen Zirkelschluss oder ein Dogma hinausläuft.

Deswegen habe ich ihn gefragt, welche rationalen Gründe er dafür hat, es zu glauben. Das muss legitim sein und es ist durchaus auch Teil von wissenschaftlicher Diskussionskultur scharf nachzufragen. Ich kann auch verstehen wenn er eine starke Intuition hat, dass seine Behauptung stimmt. Die Intuition ist in der Philosophie auch oft ein ganz wichtiger Faktor, aber wenn eine noch so hartnäckige Intuition einer logischen Überprüfung nicht standhält, dann ist sie keinen Schuß Pulver wert.

Deshalb biete ich ihm die Gelegenheit Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: 2 Welten
#17
19.06.2011, 00:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2011, 00:36 von Bleifuss1988.)
(18.06.2011, 17:59)Samjam schrieb:
Zitat:Also, alleine schon rationalen Gründen macht es Sinn, an ein Bewusstsein zu glauben, das unabhängig von der Materie existiert.

Erklär mir doch bitte noch einmal, was daran jetzt rational gewesen sein sollte?

Ganz einfach. Der Mensch strebt nach einer Maximierung der Lust und einer Minimierung des Schmerzes. Und wenn du ständig glaubst, dass dein Leben in ein paar Jahren vorbei ist und du nicht weiter existierst, schaffst du dir nur Schmerzen (natürlich keine physischen). Wenn du an ein Leben nach dem Tod glaubst kannst du viel besser mit diesem Thema umgehen - sowohl wenn Verwandte sterben als auch mit deiner eigenen Endzeit. Also für mich ist sehr rational.

Wenn du es konkret wissen willst: In der dunklen Materie und dunklen Energie könnte das liegen, was bei uns als "Jenseits" bezeichnet wird. Eine Welt, die in unserer enthalten ist, die wir nur nicht sehen können. Dafür würde auch sprechen, dass in der wissenschaft von weit mehr als drei Dimensionen ausgegangen wird, wir aber nur drei wahrnehmen können. Wie ich schon oft gesagt habe: Kein Wahrheitsanspruch, aber eine Möglichkeit, die mir sehr gut gefällt.

Zitat:"Wir leben auf der Erde, die Erde besteht aus normaler Materie. Es gibt aber vieeel mehr Materie, also sind wissenschaftliche Erfahrungen beispielsweise über die Evolution (Leben und Fortfplanzung als Selbstzweck! -> Bewusstsein ist nach dem Tod nicht notwendig), und die Tatsache, dass fast nichts (!) darauf hinweist, dass es einen Gott (z.B der der monotheistischen Religionen) oder ein Leben/Bewusstsein nach dem Tod gibt, nicht relevant

Lol, der Gott der monotheistischen Religionen biggrin. Willst du mich jetzt als religiösen Fanatiker hinstellen? Glaub mir, mein Gottesbild ist weit von dem entfernt, was uns das Christentum weismachen möchte. Aber kein Wunder, dass es kein Zeichen für Gott gibt: Wie willst du ihn denn in der Materie nachweisen? Dafür müsstest du wieder Götzenbilder anbeten. Und ich habe nirgends gesagt, dass ich die Evolution als solche ablehne. Nur muss irgendwo ja die Energie für die Veränderungen im genetischen Bauplan herkommen. Da kann uns vielleicht die Quantentheorie weiterhelfen.

In einem sind wir usn ja einige: Wir wollen nicht "missionieren". Das würde mir sowieso rein gar nichts bringen. Das einzige was mich stört, ist, dass die Vorstellung einer Seele als "altbacken" (weil halt schon unsere vorfahren so gedacht haben) und die Vorstellung von Bewusstsein aus Materie als "modern" verkauft wird. Letztlich spielt da immernoch der alte Konflikt Wissenschaft vs. Religion rein, weil die Kirche halt in der frühen Neuzeit sehr viel Mist gebaut hat (Galilei etc.). Dabei gibt es zwischen Religion/Spiritualität und Wissenschaft für mich überhaupt keinen Gegensatz. Wie siehts bei dir aus?

