Weiß das Unbewusste, dass ich klar bin...?

[Yatahaze]

@snapman.
Der aktuelle Stand der Forschung ist, dass das Bewusstsein nicht bewiesen ist und die Korrelation zwischen Gehirn und Bewusstsein nicht erklärt ist. Dass alleine das Gehirn für Bewusstseinsinhalte zuständig ist, habe ich nicht abgestritten, sondern hervorgehoben (hoffe ich zumindest). Das ist allerdings auch ein Faktum, das jedem hier als Determinismus oder Kausalität geläufig ist. Kausalität ist Grundlage aller meiner Posts. Wenn ich von abstrakten Darstellungen des Ich geredet habe, war natürlich vorausgesetzt, dass das psychische Ich eine physische Entsprechung hat. Die Frage ist doch viel eher, warum das Hirn überhaupt ein Bewusstsein produziert. Da man selbst-bewusst ist, scheint es von Belang zu sein, eins zu haben, aber warum?
Zum Beispiel der Moral: Dass es eine physiologische Entsprechung für alle geistigen Phänomene gibt, ist kein Wunder, weil das Bereits durch die Hirn<->Geist Korrelation impliziert wird. Die Erklärung der Moral durch einen neuronalen Bereich geht an der philosophischen Fragestellung der Ethik allerdings vorbei.
Weiterhin wurde schon bewiesen, dass z.B. tibetische Mönche bedeutende Veränderungen in ihrer Hirnstruktur hervorgebracht haben. Sie können geistig Dinge kontrollieren, die sonst vollkommen dem Unterbewusstsein unterworfen sind.
Auch deine Ausführungen zu der Struktur des Hirns in Hinblick auf das Zustandekommen von Handlungsweisen hinken ein bisschen, wenn man diese Menschen und weitere betrachtet.
In den anderen Punkten möchte ich mich thom anschließen. Ist ja Wahnsinn, dass du ein zwei populärwissenschaftliche Artikel über das Thema gelesen hast, es ist aber weitaus komplexer.

[snapman]

Yatahaze schrieb am 14.11.2005 08:55 Uhr:
@snapman.
Der aktuelle Stand der Forschung ist, dass das Bewusstsein nicht bewiesen ist und die Korrelation zwischen Gehirn und Bewusstsein nicht erklärt ist. Dass alleine das Gehirn für Bewusstseinsinhalte zuständig ist, habe ich nicht abgestritten, sondern hervorgehoben (hoffe ich zumindest). Das ist allerdings auch ein Faktum, das jedem hier als Determinismus oder Kausalität geläufig ist. Kausalität ist Grundlage aller meiner Posts. Wenn ich von abstrakten Darstellungen des Ich geredet habe, war natürlich vorausgesetzt, dass das psychische Ich eine physische Entsprechung hat. Die Frage ist doch viel eher, warum das Hirn überhaupt ein Bewusstsein produziert. Da man selbst-bewusst ist, scheint es von Belang zu sein, eins zu haben, aber warum?
Zum Beispiel der Moral: Dass es eine physiologische Entsprechung für alle geistigen Phänomene gibt, ist kein Wunder, weil das Bereits durch die Hirn<->Geist Korrelation impliziert wird. Die Erklärung der Moral durch einen neuronalen Bereich geht an der philosophischen Fragestellung der Ethik allerdings vorbei.
Weiterhin wurde schon bewiesen, dass z.B. tibetische Mönche bedeutende Veränderungen in ihrer Hirnstruktur hervorgebracht haben. Sie können geistig Dinge kontrollieren, die sonst vollkommen dem Unterbewusstsein unterworfen sind.
Auch deine Ausführungen zu der Struktur des Hirns in Hinblick auf das Zustandekommen von Handlungsweisen hinken ein bisschen, wenn man diese Menschen und weitere betrachtet.
In den anderen Punkten möchte ich mich thom anschließen. Ist ja Wahnsinn, dass du ein zwei populärwissenschaftliche Artikel über das Thema gelesen hast, es ist aber weitaus komplexer.

Was meinst du mit "Der aktuelle Stand der Forschung ist, dass das Bewusstsein nicht bewiesen ist?"
-> Natürlich ist es nicht bewiesen, aber es hat eben jeder eins
Die Forschung konnte aber bereits bestimmen, welche Hirnregionenen es produzieren.

Die Frage ist doch viel eher, warum das Hirn überhaupt ein Bewusstsein produziert. Da man selbst-bewusst ist, scheint es von Belang zu sein, eins zu haben, aber warum?
-> Gerhardt Roth sagt hier es ist eine neue multi-modale Verarbeitungsstufe

Die Erklärung der Moral durch einen neuronalen Bereich geht an der philosophischen Fragestellung der Ethik allerdings vorbei.
-> Dadurch wird Moral nicht überflüssig, aber wenn jemand nunmal aufgrund seines Hirnes nicht anders kann?

Weiterhin wurde schon bewiesen, dass z.B. tibetische Mönche bedeutende Veränderungen in ihrer Hirnstruktur hervorgebracht haben. Sie können geistig Dinge kontrollieren, die sonst vollkommen dem Unterbewusstsein unterworfen sind.
-> Hätte gern eine Quelle :-)
Die Frage ist, welche Dinge sie bewußt kontrollieren können, und ob das Gehirn, nachdem man ein paar Jahre Mönch war, wirklich im Kernspint anders aussieht, oder ob das eben nur während der Meditation so ist!!
Bekannt ist allerdings das tiefe Meditation das Gehirn in einen drogenähnlichen Zustand versetzt, welcher dann auch Zugang zum Unterbewußtsein bietet und auch andere Hirnwellen produziert.

Ich hätte nix dagegen sowas auch bei uns "einzuführen" weg vom Fressen, Fi****, Saufen hinzu Fressen, Meditieren und k.a. *g*

[thom]

Hallo,
snapman, danke für den Link. Es ist nicht so, dass ich mich nicht für Wissenschaft interessieren würde. Ich bin nur der Meinung, dass gerade die Neurowissenschaft noch in den Kinderschuhen steckt.
Um ehrlich zu sein: Ich glaube an "paranormale" Fähigkeiten (was für ein doofes Wort) darunter auch z.B. an Telepathie. Meiner Meinung nach gibt es auf dem Gebiet zu viele Indizien und Studien, als dass man es ignorieren könnte. Ich bin mir aber bewußt, dass nicht jeder es für möglich hält.
Viele Forscher halten es auch nicht für möglich und schließen solche Dinge kategorisch aus. Das sind für mich dann keine "echten" Wissenschaftler, weil sie nicht offen an die Dinge herangehen. Und ein Problem ist eben auch, dass komplexe Zusammenhänge(wie z.B. Gehirn/Bewußtsein) nur aufgrund des heutigen Forschungsstandes erklärt werden können. Dass für eine vollständige Erklärung dieses komplexen Zusammenhangs aber noch Forschungen von (z.B. )100 Jahren notwendig sind, wird außer acht gelassen. D.h. es wird versucht etwas sehr komplexes zu erklären, was aber mit den erforschten Tatsachen noch nicht erklärt werden kann oder zumindest äußerst unvollständig. Andere Argumente werden nicht in Betracht gezogen. Es gibt einen tollen englischen Begriff dafür -> scientism (http://en.wikipedia.org/wiki/Scientism).

Jetzt noch ein kleines Gedankenspiel:
Wenn es so etwas wie Telepathie gibt, dann nennt man es ein Phänomen, weil es nicht erklärbar ist. Das ist ok. Werden bei einer telepathischen Verbindung gewisse Hirnaktivitäten feststellt, muß man dann daraus schließen, dass das Gehirn für dieses Phänomen verantwortlich ist? Ja? Warum? Man versucht ein Phänomen mit dem zu erklären, was man beobachten kann. Und das einzige, was man beobachten kann, sind die Gehirnaktivitäten. Die Schlußfolgerung, dass das Gehirn die alleinige Ursache (der Verursacher) dafür ist, kann nur eine Vermutung sein, weil ja das Phänomen (Telepathie) gar nicht erklärt werden kann...

Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach mit den Theorien, die über das Bewußtsein bisher aufgestellt wurden. Was, wenn das Gehirn nur eine Schnittstelle für den Geist/Seele ist, um in der physischen Welt zu (inter)agieren? Natürlich funktioniert das nicht mehr, wenn an der Hardware etwas beschädigt wurde. Aber was beweißt das?

Ciao,
Thom