RE: Auch kurze Texte können erbaulich sein
06.07.2022, 14:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2022, 15:12 von ichbinmehr.)
Jetzt aktuell zb wenn ich überlegen würde, etwas zu meditieren, spüre ich direkt einen Widerstand und Unlust. Warum ist da ein Widerstand frage ich mich? Was verbirgt sich unter der Unlust?
Ich spüre dass mein Kronenchakra sowie gerade sehr offen ist und die Kundalini da arbeitet, weil in den letzten Tagen viel in mir passiert ist. Gestern ging es mir energetisch super, da war ich schon den ganzen Tag in Meditation, ohne dass ich mich dafür hinsetzten musste. Ich war einfach offen. Es war als würde die Sonne aus mir heraus scheinen. Ich war sehr entspannt und hatte viel Energie. Aber in der Nacht habe ich zu wenig geschlafen, weil ich am Morgen einen Termin hatte und gleich habe ich noch einen Termin. Und das alleine reicht, um mich wieder völlig zerstört zu fühlen.
Wenn die Kundalini aktiv in mir arbeitet, empfinde ich Meditation immer als ein zu viel des Guten. Am besten komme ich dann mit einer abgewandelten Form von Somatic Experiencing klar. Ich habe dann oft leichte Kopfschmerzen, fühle mich etwas ungeerdet und leicht dissoziiert. Dissoziation kann verschieden sein, es ist aktuell eher eine Form der Dissoziation, die auf Grund von überflutenden Stress geschieht. Also kein Zeugenbewusstsein, sondern eine Dissoziation, die eine ungesunde Entkoppelung vom Körper hervorruft, weil ich mit den Terminen und Erwartungen am heutigen Tag überfordert bin und mir Ruhe wünsche. Ich fühle ich unverbunden.
Wenn ich reinspüre was ich jetzt brauche, sehe ich mich ganz entspannt vor dem Fernseher sitzen, mit einer Tasse warmen Kakao. Dabei decke ich mich mit einer Decke zu und ermögliche ich mir Geborgenheit, Entspannung und Loslassen. So etwas bringt mich meist wieder in die Verbundenheit. Vor allem ist es die völlige Erwartungslosigkeit an mich selbst, die dem Gefühl der Verbundenheit zuträglich ist. Loslassen und Erwartungslosigkeit kann ich bisher nur erzegen, wenn ich keine Termine habe.
Ich meditiere oft nicht, weil ich im Grunde genau spüre was ich brauche und was nicht. Es ist kein Fehlen von Disziplin, sondern Weisheit. Ich möchte daher die Idee, das tägliche Meditation in jedem Fall anstrebsam und bewusst ist, die Idee das Disziplin in jedem Fall anstrebsam ist, mal grundsätzlich in Frage stellen, denn Selbstfürsorge kann auch bedeuten, keine Erwartungen mehr zu erfüllen und die Meditation ganz bewusst sein zu lassen. Das ist auch der Grund warum ich keine Klarträume habe zur Zeit.
Wenn ich jetzt trotzdem meditiere, dann wird sich die Dissoziation verstärken und das würde bedeuten, dass ich nicht gut mit mir selbst und dem Boden verbunden wäre, dass ich meinene authentischen Emotionen und meinen Körper abspalte, denn in der Meditation wird das Ich und seine Bedürfnisse noch mehr ausgeblendet. Ich halte es aber für viel sinnvoller meiner Bedürfnisse genau zu erspüren und zu schauen, in wie fern ich diese Bedürfnisse selbst erfüllen kann. Es fehlen mir traumabedingt liebevolle Beziehungserfahrungen in solchen Stress Situationen, weshalb ich lernen darf mir das selbst zu geben. Liebevolle Selbstführsorge ist deshalb das bessere und nachhaltigere Tool an der Stelle für mich persönlich.
Es kann sein, dass ich morgen Lust habe zu meditieren, weil ich da emotional stabil bin. Es kann sogar sein, dass ich etwas herausforderndes tue, welches das Bewusstssein erweitert, aber es ist immer davon abhängig mit welchem Grundgefühl gehe ich in so eine Erfahrung rein. Im Grunde sind es Set und Setting Überlegungen für mich, wie man diese auch aus dem verantwortungsvollem Umgang mit Drogen kennt. Set ist die Innere Einstellung und Setting die Umstände. Set und Setting passen heute nicht um zu meditieren.
Das war früher ganz anders. Früher habe ich Meditation unbewusst und diszipliniert durchgezogen und mir eingebildet dass das eine tolle Leistung sei. So bekommt man das ja vorgelebt, weshalb ich dem hier auch widerspreche, denn es kommt eben immer eine nächste Ebene des Bewusstseins, auf der man erkennt, ich kann das jetzt nicht mehr so, weil ich jetzt viel sensibler und achtsamer mir selbst gegenüber bin und spüren kann, ob es mir überhaupt gut tun zu meditieren.
Früher hatte ich dafür ja gar keine Wahrnehmung. Da habe ich einfach jeden Tag meine Übung gemacht, weil ich gar nicht fühlen konnte, was ich heute alles empfinde. Seitdem ich dafür eine sehr sensible Wahrnehmung habe, kann ich keine Erwartungen an mich mehr erfüllen. Das ist manchmal ein Problem, denn der Kopf hat ja immer Ziele und Vorstellungen, denen man ab einem gewissen Grad der Achtsamkeit nicht mehr entsprechen kann. Seinen eigenen Erwartungen nicht zu entsprechen ist auch eine Form des Ego Todes. So könnte für den ein oder anderen das bewusste "nicht meditieren" zu mehr Klarheit führen, als das meditieren.
