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Verkörpern» Der Körper als Ausdruck des Bewusstseins.

Verkörpern
#1
23.03.2021, 05:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2021, 05:59 von ichbinmehr.)
(Ps in diesem Thread konnte ich wegen der Auto Formatierung keine Absätze machen.) 
Die Stimme

Ich wollte euch mal fragen, wie ihr das empfindet. Mit meiner Stimme drücke ich neben dem Inhalt der Worte auch meine Emotionen aus. Wenn ich zb versuche einen Rocksong zu singen, dann schaffe ich es meist nicht dreckig und leidenschaftlich genug zu klingen. Aber nur dann würde es mir gefallen. 
Was müsste denn da in mir in meiner Stimme, in meiner Persönlichkeit passieren, dass ich so etwas stimmlich verkörpern könnte? Ich komme mir immer total bescheuert vor, wenn ich so was versuche. Ich muss dazu regelrecht aus meinem Ego ausbrechen. Das schaffe ich aber nur selten. Wie bricht man denn mit der Stimme aus? 
Ich liebe es solche Songs zu hören, weil sie etwas von mir ausdrücken, etwas wonach ich mich sehne. Das ist sowas wie der Animus in Form von Gesangs. Deshalb liebe ich laute, aggressive und rebellische Musik. 
Mir ist dann irgendwann bei meinen kläglichen Versuchen zu singen aufgefallen, dass ich ganz besonders die Emotionen mit meiner Stimme nicht verkörpern kann, die generell noch nicht frei in mir fließen. Wut zum Beispiel. Dann klingt es immer unbeholfen und gehemmt.

Ja genau mein Gesang klingt stets gehemmt. Ich habe ein Stimmchen. Ein Stimmchen mit dem ich so oft nicht gehört werde. Deshalb beschäftige ich mich auch soviel damit zu Schreiben, weil ich das Gefühl habe, ich festige damit meinen Selbstausdruck. Auf der Ebene des Körpers, bin ich jedoch sehr viel gehemmter und angepasster. Wer mich schon mal life kennen gelernt hat, hat das vielleicht wahrnehmen können. Die Körperliche Ebene befreit sich nur sehr langsam. 
Ich habe generell Hemmungen zu Singen. Wenn ich alleine zu Hause mit meiner Gitarre da sitze und singe, was ich sehr selten tue, weil es meist nicht sonderlich befriedigend ist, dass es nicht so klingt, wie ich es mir wünsche. Es gab mal eine Zeit, da habe ich angestrengt versucht das Singen zu lernen. Aber das ist lange her.
Heute frage ich mich mehr, welches innere Mindset braucht man dazu? 
Es gibt manchmal so Tage, das ist meist so, wenn mein Herz ganz offen ist und ich im Moment bin, dann singe ich ohne Blockaden. Natürlich kann ich dann auch nicht besonders gut singen, weil ich das Handwerk nicht sonderlich beherrsche, aber ganz intuitiv treffe ich die Töne besser und schaffe einen leidenschaftlichen festen Ausdruck. Ich bin dann die Musik selbst und lassen den Kritiker, der sonst stets auf mich und mein Handeln schaut, um mir den nächsten selbstkritischen Seitenhieb zu verpassen, los. Ich frage mich ob der Kritiker beim Singen zur Seite treten könnte? 
Wenn dann zum Beispiel mein Freund ins Zimmer kommt, und oft reicht es schon, dass er nur durch den Flur geht und ich ihn durch die Glascheibe der Türe sehe, dann verengt sich die Stimme so sehr, dass ich keinen festen Ton mehr heraus bekomme. Das Innere Kind hat Angst hörbar zu sein. Ja genau mein Ton ist nicht fest. Ich weiß aber das das an meiner Unsicherheit liegt. Wie finde ich einen festen Ton, bzw das Mindset, welches einen festen Ton erzeugt? Ich könnte auch fragen, wie finde ich Selbstsicherheit und drücke sie aus? 
Es geht mir also gar nicht so sehr um Gesangstechnik, ich denke dass könnte man ja lernen, mir geht es um meine Ängste, die mein Halsschakra blockieren. 
Wenn das Halsschakra mal etwas freier ist, dann kommt mir dann immer vor, als passiert mir das zufällig. Als singt es mich. Wenn ich das machen will, klappt es nicht. Um so mehr ich mich anstrenge einen festen Ton zu produzieren, um so fragiler wird es. Ich habe nicht begriffen, warum es manchmal gelingt. Wie habe ich dieses loslassen gemacht? Wie bin ich denn in diesen Moment gekommen, indem es ging? Und zwar mit Leichtigkeit. 
Einmal, das war als ich die Psychose hatte, da habe ich vor Berührung geweint, als ich mich singen gehört habe. Es kam aus dem offenen Herzen. Ich kann das bei vielen guten Sängern hören, bei manchen hört man welche Chakren offen sind. Bei mir habe ich immer das Gefühl, ich versuche mich mit aller Kraft hervor zu pressen. Als ob ich gegen den Hemmungen ankämpfe. Und so klingt es dann auch, wie ein Kampf oder ein Kramf den ich kläglich verliere. 
Ich kann auch leider nie etwas über einen längeren Zeitraum üben, ich neige sehr zu Halsthemen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Auch da schlägt der Innere Saboteur gerne zu.
Obertonsingen ist nicht so meins, weil das nur Töne sind, diese aber keinen Inhalt haben. Ich muss Texte singen, mit denen ich mich identifizieren kann. Am liebsten mag ich rebellische Sachen, aber dann ärgere ich mich immer, dass ich den Rebellen Stimmlich nicht verkörpern kann. Kann man das überhaupt als Frau? Ich höre auch fast nur Musik die von Männern gesungen wird. Wie gesagt, ich suche da glaube ich meinen Animus. Aber den möchte ich ja selbst in mir finden. 
Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man diese emotional Offenheit die man für das befreite Singen braucht, üben kann?


Die Körperhaltung

Auch mein körperlicher Zustand ist noch im Trauma Modus. Erstens habe ich Übergewicht. Und zweitens worauf ich hier hinaus wollte, habe ich keine aufrechte Körperhaltung gelernt.  Ich stehe mit nach Innen gezogenen Schultern, sodass mein Schultergelenk chronisch in der falschen Position ist. Mein Rücken ist gerundet. Der Kopf ist gebeugt. Ich versuche mich klein zu machen. 

