mich brachte das video auf spannende gedanken, die frage ist nur, ob ich sie gut formuliern kann.
wenn wir uns die dimensionen als geometrische, mathematische bereiche vorstellen, dann ist es unklug, die 4. mit der zeit oder der dauer zu identifizieren. vielmehr beschreibt die scheinbare dauer von 3d-körpern bloß eine
bewegung innerhalb der 4. dimension. diese bewegung scheint nun mit kausalen gesetzmäßigkeiten zusammenzuhängen, das ist aber nicht logisch zwingend. die 4. dimension ist nicht die zeit selbst, sondern bloß das, was uns den eindruck der 3d-zeit vermittelt.
analog dazu: wenn wir in der 2. dimension flächen haben, die sich bewegen, dann kann auch das als dauer bezeichnet werden. wie aber kommt es, dass sie sich bewegen? wenn man es sich nicht so vorstellt, dass sie sich aus eigenem antrieb bewegen, sondern analog zur 4. dimension kausal festgelegt sind, dann könnte man es so beschreiben: mehrere 2dimensionale ebenen, die man in der 3. dimension nebeneinander legt, bilden die flächenbewegungen dergestalt ab, dass jeder neue ort, an dem sich eine fläche befindet, auch eine neue position in der 2. dimension darstellt.
man könnte es sich auch noch einfacher vorstellen, wenn man auf die 1. dimension bezug nimmt: stellen wir uns vor, ein punkt bewegt sich auf einer vertikalen linie immer hoch und runter, dann könnte man diese bewegung auch zweidimensional auf einem graphen darstellen, z.b. durch eine sinuskurve. jetzt könnte man sagen, diese sinuskurve ist das tatsächliche 2dimensionale gebilde, das erst für die bewegung des punktes in der 1. dimension verantwortlich sei (etwa so wie ein lochkartencomputer). genausogut könnte man aber auch sagen, durch die bewegung entstehe dieses gebilde erst. jedenfalls aber will man eine die gesetzmäßigkeit dieser bewegung erklären, und kann dafür eine höhere dimension verantwortlich machen (wohl etwa so wie einstein die bewegung in einer (in höherer dimension) gekrümmten raumzeit für das phänomen der gravitation verantwortlich machte).
um auf die 2. dimension zurückzukommen: es wäre also so, dass die innere anordnung eines dreidimensionalen objekts, wenn man es in einzelne scheiben zerlegt, den scheinbaren zeitverlauf erzeugt, in dem sich zweidimensional die flächen bewegen. das wäre etwa das beispiel des körpers, der durchgescannt wurde, in dem dimensionsfilm. diese bewegung nun als kausal determiniert zu betrachten hieße, darin gewisse gesetzmäßigkeiten zu sehen, nach denen die bewegung der flächen stattfindet. und in der tat sehen wir diese gesetzmäßigkeiten sogar für die 2dimensionalen flächen: denn unser seheindruck besteht tatsächlich nur aus 2d-flächen, die sich verändern. die art und weise, wie sie sich ändern lässt uns (affektiv) "folgern", es gäbe eben sowas wie feste 3d-körper - worunter auch der eigene zählt - die für die speziellen formveränderungen verantwortlich sind. es ist dies also bereits eine interpretation der welt, zu sagen, es gäbe 3d-körper, und noch weiter: sie hätten gewisse konstanz, also auch eine art von kausalität: denn direkt sehen tun wir nur flächen.
nun aber nennen wir die 3. dimension nicht "dauer der flächen", denn das würde bloß das wahrnehmungsphänomen beschreiben. sondern wir nennen sie eben die (scheinbar determinierte) tiefe, die für jene dauer verantwortlich sein soll. aus demselben grund ist es unschlüssig, die 4. dimension bloß die dauer zu nennen, sondern sie ist vielmehr der geometrische aspekt, der für die dauer verantwortlich gemacht wird. - man könnte sie etwa eine determinierende mechanik oder eine vorgegebene geschichte nennen. allerdings ist diese determination - sei sie durch feststehende körper, oder durch die kausalität der ereignisse - ja bloß eine interpretation, d.h. ihre gesetzmäßigkeit beruht allein auf der verallgemeinerung der beobachtung, oder vielleicht ist sie sogar a priori eine art und weise, die wahrnehmung zu selektieren.