Stimulanzien die das Herz Chakra öffnen, zb spezieller Roh Kakao, erzeugen immer recht schnell eine bessere emotionale Stabilität und somit auch Erdung bei mir. dh. die Tendenz zur Dissoziation löst sich auf, ich komme in meinen Körper und in meine Gefühle. Erdung ist für mich Geborgenheit. Selbstfürsorge erzeugt Geborgenheit, also Erdung. Kakao zb hilft mir immer, wenn ich es noch nicht immer aus eigener Selbstregulationskraft schaffe, mir diese liebevolle Selbstfürsorge zu geben. An Hand dieser Beobachtungen erkenne ich, dass das emotionale Ungleichgewicht durch zu wenig Selbstliebe, zu wenig Geduld, zu wenige Gelassenheit, zu wenig Verständnis mir selbst gegenüber und und zu wenig Herzoffenheit bei mir entsteht.
Heute zb weil ich zwei Termine habe und ich fühle, das gerade zu viel ist. Es sind nichtmal schlimme Termine. Aber das reicht machmal schon, dass ich meine Innere Stabilität verliere und nur noch getresst bin und sozusagen neben mir stehe. Das ist eigendlich eine gute Formulierung für Dissoziation, neben sich stehen, statt ganz in sich drin zu sein. Das ist ja irgendwie ein Schutzmechnismus der bei mir immer anspringt, wenn ich überfordert bin. Wenn ich da dann noch Meditation drauf packe, habe ich die perfekten Vorraussetzung für die Frage: Wie backe ich mir eine Psychose? Nun da ich in dieses Loch schon reingefallen bin, wird mir das heute nicht mehr passieren, weil ich eben genau erspüren kann, ob Meditation gerade heute eine gute Sache für mich ist oder nicht.
Ich kann nicht entspannen und loslasse, ehe diese Termine erledigt sind. So lange kann ich mir loslassen nicht erlauben. So stehe ich neben mir, bis die Umstände wieder besser zu meinen Bedürfnissen passen. Deshalb ist Stress + Meditation für mich keine gute Kombination. Manchmal kann ich dann meinen temporäten Stress nur akzeptieren, mich von weiteren Erwartungen an mich selbst abgrenzen, wissend dass es mir morgen besser gehen wird, weil ich da wieder loslassen kann. Oder aber psychologische Selbstregulationstechniken anwenden.
Das dauert oft ein paar Tage bei mir, bis ich losgelassen habe und erst dann, wäre ich wieder offen zb mit Meditation zu experimentieren. Also die Voraussetzung ist, das ich in meinem Körper bin, statt neben mir zu stehen. Spannend für mich, das mal so zu formulieren.
Morgen wäre ja auch wieder die gemeinsame Gateway Meditation, und es gibt den Teil in mir, der das total blöd findet, meine Erwartungen nicht erfüllen zu können. Es gibt aber auch einen Teil in mir, der da schon längst drüber hinaus gewachsen ist, weil es nicht darum geht Erwartungen zu erfüllen und Ziele immer nur richtungsweisend funktionieren, nicht aber erfüllt werden müssen. Ein Ziel ist ein Fokus, mehr sollte es nicht sein. Alles andere ist eigendlich wahnsinn. Man sollte sich eigendlich total entspannt selbst enttäuschen können. Das wäre ein gesunder Umgang mit Zielen.
Ich wüsste gar nicht wie ich Selbstliebe in der Meditation lernen könnte, aber vielleicht hat da ja jemand eine Idee. Natürlich kenne ich Herz Meditation, aber die Öffnung des Herz Chakras empfinde ich nicht als kontrollierbare und selbstständige Ich Kompetenz. Scheinbar geht es bei mir aber gerade darum. Herz Öffnung kann einem in Meditation geschehen, Selbstfürsorge kann ich selbstsändig machen. Meditation bringt mich zwar zur Ruhe, aber eben auch manchmal noch weiter in die Dissoziation.
Und bewusstseinserweiternde Erfahrungen durch Meditation müssen auch integriert werden. Integration benötigt Energie. Das alles sollte man abschätzen. Wer sowieso nie bewusstseinserweiternde Erfahrungen während der Meditation hat, der kann ruhig täglich stundenlang meditieren. Da sind ja dann noch alle Tore zu anderen Welten zu. Da wird man dann quasi vom Unbewussten geschützte. Da ist der Schutz noch abgespalten. Das unbewusste übernimmt die Aufgabe.
Wer diese Tore aber offen hat, der muss auch mit den offenen Toren umgehen lernen. Das bedeutet dass man den Aspekt des Selbstschutzes selbstständig übernehmen muss. Leider habe ich darüber in keiner Anleitung über Meditation je etwas gelesen, weil scheinbar alle davon ausgehen, dass die Tore eines Menschen zu sind. Genauso wie es an Anleitungen fehlt wie man in anderen Welten navigiert. Meditationsanleitungen sind meist für Anfänger geschieben und eigendlich steht in allen Büchern der selbe Standart Verfahren. Schema F. Was aber wenn man aus Schema F aufwacht? Wer erlebt wie sich die Welt auflöst, sobald er mal ne halbe Stunde nach Innen schaut, der muss Meditation ganz anders dosieren, nämlich sehr bewusst und im Einklang mit den sonstigen Bedüfnissen des Ichs/Selbst. Es kommt halt drauf an, ob man noch mit Stützrädern fährt oder ohne.
Ich kann nicht richtig kontrollieren wohin mich Meditation bringt. Kontrollierte Selbstfürsorge bringt mich definitiv zu mehr Geborgenheit und Verbundenheit mit mir selbst.