Wilhelm Reich und  Alexander Lowen hatten sich ja mit verschiedenen Körpertypen beschäftigt. Innerhalb ihrer  Typologie entspricht mein Körperbau dem Typ Masochist. 

https://www.i-p-p-m.de/personlichkeit/Me...tisch.html

In der Beschreibung des Typen wird erklärt, wie die Hemmung des Körperausdrucks zu Stande kam. Das deckt sich mit meiner Biographie. 

Hier geht es mir bei meiner Frage nicht um Physiotherapie, genauso wie es oben nicht um Gesangsunterricht geht. Sicher kann das auch helfen. Aber eigentlich geht es um die Frage, wie richte ich meinen Körper samt Stimme auf. Wie richte ich Körper und Stimme, auf die sich ein halbes Leben lang ducken, verstecken und klein machen mussten? 

Innerhalb meiner Psyche habe ich mich aufrichten können. Manchmal wünsche ich, ich könnte das was ich psychisch bin, auch verkörpern. Da bin ich wohl noch nicht. Oft habe ich das Gefühl, dass das Körper überhaupt nicht meinem Selbstbild entspricht. 

Letztlich geht es um Selbstbewusstsein. Ich weiß leider nicht, wie das Selbstbewusstsein in den Körper einkehrt. Mir fehlt dazu Wissen. Ich möchte die Freiheit die ich im Geist gefunden habe verkörpern. geht das überhaupt? Und wenn ja, wie? 

Falls ihr zu dem ein oder anderen Thema Ideen habt, würde mich das sehr freuen. Gerne könnt ihr auch eure Themen die sich mit Körper und Bewusstsein beschäftigen, in diesen Thread schreiben. 




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RE: Verkörpern
#2
23.03.2021, 15:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2021, 15:50 von Bultungin.)
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
Sehr interessantes Thema. Ich hab ja mal Theater gespielt und in meiner Lehrerausbildung war das Thema Körperhaltung und Stimmbildung auch sehr wichtig. Als Lehrer*in führt man, und da ist ein Stimmchen nicht von Vorteil. Das Wichtigste für eine gute Stimme habe ich in einem Satz für mich zusammengefasst: Wenn ich glaube, was ich sage und voller Vertrauen darin bin, dann hat meine Stimme ein Fundament und das Gesagte wird wiederum fundamentiert von meiner Stimme.

Ich glaube, wenn du da jetzt nur am Mindset rumschraubst, kommst du nicht so weit, wie wenn du den Körper direkt mit einbeziehst. Interessantes dazu findet man bei Vera Birkenbihl. Vielleicht wäre ein Selbstbehauptungstraining etwas für dich. Gibts ja für alle Arten von Menschen. Ansonsten einfach mal aufrichten (Yoga hilft auch) und die Stimme erheben. normal
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RE: Verkörpern
#3
23.03.2021, 20:29
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Danke für die Idee. 

Ich bräuchte dann aber einen Selbstbehauptungskurs der von jemandem mit einer traumatherapeutischen Ausbildung geleitet wird. Ich googel mal, ob es sowas gibt.  

Ich frage mich nur, wie verhindere ich, dass der Körperpanzer mich wieder runter drückt. Es ist ja zb so, wenn ich Gesangsübungen mache, werde ich heiser. Wenn ich Yoga mache, bekomme ich Symptome. Das ist es ja. Der Körper ist so blockiert, dass er nicht kann. 

Das Problem sitzt tiefer. Leider beschäftigt sich die konventionelle Psychotherapie fast nie mit dem Ansatz von Reich. Die Krankenkasse bezahlt keine Körpertherapie nach Reich oder Lowen. Und das privat zu bezahlen, kann ich mir zur Zeit nicht leisten. 

Deshalb würde es mich interessieren, ob es da noch andere Ansätze gibt, die sich auf das Loslösen des Körperpanzers beziehen? Vielleicht passiert das ja auch von selbst. Vielleicht ist es zu früh? 

Ich bräuchte irgendwas was ich selbst machen kann.  Jede Bewegungstherapie, ob Yoga oder sonstwas wird von Innen sabotiert. Ich möchte, aber der Körper weigert sich.
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RE: Verkörpern
#4
23.03.2021, 20:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2021, 20:55 von Bultungin.)
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
(23.03.2021, 20:29)ichbinmehr schrieb: Danke für die Idee. 

Ich bräuchte dann aber einen Selbstbehauptungskurs der von jemandem mit einer traumatherapeutischen Ausbildung geleitet wird. Ich googel mal, ob es sowas gibt.  

Ich frage mich nur, wie verhindere ich, dass der Körperpanzer mich wieder runter drückt. Es ist ja zb so, wenn ich Gesangsübungen mache, werde ich heiser. Wenn ich Yoga mache, bekomme ich Symptome. Das ist es ja. Der Körper ist so blockiert, dass er nicht kann. 

Das Problem sitzt tiefer. Leider beschäftigt sich die konventionelle Psychotherapie fast nie mit dem Ansatz von Reich. Die Krankenkasse bezahlt keine Körpertherapie nach Reich oder Lowen. Und das privat zu bezahlen, kann ich mir zur Zeit nicht leisten. 

Deshalb würde es mich interessieren, ob es da noch andere Ansätze gibt, die sich auf das Loslösen des Körperpanzers beziehen? Vielleicht passiert das ja auch von selbst. Vielleicht ist es zu früh? 

Ich bräuchte irgendwas was ich selbst machen kann.  Jede Bewegungstherapie, ob Yoga oder sonstwas wird von Innen sabotiert. Ich möchte, aber der Körper weigert sich.

Spontan würde ich sagen: Auch zulassen, wenn Symptome kommen. Dann guck dir die emotionale Ebene an. Du könntest auch mal Bio-Energetik-Training machen. Oder wie ich es lieber nenne: Wildes Auspowern. grin Das ist sowas wie Bio-Feedback nur irgendwie invers. Und natürlich in die Natur gehen, Sinnesreize erleben, gehen, achtsam sein.

