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Klartraumerlebnisse

Klartraumerlebnisse
#1
02.04.2005, 21:21
Ich lese derzeit die kurzweiligen Geschichten des genialen Physikers und Geschichtenerzählers Richard Feynman. Da seine Quantenelektrodynamik - für die er den Nobelpreis erhalten hat - leider nicht so populär verkaufbar ist, wie Einsteins Relativitätstheorie, ist er nicht so bekannt. Er hat zwei Bücher mit Geschichten aus seinem Leben verfasst. Die meisten sind sehr unterhaltsam und gut zum ablachen.

Erwähnenswert ist die Geschichte mit seinen Selbstversuchen zu Klarträumen (er selbst hat keine Bezeichnung dafür), im Buch Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman. Dass er echte KT hatte, ist aus den Berichten erkennbar; er beschreibt zB Schlaflähmung. Der Weg zu den KT fand er über die wochenlange Beobachtung seiner Einschlafphasen; irgendwann wurde er im Traum dann bewußt.

Er macht u.a. auch folgenden Versuch: als er eine Büroklammer sah, ertastete er sie mit der Hand. Nachdem er den Blick kurz weggedreht hatte, war die Büroklammer weg. Beim Nachtasten spürte er die Klammer aber noch.

Die Geschichte um die KT hat er im Alter um die 60 geschrieben. Erlebt hat er sie als Doktorand in den 40er Jahren, er war da Mitte 20.

Ich ergänze dies hier nur in der virtuellen Literaturliste. Viel mehr Inhalt hat die leider Geschichte nicht. Also, wenn ihr sie lesen wollt, reicht ein halbstündiger Besuch in der Bücherei oder der Buchhandlung aus. Ansonsten ist das Buch aber sehr empfehlenswert.
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Re: Klartraumerlebnisse
#2
20.04.2005, 18:25
Ich hab's auch gelesen, war sehr amüsant! Er erzählt ganz bescheiden phantastische Anekdoten aus seinem Leben (man muss sich nicht für Physik interessieren), der Mann ist genial, subtil und sehr originell.

Er probiert einfach irgendetwas aus, was er schon immer mal wissen wollte, wie ein Kind. Was passiert, wenn man Ameisen über ausgebreitete Papierblätter zu Zucker lockt, und einzelne Blätter dann umdreht? Und wie funktionieren eigentlich die Schließmechanismen der Tresore der wissenschaftlichen Kollegen? Von seiner Art zu denken kann man viel lernen.
<div align=center>Du kannst Dein Leben nicht verlängern. Aber Du kannst es erweitern und vertiefen.</div>
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RE: Klartraumerlebnisse
#3
25.10.2009, 17:41
Hab das gerade auch gelesen. Fast hätte ich einen neuen Thread oder so eröffnet, jedoch gut, dass es die Suchfunktion gibt. Das besondere ist, dass er ohne je davon zu gehört zu haben, sich selber beigebracht hat, Klarzuträumen.

Angefangen hatte es damit, dass er einen Philosophie-Aufsatz schreiben musste. Leider hatte er keine Ahnung, weil er bei den Vorlesungen immer gepennt hatte und so hat er sich schließlich mit der einzigen Frage beschäftigt, die ihn interessierte und die gleichzeitig einen Bezug zur Philosophie hatte. Er wollte beobachten, was mit dem Bewusstsein passiert, wenn man einschläft. Hören die Gedanken zum Beispiel plötzlich auf oder werden sie immer langsamer? Dazu hat er zwei mal täglich geschlafen und seine Gedanken dabei beobachtet. Irgendwann hat er dann angefangen, auch im Traum zu beobachten. Im Gegensatz zu normalen Klarträumern ging es ihm jedoch nicht darum, einfach nur Spaß zu haben. Er war einfach nur neugierig, wie so Sachen wie zum Beispiel das Sehen, funtionieren. So kam er zu dem Schluss, dass wenn wir eine Person sehen, dass wir nicht einfach nur bunte Farbflecken sehen, sondern dass, was unser Gehirn daraus interpretiert hat. Und wenn man einschläft, arbeitet die "Interpretationsabteilung" seiner Meinung nach weiter. Er hat dabei immer Experimente gemacht, welche jedoch ganz anders sind als die meisten hier im Forum, sie hatten ein bestimmte wissenschaftliche Zielsetzung.

Mir hat er damit geholfen, weil er gezeigt hat, was Klarträume eigentlich sind. Und das, obwohl er den Begriff nicht kennt. Dazu hat er selber woanders was gesagt:

Feynman schrieb:You can know the name of a bird in all the languages of the world, but when you're finished, you'll know absolutely nothing whatever about the bird... So let's look at the bird and see what it's doing — that's what counts.

Ich hatte auch schon als Kind ein paar spontane mehr oder weniger klare Träume. Zur Zeit habe ich jedenfalls nicht viel öfters welche. Wenn ich aber genau darüber nachdenke, fühle ich mich als ein besserer Klarträumer, nur weil ich diesen Begriff kenne. In dieser hinsicht war mir Feynman weit voraus.
By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out.
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