dazu ein beispiel, für das ich aber zuerst noch etwas ausholen möchte: der flachländer lebt in der 2. dimension. es ist nebenbei bemerkt unsinnig zu behaupten, er könnte keine organe haben, weil er sonst auseinanderfiele: stellen wir uns vor, er würde durch den verdauungstrackt in zwei flächen aufgeteilt werden. - und? wieso sollen die nun auseinander fallen? das entspringt bloß dem aberglaueb an die determination durch verbindungslinien: wie wenn eine bloße verbindungslinie irgendwie eine macht haben würde darüber, dass ein körper zusammenhält, und wie wenn ohne solche verbindungen ein körper nicht halten könnte. aber wenn wir einen flachländer zeichnen, der einen verdauungstrackt hat, können wir ihn doch jedes mal gleich zeichnen, ohne dass er auseinander fällt. wir können auch zeichnen wie bei seiner nahrungsaufnahme zwischenzeitlich lücken in seinem körper entstehen, durch die dann partikel durchfliegen, und danach die lücken wieder verschließen. es ist also die vorstellung, dass der flachländer von alleine leben soll - nicht von menschenhand vorgezeichnet - die wir verneinen. aber funktioniert das denn überhaupt in der 3. dimension? brauchen wir da nicht auch die vorzeichnung durch eine 4. dimension, die eine dauer ermöglicht?
wie dem auch sei. betrachten wir einmal die augen des flachländers (der ja auch zwei haben kann), sehen wir, dass er, der ja in der 2. dimension bereits ist, keine flächen sehen kann. er kann nur linien sehen, die sich bewegen, je nachdem, wie er sich zu ihnen bewegt, oder welche sonstigen einflüsse durch die 3. dimension auf sie einwirken. aber dass er sich z.b. um einen kreis im immer selben abstand bewegt, sieht er dadurch, dass die linie ständig die gleiche bleibt. er kann also keinen überblick haben von flächen, sie auf einen schlag erfassen, sondern bloß von verschiedenen seiten sehen und diese gesichtspunkte in zusammenhang bringen. genauso, wie wir nur flächen aus verschiedenen perspektiven sehen und daraus einen körper folgern, und keinen einblick haben auf einen körper von allen (auch den inneren) seiten zugleich. auch der flachländer sieht aber ja nicht nur linien und folgert durch ihre verhältnisse zueinander auf flächen, sondern er sieht auch indirekt, wie sich die linien verändern, und kann dafür etwa einen einfluss aus der 3. dimension (etwa das scannen eines körpers) verantwortlich machen.
nun aber zurück zu dem beispiel, das ich machen wollte: es ist doch leicht vorstellbar, wenn einer auf einem blatt papier wahllos irgendwelche kritzeleien anstellt. dem flachländer müsste das ziemlich konfus vorkommen, denn er könnte dahinter nun keine gesetzmäßigkeit mehr annehmen wie etwa die eines 3d-körpers, das seiner beschaffenheit nach genau so sein muss, dass diese kritzeleien entstehen, wenn es durch die 2d-ebene geht (oder wenn der "2d-scanner" durch das objekt geht). es kann also wesen geben, die die macht haben, wahllos kritzeleien anzustellen, das ist uns so für die 2. dimension doch sehr bekannt, und teilweise auch für die 3., wenn wir objekte gestalten. genauso könnte ein wesen der 2. dimension sich auch in mehrere richtungen durch einen 3d-körper bewegen, und muss dabei nicht
unbedingt einer einfachen linie (aka zeitachse) folgen. wenn man das auf die 4. dimension überträgt: wer macht über die 4. dimension hat, kann nicht nur einfach von zeit zu zeit springen, wie er mag, sondern der kann auch wahllose kritzeleien erstellen: d.h. der kann eben auch körper / räume erschaffen, wie es ihm beliebt, ohne dabei an die gesetze der kausalität gebunden zu sein.
das aber bedeutet, dass die angebliche 5. dimension, von der in dem video ja die rede war als alternative zeitlinien bereits in der 4. dimension abgedeckt wäre: das zumindest erscheint logisch, wenn man bedenkt, dass die dimensionen mathematische gebilde sind, dass also auch schon die 1. dimension sich nicht darum kümmert, welche linien es gibt und welche nicht, sondern jede mögliche linie eben zur 1. dimension gehört, jede erdenkliche fläche zur 2., jeder erdenkliche körper zur 3. und jede erdenkliche "geschichte" (oder wie man es nennen mag) zur 4. und wir würden ja auch unsere wahrnehmung in den träumen etwa dreidimensional beschreiben, ohne dabei fragen zu müssen, ob jene objekte tatsächlich existierten. wenn wir aber an die träume denken ist es auch einfacher einzusehen, dass jene vorgegebene geschichte, also die 4. dimension, bloß ein konstrukt ist und, wenn man klar genug ist, verändert werden kann, genauso wie die vorgegebenen körper, also die 3. dimension, und wohl auch die flächen usw.
dann aber sind wir in der 4. dimension schon dort, wo im video erst die 10. dimension ankommen sollte: denn wenn die 4. dimension nicht nur die tatsächliche geschichte von 3d-objekten meint, sondern jede mögliche geschichte, ja auch jede mögliche veränderte ausgangsbasis mit veränderten zeitfolgen (siehe: kritzeleien und das scannen in nicht nur einer richtung, oder eben die träume), dann beinhaltet das eben bereits sowohl das ganze kausale universum, wie jedes ansonsten vorstellbare universum.
nun aber könnte man sicher trotzdem noch auf weitere hypothetische dimensionen vordringen: so wie die 4. dimension für die veränderung der körper verantwortlich sein kann, kann natürlich die 5. verantwortlich sein für die determination der 4., d.h. in der 5. würde sozusagen festgelegt, in welchem 5dimensionalen bereich eine gewisser 4dimensionaler kausalmechanismus oder eine geschichte gilt, und wann nicht mehr. diese vorstellungen wären also tatsächlich rein mathematisch und nicht so physik-(d.h. empirie- bzw. theorie-)verquirt wie in dem video: nun wäre jede höhere dimension gewissermaßen eine ableitung der niedrigeren. (vielleicht ist das auch quatsch, in mathe kenn ich mich nicht allzu sehr aus, aber es kam mir so die idee.) prinzipiell gäbe es also doch schon unendlich dimensionen - nur in der praxis würden die ableitungen irgendwann wohl aufhören oder immer die selben werden. wenn man das aber bedenkt, kommt man zu der erkenntnis, dass, wenn wir erstmal auf höhere dimensionen gelangen, da noch unheimlich großes potienzial liegt, die welt komplexer zu machen!
ps: jede wahrnehmung ist also in gewisser weise schon eine wahr-setzung, ist nie bloß passiv und "neutral". auch wenn nicht jede solche wertungen wie "gut" und "böse" beinhaltet, beinhaltet sie doch gewisse interpretationen anhand von begriffen und kategorien, und das heisst oft auch: anhand von vorurteilen, weltbildern und theorien.
pps: wenn nun sich ein ballon ausdehnt, dann wohl nicht innerhalb der 2. dimension, bzw. diese wird einfach nur breiter. doch innerhalb der 3. dimension gibt es dann schon ein "wohin" oder zumindest ein "worin". das hieße, wenn das universum so eine ballonhaut wäre, dass es noch einen ballon gibt, und wenn es den gibt, gibt es auch noch einen raum aussenrum, mit vielleicht noch andern gebilden.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner