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Deleuze, Foucault et al.» mein Körper ist ein Egoist, nicht mein Geist

RE: Deleuze, Foucault et al.
#16
01.09.2010, 16:47
Klasse, das wär wirklich mal toll biggrin

da fällt mir gerade noch was ein... was Barthes hier beschreibt, könnte man meines erachtens nach, als grunzustand eines flow-erlebnisses betrachten. Wie bei der basalen klarheit, steht hier die Unmittelbarkeit zentral; ein handeln im hic et nunc, unreflektiert, direkt und frei ~ und dennoch zielgerichtet.
hehe... leider habe ich flow erlebnisse bis jetzt immer nur trüb erlebt.
hmmm... aber ich sage einfach mal biggrin: bewusst im flow, verhält sich zumindest mit der brille Barthes, wie bewusst basal.

Und dies einmal ausgesprochen, kann es nicht mehr wiederlegt werden. twisted grin2
Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, dessen werden wir uns bewusst.
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#17
02.09.2010, 16:06
so, mal erster versuch. schnell runtergeschrieben: da ist noch kontrolle, kleine pausen... schaun wir mal...

"denken, ich denke, es denkt, du denkst, das weiß ich nicht, kaum weiß ich, daß ich denke, glaube es aber, da geschen aber leise gefühle, hängen zusammen mit dem denken und lösen sich wieder, sind weg, das denken kann sie nicht zurückholen, es denkt: enttäuschung, die ist gut, denkt das denken, denn vorher täuschte ich mich, das denken sagt: ich. wenn das ich sich nicht konzentriert auf das denken, aber wach ist, denkt es auch so vor sich hin, es fetzt, es bündelt fetzen, schüttelt sie wieder ab, wie staub, stockt, sind denken wörter, sätze?, ist denken immer sprache? ist denken eine gehirnliche, von selbst ablaufende tätigkeit nur im wachen?, ist denken bewußtsein?, in verschiedenen stufen, unten nach oben, ebenen, wie in einem haus, unten schwer, oben leichter, oben kann ich weiter sehen, bin jetzt wieder, bin ich?, klarheit übers ich bin, also... selbsterschaffung, sich an den eigenen nerven, am cortex aus dem schlamassel ziehen, in die stille kommen, das denken beobachten, wie es aufsteigt von unten (unten/schwer nicht als qualität, als wert-ung, sondern als verortung, doch bildhafte vorstellungen) sind die bilder des denkens (natürlich?), das von unten aufsteigt, mir sichtbar wird (wem, mir?), schon denken?, oder wird es denken erst durch wortfassung? doch wieder qualität: formeln, stahlungen, wärme, weichheit, nähe, schluchzende sehnsucht, geht sehnsucht als gedanke in einer bestimmten richtung?, sehnt es sich nach oben, unverzichtbar, zum all-einen, wenn es dort ist, nichts? gar nichts, überhaupt gar nichts?"

lg
maxsensei
offene weite - nichts von heilig
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#18
06.09.2010, 18:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.09.2010, 16:55 von SenCha.)
das ist ein sehr sehr geiler txt, denn du da formuliert hast. und genau da liegt auch das problem... in der antike wusste plato noch die sinnwelt (du darfst deinen sinnen nicht vertrauen, da sie der rein subjektiven wahrnehmung entspringen) von der ideeenwelt (du kannst nur der vernunft trauen, denn sie produziert wahrheiten -.-) zu trennen. der neoplatonismus ziehlt darum voll auf vernunft ab (logik, mathematik & vor allem moral...) bis nietzsche ging das so - BRUCH -
ZEILENSPRUNG [ zeit der abrechnung]
1. Umwertung aller Werte => 2. Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert

alles ist im fluss, nichts ist für immer... auch ein Stein nicht, die Erde nicht & der Mensch erst recht nicht denn alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende... und alles bewegt sich vom anfang zum ende hin, befindet sich in stetiger veränderung, du, ich, ALLES... nur mein Laptop nicht, der war schon veraltet, als ich ihn neu gekauft habe... vielleicht kann ich den als oldtimer bei der GEZ anmelden?!
hier.. nein ---> DA: das [ewige biggrin] vorletzte problem der Denksysteme ~ der modernen & der spätmodernen Denksysteme ( in der literaturwissenschaft, werden die 1920er allerdings als klassische moderne bezeichnet) öy öy öy jubelrufe aus dem off.
Das Theaterstück beginnt: die statisten betreten die bühne und fangen an zu reden ~ durcheinander, wild-verworren und so schön rational ~ hört keiner dem anderen zu, denn jeder hat ja seine eigene schöne vorstellung der wahren realität.