Ich will übrigens nicht bestreiten, wie das Hirn funktioniert. Die Wissenschaft hat perfekt erklärt, wie unsere gefühlserzeugenden Partikel ins Gehirn gelangen, darin ist sie unschlagbar. Nur gibts immernoch keine Erklärung dafür, warum wir Freude empfinden und nicht einfach ein Endorphin, das im Hirn ankommt. Ich sehe es daher so: Das Gehirn funktioniert als Transmitter zur Seele. Der Inhalt von Botenstoffen wird hier übersetzt und an die Seele weitergeleitet, die uns unsere Gefühle beschert. Finde es aber sehr unterhaltsam, dass du es für 95% als erwiesen ansiehst, dass es keine Seele gibt. Für mich gibts umgekehrt keinen Grund daran zu glauben, warum das Bewusstsein aus der Materie entspringen soll, wo doch die Materie nur eine Form von Energie ist.
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RE: 2 Welten
#18
19.06.2011, 02:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2011, 02:08 von Samjam.)
Zitat:Ganz einfach. Der Mensch strebt nach einer Maximierung der Lust und einer Minimierung des Schmerzes.

Wie erklärst du dir Masochisms?

Zitat:Und wenn du ständig glaubst, dass dein Leben in ein paar Jahren vorbei ist und du nicht weiter existierst, schaffst du dir nur Schmerzen.

Ein Buddhist würde dir jetzt sagen, dass Leben unumgänglich auch Leiden heißt. Lust ist für uns nur ein Zustand, in dem wir kurzfristig weniger leiden als sonst. Folglich ist die einzige Möglichkeit vom Leiden erlöst zu werden, der Übergang in die Nicht-Existenz. Wer hat jetzt recht, der Buddhist oder du?

Zitat:In der dunklen Materie und dunklen Energie könnte das liegen, was bei uns als "Jenseits" bezeichnet wird. Eine Welt, die in unserer enthalten ist, die wir nur nicht sehen können.

Dunkle Materie ist eine Materieform mit bestimmten Eigenschaften, die postuliert wurde um ein Ungleichgewicht bei der Berechnung der Masse des Universums zu vermeiden. Weder ist sie bewiesen, noch hat irgendjemand jemals behauptet, dass Dunkle Materie nicht Teil unserer physikalischen Welt wäre. Wenn es Dunkle Materie gibt, füllt sie große Zwischenräume zwischen Galaxien. Die schwirrt nicht um uns rum. Möglicherweise handelt es sich bei der Dunklen Materie um eine genausogroße Schnapsidee wie damals beim Äther.

Zitat:Dafür würde auch sprechen, dass in der wissenschaft von weit mehr als drei Dimensionen ausgegangen wird, wir aber nur drei wahrnehmen können.

Fang doch jetzt nicht mit Halbwissen an. Ich habe mit jeder Menge Physikern zu tun und denke doch wohl nach vielen langwierigen Diskussionen verstanden zu haben worum es geht. Die derzeit favorisierten Stringtheorien gehen von einer Gesamtzahl von 11 Dimensionen aus. Wir befinden uns - je nach Interpretation - in einem dreidimensional räumlichen bzw. in einem vierdimensional raumzeitlichen Raum. Die restlichen Dimensionen bilden einen separaten Raum, der sich aufgerollt zu einem Objekt von der Größe der Planckschen Länge, das sind 1,616252 · 10^-35 m. Das ist eine unvorstellbar kleine Zahl. Diese Räume haben untereinander nachweisbar keine Wechselwirkung. Damit eine Wechselwirkung stattfinden kann, wenn auch nur partiell, müsste eine Energie äquivalent zu 1,416785 · 10^32 Grad Kelvin (das sind etwa genauso viele Grad Celsius). Da im Augenblicke des Todes eines Menschen eine Energie zigbilliardenfach höher als die unserer Sonne, nicht festgestellt werden kann (wie wir alle gerade wieder erleben), kann es folglich auch nicht zu einer Übertragung der Seele in ein etwaiges dort anzusiedelndes Jenseits geben.

