Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

Das Gelingen und das Gewinnen

RE: Das Gelingen und das Gewinnen
#16
24.03.2024, 08:57
(24.03.2024, 01:12)Likeplacid schrieb: Mannschaftsspiele unterscheiden sich von den meisten Einzelkampf-Sportarten dadurch, dass der Gegner stärker und erbarmunsloser bekämpft wird. Aber immerhin: es werden keine Leute erschossen sondern nur mit Bällen beworfen. Die meisten Spiele laufen also zivilisiert ab. Sie erlauben die Abfuhr von Aggression ohne dass jemand zu Schaden kommt. Der Schaden besteht lediglich in der Demütigung der Niederlage.

Zu meiner Zeit wurde selbst in der Grundschule noch mit harten Bällen abgeworfen. Und ich meine, Kopftreffer waren sogar zulässig.

Jedenfalls war ich deswegen froh, wenn der Sportunterricht endlich zu Ende war, weil Völkerball häufig gespielt wurde.

Heutzutage gibt es glücklicherweise Softbälle und Kopftreffer zählen nicht.

Doch weinende Kinder gibt es durchaus trotzdem mal.

Meine Frage ist dabei, einerseits geht es um soziales Lernen, ein Miteinander und Zusammenhalt und andererseits wird das Kämpfen gegeneinander nicht nur trainiert, sondern sogar gefordert.

Wer sich weniger beim Abwerfen anderer beteiligt, bekommt eine schlechtere Note.

Wie gesagt "staatlicher" Lehrplan?
Zitieren
RE: Das Gelingen und das Gewinnen
#17
26.03.2024, 01:28
[+] 1 User sagt Danke! Likeplacid für diesen Beitrag
Und wenn der Ball noch so weich ist, es tut zumindest seelisch weh, wenn man getroffen wird. Man denkt "Der hatte es wohl auf mich abgesehen".
Zitieren
RE: Das Gelingen und das Gewinnen
#18
27.03.2024, 16:50
Besiegt werden ist immer mit Schmerz verbunden, aber die Frage ist, ob man sich dadurch entmutigen lässt. Gibt man das Spiel daraufhin auf, zieht man sich zurück, oder macht man weiter?

Um auf das Beispiel Kuchenbacken zurückzukommen: Wer sich einen Kuchen nur für sich selbst backt, der kann kaum verlieren, jedenfalls nicht im streng sozialpsychologischen Sinn. Denn es ist ja eine Ein-Mann Aktion. Wenn er seinen Kuchen aber bei einem Kuchenback-Wettbewerb einreicht kann es sein, dass er "Letzter" wird, sofern es dabei ein Punktesystem gibt, und die Punktzahlen dazu verwendet werden eine Rangliste aufzustellen. Wenn es kein Punktesystem gibt, dann gibt es nur einen Gewinner; die anderen Teilnehmer sind dann alle gleichermaßen Verlierer.

Im Leben kann man sich an vielen Wettbewerben beteiligen. Eigentlich ist das ganze Leben voll von Wettbewerben:

Wer hat die meisten Freunde?
Wer hat die besten Freunde?
Wer verdient am meisten Geld?
Wer arbeitet am wenigsten?
Wer lebt am längsten?

Auf die Idee, dass in der Gesellschaft alles voller Spiele, kam ich übrigens durch Eric Berne, dessen Bücher im Buchhandel kaum noch angeboten werden. Aber in den 90er Jahren wurden seine Bücher schwer gepusht. Er war zu dem Zeitpunkt aber schon gar nicht mehr am Leben. Er ist wohl der kreativste Psychiater aller Zeiten, von S. Freud abgesehen. Ein Buch von Eric Berne heißt "Spiele der Erwachsenen", aber auch in seinen anderen Büchern ist viel von Spielen die Rede. Wittgenstein, der die Spielmetapher ebenfalls verwendete, geht auf die Spiele der Erwachsenen nur insofern ein, dass er die Sprache als Spiel betrachtet.

P.S: ich habe nun festgestellt, dass Rowohlt das Buch 2022 neu rausgebracht hat. Berne ist also wieder im kommen.
https://www.rowohlt.de/buch/dr-med-eric-...3499613500
Zitieren
RE: Das Gelingen und das Gewinnen
#19
27.03.2024, 19:17
Es gibt da einen ganzen YT-Kanal zur spieltheoretischen Analyse von allerhand Ereignissen und Themen von Prof. Dr. Christian Rieck:

https://www.youtube.com/@ProfRieck
Zitieren

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wenn ihr im Lotto gewinnen würdet... Jack 28 17.802 07.10.2006, 14:09
Letzter Beitrag: Spot
Gehe zu:
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt | Klartraumforum | Nach oben | Alle Foren als gelesen markieren | Archiv-Modus | RSS-Synchronisation | Impressum | Datenschutz
Forenstyle: