@lain
Ausgehend von der Vererbungslehre spricht die Verteilung der Gene eine klare Sprache. Was Du über Abhärtung von Organismen schreibst erinnert mich gerade an Lyssenkoismus. Lyssenko versuchte, winterhartes Getreide zu züchten, indem er das Saatgut kalten Bedingungen aussetzte – was zwangsläufig schieflief. Darum geht es in der Verbreitung von milchverträglichen «Mutanten» mitnichten. Wer Milch vertrug, konnte sich besser ernähren, häufiger fortpflanzen und damit seine Mutation verbreiten.
Vorhergesehene Natur… die lag irgendwann mal darin, auf Bäumen zu leben und sich mit Händen und Füßen an Äste zu klammern; nicht aufrecht durch die Steppe zu laufen, den Daumen zum Greifen von Gegenständen zu verwenden und derlei. Oder gar Sprache und komplexe, menschliche Kulturen zu entwickeln – dafür war das Gehirn gar nicht gemacht. Erfolgreich durchgesetzt haben sich entsprechend angepaßte Mutationen dennoch.
Dann hat der Mensch sich selbst noch «wider seiner Natur» zu einem haarlosen, flachgesichtigen, großäugigen und in vielen anderen Belangen juvenileren Erscheinungsbild und Verhalten hin domestiziert. So wie er es später mit Hunden tat, die dadurch zu von anderen Spezies unerreichten Kommunikation mit Menschen imstande wurden: Hunde können menschliche Emotionen lesen wie kein anderes Tier und sich umgekehrt unvergleichlich gut dem Menschen verständlich machen. Ihre Vorfahren, die Wölfe, können das überhaupt nicht. Dem Wolf ist der Mensch mit seinen Emotionen und Verhaltensweisen fremd.
Der Hund weist dem Wolf gegenüber vergleichbare Veränderungen durch Domestikation auf wie der Mensch zu anderen Menschenaffen. Das befähigt den Menschen erst, in sozialen Gruppen von 150 Individuen intensiv sozial zu interagieren wie er es tut. In der «Natur des Menschen» in seinen Ursprüngen war diese Zahl vermutlich noch deutlich kleiner und weitere Individuen konnten bestenfalls toleriert werden.
Heute wiederum haben wir das Problem, daß wir in Gruppen von weit über 150 Individuen zusammenleben. Die Probleme dürften grundsätzlich die gleichen sein wie jene, mit welchen Urmenschen sich noch in Gruppen von über hundert Individuen konfrontiert sahen. Diejenigen «Mutanten», welche sich gut zurechtfanden, hatten weniger Streß, boten bessere soziale Versorgung und hatten damit auf lange Sicht den größeren Populationserfolg. Wider ihrer «Natur».
Ausgehend von der Vererbungslehre spricht die Verteilung der Gene eine klare Sprache. Was Du über Abhärtung von Organismen schreibst erinnert mich gerade an Lyssenkoismus. Lyssenko versuchte, winterhartes Getreide zu züchten, indem er das Saatgut kalten Bedingungen aussetzte – was zwangsläufig schieflief. Darum geht es in der Verbreitung von milchverträglichen «Mutanten» mitnichten. Wer Milch vertrug, konnte sich besser ernähren, häufiger fortpflanzen und damit seine Mutation verbreiten.
Vorhergesehene Natur… die lag irgendwann mal darin, auf Bäumen zu leben und sich mit Händen und Füßen an Äste zu klammern; nicht aufrecht durch die Steppe zu laufen, den Daumen zum Greifen von Gegenständen zu verwenden und derlei. Oder gar Sprache und komplexe, menschliche Kulturen zu entwickeln – dafür war das Gehirn gar nicht gemacht. Erfolgreich durchgesetzt haben sich entsprechend angepaßte Mutationen dennoch.
Dann hat der Mensch sich selbst noch «wider seiner Natur» zu einem haarlosen, flachgesichtigen, großäugigen und in vielen anderen Belangen juvenileren Erscheinungsbild und Verhalten hin domestiziert. So wie er es später mit Hunden tat, die dadurch zu von anderen Spezies unerreichten Kommunikation mit Menschen imstande wurden: Hunde können menschliche Emotionen lesen wie kein anderes Tier und sich umgekehrt unvergleichlich gut dem Menschen verständlich machen. Ihre Vorfahren, die Wölfe, können das überhaupt nicht. Dem Wolf ist der Mensch mit seinen Emotionen und Verhaltensweisen fremd.
Der Hund weist dem Wolf gegenüber vergleichbare Veränderungen durch Domestikation auf wie der Mensch zu anderen Menschenaffen. Das befähigt den Menschen erst, in sozialen Gruppen von 150 Individuen intensiv sozial zu interagieren wie er es tut. In der «Natur des Menschen» in seinen Ursprüngen war diese Zahl vermutlich noch deutlich kleiner und weitere Individuen konnten bestenfalls toleriert werden.
Heute wiederum haben wir das Problem, daß wir in Gruppen von weit über 150 Individuen zusammenleben. Die Probleme dürften grundsätzlich die gleichen sein wie jene, mit welchen Urmenschen sich noch in Gruppen von über hundert Individuen konfrontiert sahen. Diejenigen «Mutanten», welche sich gut zurechtfanden, hatten weniger Streß, boten bessere soziale Versorgung und hatten damit auf lange Sicht den größeren Populationserfolg. Wider ihrer «Natur».