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"Vergeistigung"

"Vergeistigung"
#1
17.05.2005, 18:22
Hallo Allerseits,
ich habe mal folgende Frage: unter www.klartraum.org, Kapitel Klarträumen, Abschnitt 5 "klare Licht-Träume" bin ich auf folgende Aussage gestossen.


...Aus meiner eigenen langjährigen Klartraumerfahrung kann ich diese Entwicklung bestätigen. Wenn man die Erfahrung des Transzendenten anstrebt, sollte man gleichzeitig der Selbstheilung, Erfüllung und Verwurzelung in das Leben zuwenden hinter sich haben, um einer
unnötigen Vergeistigung vorzubeugen...

Hat irgendjemand hier eine Ahnung, was der Autor mit Vergeistigung
gemeint sein könnte??

Gruss,
Uli
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Re: "Vergeistigung"
#2
17.05.2005, 18:32
hm also ich weiß es nicht, aber das ganze hört sich schon sehr esotherisch an, wofür ich nix übrig habe
LG jey
ERST LESEN, DANN POSTEN!

"optisch hört man das gar nicht"
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Re: "Vergeistigung"
#3
18.05.2005, 23:53
Vermutlich meint der Autor mit Vergeistigung das Sich-Gedanken-machen um Erfüllung etc., also "Was für tolle Sachen muss ich im Klartraum erleben, um meinen wahren Sinn zu finden?".
Ich vermute, genau das sollte man nicht tun, um die "Transzendenz", die Auflösung des Ich zu erfahren.

Ein Stück weit kann ich das Beschriebene nachvollziehen, unabhängig davon, woher sowas kommt, oder was es wirklich zu bedeuten hat. Vor ein paar Wochen hatte ich meinen ersten, kurzen Klartraum, seit ich mich mit dem Thema auseinandersetze und begriffen habe, dass ich schon lange zuvor Klarträume gehabt haben muss. Also sozusagen den ersten bewusst "herbeigewünschten" und provozierten Klartraum. Darin habe ich ganz kurz etwas erlebt, was - soweit ich das beurteilen kann - über die Erfahrung eines normalen Klartraums hinausgeht. Für einen kurzen Augenblick hatte ich das Gefühl mit allen Sinnen gleichzeitig Wahrnehmungen zu machen, sehr intensiv und irgendwie mit "voller Bandbreite". Ausserdem schien es so zu sein, dass ich gleichzeitig Teil des Wahrgenommenen war. Das Problem war, ich konnte gar nicht beschreiben, was es war, weil es den Bereich normaler Erfahrung vermutlich sprengte und es einfach nicht mit Worten beschreibbar ist.
Ich muss dazu anmerken, dass ich Naturwissenschaftler bin und normalerweise eine ziemlich penible und exakte Art habe, zu beobachten. Aber da hat's mir sozusagen den Vogel 'rausgehauen. Allzu esoterisch will ich das aber auch nicht interpretieren. Es ist erfahrbar, und was es ist, wird sich eines Tages zeigen.

Gruss, S
Hmmm - ich will aber einen freien Willen haben!
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Re: "Vergeistigung"
#4
19.05.2005, 07:46
Ein Vorschlag: Der Verfasser der Homepage, die du eingelinkt hast, ist doch manchmal auch hier im Forum: Sundance. Such ihn dir doch in der Mitgliederliste und frage ihn. Vielleicht erklärt dir dann genauer, was er meint mit dem Begriff Vergeistigung an der Stelle.
Erwachen ist zum Lachen.
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Re: "Vergeistigung"
#5
19.05.2005, 10:20
Alles klar. Danke für die Tipps. Ich hab schon eine email an den Autor geschrieben, es kommt aber irgendwie nix zurück.
@Solanazehe: Vermutlich hast Du recht. Ich denke auch ganz klar, dass man solche "transzendente" Erfahrungen in keinerlei Weise esoterisch interpretieren sollte. Ich glaube hier ist die Sichtweise des kritischen
Realismus sehr hilfreich. Also das was man in der Gestalttheorie als PPN bezeichnet.
An sich sind dann wahrscheinlich solche "transzendente" Erfahrungen nicht schädlich. Es kommt dann nur drauf an, wie man sie interpretiert. Und vielleicht meint der Autor dann mit "Vergeistigung" das Problem, wenn man sich ausschliesslich nur auf solche Erfahrungen konzentriert.

