Koan

[Arepo]

Wenn du in so ein Kloster gehst, machst du praktische Arbeit und wenn du die machst, machst du sie ganz und gar, also hier und jetzt. Wenn du sitzt, sitzt du. Die Koans dann dienen dazu, dir durch ihre Absurdität die Totalrelativität allen begrifflichen Denkens und auch deines Seins klar zu machen.

Also praktische Arbeit kannst du zu Hause auch erledigen.
Im Hier und Jetzt lebst du auch außerhalb des Klosters.

Der Besuch des Klosters ist also überflüssig.
Dass die Welt verrückt scheint, wenn man über sie nachdenkt und
dass Alles zusammenhängt:=as ist doch jederzeit nachvollziehbar, auch ohne Koans.

[maxsensei]

Ich verneige mich vor dir, o Mönch.

Die Klarträume sind deine Koans.
(Erleuchtung kommt in Stufen.)

lg
sensei

[Rhetor]

sensei schrieb am 06.03.2006 20:36 Uhr:
Im Grunde machen aber Dominikaner oder andere Mönche hier in europäischen Klöstern nichts anderes: sie arbeiten und meditieren und vergessen dabei (hoffentlich und wenn sie gewitzt sind...) alle kirchliche Ideologie.
...
Wenn unsere Mönche lange genug Gott gesagt haben, verliert das Wort sein Bedeutung, und sie springen ins Leere, wie die Mönche im Zen-Kloster

Meister Eckhart z.B. war so ein Dominikaner (Arepo kennt ihn auch, wenn ich mich recht erinnere).
Wenn man den eine Weile gewissenhaft gelesen hat, wird einem auch deutlich, daß, wovon er predigt, im Prinzip das gleiche ist wie Zen (finde ich zumindest).

lg

Rhetor

[maxsensei]

Auch ein Koan:

"But I don't want to go among mad people," Alice remarked.
"Oh, you can't help that," said the Cat: "we're all mad here. I'm mad. You're mad."
"How do you know I'm mad?" said Alice.
"You must be," said the Cat, "or you wouldn't have come here."

lg
sensei

[gruffalo]

ahoi,

zen kloster hin oder her. es gibt viele laien die im zen sehr weit kommen. klar gehen die auch mal länger auf seshins und so ein zeug trotzdem ist es mit dem normalen leben gut zu vereinbaren. die frage ist ob man soweit kommen will. *g*

was den buddhismus als religion angeht, so sehe ich das ein wenig anders. es gibt strömungen im buddhismus wo man sehr klar religöse züge erkennen kann. sektierei und abzocke von westlern gibt es ebenso aber wehe man fragt danach in den einschlägigen schulen, die sind von ihren meistern/gurus total überzeugt. *lol*
man sollte sich genau informieren welche richtung einem am meisten liegt. es gibt auch viele starke paralellen zu einigen methodischen system wie dzogchen, mahamudra oder zen. im zen gibt es auch zwei große strömungen die rinzai sekte und die andere halt. beide unterscheiden sich und es macht nichts bei beiden mal reinzuschnuppern. jedem tierchen sein pläsierchen.
wer sowieso ein wenig masochichtisch veranlagt ist wird das mit dem meditieren schon hinbekommen. nach einer gewissen zeit schlafen die beine nicht mehr ein uns so schmerzhaft ist das ganze dann auch nicht. nen anfänger gleich irgendwie 2 mal 30 minuten sitzen zu lassen ist schon hart. *g*
wenn man kann sollte man sich zuhause darauf vorbereiten und selbst üben, wenn man in der lage ist selbst 40 minuten ruhig auf dem hintern zu sitzen oder auch ne stunde ist man fit genug. zwischenzeitlich mal nen sangha aufzusuchen um die gruppenenergie zu nutzen, ist auch nicht verkehrt. wenn man glück hat, ist der die leiterin ganz nett und gibt vor der meditation noch ne leichte entspannungseinleitung. das hilft ungemein.

ach ja hier noch ein link zum thema buddhistische sektierei, ist ganz nett nur leider ist der kerl viel zu nett um auch namen zu nennen:

http://www.buddhistische-sekten.de/

und weil ich gemein binj und auch gerne namen nenne bei denen man vorsichtig sein sollte, hier gleich mal 2 stück:

zensho kopp aus wiesbaden, schreibt auch grottige bücher

und

lama ole nydahl aus dem diamant weg.

wer bei einem von beidem lernt und sich jetzt tierisch angepisst fühlt, dann sollte sich die betreffende person weiter in buddhistischer gelassenheit schulen. *lol*

@wilko: sind die zen koans nicht so komische rätsel?

greetz
gruffalo

[Arepo]

An dieser Stelle möchte ich den Philosophen und Autor Alan Watts empfehlen; er schafft es, Philosophien aus dem Osten für westlich geprägte Menschen zugänglich zu machen.

[maxsensei]

Völlig einverstanden. Ich habe in der letzten Zeit Günter Wohlfart liebgewonnen, "Zen und Haiku" (Reclam); hier seine HP:
http://www.guenter-wohlfart.de

"In Wahrheit haben wir schon alles, und zwar gegenwärtig, wir brauchen auf nichts zu warten." (L.Wittgenstein) - Die Verbindung, über die wir schon einmal sprachen.

Es gibt noch andere, durchaus westliche Wege (gut, weil die Aura des fernöstlich-geheimnisvollen fehlt) und da ich in den nächsten Tagen etwas mehr Zeit habe, werde ich das in "Literatur" mal darstellen.

lg
sensei