Ich habe den Eindruck, dass du dich auch ein Stückweit selbst sabotierst, wenn du sagst: Das Problem liegt noch tiefer, es gibt keine Lösung und wenn, dann brauche ich diesen und jenen Spezialisten und so weiter. Das hält dich davon ab, etwas auszuprobieren. Wenn Widerstand kommt, dann sagst du: Hi, Widerstand, was hast du mir zu sagen? grin
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RE: Verkörpern
#5
23.03.2021, 23:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 00:02 von ichbinmehr.)
Liebe Aura, wir haben ja so einen tollen Austausch. Aber ich muss an der Stelle meine Meinung zum Ausdruck bringen. Ich hoffe ich trigger dich nicht all zu sehr bzgl deiner Vorstellungen.

Meine emotionale Reaktion war:

Autsch an der Stelle fühle ich mich nicht verstanden.

Begründung:

Ich probiere die ganze Zeit. Ich habe schon alles probiert, außer explizite Körpertherapie. Ich glaube mir fehlt in dem Bereich Körper Bewusstsein und auch wissen. Ich bin von meinem Körper dissoziiert. Vielleicht, hätte ich das erwähnen sollen.

Deshalb habe ich den Thread eröffnet.

Bzgl meines Körpers fühle ich mich oft sehr hilflos.

Das Gute ist, ich kann hilflos sein.

Ich weiß, dass ich Menschen mit dem Ausdruck meiner häufig erlebten Hilflosigkeit oft triggere, denn ich berühre sie mit ihrer eigenen Ohnmacht.

Ich konfrontiere sie durch mein Leid mit ihrem Schatten.

Das Universum benutzt mich dazu. Es hat uns beide heute benutzt, so dass sich unsere Selbstanteile begegnen konnten.

Ich bin der Kontrollverlust, den die meisten Menschen fürchten.

Ich bin der, der sagt, ich kann nicht.

Das ist auch ein spirituelles Thema, nicht nur ein Gesundheitliches.

Ohnmacht ist es auf der einen Seite der Bewertung. Auf der anderen Seite ist es Hingabe.

Zugegeben, diese Hingabe lebe ich meist nicht bewusst freiwillig. Alles was ich tun kann, um mein Leiden daran zu lindern ist es, die Situation anzunehmen.

Es abzuwenden, das versuche ich jeden Tag, erfolglos. Dabei merke ich gerade was du mir spiegelst. Danke fürs aufzeigen.

Leid entsteht durch Widerstand. Du kannst Krank sein und glücklich sein, wenn du die Krankheit annehmen kannst. Du kannst an einer kleinen Erkältung sehr leiden, wenn du gegen sie ankämpfst. Ich habe gelernt, das mir Loslassen Frieden bringt.

Ich habe nur manchmal auch Sensucht, nach einem weltlichen Leben, wie alle anderen.

Meist kann meine Ohnmacht keiner aushalten. Mein Leben, kann niemand aushalten. Ich habe selbst Jahre gebraucht, um die Ohnmacht auszuhalten.

Ich habe diese Akzeptanz nur gefunden, weil mein Lehrer H. der auch sehr viel Leid erfahren hatte, fast 4 Jahre an meinen Krankenbett saß und mit mir zusammen die Ohnmacht gefühlt hat. Immer wieder, weil alle Auswege blockiert sind.

Nur weil er das selbst erfahren hatte, konnte er sich in mich einfühlen und mit mir sein. Man kann jemanden nur so weit führen, wie man den Weg selbst gegangen ist.

Mein Inneres Kind wünscht sich natürlich Menschen die Antworten haben.

Ich weiß, dass du etwas Konstruktives sagen wolltest. Und das würdige ich.

Was ich an der Stelle jedoch brauche und häufig vermisse, sind Menschen, die Schwere meiner Traumatisierung anerkennen und es nicht weg machen wollen. Denn das ist für nich, als wollen sie mich weg machen.

Verlöschen kann ich aber nur im eigenen Tempo, nämlich nachdem Annahme, Selbstliebe und eine Würdigung des Bisherigen, geschehen ist. Dh. Ich muss eine noch tiefere Annahme für meine Behinderung finden. Nur so, indem ich alles was ich bin, in meine Liebe und Würdigung einschließen, finde ich Erlösung. Ich würde manchmal nur so gerne auferstehen, denn ich habe Sehnsucht nach der Welt.

Ich brauche Menschen die mit mir in den Schmerz und in die Ohnmacht gehen und dort mit mir verweilen.

Ich weiß das kann nicht jeder. Ich weiß, das kann fast niemand. Man muss ein großer Krieger sein, um das zu schaffen.

Jeder Mensch muss seine Biografie in seinem eigenen Tempo aufarbeiten. Nicht immer erkennen wir unser Spiegelbild. Ich verstehe das, zumindest in der Theorie. Mein Inneres Kind übt noch, das anzunehmen, denn die Folge dessen, ist das All-Ein sein.

Meine Selbstsabotage geschieht unwillkürlich.

Glaubst das du stärker bist, als dein Unbewusstes?

Es kann sein, dass du das bisher so erfahren hast. Es kann aber auch sein, dass dir irgendwann ein Punkt in deinem Leben begegnet, an dem du feststellen musst, dass dein Ich, gar keine Macht hat.

Für mich ist diese Erfahrung auf der einen Seite leidvoll. Das Thema passt übrigens zur Tarot Karte der Wagen. Meine Karte liegt verkehrt herum. Vielleicht kannst du über den umgedrehten Wagen einen Zugang zu meiner Situation finden, falls dich das Thema interessiert.

Vielleicht hilft es dir auch, wenn ich sage, durch die Ohnmacht habe ich Demut gelernt. Demut ist nicht Unterdrückung. Ich meine den Zustand wenn das Herz weit wird. Wenn du deine eigene Beschränkung erkennst und im Begriff bist dich für die Schönheit der Welt zu öffnen.

Ich habe Mitgefühl und Weisheit durch Ohnmacht gefunden. Ich würdige deshalb hiermit meine Ohnmacht. Ich habe meine Unschuld gefunden und die hatte ich immer gesucht.