Gruss,
Uli
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Re: "Vergeistigung"
#6
24.07.2005, 10:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2009, 12:38 von Sundance.)
Hallo Ulli,
sorry, wenn ich auf Deine Mail nicht antwortete. Hatte eine schwere Hirnhautentzündung und war für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Ich war ziemlich lange nicht mehr hier im Forum (ist nicht so sehr meine Platz), aber weil doch immer wieder Fragen zu der "Vergeistigung" kommen, dies kurz:
Hier im Forum wird sich von vielen Teilnehmern immer wieder gerne auf Tholey und den kritischen Realismus berufen, ohne zu begreifen, dass Tholey die Überwindung der "Ich-Haftigkeit" als wichtigstes Ziel einer Klartraumarbeit ansah. (Wie so viele Gestalttheoretiker vor ihm.)"Ichhaftigkeit" ist nur scheinbar ein wichtiger Parameter unseres PPNs. Künstler, Extremsportler, Mystiker empfinden sich als viel mehr "sie selbst" und nur dann als wirklich frei, wenn sie die engen Grenzen des kognitiven Selbstbezuges einmal abgeschüttelt haben. Es ist ein völlig anderes Selbst- und Weltempfinden, gegen das unser gewohnter Alltagszustand geradezu fade und eng daherkommt. Wir sind darin eben nicht mehr zwanghaft an die einzelnen Elemente unseres PPNs gebunden, sondern fließen frei und "nichtgebunden" in ihren permanenten Wechseln -ein einigartiges Gefühl, das mit nichts zu vergleichen ist.
Wir können aber in der Regel nicht "fließen", weil wir im Laufe unserer Entwicklung eine Reihe von Subpersönlichkeiten abgebaut haben, die in unserem System eine permanente Spannung aufbauen, und zum Aufbau eines falschen Realitäts- und Identitätsempfinden führten. Das ist die Illusion, aus der Tholey uns führen wollte - ein verzerrtes PNN, dass wir für die Wirklichkeit halten. Den Königsweg dorthin sah er im Klarträumen, in dem wir durch den direkten Kontakt mit den personifizierten Subpersönlichkeiten und deren Reintegration die innere Spannung in uns Schritt für Schritt auflösen können. Dann kommen von ganz alleine und ohne große Ängste eben solche Erfahrungen von "Ichlosigkeit", "Transzendenz" etc. Mit Vergeistigung meine ich einen Zustand, in dem diese Transzendenz gesucht wird, bevor die Subpersönlichkeiten reintegriert sind. Ich habe die fatalen Folgen eines solchen Vorgehens selber erlebt. Transzendenz wird zu einer weiteren Subpersönlichkeit, in die man mal reinfließt und dann wieder rausfällt. Ein mitunter äußerst unangenehmer Zustand, die Gefühle konnten nicht völlig in den Raum der "inneren Freuheit" mitgenomen werden, weil sie nicht durch eine solide Klärungsarbeit (z. B. durch Klartraumarbeit) erlöst wurden. Das nenne ich Vergeistigung und ich begegne heutzutage vielen Menschen, die in diese Falle stürzten. An sie habe ich mich in dem besagten Abschnitt vor allem gewendet.
Im Klartraumform sind jedoch die meisten Teilnehmer froh, wenn sie überhaupt ein paar Klarträume haben, ein wenig rumfliegen, schöne Erfahrungen haben, innere Welten sehen ...
Da stellen sich solche Probleme gar nicht. Nur dann sollte man sich dann nicht immer auf Tholey (bzw. seine Interpretation des kritschen Realismus berufen), denn er träumte von anderen Horizonten. (siehe auch "Vom Träumer zum Krieger" und andere Texte von ihm - http://homepage.sunrise.ch/homepage/cgas...holey.html)
Allseits klare Träume
wünscht
Sundance

*Da auch immer wieder Mails mit Anfragen zu Seminaren kommen:
Erst wenn mein Klartraumbuch fertig ist und mir mein Beruf und Familienleben wieder mehr Zeit läßt, wird es wieder Klartraumseminare geben. Leider war ich im letzten jahr sehr eingespannt, so dass ich beim Schreiben nur im Schneckentempo vorankomme. Vielleicht im Winter 2005 ...
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
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Re: "Vergeistigung"
#7
24.07.2005, 11:21
Hallo Sundance,
dann danke ich mal recht herzlich für die ausführliche Antwort und nehm' auch gleich meinen Vorwurf aus meinem letzten Eintrag ("...Ich hab schon eine email an den Autor geschrieben, es kommt aber irgendwie nix zurück...") zurück. wink4

Gruss,
Uli
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Re: "Vergeistigung"
#8
24.07.2005, 11:34
Gern geschehen wink4
Nur nächstes Mal muss ich wohl etwas langsamer schreiben - mein Beitrag strotzt nur so von Tippfehlern, wie ich grad´ mit Schrecken feststellte. :-(
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
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