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Trauma

RE: Trauma
#46
11.03.2023, 20:09
Teil 3

So musste ich mich auch gegenüber meiner Familie positionieren und den Kontakt zu meiner Familie einstellen, um mich zu schützen. Ich bekam leider kein Verständnis von meiner Familie. Es gab keine Möglichkeit das Trauma mit der Familie aufzuarbeiten. Der Missbrauch ging immer wieder weiter. Das war alles nicht leicht, aber nur so konnte ich die Ursachen der Traumatisierung Erlösung und den Missbrauch der sich immer wieder wiederholte, beenden.

Das Zusammenspiel aus der Unterstützung eines Menschen, der den Zustand von psychischen (psychedelischen) Ausnahmezuständen selbst kannte und erfahren hatte, und einer sehr guten Therapeutin die mir geholfen hatte, Mitgefühl für das traumatisierte Innere Kind in mir zu finden, haben mir dann ermöglicht, die Psychose und die Depression komplett ohne Medikamente zu heilen.

Ich weiß dass das nicht so häufig vorkommt, dass jemand den Weg so geht wie ich, ganz ohne Medikamente. Das liegt aber auch daran, dass in unserem Gesundheitssystem die meisten Psychiater kein Vertrauen darin haben, dass so eine Erkrankung mit Hilfe einer Gesprächstherapie aufzulösen ist. Wir leben in einer sehr leistungsorientierten Gesellschaft in der die Meinung vorherrscht, man dürfte nicht aus dem Tritt kommen. Mir hat es gerade geholfen, aus dem System auszusteigen und meine Arbeitsfähigkeit mit der ich mein Trauma lange kompensiert hatte, aufzugeben. Für mich war das aber die Erlösung aus dem Leiden.

Nach der Psychiatrie hatte ich Angst vor Psychiatern. Ich bin mit zu dem ersten Termin einem Buch „Spirituelle Krisen“ von Stanislav Grof „bewaffnet“ zu der ambulanten Psychiaterin gegangen und habe ihr gesag,t dass ich keine Medikamente nehme, dass ich meine Erkrankung als Ressorce verstehe. Ich erzählte von meinen Erleuchtunsgzuständen habe ihr das Buch gegeben.

Anfangs hat sie etwas Druck gemacht. Einmal hat sie mir sogar gedroht,und gesagt man kann jemanden auch einweisen. Ich blieb dabei. Ich nehme keine Medikamente. Sie akzeptierte es.

Dann entspannte sie sich. Sie hatte einfach Angst dass sich wieder durchdrehe und sie dafür verantwortlich ist. Aber sie lernte durch mich, dass man so eine Erkrankung auch anders bewältigen kann. Mittlerweile unterstützt sie mich und hat verstanden, dass ich meinen eigenen Weg finden muss. Sie hat mich auch unterstützt eine voller Erwerbsminderungsrente zu bekommen, und das ohne dass ich jemals Medikamente ein genommen habe.

Ich habe die Rente bekommen, ohne das sich diese Einklagen musste. Eine volle Rente, von der ich gut leben kann. Ich möchte das ihr wisst, dass möglich ist, denn ich dachte immer das bekomme, ich nie durch. Während des ganzes Prozesses hat keiner an mich geglaubt. Mein Freund nicht. Meine Therapeutin nicht. Alle haben gesagt, ich werde keine Rente bekommen. Das war die Dunkle Nacht der Seele, weil ich selbst das Licht der Hoffnung in der ganzen Dunkleheit sein musste.

Ich hatte mehrfach versucht mit Stundenreduzierung wieder in den Job einzusteigen, aber jeder Versuch verschlechtere meinen Gesundheitlichen Zustand. meine Beslatbarkeit verringete sich mit jedem Versich belastbar zu sein. Irgendwann ging gar nichts mehr und nach zwei weiteren Zusammenbrüchen, schmiss ich den Job 2020 endlich. Und dann konnte ich nur noch nach vorne gucken und auf die Rente hoffen, weil ich keine andere Option mehr hatte.

Es war für mich wie ein Wunder, dass es funktioniert hatte. Im Sommer 2021 habe ich den Rentenbescheid bekommen, der mir ermöglicht frei zu sein und gesund zu werden und dabei finanziell versorgt. Die Rente ist allerdings befristet, so das sich in regelmässogen Abständen wieder für mich eintreten muss. Ich wünschte, ich hötte eine unbefristete Rente, so dass ich endlich vollkommenen Frieden haben könnte. Ich bin jedoch sehr dankbar dass ich aufgefangen werde und das von diesem System mit dem ich so oft im Konflikt bin. Es gibt Lücken im System, die selbst Menschen wie mir, die nicht ins System hinein passen ermöglichen ein Teil dessen zu sein. Ich bin jetzt Rentnerin. Ich bin 42 Jahre alt.

Ich möchte euch bestärken, dass ihr an euch glaubt, wenn ihr ihn einer ähnlichen Situation stecken solltet.

Was ich stark kritisiere ist, dass sich nicht genug dafür eingesetzt wird, dass Patienten eine psychotherapeutische Betreuung bekommen. Das wäre für viele Menschen wichtiger, oder zumindets genau so wichtig, als mit Medikamenten ruhig gestellt zu werden. Es wäre nachhaltiger. Würden sich die Psychiater mal genauso vehement dafür einsetzten, dass der Patient eine Gesprächs Therapie bekommt, wie sie ihm Medikamente verschreiben. Aber das tun sie nicht. Mit der Suche nach eine Psychotherpie wird man ziemlich alleine im Regen stehen gelassen.

Ich denke das ist Ausdruck unserer Leistungsgesellschaft, von der wir als Patient natürlich auch ein Teil dessen sind. Ich denke halt so: Sei die Veränderung die du in der Welt sehen willst. Das ist keine leichte Sache bei einer Angststörung, einer PTBS oder bei Mutismus.

Ich fühlte mich in der Psychiatrie behandelt als sei ich ein Außerirdischer, der etwas völlig unrealistisches sagt. Dabei ist das doch das normalste auf der Welt, dass wenn man Angst hat, man lernen muss mit dieser Angst umzugehen. Ich wollte da mit Jemandem über meine Todesängste Reden, bekam aber ständig nur Neuleptika unter die Nase gehalten. So etwas kann einen ganz schön wütend machen, vor allem wenn man selbst spürt und weiß was man braucht, es einem aber vorenthalten wird.

Ich musste mit der Angst umgehen, indem ich mich Durchsetzte. Immer wieder und immer wieder, weil ich immer wieder diese Termine bei Ärzten und Behörden, die dem Arbeitsamt oder der Rentenkasse durchlaufen musste. Es wahr ein jahrelanger anstrengender Spießrutenlauf für mich, aber dieser Weg hat mich auch nachhaltig befreit.

Mein Trauma beruht darauf, dass ich in meiner Persönlichkeit und Individualität seit der Kindheit unterdrückt wurde und immer funktional und leistungsorientiert war, um meine tiefe Ohnmacht zu kompensieren. Deshalb musste ich lernen für mich zu sprechen, für mich einzutreten, für mich aufzustehen und auch Ärzten (stellvertretenden Autoritäten) Nein! zu sagen. Ich musste sagen: Ich kann nicht mehr arbeiten.

Meine Psychose war schlimm. Ich war 4 Monate lang nicht mehr ich selbst. Meine Wahrnehmung floss in alle Richtungen gleichzeitig. Ich hörte Stimmen. Ich konnte nicht mehr schlafen. Wenn ich schlief war ich Luzide und der Trip ging weiter. Die ganze Nacht blitzen Bilder in einer Höllengeschwindigkeit durch meinen Geist. Ich hatte jegliche Erdung verloren. Es war wie auf einem viermonatigen LSD Trip. Es gab manische Phasen, die mich immer wieder tiefer reinzigen und es gab Horror Trips, die unendlich schrecklich waren.

Meine Depression die nach der Psychose kam, war schlimm. Ich habe jegliche Belastbarkeit verloren. Ich konnte keinen Sport mehr machen. Ich konnte keine sozialen Kontakte mehr halten. Ich habe oft über Monate und Jahre nur im Bett gelegen, weil ich so erschöpft war. Ich habe somatoforme Schmerzen die Ausdruck meiner Erschöpfung waren, die ich mir nicht eingestehen wollte, weil ich weiter aktiv funktionieren wollte. Ich hatte Panik Attaken.

Ich habe das Leben was ich früher hatte, mit Reisen, Konzerten, Festivals verloren. Ich konnte meine Freunde nicht mehr besuchen. Ich habe meine Arbeit verloren und stand da ohne Alternative. Ich habe die Fähigket Klarträumen z können verloren, etwas was mir immer sehr wichtig war, weil es eine Ressorce für mich war. Ich hatte extreme finanzielle Existenzängste. Ich habe als ich zu meinem Trauma gestanden habe, meine Familie verloren. Die Heilung meiner Depression bestand darin die, tiefe Ohnmacht, das Scheitern auf ganzer Lienie und die soziale Zurückweisung ganz anzunehmen. Wer das Scheitern annehmen kann, findet die Erlösung. Es ist schwer das Selbstwertgefühl in so einer Situation aufrecht zu erhalten.

Es war eine sehr harte Prüfung, ob ich zu mir selbst stehe und es ging um die Frage, ob mir meine Gesundheit und mein Glück wichtiger ist, als Geld, als soziale Anerkennung und als Sicherheit.

Ich habe die ganze Zeit zu mir gestanden, obwohl ich große Angst hatte. Aber ich möchte euch sagen, man kann das schaffen! Wenn man wie ich seit der Kindheit in einem völlig falschen Leben gesteckt hat, weil man immer Ja gesagt hat zu allem, dann muss man sich da raus kämpfen und sich wieder finden. Ich hatte mich verloren, bzw ich bin jetzt zum ersten Mal ich selbst. Das ist eine typische Erfahrung bei einem Entwicklungstrauma.

Ich musste alle Konditionierungen umdrehen und zu mir zurück finden, indem ich mich darin übte „Nein“ zu sagen und bei mir zu bleiben. Ich habe gelernt, hinter mir zu stehen und mir Rückhalt zu geben. Ich habe gelernt mir zu vertrauen. Das Vertrauen dass ich nie hatte, weil ich in der Kindheit kein Urvertrauen entwickeln konnte, habe ich gefunden, indem ich lernte für mich einzustehen.

Niemand sollte denken, dass sich das ohne Medikamente geschafft habe, weil es bei mir nicht so schlimm war. Es war schlimm! Sehr sehr schlimm. Aber ich habe einen anderen Weg gewählt, einen alternativen Weg, der auch funktioniert. Ich habe einen nachhaltigen Weg gewählt, der nicht nur die Symptome unterdrückt, sondern der zu wirklicher Gesundheit führt. Und ich will mich hier ganz sicher nicht über die Menschen stellen, die es anders erlebt haben und die sich nur mit Medikamenten helfen konnten. Ich weiß dass ich ganz großes Glück hatte.

Es war eine Gnade, dass ich dieses Erleuchtungsgefühl gefunden habe, welches mir so viel Kraft gegeben hat, dass ich es schaffte, gegen meine Angst vor Autoritäten anzutreten. Ich möchte meine Geschichte hier teilen, weil ich anderen Menschen Mut machen möchte.

Es ist auch nicht so, dass ich von jeglicher Angst geheilt bin. Ich musste kürzlich meine Rente wieder verlängern lassen und war wieder mit allen angst auslösenden Triggern konfrontiert. Ich habe immer noch Angst, und dieser Kampf mit dem System erschöpft mich immer noch. Aaber ich kann sagen, meine Angst wird ist kleiner geworden und es wir einfacher für mich selbst zu sprechen. Ich bin für mich durchs Feuer gegangen. Ich bin für mich durch die Hölle gegangen. Das hat mich stark gemacht.

Es gibt zwei Wege stark zu werden. Entweder bekommst du als Kind eine liebevolle Programmierung die dich stark macht, oder du musst einmal durch die Hölle gehen. Ich kann sagen, es hat sich gelohnt, diesen schweren aber nachhaltigen Weg zu gehen, der mich immer mehr zu wahrer Gesundheit und zu meinem wahren Ich führt.

Markus hat es leider anders erlebt und ich bedauere das sehr. Es nimmt mich sehr mit, wenn ich gelegendlich von ihm lese wie schlecht es ihmn geht, weil wieder eine Entzug gescheitert ist. Er hatte nicht das Glück, von einem heiligen Zustand getragen worden zu sein. Bitte lest seinen Blog, und teilt diesen mit Menschen die der schweren Frage gegenüber stehen, welchen Weg sie gehen sollen.

Informiert euch gründlich bevor ihr zustimmt Psychopharmaka zu nehmen. Ihr habt das Recht auch Nein zu sagen. Wir sind erwachsene selbstwirksame Menschen, die selbstständige Entscheidungen treffen sollten. Ich weiß, dass man das oft vergisst, wenn man vor einem Arzt sitzt und sich so abhängig von seiner Entscheidung fühlt.

Manche Ärzte leben in dem Selbstverständnis, dass sie über den Kopf den Patienten hinweg entscheiden dürfen. Mache Patienten leben aber auch in dem Denken, dass sie dem Arzt nicht widerspreche dürfen. Wer trägt da die Verantwortung? Immer beide. Jeder Topf bekommt seinen Deckel. Das gesetz der Anziehung sagt, dass du dir immer die Leute raussuchen wirst die dir deine eigene Überzeuigung spiegeln.

Ich finde es wichtig, dass der Arzt den Patienten über seine Rechte aufklärt, eben auch keine Medikamente zu nehmen. Da Ärzte das meist nicht tun, mache ich das heute.

Es ist halt auch so, dass es für den Arzt eine schwierige Situation ist, wenn jemand der total hilflos und ohnmächtig mit seiner Situation ist, vor ihm sitzt. Wer kann das aushalten? Da geht es dem Arzt natürlich selbst besser, wenn er etwas tun kann und ein Medikament verschreibt. Dann muss er sich selbst nicht ohnmächtig fühlen.

Deshalb kann es helfen, dass ihr dem Arzt auch konkret sagt was ihr denkt was euch helfen würde, denn kann kann er vielleicht wieder etwas für euch tun. Mir hat geholfen dass ich immer wieder gesagt habe, dass ich meine Emotionen nicht unterdrücken möchte weil ich mit diesen Arbeiten möchte. Mir halt geholfen dass ich positiv von meiner Psychotherapie berichten konnte. So hat die Ärztin vertrauen gefunden, dass das was ich tue mir auch hilft. Mir hat geholfen zu sagen, ich brauche eine Rente, weil ich keinen anderen Weg mehr sehe.

Wer sich ganz in die Hände eines Arztes fallen lässt, und die Verantwortung für sich selbst aufgibt, der kann Glück oder Pech haben. Jesus sagte: „Vertraue auf Gott, aber binde dein Kamel fest.“ Sei nicht dumm und nehm alles ungeprüft an, was dir Ärzte raten. Informiere dich über Medikamente und auch denen Nebenwirkungen. Lese Studien zu den Medikamenten auch die kritischen. In der Regel gehen Ärzte sehr sparsam mit der Aufklärung zu Medikamenten um.

Ich möchte euch aufrufen kritisch zu prüfen, ob die Behandlung, die man euch überstülpen mag, auch die richtige für euch ist. Wenn ihr denkt oder fühlt, dass das nicht richtig ist, dann sprecht über eure Bedenken bitte und steht zu eurer Entscheidung. Ärzte wissen auch nicht alles. Ärzte Sind Menschen und keine Götter. Sie machen Fehler. Wir sind selbst aufgerufen unserem Weg zur Heilung zu finden.

Wenn ihr denkt, ihr seid abhängig von einem Arzt und manchmal könnte dieser Eindruck entstehen, wisset ihr, könnt euch einen anderen Arzt suchen. Wir sind selbst aufgerufen unserem Weg zur Heilung zu finden. Meist muss man dafür für sich einstehen und so kann schon die Begegnung mit dem Arzt eine erste Prüfung sein, ob du zu dir selbst stehst.

Dieses Spiel begint für viele auch schon in der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber. Darf ich meine Stunden reduzieren, oder muss ich mich weiter ind en Burnout hinein arbeiten? Andere spielen das Spiel mit dem Arbeitsamt, dem Sozialamt oder dem Staat. Der unverarbeitete Autoritätskonflikt den man grundlegen meist mit den Eltern hatte, kann stellvertretend mit verschiedenen Stellen geführt werden. Und immer geht es hier darum, zu begreifen, dass wir erwachsene und freie Menschen sind. Es geht darum zu begreifen, dass es auch für uns einen Weg gibt, der uns glücklich und gesund machen kann. Wir müssen uns diesen erlösenden Weg nur zugestehen.
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RE: Trauma
#47
12.03.2023, 20:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.03.2023, 20:41 von ichbinmehr.)
Wie ich meine Psychose geheilt habe Teil 1

Meine Psychose habe ich im Alter von 36 Jahren durch intensive Meditationspraxis ausgelöst. Zu der Zeit sah ich keinen anderen Ausweg mehr aus meiner Überforderung, die ich mit meinem Arbeitsplatz erlebte, als mich in eine andere Welt zu flüchten. Damals wusste ich noch nicht, dass ich an einem Entwicklungstrauma litt und mir deshalb gesunde Bewältigungsstrategien fehlten, um einen anderen beruflichen Weg zu gehen. Ich flüchtete mich immer mehr in Klarträume und die Meditation, um einen Ausweg aus meiner Überforderung zu finden.

Ich erlebte 2016 eine Phase von 4 Monaten, in der sich mein Ich kurzzeitig völlig auflöste und ich mehr neben mir stand, als noch in meinem Körper oder in meinem Ego zu sein. Da dieses Erleben auch durch spirituelle Zustände ausgelöst wird, wurde mir schnell klar, dass ein Teil dieser Erfahrung heilsam und erstrebenswert, aber ein andere Teil dieser Erfahrung ein Problem darstellte.

Da ich nun seit 2008 diverse Klartraum und Meditationstechniken praktizierte und konzeptuell immer mehr auf die Erfahrung des spirituellen Erwachens vorbereitet war, wusste ich auch, dass Menschen die meditieren, oder psychedelische Substanzen konsumieren, spirituelle Krisen entstehen können. Ich wusste dass sich durch Erfahrungen der Selbstentgrenzung das Tor zum Unbewussten in einer überwältigen Weise öffnen kann.

So hatte ich den Psychiatern, die mich behandelten etwas voraus, nämlich das Wissen das diese Erfahrung, die man in unserer westlichen Zivilisation eine Psychose nennt, in schamanischen und spirituellen Kulturen, als sehr heilsam angesehen werden und sogar bewusst durch Meditation, psychotrope Substanzen und Tranceinduktion von Heilungszeremonien hervorgerufen werden.