Ich weiß dass mich die wenigsten Menschen erkennen werden, denn ich bin so ganz anders, als das was sie sich vom Erwachen vorstellen.

Auch ich hatte früher Vorstellungen vom Erwachen, die jedoch nach und nach zerbrochen sind. Es geht nicht darum, was du leistest und verwirklichst, sondern wie gelassen du mit schwierigen Situationen sein kannst.

Es ist eine Anerkennenswerte Fähigkeit, gelassen in Mitten von Ohnmacht sitzen zu können und ihren höheren Sinn zu begreifen.

Ich erlebe die Ohnmacht, weil sie mein Weg zur Erleuchtung ist. Das ist mein höherer Sinn. Durch große Ohnmacht, kann man große Weisheit und große Liebe finden.

Und für die Atheisten. Es gibt Menschen, die die Ohnmacht nicht aushalten und sich zb umbringen. Viele Depressive Leute bringen sich um, weil sue allein sind mit dem Schmerz. Da ist es doch besser die Hilflosigkeit zu utilisieren und ihr einen höheren Sinn zu geben.

Vielen Dank für den kleinen Konflikt. Das Thema hat mich schon öfters durch andere Menschen getriggert. Durch Dich hatte ich heute die Gelegenheit, meine Emotionen in Worte zu fassen. Das ist immer sehr wichtig für mich. Deshalb danke, du hast mir geholfen, nur anders als wir das geplant haben.

Zurück zum verkörpert sein.

Die letzten 3 Wochen zum Beispiel habe ich bis auf gestern, wo ich das Bedürfnis hatte, den ganzen Tag zu schreiben, nur im Bett verbracht, weil ich so starke Schmerzen in den Rippen habe, dass Stehen und Gehen schon anstrengt und mir die Luft nimmt.

Ich hab all meine Kraft zusammen genommen, um 30 Min langsam spazieren zu gehen. Es ist für mich schwer auszuhalten, dem Verfall und der Entstellung meines Körpers auf Grund mangelnder Bewegung zu zuzusehen, aber ich kann manchmal nicht. Es gibt Tage da schaffe ich das nicht. Manchmal über Wochen.

Da stirbt dann auch die Eitelkeit. Und es hängen so viele Sensüchte am Körperbild. Mein Weg ist es, das loslassen zu müssen, bis meine Liebe für mich wirklich bedingungslos ist. Es bleibt dann nur die Vergebung, weil ich weiß, dass ich Unschuldig bin.

Seit 3 Tagen konnte ich jetzt wieder 30 Min spazieren gehen. Wenn ich Yoga oder sonstwas mache, bekomme ich meist so starke Symptome, die meine Muskeln verkrampfen, bis ich kaum noch atmen kann. Auch wenn ich es sanft mache. Ich bin schon so sanft und liebevoll zu mir geworden. Aber oft reicht auch das nicht. Denn ich will damit immer noch etwas erreichen.

Ich habe auch nochmal gegoogelt und habe beschlossen mich noch tiefer mit der Körperarbeit von Peter Levine zu beschäftigen. Sein SE Somatic Experiences Training mache ich ja bisher nur am Rande. Sicher kann ich davon profitieren, wenn ich mich da weiter bilde. Bisher habe ich da nur Halbwissen.

Der Peter Levine sagt:

Es ist vorbei, wenn Dein Körper Dir sagt, es ist vorbei…“

Ich erkannte auch, ich brauche noch mehr Geduld mit mir.

Ich komme mir auch immer wieder vor, wie ein Anglerfisch.

Das hilflose Trauma Ich und die spirituelle Lehrerin, die ich auch bin, sind ein eingespieltes Team.

Das Trauma ködert und die Lehrerin frisst.

Ich mache das aber nicht mit Absicht. Es geschieht mir unwillkürlich. Ich werde gespielt.

Vielleicht sollte ich meine Ohnmacht noch stärker würdigen. Aber wie?

Mir fehlt leider die weltliche Selbstwirksamkeit, so dass ich immer wieder anfange mit meinem Höheren Willen zu hadern. Es entsteht immer wieder Sehnsucht nach Macht.

Ich frage mich, wie ich loslassen kann?

Ich denke oft integrativ, ich müsste die Selbstwirksamkeit erst noch integrieren.

Ich möchte mich daher nochmal tiefer öffnen.

Ich wünsche mir, dass meine falschen Vorstellungen diesbezüglich zerbrechen, falls ich dazu bereit bin.
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RE: Verkörpern
#6
24.03.2021, 00:05
[+] 1 User sagt Danke! arnimbruno für diesen Beitrag
Hallo
Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Prägungen und Erfahrungen setzen sich im Körper fest und bestimmen unser Verhalten und Sein. Du hast ja schon W. Reich erwähnt mit seinem Modell des Charakterpanzers. Herkömmliche Therapie bringt da gar nichts und wird auch nicht bezahlt. Da kann man sich nur selbst auf einen langen beschwerlichen Weg machen. Du beschreibst ja deutlich wie du dich bei den Versuchen mit Yoga und anderen Bewegungsversuchen selbst sabotierst. Doch ich würde nicht aufgeben. Es gibt so viele Möglichkeiten mit denen man sich in Entwicklung bringen kann und der Panzer durchlässiger wird . Es braucht Zeit und Geduld. Ich war früher so veranlagt denn Scheiß weghauen zu wollen. Da bin ich dann ganz schnell in der Sucht gelandet und wollte mich vom Planeten tun. Man ist auch nie fertig mit dem Prozeß. In der Core Energetic, ist nur ein Beispiel, nehmen die Teilnehmer immer wieder Zeiten um den alten Energiekörper zu bearbeiten(Klar muß man auch bezahlen können). Der stellt sich nämlich immer wieder neu her. Ich mache seit 30 Jahren immer wieder Kriyas  und Pranayamas(Reinigungsyoga). Dann sind meine Schatten nicht mehr ganz so düsterr und ich kann sie besser sehen. Verschwunden sind sie deshalb noch lange nicht.
Du solltest die aufrechte Haltung weiter suchen und üben, schlichtweg dranbleiben.Dem Sabotuer in dir die Energie entziehen.

