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Meditation und Philosophie

Re: Meditation und Philosophie
#16
26.09.2006, 16:38
Hallo sensei

Schön dass jemand hier auch Moby Dick toll findet! Finde ich ein inspirierendes Buch, den man auch als KT lesen könnte...

Danke für die Buchtipps. Böhme habe ich gelesen. Die letzte Bewusstseinsentwicklungstheorie die ich kennengelernt habe ist bei Ken Wilber. Ich muss sagen dass ich meine Antworten nicht mehr auf analytischem oder spekulativem Wege suche, sondern über Erfahrungen. Klarträumen finde ich einen genialen Weg zu tieferen Erlebnissen und Einsichten.
Reflexives Denken und sprachliche Formulierung waren für mich von jeher ein Korsett - wenn für ausschliesslich massgebend gehalten. Soviel wird ausgeschlossen. Ich habe mich zwar auch in Phänomenologie spezialisiert, aber weniger theoretisch ist das Ganze auch nicht, oder dann oft einfach enttäuschend. Aber wir wollen hier nicht akademisch philosophieren.

Spirituell bin ich sehr offen und gehe meinen Weg. Werde evtl. mal mehr schreiben wenn ich Zeit hab.

Ciao!

"Wer träumt?"
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Re: Meditation und Philosophie
#17
14.10.2006, 08:02
der begriff "korsett" in diesem zusammenhang trifft das problem. in der philosophie geht es gar nicht weiter (möglicherweise frankreich...), sie hat sich festgerannt in der höhenluft akademischer zirkel (studium ist schon über 30 jahre her bigwink deshalb ab damit! und frei durchatmen. mit phänomenologie meinte ich die "neue phänomenologie" (schmitz, kiel), nicht husserl usw. ich denke auch, es ist wichtiger, die welt zu verändern, als sie immer wieder umzuinterpretieren.

spiritualität ist der weg zur höchstbewußtheit und das ist die zukunft des gefühlsgesteuerten herdentiers mensch.

im übrigen denke ich - deshalb das thema - daß meditation und philosophie (die auf platon/aristoteles fußende, hm, - eher mußte man kopfende sagen, fällt mir grad ein...) gegensätze sind, unvereinbar eigentlich. wir müssen, denke ich, in den tiefen suchen. komisch (oder nicht?), hast du nicht bei "suche in der tiefe" unangenehme assoziationen? das ist das korsett, der begriffskäfig.

schön weit sind die surrealisten gekommen, weil ohne begrifflichkeit, und die ganzen herablassend belächelten sucher in den sümpfen der uralten morla bigwink

zum ausgangsthema: "Die Antwort des Wissenschaftlers war sehr überraschend für mich. Da alle mentalen Ereignisse aus physikalischen Prozessen entstünden, sagte er, sei eine solche Umkehrung nicht denkbar." d.h., der wissenschafter (!) ist der meinung, daß gelerntes unveränderliche wirkungen auf das gehirn hatt.
seltsam. das widerspräche allen neueren erkenntnissen, denn jede kontaktaufnahme mit wirklichkeit (transphänomenal) verändert die mentalen prozesse (lebenslang!). so müßte also erst recht eine veränderung (einflußname) oder gegenseitige beeinflussung innerhalb des gehirns nicht nur möglich, sondern das normale sein (wieder werden), das wir verlernt haben (dafür haben wir das korsett kultur geschenkt bekommen).
anders: die grundstruktur des gehirns des homo sapiens ist auf veränderung angelegt. folge davon ist instinkverzicht/auflösung. wir sind gefühlsgeleitete wesen geworden. um weiterzukommen (unsere entwicklung abzuschließen), müssen wir auf die nächste stufe der bewußtheit springen. dies ist nur möglich durch abwerfen des begriffskorsetts bzw. sprengen des begriffskäfigs, damit alles, was begrifflich faßbar ist, auch gleichzeitig als relativierbar erkannt werden kann.

spellbound ist da, wenn ich mich nicht irre, auf dem nämlichen weg.

hm, ich versuche grad mal kontakt aufzunehmen; - gemerkt? big also die gedanken als fluß verstehen, bloß nicht als wahrheiten! danke biggrin

lg
sensei
(ed. worteinfügung)
offene weite - nichts von heilig
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Re: Meditation und Philosophie
#18
14.10.2006, 10:58
Die Wege der Philosophie sind tot. Da kann auch der französische Charme nichts dazu tun.
Ich habe mich immer schon für Meditation entschieden. Philosophie habe ich aus Interesse oder aus Not betrieben. Jetzt habe ich sie endgültig an den Nagel gehängt.
Mein Versuch war in der Philosophie den Weg der meditativen Erfahrung zu erschliessen. Näher als mit Phänomenologie und Zen bin ich nicht dran gekommen. Den Korsett der Begriffe kann man durch Begriffe nie verlassen, selbst wenn sie Beobachtung sein wollen.
Begriffe sind dualistisch und können nie in die Nicht-Dualität hineinkommen. Diese lässt sich also begrifflich nicht fassen und nicht aussagen. Was dualistisch Gegensätze sind, sind in der Nicht-Dualität Alternativen, Perspektiven, Aspekte. Gott ist wohl wirklich Tao.

Ich habe keine Lust jetzt meine Materialien herauszukramen zum Thema Supervenienz und Emergenz, die Diskussion ist aber sehr breit. Die einzige geballt steife Front ist die der Naturalisten, die den Grundsatz der physikalischen Geschlossenheit im absoluten Sinn glauben verteidigen zu müssen, da sie sonst ihre Allgemeingültigkeit und damit ihre Wissenschaft zu verlieren glauben.

Wenn man darüber meditiert ob man die Energie des Denkens erfahren kann und was sich dadurch erschliesst kann man erst erleben was Denken wirklich sein kann. Man kann es dann auch verlassen bzw. die Ideen in anderer Form finden, als Schöpfungideen und -energien. Das ist zwar weit weg von dem was wir von Plato wissen aber letztlich nicht unvereinbar. Nur ist dieser Weg nicht der unserer Kultur. Und der östliche Weg macht diesen Versuch so nicht. Es ist eher der magische Weg (schamanisch, klarträumend, etc.) der da durchgeht, aber an Philosophie kaum Interesse hat. Und die Philosophia perennis ist auch im okkulten Westen auch was ganz anderes als unsere Philosophie.

Also ohne Bewusstseinerweiterung kommt man nirgends hin und die Scheinfragen finden nur Scheinantworten. Der Weg zum Hochbewusstsein, über Gefühle und Phantasie, dem Denken seine eigene Funktion zugestehend - das käme der Sache schon nahe.

Saluti, melville
"Wer träumt?"
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