Zum Beispiel arbeiten die Heiler der indigenen Völkern in Peru, die mit der Einnahme einer psychedelische Droge namens Ayahuasca und provozieren so eine Überflutung der Wahrnehmung durch das Unbewussten, weil sie um die heilsame Erfahrung dessen wissen. Diese Erfahrung nennt sich auch die Zerstückelung des Selbst. Das Ich wird zerbrochen, um in einer heileren Ordnung wieder neu zusammen gesetzt werden.

Nur muss man eben auch wissen, dass die Schamanen einen Menschen, der so eine Erfahrung macht, liebevoll durch diesen Prozess begleiten, damit dieser das Chaos und die Angst die bei einer Psychose auftreten kann, in sein Selbstbild integrieren kann. Der Schamane ist zuvor selbst zu seinen inneren Dämonen gereist und hat eine stabile Selbstregulation in diesen Zuständen gefunden. Aus dieser Selbsterfahrung heraus, kann er Menschen durch eben diese psychotischen Zustände begleiten.

Findet so eine Integration statt, kann ein Mensch Ganzheit und Heilung von unbewussten Traumata erfahren. Wird ein Mensch jedoch unvorbereitet und ohne die entsprechende Begleitung in eine solche Situation geworfen, so kann diese für ihn und seine Umwelt sehr verstörend sein und zu großem Leid führen.

Was fehlte also, um die Psychose zu einer Heilsamen Erfahrung werden kann? Es fehlt eine Begleitung, die ich in der Psychiatrie nicht gefunden habe. Es fehlen Gespräche. Es fehlte das Erkennen eines höheren ganzheitlichen und vielleicht auch spirituellen Zusammenhangs.

Ich habe meine Psychose in der ich diese Zerstückelung des Selbst erfahren habe aufgelöst, indem ich die fehlende Integration der Erfahrung im Anschluss nachgeholt habe.

Leider ist der Stand der Psychologie und Psychiatrie derzeit nicht in der Lage, Menschen mit Psychosen diese liebevolle Begleitung zu schenken, wie es von Nöten wäre. Um einen Menschen durch diesen Zustand eines in sich zerstückelten Selbst zu begleiten, braucht man selbst eine in sich heile und integrierte Persönlichkeit.

Natürlich gibt es Situationen da sind Medikamente erstmal sehr sinnvoll. Aber oft werden Betroffene dann mit ihrer Symptomatik allein gelassen, teilweise bekommen sie auf Anfrage nicht mal eine Psychotherapie. Die Betroffenen erleben in unserem Gesundheitssystem häufig eine erneute Erfahrung des Verlassenseins. Oft wird den Menschen keine Wahl gelassen, ob jemand Medikamente einnehmen möchte oder nicht.

Wenn du über deine Erfahrung sprechen möchtest, dann suche dir einen kompetenten Psychiater, der einen humanistuschen Ansatz vertritt und dir deine Autonomie zu gesteht und dir die Freiheit lässt, dass du deinen eigenen Weg findet darfst. Mache auf jeden Fall zusätzlich zur psychiatrischen Behandlung eine Gesprächstherapie bei einem Psychologen oder eine Psychologin. 

Ich habe diesen Kampf mit der Ärzteschaft auch hinter mir, und ich habe so lange für mich und meine Bedürfnisse gesprochen, bis ich eine perfekte Psychiaterin und eine perfekte Psychologin gefunden hatte. Drittens hatte ich einen guten Freund, der mir half den spirituellen Aspekt meiner Erfahrung zu verstehen. Dieser kam einfach zu mir, als ich ihn gebraucht hatte. Muss wohl ein Engel gewesen sein. Für mich persönlich war dieser spirituelle Aspekt und die größere Sicht auf mein Erleben sehr wichtig.