Übrigens höre ich als Typ fast nur weibliche Gesangsstimmen. Das ist meine Suche nach der Anima. Die Stimme muß mich auch in der Seele berühren.
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RE: Verkörpern
#7
24.03.2021, 02:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 03:36 von ichbinmehr.)
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Nochmal an Aura. Danke für deine Freundschaft.

Wegen dieser habe ich meine Trigger Gefühle heute auffangen können und wichtige Erkenntnisse gehabt, so dass ich eine abgespaltene Spiegelung auf Dich zu mir zurück führen können.



Vielen Dank Yuga für dein Verständnis.


Zitat:Der stellt sich nämlich immer wieder neu her.



Ja genau das!


Kannst du mir erklären warum er das macht und wie ich damit umgehen kann?




Ja ich hatte auch ne Phase mit Sportsucht. Kraft Sport. Ich wollte stark, sein um mich endlich behaupten zu können. Ich wollte schlank sein um liebenswert zu sein. All das geschah aus meinem Mangelgefühl und der Sehnsucht nach Liebe. Das war so zwischen 2008 und 2012.


Ich bin traurig, das sich damals, wo ich etwas sportlicher aussah, meinen Körper überhaupt nicht würdigen konnte. Ich hatte ich nicht gelernt mich zu würdigen. Ich würde meinem damaligen Ich diese Würdigung für den schönen Körper gerne rüber schicken. Ich kann das akzeptieren, in einem verfallenem Haus zu wohnen, wenn ich auch die andere Erfahrung der Anerkennung und Schönheit bewusst gehabt hätte. Aber damals war ich ja noch total vom Körper abgespalten und lieben konnte ich mich nicht. Jetzt ist nur noch das verfallende Haus da, was man lieben kann.


Den Sport den habe ich so exzessive betrieben, bis gar kein Sport mehr möglich war. Es lag natürlich nicht nur an dem hohen Leistungsanspruch im Sport, es lag insgesamt an meinem starken Bedürfnis nach Anerkennung, welches mein Leben lang nicht erfüllt wurde.


Früher habe ich meine Grenzen gar nicht gespürt, so war ich sehr sehr hart zu mir. Ich hab 3x die Woche 3 Std. Kraftsport gemacht bis zum Muskelversagen. Zu Hause hatte ich dann auch noch Hanteln. So dass es mehr war.


Stolz war ich als ich 150 Liegestütz in 3 Sätzen. Ich hab 4 Sätze x 20 Bankdrücken mit 50 KG gemacht. Dazu muss ich sagen, ich bin knapp über 1,50m groß. Ich habe nicht eine Frau in den zwei Fitnessstudios in denen ich war, gesehen die so hat trainiert hat. Das erinnert mich gerade daran, dass meine Mutter zu meinem Vater sagte, sie hat nicht eine Frau in der Nachbarschaft gesehen, die wie sie Schubkarren voll Steine geschleppt hatte, bis sie dann den Bandscheibenvorfall hatte. Nur der konnte sie bremsen. Ich konnte am Latzzug (Klimmzugbewegung) einmal 70 Kg ziehen konnte.
Aber das war zu wenig, denn ich schaffte so nur eine Klimmzug. Es musste immer herausragend sein. Erst dann hatte ich ein Gefühl von es ist genug. Erst dann habe ich eine Grenze gespürt. Erst dann konnte ich mich selbst anerkennen. Aus meiner heutigen Sicht ist das Wahnsinn.


An der Stelle möchte ich mein früheres Sport Ich, einmal für seine Leistungen würdigen. Obwohl mir das schwer fällt, weil ich diese Härte gar nicht mehr würdigen kann. Ja vielleicht ist Mitgefühl viel angebrachter. Ok dann schicke ich mir mal Mitgefühl in die Vergangenheit.


Ich habe in meiner Familie nie eine empathisch Spiegelung bekommen und keinen Respekt, denn dazu war niemand in der Lage. All meine Erfolge wurden von meine Eltern immer abgewertet oder ignoriert. Das selbstkritische Täterintrojekt, welches sich dadurch gebildet hatte, habe ich ich wie ich glaube, mittlerweile besänftigt. Aber damals war ich hart. Sehr hart. Erbarmungslos, mir selbst Gegenüber. So wie meine Mutter, weil Liebe gefehlt hatte, und niemand eine Lösung hatte, außer noch härter zu sich und anderen zu sein, in der Hoffnung auf Anerkennung. Es war ein Kampf um Anerkennung und manchmal kämpfe ich heute noch, weil ich es wiedermal verpasse bei mir zu sein und wieder nach Außen schaue.


Am Wochenende war ich dann noch Joggen und weil ich ja damals schon ganz vage an meinen spirituellen Skills gearbeitet habe, bin ich vor dem Frühdienst um 4h aufgestanden um noch eine Stunde Yoga zu machen, bevor ich mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren bin.


Durch Yoga habe ich einmal kurz erfahren, wie es ist aufrecht zu gehen. Ich hatte mich damals mal kurz aufgerichtet. Vielleicht für 2 Wochen. Aber dass ist dann zusammengebrochen.


So erlebe ich das immer. Ich konnte auch mal ganz gut Klarträumen und dann nicht mehr. Ich hatte nie die Chance mal in meinem Erfolg stehen zu bleiben und darin zu verweilen, ihn zu genießen. Darüber bin ich sehr traurig. Obgleich ich verstehe, dass Kali mir das alles zerstört, damit ich erwache. Aber der Mensch der ich bin, ist eben ob seiner Bedürfnisse noch nicht satt geworden und so tut das weh, auch wenn ich den Sinn verstehe. Immer wenn ich liebevoll mit mir umgehen, habe ich überhaupt keine weltlichen Erfolge.


Beim Yoga ist mir dann das erste Mal die Luft weggeblieben. Dann passierte das immer öfter, bis sich schließlich Asthma, ständiges grippig sein und Panikattacken konstruierten, die meinem Leistungs- Wahn ein Ende gesetzt haben. Auf der Arbeit hab eich mir dann noch den Burnout eingefangen, und dann ist meine Welt zerrissen, als ich nicht mehr mit mir leben konnte.


Ich war ein Leistungs Nazi, aus dem ich nach und nach aussteigen musste. Ich habe ich auch noch 2 Std. am Tag meditiert und mir Nächte um die Ohren geschlagen in denen ich WBTB gemacht habe. Heute hasse ich das Leistungsprinzip, welches ich in meiner Umwelt finde. Obwohl es in mir ist.


Doch durch meine persönliche Erfahrung mit dem Prinzip, weiß ich auch, dass ich unschuldig daran war, denn ich habe mir doch nur so sehr Liebe, Anerkennung und Sicherheit gewünscht. Ich kannte nur den Weg der Selbstaufopferung. So hatte ich es in meiner Familie vorgelebt bekommen. Anerkennung für Selbstverleugnung.


Und so sind auch all die anderen Menschen unschuldig, an dem Ungleichgewicht, welches sie in sich und der Welt hervorbringen, weil sie nicht stoppen können. Solange sie nach Liebe hungern.


Und jetzt wurden wir alle gestoppt, lach. Ich Innen und die Welt Außen. Letztens wollte ich Bronchial Asthma schreiben und hatte wieder so nen freudschen Verschreiber. Brachial Asthma. Achja. Passt ja zu den Covid Symptomen.


Seitdem hat sich vieles geändert. Seit meiner Psychose, seit ich gänzlich zusammengebrochen bin und einfach nicht mehr konnte. Das war meine Rettung, denn dadurch wurde der Wahnsinn gestoppt. Und da ich mir immer noch Liebe und Anerkennung wünsche, weil ich sie noch nicht immer in mir finden kann, werde ich festgehalten. Ich bemühe mich sehr mir selbst zu geben, was ich brauche oder Sehnsüchte abzutrauern, aber ich kann den emotionalen Prozess nicht beschleunigen., Es dauert eben, solange es dauert.


Ich verstehe jetzt, dass ich mich so lieben muss wie ich bin, mit allen Schwächen, mit allen Unzulänglichkeiten, mit Übergewichtig und der darauf Folgenden Entstellung, mit der Erwerbsunfähigkeit, usw.


Ich versuche das, nur um oft festzustellen, das reicht manchmal auch noch nicht, damit ich der Saboteur zur Seite tritt. Ich hab das volle Spektrum des Lebens in seinen Extremen mitgenommen.


Ich verstehe dass ich mich anerkennen muss, so wie ich bin, bedingungslos. Das übe ich. Jeden Tag.


Aber ich finde noch Sehnsüchte, die noch nicht bewusst sind. Und so komme ich immer wieder auf die Idee, meinen Lockdown abwenden zu wollen. Das ist ja auch verständlich. Deshalb verstehe ich auch, dass die Welt den Lockdown nicht annehmen kann. Dass kann man nur, wenn man es muss.


Der Mensch hört nicht auf beschäftigt zu sein, weil unter der Beschäftigung, unter dem Streben nach Vergnügen, unter unseren Süchten und sei es die Sucht nach Arbeit, unser Schmerz liegt. Und niemand, einschließen mir, will sich damit konfrontieren, weil das schlichtweg die Hölle ist.


Ich fürchte es bleibt nur die Geduld, mich betreffen und die Welt betreffen. Aber oft ist der Schmerz und die Sehnsucht so groß, dass ich nicht Geduldig sein kann. Ich möchte endlich ankommen, und dort verweilen dürfen.


Ich weiß, ich muss lernen meinen Leistungsanspruch aufzulösen. Ich muss lernen liebevoll zu mir selbst zu sein, bedingungslos. Ich muss lernen mich selbst anzuerkennen, selbst dann wenn ich von meiner Umwelt keine Anerkennung erfahre. Aber wie geht das, wenn es so Schmerz dass man die Anerkennung nicht erfahren hat und immer spürt dass man nicht satt ist. Ich möchte satt sein, wie werde ich satt?


Theoretisch weiß ich es. Selbstliebe führt zu Freude, führt zu Erfüllung. Aber ich kämpfe doch noch mit der Selbstliebe. Wie lange soll das denn dauern? Ich habe jetzt Sehnsucht nach Erfüllung. Liebe Selbst, du bist ja schon alles, kannst du mir diese Gefühle bitte in die Vergangenheit schicken und mal dafür sorgen dass sie bleiben?


Mein Selbst hat mir alle Gefühle der Glückseeligkeit bereits gezeigt. Das Nichts. Die Glückseeligkeit. Die Bedingungslose Freude. Den Bedingungslosen Frieden. Die Bedingungslose Liebe. Das Satt sein. Anerkennung. Aber dann hat es mir das wieder genommen, weil es sagt, Steffi du musst das selbst entwickeln, aus deinem kleine Mensch sein heraus. Und ich weiß gar nicht wie viele Leben das dauern soll. Kannst du Selbst mir das alles nicht einfach schenken? Kannst du mich begnadigen?


Am linken Schultergelenk tritt immer wieder ein Schmerz auf, wenn ich den Arm hebe. Letztes Jahr hatte ich auf Tai Chi gesetzt, was ich ja auch wegen der Energie cool fände. Tai Chi, QiGong und Yoga gehen leider nicht wegen der Schulter. Es Schmerz auch nur, wenn ich es versuche. Wenn ich Ruhe halte, dann ist es nur subtil da. Wenn ich Sport machen will, dann bremst es mich, weil es verhindern will, dass ich damit unnötiger weise noch mehr Ego aufbaue. Es will mein Ego töten. Aber ich denke, ich muss erst noch nen Ego aufbauen.


Immer wieder habe ich versucht den Saboteur zu überwinden, doch dann wird er streng. Wenn wir mit der Symptomverschiebung bei Atemnot angekommen sind, dann weiß er, dann gebe ich alles auf. Ich lerne mittlerweile schnell. Ich reagiere früher auf die Lektionen. Meistens. Kürzlich war ich noch mal sehr bescheuert und seitdem, ist es wieder schlimmer.


So bleibt mir an guten Tagen noch das Spazieren gehen. Damit kann man sich nicht profilieren.