Ich habe mal mit einem Dualisten debattiert, der argumentiert hat, dass das Bewußtsein auf elektromagnetischen Feldern oder im elektromagnetischen Feld der Erde gespeichert wird. Das war wenigstens noch logisch kohärent und physikalisch zwar unwahrscheinlich, aber nicht direkt auszuschließen. Aber dein Aufbau, ist schlicht falsch.

Zitat:Die Wissenschaft hat perfekt erklärt, wie unsere gefühlserzeugenden Partikel ins Gehirn gelangen, darin ist sie unschlagbar.

Wer erzählt dir so einen Unsinn? Würde das stimmen, wäre ich arbeitslos.

Zitat:Nur gibts immernoch keine Erklärung dafür, warum wir Freude empfinden und nicht einfach ein Endorphin, das im Hirn ankommt.

Ja, das ist das Qualia-Problem. Meiner Meinung nach ist es auch tatsächlich noch nicht gelöst. Aber Chalmers würde dir jetzt beispielsweise sagen: "Das ist eine genauso bescheuerte Frage wie: Warum ist eigentlich etwas und nicht vielmehr nichts?"

Zitat:Ich sehe es daher so: Das Gehirn funktioniert als Transmitter zur Seele. Der Inhalt von Botenstoffen wird hier übersetzt und an die Seele weitergeleitet, die uns unsere Gefühle beschert.

Das ist jetzt ein Kunstfehler. Du verlagerst das Problem nur auf eine andere Ebene, die du dafür erstens nicht bräuchtest und die dich zweitens keinen Meter weiter bringt. Warum entsteht dann in der Seele gerade dieses Gefühl und nicht ein anderes?

Zitat:Finde es aber sehr unterhaltsam, dass du es für 95% als erwiesen ansiehst, dass es keine Seele gibt. Für mich gibts umgekehrt keinen Grund daran zu glauben, warum das Bewusstsein aus der Materie entspringen soll, wo doch die Materie nur eine Form von Energie ist.

Ob es eine Seele gibt oder nicht, lässt sich nicht beweisen. Allerdings ist es zur Erklärung des Explanandums nicht notwendig und fällt damit gemäß Ockhams Rasiermesser weg. Metzinger spricht in diesem Zusammenhang vom "Gespenst in der Maschine". Er nennt es einen alten Aberglauben. Du kannst gern weiter daran glauben, daran hindert dich niemand, aber es hat in der wissenschaftlichen Debatte nichts mehr verloren.
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: 2 Welten
#19
19.06.2011, 10:08
Zitat:Ob es eine Seele gibt oder nicht, lässt sich nicht beweisen. Allerdings ist es zur Erklärung des Explanandums nicht notwendig und fällt damit gemäß Ockhams Rasiermesser weg.
Naja, fällt es denn wirklich weg? Ich mag ja den Begriff "Seele" auch nur ungern in eine wissenschaftliche Debatte ziehen, weil er einfach Konnotationen an Vorstellungen unserer europäischen Kultur bis zurück zu den Ägyptern mit sich herumschleppt - nichtsdestotrotz mangelt es an einer Lösung des Qualia-Problems.
Welches im Übrigen nur dann ein Problem ist, wenn man meint, man müsse Bewusstsein und Empfindungen aus Materie und Energie heraus ableiten. Was meiner Meinung nach ein recht absurdes Verfahren ist. Man geht ja davon aus, dass es sich um Vorgänge handelt, die so komplex sind, dass sie noch nicht zu verstehen sind. Aber Bewusstsein, das wir empfinden, ist eigentlich gar nicht so komplex. Was könnte simpler sein, als die schlichte Wahrnehmung der eigenen Existenz?

