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Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

Re: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#16
07.03.2006, 15:10

Hallo.
Bei den ganzen Lobesworten (denen ich wohl nichts mehr hinzufügen brauche bigwink ) sollte man wohl nicht vergessen, dass Musik auch eingesetzt wird, um auf üble Weise zu manipulieren. Denkt zB mal an Marschmusik.
Irgendwie scheinen auch Schwingungen generell einen Effekt auf den Körper, die Stimmung oder das Wohlbefinden zu haben, was von der Frequenz abhängt... und Musik ist ja nichts anderes als Schwingungen.


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Re: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#17
07.03.2006, 15:30

Zitat:[...]nicht vergessen, dass Musik auch eingesetzt wird, um auf üble Weise zu manipulieren


Auch zur Folter wird Musik eingesetzt. Beim Thema Folter haben uns die US-Amerikaner seit dem Ende des 3.Reichs überholt (siehe CIA-Projekt Mind Kontrol ULTRA )

zum Thema Musik und Folter ganz aktuell:

Zitat:US-Rapper Eminem strebt eine Klage gegen die USA an, weil die CIA mit seiner Musik Gefangene in Afghanistan und Guantanamo folterte und somit zum Sprechen bringen wollte.
Gefragt wurde Eminem allerdings von den Behörden nicht, und deshalb will er sein Geld nun gerichtlich einfordern.
Der Anwalt Michael Horak sagt dazu: "Bei Urheberrechtsverletzungen im US-Filmgeschäft gab es schon Strafen bis 100 Millionen Dollar."

Quelle: Stern-News vom 7.März 2006

Ich hoffe, er hat Erfolg, auch wenn ich es stark bezweifle.
Gar nichts...
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Re: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#18
07.03.2006, 19:54
Ja wilko, wohlmöglich hat es auch damit etwas zu tun, da gibt es noch mehr.

Ich für meinen Teil denke nicht, dass man mit Musik einen Menschen foltern kann. Die Definition von Musik ist von Mensch zu Mensch anders und wenn es denn wirklich so sein sollte, das ein Lied dazu benutzt werden kann einen anderen Menschen zu foltern, dann ist es für diesen Menschen keine Musik.

Du hast doch sicher schonmal gehört, dass manche Menschen sagen Heavy-Metal Musik sei nichts anderes als dumpfes Geschrei, dass es keine Art von Musik sei. Vielleicht verstehst du, worauf ich hinaus möchte.

Ich höre täglich Musik und beschränke mich dabei nicht auf bestimmte Musikrichtungen, ich höre auch manchmal etwas, was komplett von den anderen dingen abweicht. Auf irgendeine Art und Weise hat jede etwas besonderes.

Die Musik wird vom Zuhörer bestimmt skeptic

Grüße,

der uwd




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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#19
16.06.2009, 23:11
Hab im Internet einen interessanten Artikel (auf Englisch) über die Auswirkungen von Musik auf die emotionale Intelligenz des Menschen gefunden. Habe mal schnell die Suchfunktion benutzt und bin hier hin gekommen. Hoffe mal, dass das hier passt:

http://www.scientificamerican.com/articl...of-passion

Das erinnert mich an Studien, in denen ich gelesen habe, wie Meditation das Gehirn verändert, sodass, wenn man zum Beispiel ein Bild eines verstümmelten Kindes zu Gesicht bekommt, statt sich zu ekeln, Mitleid empfindet.
By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out.
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#20
17.06.2009, 11:33
(04.03.2006, 15:47)Arepo schrieb: Ich kenne keinen Menschen, der so selten Musik hört, wie ich.
CDs kauf ich mir so gut wie nie.
Nicht, dass mir Musik nicht gefallen würde, aber es gibt (für mich) auch andere Möglichkeiten, Schönheit zu erfahren, und zwar über die übrigen Sinne des Körpers.

Der Körper schenkt auch mir all diese Sinne. Also möchte ich sie auch alle nutzen, nicht nur einen Bruchteil davon. Genauso gern wie ich Musik genieße, genieße ich die Wirkung von Düften, die Natur oder auch alles zugleich. Und natürlich auch noch die Möglichkeiten all der anderen Sinne, wie Berührung und was es noch so alles gibt.