Letzten Herbst habe ich mich über 3 Monate täglich von 2Km Spazierweg zu 5 Km gearbeitet. Ich habe peinlich genau darauf geachtet, mich zu spüren und nicht wieder in einen Leistungsanspruch zu verfallen. Das ist schwer, da ich Übergewicht habe und natürlich gerne schlanker wäre und erneut Ohnmacht aushalten muss, wenn ich zunehme, weil ich mich zu wenig bewegen kann. Am Essen kann ich aber auch nicht drehen, weil ich mich mittels Essen oft noch emotional regulieren muss, wenn Traumaschmerzen auftreten und ich diese ansonsten nicht aushalten kann. Es gibt derzeit einfach keinen Ausweg.

Und dann hab ich nur kurz gedacht, schön ich bin wieder etwas fitter geworden, habe etwas abgenommen, und dann hat mir mein Unbewusstes im Schlaf den Zeh umgeknickt, so dass Gelenkflüssigkeit austrat und ich 2 Monate nicht spazieren konnte. Danach ging es wieder nur sporadisch. Aber sporadisch führt eben nicht zum Erfolg. Ich möchte aber auch mal Erfolg haben. Oder meinen Erfolg sehen. Wenn ich ihn sehe und offen würdige, kommen Saboteure und sprechen ihn mir ab oder machen ihn kaputt. Meine Autorität mich selbst zu würdigen genügt oft nicht. Wenn das geschieht, dann ist das Gnade. 


Ich pendel immer zwischen Annahme und doch etwas zu versuchen. Da sind ach zwei Herzen in meiner Brust und ich habe keine Ahnung wie die sich Vertragen könne. Ich kann das erstmal nur so annehmen, dass sich da noch Anteile gegenüberstehen und ich noch nicht sehe, wo zur Hölle sich der Kreis schließt. Hm in der Hölle. Bei Luzifer. Also liegt es am Verstand. Am Ich.


Warum denke ich dann, unaufhörlich? Weil das deine Ressource ist und solange du das Trauma noch hast, brauchst die auch. Warte ab. Es wird sich von alleine klären.


Ich hab auch keine Ahnung was das bedeutet wenn das Ego stirbt.
Ich weiß nicht wie weit das führt, was ich da erlebe und es macht mir auch Angst.


Und am nächsten Tag finde ich wieder den Sinn in allem und kann sehen, dass ich schon da bin. Aber dann verliere ich es wieder, weil meine Sehnsucht ein weltliches Leben zu leben, und zwar mit einem freien Körper als Fahrzeug und einem Gefühl von Selbstwirksamkeit, mich wieder dahin zieht, eine dass ICH eine Lösung finden muss.

Außerdem, ich versuche an einer Stelle weiter zu Denken, weiter zu Sprechen, wo andere Menschen still geworden sind. Vielleicht weil das meiner Persönlichkeit entspricht und ich mich damit authentisch fühle, vielleicht weil genau das der Welt falls es sie gibt, gerade fehlt. An beiden Enden ist Liebe. Lol. Still sein und Plappern. Letztlich ist es gleich-gültig, aber für den Einzelnen ist es das eben nicht. Und während ich in dem einem Moment an mir zweifel, finde ich im nächsten Moment wieder Sinn für alles. Lol. Weil es Gleich-gültig ist. 
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RE: Verkörpern
#8
24.03.2021, 06:33
[+] 2 User sagen Danke! Bultungin für diesen Beitrag
(24.03.2021, 02:07)ichbinmehr schrieb: Ich hab auch keine Ahnung was das bedeutet wenn das Ego stirbt.
Ich weiß nicht wie weit das führt, was ich da erlebe und es macht mir auch Angst.

Sehr interessant. Wir hatten ja schon anderen Austausch über Ego und Co. Warum sollte das Ego sterben müssen? Es gehört zu unserer mentalen Existenz dazu. Der Verstand, das Ich, das Ego - nenne es wie du magst - ist ein Werzeug für uns. Ich habe folgendes gelernt: Mach erstmal Frieden mit dem, was ist, bevor du versuchst, es zu verändern.

Vielleicht inspiriert dich das. meditier
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RE: Verkörpern
#9
24.03.2021, 11:48
[+] 2 User sagen Danke! Schuhbewegtsich für diesen Beitrag
nur eine kleine Anregung, Steffi
wenn du über deinen Körper machdenkst, dann befindest du dich ja in einer Art Dialog mit ihm – so wie du es mitkriegst, kriegt er es vielleicht auch mit. Wir wäre es mit einer direkten freundlichen Ansprache, den Dialog aktiv aufnehmen, um ihm etwas Gutes zu sagen?
Ich mache das schon mal, wenn ich merke, dass ich ihn mal wieder von allen Seite kritisch belauere, dass ich dann umschwenke und sage, ach, bist ein guter Körper, hast mich schon so lange getragen, ich will mich gar nicht beschweren. So etwas in der Art, was du dann eben auf deine Probleme abstimmen müsstest, sich ihm halt freundlich zuwenden.
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RE: Verkörpern
#10
24.03.2021, 14:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 17:33 von arnimbruno.)
[+] 1 User sagt Danke! arnimbruno für diesen Beitrag
Hallo Steffi
Wir sind komplexe konditionierte Wesen. Alle Erfahrungen haben sich nicht nur in der Seele festgesetzt, auch im Körper haben sie sich manifestiert.Das dient im Normalfall zum Erhalt des lebens. Das diese nicht nur positiv sind ist offensichtlich. A.Lowen sagte glaube ich mal sinngemäß: Ich glaube nicht das ein Mensch den allgemeinen Prozeß der Zivilisation ohne Schaden hinter sich bringt. So kommen dann unsere Lebensthemen und auch viele unserer Krankheiten zu stande.
Eine ideale Entwicklung oder den idealen Menschen gibt es nicht. Je nach Biographie stellen sich immer wieder die gleichen Problemfelder ein. Wenn wir den Weg über Sport, Körpertherapien, oder auch Yoga gehen, kommt es auch immer wieder zu Symptomsprüngen. (Der Saboteur ist sehr trickreich).
Meditation (ohne Leistungsdruck) nimmt dem inneren Kommentator und Zensor die Kraft. Das versuche ich schon seit Jahrzehnten und dieser innere Verhinderer ist immer noch da.