Diese ganzen Erklärungen, das Bewusstsein habe irgendwas mit Elektromagnetismus, Dunkler Materie, Quanten, usw. zu tun, halte ich für ein Nebenergebnis ebenjener Bemühung, dass man es irgendwie mit den Mitteln einer Naturwissenschaft festhalten will. Objektiv. Obwohl es sich im Kern um eine subjektive Erfahrung handelt, die überhaupt gar nicht objektiv sein kann...

Ah, sorry, ich steiger mich da immer wieder rein in das Themabigwink
...in einer anderen Herde. pink
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RE: 2 Welten
#20
19.06.2011, 10:10
Ich kann mich absolut Jamis erstem Post anschließen.
Zum Thema ob man in Träumen kommunizieren kann und inwiefern man sich treffen kann in Träumen, solltest du dich mal über sog. shared dreams informieren. Da gibts hier im Forum auch einige Threads, insbesondere Lucy's Eiffelland, was ein recht beliebter Thread ist/war, siehe hier: http://www.klartraumforum.de/forum/showt...=eifelland
Ansonsten kann man wohl letztlich erst wissen, was nach dem Leben passiert, wenn mans selbst erlebt. Immerhin ist noch kein normaler Mensch aus einem längeren Tod ins Leben zurückgekehrt, der etwas hätte berichten könnte und diese ganzen Todeserlebnisse von irgendwelchen Leuten betrachte ich recht skeptisch, zumindest im Hinblick auf das, was wirklich nach dem Tod ist...
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RE: 2 Welten
#21
28.06.2011, 23:37
So, zurück vom Nürburgring, Zeit mal wieder etwas hierzu zuschreiben: Ich machs mal kurz, denn eine komplette Diskussion über alle Punkte würde weiter zu nichts führen. Kurzer Nachtrag zur Dunklen Materie: Wenn du, Samjam, sagst, Dunkle Materie ist nicht auf unserer Erde zu finden, irrst du. Sie geht durch normale Materie hindurch, als wäre sie ein Gespenst (wobei ich jetzt nicht an Gespenster glaube bigwink ) und ist somit auch hier. Du sprichst lediglich die physikalischen Auswirkungen der Dunklen Materie an (von der dunklen Energie mal gar nicht zu reden), aber wer sagt, dass es die einzige Aufgabe der DM ist, Galaxien zusammen zu halten? Aber man kann natürlich auch beim Materialismus bleiben, und weiter versuchen, das Universum mit den 4% dessen erklären, was sichtbar ist. Noch was zum Nachdenken: Welchen evolutionstechnischen Sinn hat es, dass wir überhaupt über solche dinge nachdenken? Wenn es ums reine Überleben ginge, wäre eine Beschäftigung mit dem, was wir wirklich sind, eher kontraproduktiv.

Ich lade dich im Jenseits schonmal jetzt auf ein Bier ein und dann sprechen wir uns nochmal (du weißt, dass du dieses Spiel, selbst wenn es kein Jenseits gibt, nicht "gewinnen" kannst). Auch wenn ich glaube, dass wir dann nur darüber lachen werden, über welche Banalitäten wir uns hier den Kopf zerbrochen haben. Um mal Shakespeare zu zitieren: "Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt".
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RE: 2 Welten
#22
29.06.2011, 05:07
(28.06.2011, 23:37)Bleifuss1988 schrieb: [...]
Noch was zum Nachdenken: Welchen evolutionstechnischen Sinn hat es, dass wir überhaupt über solche dinge nachdenken? Wenn es ums reine Überleben ginge, wäre eine Beschäftigung mit dem, was wir wirklich sind, eher kontraproduktiv.

[...]
"Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt".

Evolution ist ein passiver Vorgang in dem sich auf Dauer bestimmte Eigenschaften aufgrund von Selektionsmechanismen durchsetzen.
Ein Selektionsvorteil ist Intelligenz, ein Nebenprodukt dieser deine angesprochenen Sinnfrage. Nur weil ich mit einer bestimmten Eigenschaft überlebt habe, heißt das noch nicht dass sie einen evolutionstechnischen Sinn hat...

Achja und weil ichs zum 1 billionsten mal höre: http://buchstaeblich.wordpress.com/2008/...akespeare/
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RE: 2 Welten
#23
29.06.2011, 08:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2011, 09:12 von Ne0.)
Hi,

(19.03.2011, 15:00)ricky_ho schrieb: Ich vermute, dass schon die Annahme, es gäbe unabhängig von uns existierende Welten (egal ob das jetzt die Wach- oder die Traumwelt ist), die wir einfach nur beobachten, ein Fehler ist. Meine Vorstellung ist eher, dass es nur eine "Welt" gibt, und je nachdem, in welchem Bewusstseinszustand wir uns befinden, nehmen wir etwas anderes wahr.
Aber die Unterscheidung kommt meiner Meinung nach nicht daher, dass es hier zwei Welten gibt, sondern dass unsere Wahrnehmung in verschiedenen Bewusstseinszuständen anders "funktioniert". Es gibt ja noch den traumlosen Schlafzustand, in dem wieder alles ganz anders ist (siehe basale Klarheit). Und dann noch die aussergewöhnlichen Bewusstseinszustände, die Menschen kennen, die aber nicht "normal" sind, in dem Sinne, dass jeder Mensch ständig zwischen ihnen wechselt (Meditation, Hypnose/Trance, psychedelische Zustände usw...), und in denen wieder ganz andere Welten erscheinen.

Das ist auch meine Meinung. Für mich fungiert das Gehirn wie eine Art Filter, das aus der Wikrlichkeit ganz bestimmte Spektren herausfiltert, je nach Bewußtseinszustand ein anderes Wahrnehmungsspektrum. So wie Ricky's Vergleich mit dem Radioempfänger.
Wer sich näher damit beschäftigen will, dem empfehle ich Aldous Huxely's "Pforten der Wahrnehmung", in welchem das unterschiedliche Wirklichkeitsempfinden unter dem Einfluß von LSD beschrieben wird. Wenn man das liest fragt man sich, wie "echt" eigentlich die Qualität der Welt ist, die wir als solche interpretieren und wie armselig unser Erfahrungsausschnitt daraus ist. (Ohne jetzt dem Drogenmißbrauch das Wort reden zu wollen).

Sehr zu empfehlen ist auch Hoimar v. Ditfurth: Der Geist fiel nicht vom Himmel. Die Entstehung des Bewußtseins.

Für mich gibt es nur eine Welt, und diese ist mit Sicherheit wesentlich umfangreicher als das schmale Spektrum, welches wir mit unseren paar Sinnesrezeptoren daraus herausschmecken können, und dann nochmal, was davon überhaupt bis in unser Wachbewußtsein durchgelassen wird. Wie Ricky schon sagte, hängt es vom jeweiligen Bewußtseinszustand ab, was wir davon wahrnehmen/erfahren können.

Übrigens sprechen die Schamanen auch von "Anderswelt" oder auch Traumwelt, wenn sie sich im Trance auf die Reise in eine andere Wirklichkeit machen. Dabei ist diese für sie genauso real wie die Alltagswelt, beide sind sozusagen die beiden Seiten ein und derselben Medaille, und beide beeinflussenden sich gegenseitig, mit objektiv feststellbaren Wirkungen in der sog. physischen Realität.