Nachdem ich mich eine Weile auf die spirituellen Aspekte meiner Psychose gestützt hatte, um Erklärungen für meine Heilung zu finden, ist mir ist aufgefallen, dass mein Weg mit meiner erlebten Psychose umzugehen, und sie gänzlich ohne Medikamente zu überwinden, auch auf eine rationale Weise erklärbar ist, ganz ohne spirituelles Weltbild. Ich weiß nur nicht, inwiefern die einzelnen Schritte auf einen anderen Menschen zu übertragen wären? Mir ist natürlich bewusst, dass ich individuelle Voraussetzungen hatte, damit meine Heilung gelingen konnte.

Daher würden mich auch deine Fragen, Anregungen, Bedenken, Zweifel und Widerstände interessieren, die dir vielleicht aufkommen. Wenn du z.B. sagst, den Punkt kann ich nicht umsetzten, weil … Dann könnte ich an der Stelle nochmal tiefer schauen, wie ich das gemacht habe und warum es bei mir funktioniert hat. Bei Interesse schreib mich doch einfach an.

Oft weiß man ja gar nicht, wie man etwas geschafft hat, und oft ist es ja komplexer als man zunächst denkt. Deshalb könnten gerade die Widerstände interessant sein, um neu zu überlegen, was dazu geführt hat.

Betroffene erfahren meist durchweg, dass es schwierig ist, ihre Krankheit anzuerkennen, denn die Krankheit wird in der westlichen Welt noch nicht nicht als gesellschaftsfähig anerkannt. Das ist ja allgemein bei psychischen Krankheiten so.

Wir Deutschen, wir haben ja auch eine Geschichte mit Euthanasie in unserem Land, die dazu geführt hat, dass unsere Angst stigmatisiert zu werden, keineswegs immer irrational war. Gerade die älteren Generation ist noch stärker von diesen Ängsten, bei Abweichungen der Persönlichkeit, ausgelöscht zu werden, betroffen.

In unserer Geschichte reichte das Spektrum von Tötungen während des Nationalsozialismus zu allen anderen erdenklichen menschenunwürdigen Maßnahmen, die psychisch kranke Menschen erdulden mussten. Und ich würde mal behaupten, wer sich nicht gerade zufällig progressiv mit der Thematik psychischer Erkrankungen beschäftigt, ist häufig noch in diesen Ängsten und somit auch in möglichen Vorurteilen gefangen.

Unsere Krankheit einfach da sein zu lassen führt womöglich dazu, dass wir andere Menschen mit ihrer eigenen Angst berühren. Das könnte auch ein Grund sein, warum Psychiater vorschnell Medikamente verschreiben, statt diesem Zustand der Psychose neugierig und forschend zu begegnen.

Fakt ist, man braucht in der Regel eine Krankschreibung, weshalb man nicht um den Besuch beim Psychiater herum kommt. Aber lasst uns doch bitte unseren eigenen Heilungsweg gehen.

Meine eigenen zum Teil unbewussten Vorurteile gegen Depressionen und Psychosen waren eine zusätzliche Last für mich, um einen Umgang mit diesen Krankheiten zu finden. So war es für mich sehr wichtig, dieses Selbsturteil aufzulösen.

Mir gelang das damals durch mein spirituelles Weltbild. Mir waren ähnliche Phänomene  in schamanischen Kulturkreisen bekannt. Und so konnte ich diese Zustände utilisieren (nutzbar machen). Das Wissen über den Umgang der Schamanen mit diesen Zuständen war eine Ressource, die mir Kraft gegeben hat.

In diesem Text möchte ich mich damit beschäftigen, wie ich diese Ressourcen auf jemanden übertragen kann, der kein spirituelles Weltbild hat. Denn damit bin ich ja sehr eingeschränkt, würde ich das voraussetzten.

Besser wären ja Methoden, die für viele Menschen funktionieren, unabhängig vom Weltbild. Also dachte ich, könnte ich doch dieses Ressourcenhafte des “Spirituellen” mal in kleine für „normale“ Menschen verständliche Stücke, zerlegen.