Was ich seit kurzem mache ist das ISHA Krya. Dabei geht es, sich nicht mit dem eigenen Körper und dem eigenen Geist zu identifizieren. Damit ist aber vorsichtig umzugehen. Da gilt auch für mich nicht in Leistung und ,,Hau weg den Sch... "zu gelangen.
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RE: Verkörpern
#11
24.03.2021, 16:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2021, 16:17 von ichbinmehr.)
@ Aura
 
Zitat:Warum sollte das Ego sterben müssen? Es gehört zu unserer mentalen Existenz dazu.

 
Das sehe ich auch so. Gerade eben, in meinem anderen Thread „Verbindung zweier Welten“ hab ich das ausführlich geschildert. Ein schönes Beispiel für meine Dissoziation an der Stelle und dass die eine Seite nicht mitbekommt, was die andere Seite meint.
 
Ich muss mich anders ausdrücken. Die Fixierung auf das Orange Mem, indem es um Anerkennung und Leistung geht, lässt los und das macht mir Angst, weil die Selbstanerkennung noch nicht stabil genug ist, um aufzufangen was durch den Wertewandel verloren gehen.  Das Co-Bewusstsein ist an der Stelle nicht stabil genug, deshalb ist da ein Gefühl wie Sterben.

Leere entsteht dann wenn das Co-Bewusstsein nicht stark genug ist und das alte Ego jedoch wegbrechen muss. Manche Menschen verweilen sehr lange in Leere, bis sie wieder zur Fülle zurück finden. 

 
@ Schubewegtsich
 

Zitat:wenn du über deinen Körper machdenkst, dann befindest du dich ja in einer Art Dialog mit ihm – so wie du es mitkriegst, kriegt er es vielleicht auch mit. Wir wäre es mit einer direkten freundlichen Ansprache, den Dialog aktiv aufnehmen, um ihm etwas Gutes zu sagen?
Ich mache das schon mal, wenn ich merke, dass ich ihn mal wieder von allen Seite kritisch belauere, dass ich dann umschwenke und sage, ach, bist ein guter Körper, hast mich schon so lange getragen, ich will mich gar nicht beschweren. So etwas in der Art, was du dann eben auf deine Probleme abstimmen müsstest, sich ihm halt freundlich zuwenden.
 

Ja das möchte ich. Ich habe dem gerade mal nachgespürt, aber mir fehlen an der Stelle wirklich Vorbilder und positive Refferenzerfahrungen auf die ich mich beziehen kann. Mir fehlen Menschen die meinem Körper gezeigt haben, dass er liebenswert ist. Mir fehlen Berührungen. Leider wiederholt sich das immer wieder, so dass ich aus dem Kreislauf der Selbstabwertungen auch noch nicht wirklich heraus komme.
 
Ich erkenne da ein Täterintrojekt. Meine Eltern haben meine Körper sehr feindlich betrachtet und abgelehnt. Sobald er nicht der Norm oder dem Schönheitsideal entsprach, wurde ich gedemütigt. Das betraft, das Übergewicht, die schiefen Zähne, die Pickel in der Pubertät. Das Heranreifen des weiblichen Körpers, war eine Qual für mich, denn das verstärkte die Unterdrückung des Körpers, weil meine Eltern Weiblichkeit abgelehnt haben. Immer wieder, erlebte ich das. Sie haben immer wieder ausgesprochen, wie falsch mein Körper nach ihrem Ermessen war. Sie haben mir netterweise immer wieder gesagt, so wie ich bin, werde ich keinen Mann finden. Ich weiß noch wie ich als Kind für mich gesprochen habe und ihnen von wahrer Liebe erzählt habe, die ich in meinem Herzen gespürt habe. Aber ich musste diese Abspalten, weil ich in dieser Familie überleben musste. 

Ich möchte dem heute gerne etwas entgegensetzten, aber ich fühle mich da irgendwie noch hilflos. Auch bei dem was du gesagt hast, merke ich, ich bin dissoziiert und komme nicht gegen das Selbstkritische in mir an. Vielleicht muss ich die Selbstkritik als Überlebensprogramm noch mehr würdigen. Ich stimme dir in der Theorie zu, aber emotional kann ich es nicht, weil ich dissoziiert bin. Ich schaue auf den Fleck wo Liebe und Mitgefühl für den Körper sein sollte, aber finde dort nichts.
 
Danke dir!

 
Die Dissoziation vom Körper ist eine Folge eines ganz frühen Traumas. Traumata die aus vor sprachlicher Zeit, wo es eben noch kein Bewusstsein gab, die geschehen sind, sind mit dem Verstand nicht zu erlösen. Ein Teil sagt, da hilft nur Fremdregulation, die ich aber nicht in dem Ausmaß habe, wie ich es bräuchte, damit sich der Körper angenommen fühlt. Ich hatte ja mit meiner Hinwendung zur tantrischen Körperarbeit danach gestrebt, aber ich erfahre da wieder nur die erneute Retraumatisierung. 

Alles was ich habe, ist die Innere Kind Arbeit. Der Körper braucht noch sehr viel Sicherheit, bis sich die Abspaltung aufheben kann. Und da bin ich ja dran, mir ein Leben zu schaffen, bei dem ich nicht länger Überforderungen ausgesetzt bin. Ein bedingungsloses Grundeinkommen bzw. eine Erwerbsunfähigkeitsrente, scheint ganz essenziell zu sein, für das Erwachen des Körpers. 

Der Körper will erst dann ganz aufwachen, wenn er in Sicherheit ist und bedingungslose Annahme erfährt. Wenn er nichts mehr leisten muss. Sich nicht mehr rechtfertigen muss. Ich kann das gut verstehen. Denn wenn er aufwacht, wir er sehr sensibel sein. Er war noch nie inkarniert. Als Baby war er schon abgespalten, die Innere Stimme sagt, ich bin ohne ihn zur Welt gekommen, weil das weniger schmerzhaft war in meinem Umfeld. 

Das Einzige was mir bisher geholfen hatte, mal ganz inkarniert im Körper zu sein, war die Einnahme von Iboga in einer Microdosis. Vielleicht muss ich das nochmal nutzen, denn mit dem Verstand komme ich nicht an die Abspaltung ran. Oder ich brauche noch viel mehr Geduld. Oder sowohl als auch. 
 
@ Danke Yuga
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