Die letzte wahrheit gibt es nicht (mehr) denn alles befindet sich in konstanter veränderung (hartes brot für die dritten zähne der (Natur-)Wissenschaft, die sich ja nie damit zurückgehalten haben, finale Naturgesetze zu formulieren)

ich denke und träume und klarträume & muss feststellen, dass alle drei bewusstseinszustäne gleich unbedeutend sind, denn alle drei lassen sich mir allein durch meine WAHRnehmung erschließen.

am bsp der gefühle läßt sich das verdeutlichen akkolade auf: gefühle sind unmittelbar & rein und werden erst durch die sprache zur farce. Mein Freund, Wenn Wir Der Telepathie Kundig Wären Und Dabei Völlig Auf Codierungssysteme Verzichten Könnten ~ was wären wir erleichtert, müssten uns in der beziehung zumindest nicht länger selber der Kritiker sein (der natürlich auch sich selber zu hinterfragen hat) :akkolade zu.

Verdämmt... ich denke sogar in der sprachlichen codierung...

EDIT ab hier: wieder einmal viel zu Off Topic -.-
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#19
09.09.2010, 13:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2010, 13:07 von SenCha.)
weiter gehts in der jüngesten philosophie européenne.

Susan Sontag, ihres zeichens féministe américaine

write a book of evocation,
to spread t'idea ~ named:
'Against interpretation'

Expressionen jeglichster Weise sind nicht Mimesis --> nicht Kopie
Inhalt & Form sind nicht intendiert.
Im freies Fluß wird nichts kopiert.

SenCHa will sagen: ---> das ist der falsche Weg. Aber:
Ich sehe darin: ---> ein viel besserer Steg... führt den
Betrachter zu jenem Kutter, der rein dich hält von des
misinterpretations gräßlichstem Futter.

Shakespearianisch verklärt,bleibt bloß zu sagen,
ohne noch des Interpreten Vorurteil zu beklagen:

So long as men can breath, or eyes can see;
So long will thy opinion make you free to thee.
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#20
14.09.2010, 19:20
was ist gegen einfühlung zu sagen? ohne die gibts auch keinen ausdruck. ideen (platon) sind doch konstrukt.
aber: "Wer das Eine (...) geschaut hat, der weiß, was ich sage, dass nämlich die Seele alsdann, indem sie herannaht und endlich anlangt und an ihm Teil erhält, ein neues Leben empfängt und aus diesem Zustand heraus erkennt, dass hier der Spender des wahrhaften Lebens bei ihr ist und sie keines Dinges mehr bedarf, dass es vielmehr gilt, alles andere von sich abzutun und in ihm allein stille zu stehen, es zu werden in reinem Alleinsein, alles übrigen uns entschlagend, was uns umkleidet." Plotin, Einleitung zur fünften Enneade: Enneaden, V, 1, 1
wenn du träumst, fühlst du (deine welt, sie ist dann alles), wenn du erinnerst, drückst du aus.

lieber grusz
maxsensei
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#21
23.09.2010, 16:59
macht ja nix: ätzende flüssigkeit...
"1998 begegnete der deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler Foucaults Werk mit harscher Kritik.[26] Wehler sieht in Foucault einen schlechten Philosophen, der sich in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu Unrecht großer Resonanz erfreue. Seine Arbeiten seien nicht nur in ihren empirisch-historischen Aspekten unzulänglich, sondern auch an zahlreichen Stellen von begrifflichen Konfusionen und inneren Widersprüchen durchzogen. Auch leide Foucaults Werk unter einem Frankozentrismus, was schon daran erkennbar sei, dass Foucault die Arbeiten zentraler Theoretiker der Sozialwissenschaften wie Max Weber und Norbert Elias nicht zur Kenntnis genommen habe. An Foucaults Diskurstheorie kritisiert Wehler vor allem, dass sich die Diskurse verselbständigen würden. Subjekte seien aber nicht die Diskurse selbst, sondern die Träger der Diskurse, von denen bei Foucault keine Rede sei. Den Machtbegriff Foucaults hält Wehler für „zum Verzweifeln undifferenziert“.[27] Foucaults These der „Disziplinargesellschaft“ sei überhaupt nur dadurch möglich, dass Foucault keine Unterscheidung von Autorität, Zwang, Gewalt, Macht, Herrschaft und Legitimität kenne. Hinzu komme, dass sich diese These auf eine einseitige Quellenauswahl (psychiatrische Anstalten, Gefängnisse) stütze und andere Organisationstypen wie beispielsweise Fabriken außen vor lasse. Insgesamt kommt Wehler zu dem Ergebnis, dass Foucault „wegen der endlosen Mängelserie seiner sogenannten empirischen Studien […] ein intellektuell unredlicher, empirisch absolut unzuverlässiger, kryptonormativistischer ‚Rattenfänger‘ für die Postmoderne“ sei.[28]

ganz schön heftig, oder? die differenzierung der begriffe "Autorität, Zwang, Gewalt, Macht, Herrschaft und Legitimität" allein hilft natürlich nicht, ihre gesellschaftlichen mechanismen, also das falsche handeln zu beseitigen, - was bürgerliche intellektuelle (Foucault selbst?) allerdings auch nicht besonders interessiert. hauptsache, es wurde in einen text gebracht.