Musik ist für mich mit das Schönste, was es gibt. Ist sie schon immer gewesen. In den letzten Jahren und vor allem im letzten Jahr hat sich u.a. durch das Klarträumen mein Bezug zur Musik noch einmal verändert, nun fasziniert mich das Selber-Singen zur Musik sehr. Und so höre ich in meinen (Klar-)träumen immer wieder gern Musik, erzeuge sie mir dort auch sehr gern (man könnte sagen ich "audifiziere" statt visualisiere). Und natürlich singe ich dort auch. Das ist insbesondere sehr beeindruckend, wenn ich dort Lieder singe, die für mich "Kraftlieder" sind, das kann in diesem Traumzustand ganz besondere Energien mobilisieren (im Wachleben natürlich auch).

Es gibt wahrlich herzöffnende Musik; die ist mir momentan am liebsten. Aber ich kann auch Leute verstehen, die mit mega-aggressiver und düsterer Musik ihre dunklen Energien herauslassen wollen. Ich denke, es kann auch ihnen gut tun.

Zum "Manipulations-Hazard" von owa:
Musik wirkt einmal durch die beabsichtigte Komposition an sich (also von der Melodie her) psychisch aber natürlich kann man auch ganz banal bestimmte Brainwaves hineinmischen (was teilweise auch praktiziert wird) um bestimmte Gehirnzustände zu induzieren.

Hier halte ich es einfach wie mit allem was ich auf mich einwirken lasse: ich beobachte, was es mit mir tut und entscheide dann, ob es gut für mich ist oder nicht. In einem Klartraum landete ich mal nach einem bewusst ausgelösten Ortswechsel vor einem Haus, in welchem bayerische Marschmusik gespielt wurde. Ich beendete die Szene ziemlich schnell biggrin
Und wir sind nicht mehr zag, unser Weg wird kein Weh sein, wird eine lange Allee sein - aus dem vergangenen Tag.
WILDlings klare Momente

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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#21
20.06.2009, 16:09
(17.06.2009, 11:33)WILDling schrieb: Musik ist für mich mit das Schönste, was es gibt. Ist sie schon immer gewesen. In den letzten Jahren und vor allem im letzten Jahr hat sich u.a. durch das Klarträumen mein Bezug zur Musik noch einmal verändert, nun fasziniert mich das Selber-Singen zur Musik sehr. Und so höre ich in meinen (Klar-)träumen immer wieder gern Musik, erzeuge sie mir dort auch sehr gern (man könnte sagen ich "audifiziere" statt visualisiere). Und natürlich singe ich dort auch. Das ist insbesondere sehr beeindruckend, wenn ich dort Lieder singe, die für mich "Kraftlieder" sind, das kann in diesem Traumzustand ganz besondere Energien mobilisieren (im Wachleben natürlich auch).

Es gibt wahrlich herzöffnende Musik; die ist mir momentan am liebsten. Aber ich kann auch Leute verstehen, die mit mega-aggressiver und düsterer Musik ihre dunklen Energien herauslassen wollen. Ich denke, es kann auch ihnen gut tun.

Interessant! ;
thumbsu
Musik als Ventil ist Super; am ehesten tut man doch eh
nur sich selbst wehh damit...
augenroll

Euer
TräumSchön !
.
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#22
21.06.2009, 01:27
Wildling schrieb:Zum "Manipulations-Hazard" von owa:
Musik wirkt einmal durch die beabsichtigte Komposition an sich (also von der Melodie her) psychisch aber natürlich kann man auch ganz banal bestimmte Brainwaves hineinmischen (was teilweise auch praktiziert wird) um bestimmte Gehirnzustände zu induzieren.

Hier halte ich es einfach wie mit allem was ich auf mich einwirken lasse: ich beobachte, was es mit mir tut und entscheide dann, ob es gut für mich ist oder nicht. In einem Klartraum landete ich mal nach einem bewusst ausgelösten Ortswechsel vor einem Haus, in welchem bayerische Marschmusik gespielt wurde. Ich beendete die Szene ziemlich schnell

Chopins Marche Funebre fände ich dagegen wieder ganz angenehm... bigwink

Aber was die beigemischten Brainwaves angeht, sind die denn im hörbaren Frequenzbereich angesiedelt? Ansonsten stell ich es mir nicht ganz unproblematisch vor, da erstmal zu "beobachten", ob sie gut für einen sind.

'Wildling schrieb:Es gibt wahrlich herzöffnende Musik; die ist mir momentan am liebsten. Aber ich kann auch Leute verstehen, die mit mega-aggressiver und düsterer Musik ihre dunklen Energien herauslassen wollen. Ich denke, es kann auch ihnen gut tun.

Der Absatz hier hört sich schon so an, als ob für dich aggressive oder "düstere" Musik nur dazu da wäre, damit sich manche Leute mal gepflegt abreagieren können oder so. Ich kann mich dem nicht anschließen...
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#23
21.06.2009, 07:55
(21.06.2009, 01:27)owa schrieb: Aber was die beigemischten Brainwaves angeht, sind die denn im hörbaren Frequenzbereich angesiedelt? Ansonsten stell ich es mir nicht ganz unproblematisch vor, da erstmal zu "beobachten", ob sie gut für einen sind.

Nicht ganz unproblematisch bestimmt, aber ich denke: zumindest machbar.

[Achtung, Rhetor schaltet in den Analogie-Modus bigwink ]
Angenommen, man verspürt nach jedem Kinobesuch den kaum widerstehlichen Drang Coca Cola zu trinken - da könnte man doch auch an sich beobachten, dass das nicht gut für einen ist und dass das auffällig oft bzw. genau immer nach dem Kinobesuch auftritt, obwohl man kein einziges der (subliminalen) Werbe-Bilder bewusst wahrgenommen hat.
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#24
21.06.2009, 11:18
erinnert mich an den film fight club, in dem der eine typ, keine ahnung wie der heißt, sequenzen aus pornos in einen film schneidet. war irre witzig, die szene.

zurück zur musik:
ich spiel gitarre, bass, klavier, mundharmonika, ich würd gern schlagzeug spielen können. ich hör normal rock, ab und zu blues, dann wieder reggae oder gitarren-liedermacher-pop, dann wieder metal, seit neuestem jazz, aber nicht den langweiligen in-ner-big-band-vom-blatt-spiel-jazz sondern den setzen-wir-uns-zusammen-und-jammen-ein-bisschen-während-wir-ein-tütchen-rauchen-jazz. taugt mir sehr. ich hasse sender wie Ö3 oder kinder, die auf der straße mit dem handy oder der PSP hip-hop hören. wo is der ghettoblaster geblieben???

aber was is musik überhaupt? das fragt euch mal, was ist die definition? gäbe es aliens, würden die auch musik haben? wenn nicht wie erklärst du ihnen das?
ein paar erklärungsversuche:

ein mittel der kommunikation ohne worte. ach nein, da kommen ja auch worte vor und was is mit sprechgesang nein vergisses.

einfach nur erzeugung von schallwellen, die zur unterhaltung, vermittlung von inhalten, erzeugung von gefühlen, etc. dienen. kommt hin.

oder: ein rhytmus, den afroamerikanische sklaven bei der arbeit vor sich hin sangen.
oder: das ausführen einer erlernbaren kunst, mit der haufenweise geld verdient werden kann.

wie auch immer, nicht wegzudenken aus der gesellschaft. dass arepo (angeblich) so selten musik hört, find ich interessant, ich, der ich mit opernbesuchen, radio und musikunterricht aufgewachsen bin, kann mir das gar nicht vorstellen.

sorry dass ich in so unzusammenhängenden sätzen schreib, das ist der teil in mir, der der meinung ist, dass man nicht immer alles ausformulieren muss. manchmal reicht ein denkanstoss. auch bei musik. man muss den text nicht verstehen oder wissen, in welcher tonart gespielt wird. es geht um inhalte. das is ja das schöne dran.
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#25
22.06.2009, 11:17
(21.06.2009, 01:27)owa schrieb: Aber was die beigemischten Brainwaves angeht, sind die denn im hörbaren Frequenzbereich angesiedelt? Ansonsten stell ich es mir nicht ganz unproblematisch vor, da erstmal zu "beobachten", ob sie gut für einen sind.

Man muss da unterscheiden. Das Verfahren arbeitet ja mit zwei Frequenzen, eine für das linke und eine für das rechte Ohr. Die sind durchaus im hörbaren Bereich. Aber hier geht es um das Mischprodukt, die daraus resultierende Frequenz, die durch den Versatz der beiden Frequenzen entsteht. Die liegt sehr tief, so tief, dass man sie normalerweise nicht hört. Es ist der Bereich von wenigen Hertz in welchem auch das Gehirn schwingt. Dennoch ist das für einigermaßen geübte Hörer dann erkennbar. Da ist auch der Frequenzgang der Stereoanlage oder der Kopfhörer irrelevant, die Mischfrequenz entsteht erst direkt im Gehirn.

Ob man damit wirklich im negativen Sinne "manipulieren" kann, sei mal dahingestellt. Zumindest sind diese Brainwave-Verfahren geeignet, um bestimmte Zustände im Gehirn zu begünstigen oder sogar zu induzieren. Also beispielsweise den bekannten Entspannungszustand im Alphawellenbereich, den man schon dadurch erlebt, dass man sich zurücklehnt und die Augen schließt.

Es gibt Musik, die Brainwaves enthält. Spontan fällt mir die CD "Spontaneous Illumination" von Entheogenic ein. Aber diese CD enthält daher auch extra einen Warnhinweis auf der Hülle, dass man sie nicht beim Bedienen von Maschinen oder beim Autofahren hören soll. Würde man das nicht aufdrucken, hielte ich es auch für unverantwortlich.

(21.06.2009, 01:27)owa schrieb:
'Wildling schrieb:Es gibt wahrlich herzöffnende Musik; die ist mir momentan am liebsten. Aber ich kann auch Leute verstehen, die mit mega-aggressiver und düsterer Musik ihre dunklen Energien herauslassen wollen. Ich denke, es kann auch ihnen gut tun.

Der Absatz hier hört sich schon so an, als ob für dich aggressive oder "düstere" Musik nur dazu da wäre, damit sich manche Leute mal gepflegt abreagieren können oder so. Ich kann mich dem nicht anschließen...

Du hast recht, es gibt auch Typen von Menschen, die lieben es, in düsterer Stimmung oder auch in Melancholie dahinzutriefen. Für diese Leute, die das Leiden lieben, ist diese Art von Musik auch geeignet *.

Aber es gibt sicherlich auch die Leute, die einfach diese Machart lieben, den schnellen Rhythmus, die E-Gitarren und das alles. Aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese das wirklich genießen, ohne dass wenigstens ein wenig Ekstase in ihnen aufkommt. Und Ekstase dient dem Ausleben von Lust und knüpft damit wieder an meinen obigen Absatz an.

*: off-topic: Wenn man da einen gewissen Sarkasmus heraushört, so hat man recht. Ich gebe offen zu, dass ich ein Problem mit diesen Leuten habe. Gefährlich werden diese Leute gesellschaftlich nämlich dann, wenn sie zu sog. Energievampiren werden und ständig versuchen, durch die Exposition ihres Leids die Aufmerksamkeit anderer (Hilfswilliger) auf sich zu ziehen. Diese (meist gutmütigen) Leute geben dann alles, um ihnen zu helfen. Leider ist das aber ein Fass ohne Boden, denn diese Vampire haben sich der Heilbarkeit entsagt. Erklärt man sie für gesund oder hilft ihnen nicht mehr, sind sie am Ende. Sollen sie doch in ihrem stillen Kämmerlein vor sich hin leiden, aber ohne mich bigwink Zum Glück habe ich mittlerweile gelernt, solche Leute frühzeitig zu erkennen und lasse mich darauf nicht mehr ein. Früher haben sie mir jedoch viel Energie geraubt. Ich bin ja sehr gern bereit, anderen Menschen zu helfen und Energie zu geben, aber nur, wenn ich da auch einen Willen sehe, heil zu werden.
Und wir sind nicht mehr zag, unser Weg wird kein Weh sein, wird eine lange Allee sein - aus dem vergangenen Tag.
WILDlings klare Momente

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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#26
25.06.2009, 22:20
Eine Klassifizierung wie "düstere Musik" ist zu unscharf. Es gibt düstere Musik, die überhaupt nichts negatives hat, hingegen sehr "helle" Musik, in der etwas zutiefst depressives mitschwingt. Und das ganze ist zudem noch von Person zu Person verschieden.

Ich bin jemand, der sehr gerne aggressive Musik hört. Jup. Aber ich sehe es eigentlich nicht als aggressiv im Sinne von Zerstörung, sondern viel eher als lebensbejahender Übermut.

Was ich noch bemerkt habe, ist, dass ich, wenn ich krank bin und mit Fieber im Bett liege, plötzlich meine Lieblingsmusik überhaupt nicht aushalte. Da brauch ich dann was urkonservatives, so in Richtung Mozart, der mich sonst langweilt.
Was mich zu einer These führt: Welche Musik man verträgt, hängt vom persönlichen Zustand ab, so ist die Bedingung, dass man depressive Musik aushält also gerade, dass man nicht depressiv ist.

Der absolute Extremfall ist Musik von Ustwolskaja; es ist fast nicht erträglich, und das sagt jemand, der an sich mit fast allen Dissonanzen zurechtkommt; aber ich glaube, diese Musik funktioniert wie ein (Traum-) Spiegel, in den man seine eigenen schlechten Gedanken hundertfach vergrößert ansehen muss. Vielleicht ist es deshalb so eine Tortur. *Argh* Nur dran zu denken schon... biggrin
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#27
27.06.2009, 16:03
Zitat:Was mich zu einer These führt: Welche Musik man verträgt, hängt vom persönlichen Zustand ab, so ist die Bedingung, dass man depressive Musik aushält also gerade, dass man nicht depressiv ist.

Bei mir ist das eher genau umgekehrt. Wenn ich so richtig depressiv bin und aus meinem Loch nicht mehr rauskomme, halte ich fröhliche, helle Musik kaum aus. Sie passt nicht zu meinem Zustand und zeigt mir im Kontrast noch viel stärker, wie schlecht es mir geht.

Wenn ich stattdessen dann etwas sehr ruhiges, melancholisches höre, geht's mir hinterher besser. In solcher Musik steckt auch etwas wie Mitleid für den jetzigen Zustand, woraus ich dann wieder Kraft ziehen kann.

Lg, Traumschiff
One day Zarathud took his students to a pleasant pasture and there he confronted The Sacred Chao while She was contentedly grazing. "Tell me, you dumb beast." demanded the Priest in his commanding voice, "why don't you do something worthwhile. What is your Purpose in Life, anyway?" Munching the tasty grass, The Sacred Chao replied "MU". (Aus der Principia Discordia)
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RE: Nietzsche - Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
#28
04.07.2011, 02:25
Melde mich jetzt einmal nach sehr langer Abwesenheit wieder und auch noch in einem Thread der schon uralt ist. Mögt ihr es mir verzeihen. Doch dieses Nietzsche-Zitat hat mich dazu motiviert.

Muss dazu sagen das ich vor nicht allzu langer Zeit "Nietzsche: Biographie seines Denkens" von Rüdiger Safranski gelesen habe und von der dargestellten Person Nietzsche ziemlich begeistert war oder es auch weiterhin bin, obwohl er ja als sehr umstritten gilt.

Wie ich das Zitat verstanden habe durch die Lektüre, ist in etwas so dass für Nietzsche das "Sein", die wirkliche Welt durch die Musik erfahren wird. Sie bringt uns ins "Hier und Jetzt". Doch die Musik endet irgendwann. Und Nietzsche fragt sich was nun? Nietzsche seine Philosophie, in seiner Anfangsphase, hat das Ziel sich am Leben zu halten auch wenn die Musik beendet ist. Laut Nietzsche ist "die Musik" das Sein oder wie er es nennt das Ungeheure und "die Sprache" das Bewusstsein.

Ich muss sagen, mir geht es ähnlich wie Nietzsche. Höre ich Musik am besten mit MP3-Player unter dem offenen Nachthimmel, gehe ich oft völlig in der Musik auf, das Bewusstsein vom Alltag ist wie weg geblasen. Ich erlebe mich eher in einer Art Rausch. Ob dieser sich jetzt in einer Art Glückseligkeit oder sogar Tragik ausdrückt ist im Moment in dem ich Musik höre egal. Ich existiere und das ist in diesem Moment das Entscheidende, dass ich spüre, dass ich überhaupt da binaugenroll .
Nehme ich aber nach einen meiner zahlreichen Nachtspaziergänge die Kopfhörer ab, bin ich wieder voll im Bewusstsein angelangt und das kann ein schrecklich ernüchterndes Gefühl sein.

Komisch ist, dass wenn wir in der Nacht Bewusstsein über unseren Zustand erlangen, das wir träumen, dieselbe Gelöstheit erfahren oder zumindest eine ähnliche, die ausgelöst wird, wenn wir Tagsüber Musik hören und quasi so vor unserem Bewusstsein fliehen.augenroll
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