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Langeweile

Langeweile
#1
22.10.2006, 20:03
„Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.“
Blaise Pascal

in meiner jugend, die sonntagsnachmittagskaffegesellschaft. sonntage überhaupt. als das fernsehen kam, wurde alles nur noch schlimmer: bei familie schölermann verdoppelte sich die langeweile.

lg
sufisensei
offene weite - nichts von heilig
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Re: Langeweile
#2
22.10.2006, 20:18
Es gibt da doch irgendwie eine Doppelbeziehung zur Kreativität:

Einerseits ist die Langeweile notwendig, um etwas kreatives zu machen, andererseits kann man im Zustand der Langeweile gerade nichts machen.
!?

Spezialform der Langeweile: Man weiß nicht, was man tun soll, obwohl man genau weiß, was alles getan werden müsste. (Oder ist das eher 'der Unwillen, etwas zu tun' ?)

Was ist der evolutionäre Sinn der Langeweile?
...in einer anderen Herde. pink
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Re: Langeweile
#3
22.10.2006, 20:32

Zitat:sufisensei schrieb am 22.10.2006 20:03 Uhr:
... ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung ... Blaise Pascal


Das hört sich für mich gar nicht nach Langeweile an sondern eher nach Samadhi (tibet.: Zhine)

Mit Schwärze, Traurigkeit, Kummer, Verzicht und Verzweiflung kann ich das nun überhaupt nicht in Verbindung bringen - vielmehr im Gegenteil mit Glückseligkeit. Geht das nur mir so augenroll
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Re: Langeweile
#4
22.10.2006, 20:38
klar rethor. der grundlegende zustand ist erstmal neutral. hat nix mit langeweile zu tun. aber auch nicht mit glueck..
glaub es geht eher darum, dass die meisten doch mehr einen drang nach zerstreuung haben, also den drang auf leben, veraenderung, krampf.. und da wird die leere und ruhe wohl eher als etwas sehr verspannendes empfunden. (irgendwie paradox?)
so gings mir oft auch bigwink
mittlerweile kann ich das ab und zu auch anders fuehlen, entspannt, vllt sogar gluecklich und fast wie im rauschzustand (eher selten bisher *g*)

ich erinnere mich an schopenhauer, der die langeweile auch irgendwie erwaehnte in seinem werk. der mensch wuerde staendig leiden, und wenn er mal nicht "positiv" leidet, dann leidet er an langeweile..
aber auch fuer ihn gibt es einen weg aus dem leiden.. was seine darstellung leben=leiden ja schon etwas relativieren muesste..
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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