aber das wort "kryptonormativistischer" war so nett, da mocht ich auf das zitat nicht verzichten bigwink

lieber gruß,
maxsensei
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#22
24.09.2010, 01:56
So ist es doch immer, alle wollen im Rampenlicht stehen, warum sollten so Menschen (vor allem die mit übermenschlichem Veröffentlichungsdrang) da eine Ausnahme machen... so Professoren, Rezensenten oder... Politiker glare hehe...
Man hat ja schließlich Angst: Angst vor Altersarmut, Angst vor Schweinegrippe, Angst davor, der letzte Tropfen zu sein; der Tropfen, der die Erde zum kippen bringen wird... im Kalten Krieg wars die Angst vor dem Nuclear Overkill, heute ist es die Angst vor Allem! wall Ganze Populationen von Menschen werden beherrscht von ihren Neurosen, versunken in Ängsten.
Irgendwas läuft da doch falsch lipsrsealedskeptic

Und zum Neuplatonismus... I like! Die Liebe zum Ideal hab ich so zu Anfang des Studiums entdeckt (schwere Zeit war das bigwink)... und dann das unermüdliche Streben nach einer unerreichbaren Vollkommenheit befeiert... (definitiv die romantische Ader in miraugenroll) und die Stoik uiuiui... erstmal runter kommen... dass Leben ist auch so anstrengend manchmal bigwink hmmm... vielleicht müsste ich mich auch einfach mal wieder mit der Antike beschäftigen... kein plan... egal..

Ich denke immernoch, wir haben sehr analoge Probleme mit den Menschen zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Der deutsche Expressionismus im Film, Murnau ~ Nosferatu oder Dr Mabuse... Metropolis.. oh ja, Fritz Lang! Wir haben Heute die selben Probleme wie die früher, kämpfen mehr oder weniger geegn die gleichen Machtstrukturen an ~ nur ein-zwei Generationen weiter... in einem neuen Kontext... damals war es meinet wegen die Angst der Versklavung, durch Technisierung ~ heute ist es die Angst vor Verarmung, durch Technisierung. Ein leblose Technisierung, frei von jeglichem Gewinnoptimierungsstreben... jederzeit ersetzbar... wie die Humanressource, die sich durch einen (auf den Ego spezialisierten) ,von aussen gemachten, KOnsumzwang doch wieder in die Sklaverei begibt und vor lauter Modernisierung mal eben wegRATIONALisiert wird.
...

Oh man... ich kann immer nur alles im Kontext sehen... vielleicht bin ich in der Beziehung ein ungeeigneter Gesprächspartner huh


hab den text oben eben nochmal gelesen wirkt ganz schön harsch alles tatsächlich sehe ich in den meisten denkern die hier so besprochen werden starke parallelen zu fernöstlichem gedankengut

Und steht nicht geschrieben: ">>Im Alleins gibt es ja auch keine Strukturen der Dreidimensionalen Realität mehr. So gebe dein Subjekt auf und wandele im wahren Wesen.<<, so steht es zumindest geschrieben."

Fluchtlinien, sind Wege der Befreiung, Wege zur Erkenntnis zB

tja... so eine gemeinsame Welt, mit einer UNO als Weltregierung und auf sozio-ökologische Belange ausgerichtet ~ wär schon ziemlich cool!
Offtopic ex.

cheerio biggrin
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#23
29.09.2010, 03:18
Die Waffen der Aufklärung: Strukturalismus biggrin
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#24
28.10.2010, 18:17
hi SenCha, nur link: http://www.marxists.org/reference/subjec...ameson.htm
lieber grusz,
maxsensei
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RE: Deleuze, Foucault et al.
#25
13.12.2010, 22:06
In etlichen vergangenen Beiträgen, sind immer wieder Formulierungen wie: absoluter Wahrheitsanspruch ist Unsinn ~ jeder schafft sich seine eigene Realität ~ der Mensch ist von Natur aus ein guter... etc etc gefallen. sowas zu erklären föllt mitunter nicht leicht...

naja, letztens habe ich endlich mal einen txt gefunden, der diesen ganzen Sachverhalt um das Thema Erkenntnis ziemlich locker auf den Punkt bringt... für mich waren die Infos in der Deutlichkeit zwar neu, aber bestimmt ist der txt auch für Kenner interessant... bigwink

Maturana: Der biologische Ursprung von Wahrnehmung und Erkenntnis

cheerio
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