Ich hatte noch nie einen Klartraum, aber ich stell es mir so ähnlich vor wie eine schamanische Reise, nur viel intensiver und realistischer und mehr vom Willen beeinflußt.
(22.03.2011, 18:41)Bleifuss1988 schrieb: Meiner Meinung nach trennen wir uns im Moment des Sterbens[...] vom Körper und erfahren als erstes eine Bewusstseinserweiterung. [...] Als erstes läuft dann der bekannte Lebensfilm ab und wir werten unser Leben aus. Wir können nachvollziehen, was wir anderen angetan haben und was wir Gutes gemacht haben. Alles dient dem seelischen Wachstum, es ist kein Gericht. Dann müssen wir jene Erlebnisse verarbeiten, die wir in unserem Leben nur verdrängt haben. Wenn wir das erledigt haben, können wir uns in einer Art Traumwelt unsere Wünsche erfüllen, die uns auf der Erde verwehrt blieben. Allerdings werden wir einen immer größeren Drang spüren, noch mehr über die Gesamtschöpfung zu erfahren. Das geht nur, wenn wir ins Licht gehen und mit unserem höheren Selbst verschmelzen, von dem wir uns vor dem Leben abgespalten haben, um hier im Materiellen zu erleben. Früher oder später werden wir auf die Erde zurückkehren, vielleicht auch in einer zeit, die vor unserer jetzigen liegt.

Kein Wahrheitsanspruch, nur meine Überlegung. big

Aber eine sehr interessante Überlegung, die sich nun wirklich mit der biologischen Evolutionslehre allein nicht erklären lässt. Eher noch tiefenpsychologisch.

Kennst Du das tibetische Totenbuch? Oder die Idee des Karma bzw. Samsara?
Der Tag war gut -
Die Nacht wird besser !!
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RE: 2 Welten
#24
29.06.2011, 16:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2011, 16:50 von Bleifuss1988.)
Ich habe schon vom tibetischen Totenbuch gehört, aber was da drin steht weiß ich nicht wirklich. Ob man an Karma glauben soll oder nicht bin ich mir nicht sicher. Keine Ahnung ob da was dran ist.

Bezüglich der Seite, ob das Zitat nun von Shakespeare ist oder nicht: Das spielt doch gar keine Rolle. Irgendwer hat es sich mal ausgedacht, sonst würde es jetzt nicht hier stehen. Ich kenns nur von Shakespeare, allerdings scheint das Zitat interessanterweise bekannter zu sein als ich dachte. Um dich zu beruhigen, iwld: Ich habe noch nie einen Esoterikladen von innen gesehen und bei mir in der Bude hängen sicher keine Symbole rum, um Energieströme zu leiten. In die Ecke kannst du mich garantiert nicht stellen.

Und zum Thema Evolution: Intelligenz hat nichts mit der Frage nach dem Sinn des Lebens zu tun. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Klingt eher nach einer recht hilflosen Erklärung der materialistischen Naturwissenschaften.
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RE: 2 Welten
#25
29.06.2011, 17:31
Du gehst meinen Fragen aus dem Weg, entweder weil du sie nicht beantworten willst oder kannst. So kann man keinen Dialog führen. Daher breche ich, bei allem Respekt, die Diskussion hier ab. Wenn man Behauptungen aufstellt, muss man sie auf Nachfrage logisch begründen können. Diese Nachfragen zu ignorieren, entwertet die Aussagen.
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: 2 Welten
#26
30.06.2011, 19:04
wartet...............schnell was zu knabbern holen ist ja grad UNGLAUBLICH spannend was hier abgeht xD
Ich bin ja überhaupt nicht gläubig glaube zu 0% an Gott (seehr viele Prozentzeichen hier im Thread wie mir auffällt xD )
Ich bin auch sehr offen was wissenschaftlichen Theorien angeht gerade das mit den mehreren Dimensionen blablabla...
Mich beschäftigt wie die meisten hier auch oft die Frage: Was ist nach dem tod? Wieso ist das überhaupt alles es könnte doch genauso anders sein ob negativ oder positiv sei jetzt mal dahingestellt, Ich kenne jetzt nicht besonderst viele Theorien und fakten so wie Samjam, ist ja auch nicht schlimm bin erst 17 und in der schule ist das ja nicht unbedingt lern thema Nummer 1. Doch während ich eben über die fragen wie zum beispiel "Wie groß ist das universum? hat es ein ende? und wenn ja wie wa ist dahinter ich meine wenn mans sich vorstellt es gibt da eine wand ... was ist dahinter? Ist es vllt so das man wenn man die ganze zeit gerade aus "laufen" würde das man wieder ankommt wo man angefangen hat? Ich habe dann eben Theorien die sich auch vllt. nur für mich logisch anhören und die auch NIEMALS wissenschaftlich beweisen werden könnten. Genauso die frage gibt es Geister oder habe ich eine seele? Niemand konnte es bis heute beweisen jeder beweis könnte auch logisch erklärbar sein. Mein Antwort auf all diese fragen lautet dann immer so: Ich weis es nicht. Und das ist auch vllt gut so. Jeder sollte für sich wissen was er glaubt. Und deswegen könnte mir niemals jemand einreden das es Gott gibt. Doch zu viel wissen schafft finde ich auch nicht wirklich gut denn für die richtig extremen Wissenschaftler heist es oft: was man nicht beweisen kann gibt es nicht.
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RE: 2 Welten
#27
30.06.2011, 20:41
Zitat:Doch zu viel wissen schafft finde ich auch nicht wirklich gut denn für die richtig extremen Wissenschaftler heist es oft: was man nicht beweisen kann gibt es nicht.

Das wird dir kein Wissenschaflter sagen. Aber was sich nicht beweisen lässt, darüber kann man nicht diskutieren. Wittgenstein sagt dir dazu, worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: 2 Welten
#28
04.07.2011, 12:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.07.2011, 12:17 von Bleifuss1988.)
Diese Diskussion zeigt wiedermal eines: Da fühlt sich jemand in seinem Ego angegriffen. Genau aus diesem Grund entstehen Religionskriege. Es ging für dich doch längst nicht mehr um die kosmischen Wahrheiten, sondern nur noch darum, diese Diskussion zu "gewinnen". Das sieht man alleine an Sätzen wie "Jetzt fang doch nicht mit Halbwissen an". Ich will deine mehr als abenteuerlichen Temperaturtheorien und aufgewickelte Räume gar nicht erst kommentieren, weil das völlig am Thema vorbei geht. Auch deine völlig aus der Luft gegriffenen 95% bringen einen überhaupt nicht weiter. Dann mag es für dich zu 95% erwiesen sein, dass nach dem Leben nichts kommt. Davon versuchst du mich nun zu überzeugen, um dein Ego zu stärken. Aus dieser Phase bin ich raus.

Aber, um dein Ego noch zu befriedigen, beantworte ich dir die fragen, die mit dem Leben nach dem Tod allerdings so gar nichts mehr zu tun haben, gerne:

1. Masochismus = Lust durch Schmerz => Maximierung der Lust
2. Buddhismus: Du hast den Buddhismus völlig falsch verstanden (bitte informiere dich nochmal über Nirwana), Antwort hinfällig
3. Dunkle Materie: Du hast die physikalischen Eigenschaften erklärt, also an der Oberfläche gekratzt. Dass sie auf unserer Erde nicht existiert, ist falsch, denn sie geht durch normale Materie wie ein Geist hindurch. Was sie noch alles kann, muss noch erforscht werden, was noch ein paar Jahrhunderte in Anspruch nehmen dürfte.
4. Wissenschaft: Ich klammere deinen jämmerlichen Diffarmierungsversuch mal aus: Natürlich kann uns die Wissenschaft erklären, dass es Botenstoffe sind, die ins Gehirn gelangen. Darin ist sie unschlagbar. Nur was danach passiert, ist doch das eigentlich spannende.
5. Bitte entschuldige, dass ich zu faul war, die Bezeichnungen für beiden Bewusstseinsprobleme bei Wikipedia nochmal nachzuschlagen. Wie schon angesprochen, hier sind wir beim eigentlich Spannenden Thema. Dem wird sich die Wissenschaft früher oder später sicherlich noch öffnen.
6. Kunstfehler? Auf der ebene sind Probleme keine Probleme mehr, aber auf die haben wir von hier (noch) keinen Zugriff.

Im übrigen war es nie meine Absicht, eine wissenschaftliche Debatte daraus zu machen, denn darin sind andere besser bewandert. Das war allein deine Intention. Alles was ich darlegen wollte, war, dass es keinerlei Vorteile bringt, zu glauben, man werde ein Nichts. Du hast dir halt ausgesucht, ein Leben zu leben, in dem man an ein Nichts nach dem Tod glaubt, wobei gar nicht Nichts sein kann. Das ist aber ganz OK, denn es gibt dir ganz spezielle Erfahrungen, die ich mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod nicht machen kann. Sicherlich werde ich deinen Standpunkt auch mal irgendwann durchleben, oder habe es schon getan. Deshalb geht es bei solchen Sachen auch nicht um gewinnen oder verlieren (auch wenn ich es einmal provokativ so geschrieben habe, dass du das Gespräch nach dem Tod nicht "gewinnen" kannst).

Um es mal zusammenzufassen: Die Wissenschaft hat phantastische Dinge geleistet. Dank Forschung und entwicklung haben wir heute die Möglichkeit, mit der ganzen Welt in Kontakt zu treten, jeden Ort auf der Erde innerhalb eines Tages zu erreichen oder 750 PS aus 2,4l Hubraum ohne Turbolader zu holen. Doch ist sie momentan an einem Punkt angelangt, wo sie mit den konventionellen Methoden nicht weiter kommt. Dies bezieht sich sowohl auf die allerersten Momenten des Urknalls genauso wie auf die Bewusstseinsforschung. Bin gespannt, wie es weitergeht.
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RE: 2 Welten
#29
04.07.2011, 13:08
(16.06.2011, 14:34)antichristian schrieb: zur dunklen materie gibt es neuigkeiten:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/der-du...-1.1107761

forscher haben möglicherweise bewiesen dass es sie gibt.

Wow, die Art wie die "dunkle Materie" in diesem Artikel beschrieben wird, wirft mich gerade etwas aus der Bahn, ich hatte vorhin diesen "Traum" gepostet: http://www.klartraumforum.de/forum/showt...?tid=10087
und mir kam sofort der Gedanke, dass das vielleicht die "Hülle" sein könnte aus der "Seelen" schlüpfen (an eine Seele glaube ich erst seitdem ich diese Erinnerung hatte, vorher war ich da eher mehr als unsicher, aber seitdem "weiß ich es für mich einfach".

Ansonsten um zur Fragestellung zurückzukehren:
Ja, ich glaube schon an (mind.) 2 Welten, aber denke eher, dass die Traumwelt oder "Geisterscheinungen" Teil dieser "realen" Welt sind, also erdgebunden. Ob man sich im Traum treffen kann, ich weiß es nicht, generell sollte man aber nichts ausschließen, alles kann möglich sein, wir haben doch eh alle keinen Plan bigwink. Deshalb wäre es ja auch so furchtbar interessant mal eine richtig bewusste OOB-Erfahrung zu machen, damit man testen kann, ob man sich wirklich in der "realen" Welt aufhält und nicht in einer Spiegel oder Traumwelt. Ich meine jetzt sowas wie, jemanden besuchen und dann sagen, welches Buch er/ sie am Bett liegen hat, etc. das wäre ja schon ein irrer Beweis.

Die "2. Welt" ist für mich eher etwas, dass wenig mit der Erde und unserer "Daseinsform" hier zu tun hat. Was und warum es ist, warum wir hier sind? Keine Ahnung...vielleicht geht es um eine Art Bewusstwerdung durch Erfahrungen, die nur in dieser Welt und Form möglich sind (vielleicht geht das nur durch das Getrenntsein?).
Liebe Grüße,
Risa
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