Das Utilisieren (nutzbar machen) und das Aktivieren von im Klienten inne liegenden Ressourcen (Stärken) ist eine Praktik, die im Bereich psychotherapeutischer Methoden Anwendung findet.

Ich habe mich im Laufe meiner Erkrankung, die 2012 ihre ersten akuten Anfänge in Form einer Depression nahm, mit unterschiedlichen psychotherapeutischen Ansätzen beschäftigt, um mich unabhängig von Therapeuten und Psychiatrie zu machen. Ich habe keine offizielle Ausbildung in dem Bereich, aber ich habe mich in den letzten zehn Jahren viel mit den Methoden in den unterschiedlichen Therapien beschäftigt.

Es gibt eine Studie, bei der herausgefunden wurde, dass nur etwa ¼ der Menschen, die sich in psychotherapeutische Behandlung begeben, in der Lage sind, per Introspektion (Innenschau) zu den Ursachen einer tieferliegenden Problematik vorzudringen. Da ich wohl zu diesem Viertel gehöre, erkläre ich mir das so, dass bei mir der Selbstschutz aufgrund von fehlenden Ich-Strukturen nicht aktiv so ist. Das heißt anders ausgedrückt, ich habe nur sehr schwache Abwehrreaktionen. Statt einer Abwehr von unangenehmen Themen, denke ich meist: Interessant! Ich möchte das verstehen.

Ich bin mir selbst gegenüber sehr neugierig. Ich wollte immer Wissen was in meinem Unbewussten verborgen liegt. Das wäre der erste Punkt, der mir geholfen hat.

Außerdem verfüge ich über die Ressource, sehr gut mentalisieren zu können. Mentalisieren ist die Fähigkeit, die eigenen und fremden Gedanken, Gefühle und Überzeugungen zu erkennen, zu verstehen und zu interpretieren. Im psychotherapeutischen Kontext kann Mentalisierung helfen, unbewusste Konflikte und Muster aufzudecken, was zu einer verbesserten Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit führen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass die Fähigkeit zur Mentalisierung ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Psychotherapie sein kann.

Es gibt natürlich noch mehr Gründe, warum mich vor Jahren die Tiefenpsychologische Sichtweise angesprochen hatte. Ich musste die Wahrheit finden, weil ich massive Schuldgefühl aus der Kindheit mit mir herum trug. Ich musste die Ursache finden, den Kern all meiner Probleme. Ich musste erkennen, dass ich unschuldig an meiner Traumatisierung und den Folgeerkrankungen bin. Meine Täter (die Eltern) hatte ich schon lange von ihrer Schuld frei gesprochen. Mich jedoch hatte ich vergessen.

Eine ganzheitliche Heilung hätte ich allein mit Veränderungsstrategien (Verhaltenstherapie) nicht erwirken können. Ich musste durch Verstehen und Selbstmitgefühl zum Kern der Probleme in meinem Leben vordringen. Ich musste verstehen und fühlen wie schlimm es mir als Kind in der dieser Familie ging, um Mitgefühl mit mir zu finden.

Da ich in meiner Kindheit genötigt wurde, meine Persönlichkeit zu unterdrücken, und mein durch körperliche Gewalt und psychischen Missbrauch entstandenes Trauma durch Funktionalität und Leistungsbereitschaft kompensiert hatte, fühlte sich die Gabe von Medikamenten an, als ob meine sich gerade befreiende Persönlichkeit wieder ausgelöscht werden sollte. Deshalb konnte ich das nicht zulassen. Ich musste lernen, mich so anzunehmen wie ich bin. Noch mehr kompensatorische und Veränderungsstrategien und Unterdrückung durch Medikamente die die Persönlichkeit souverän erscheinen lässt, während kontraproduktiv gewesen. 

Andere Menschen hingegen haben vielleicht ein starkes Bedürfnis, sich erstmal selbst zu helfen und eine belastende Situation zu verändern. Das hatte bei mir nicht funktioniert. Deshalb kann ich nur nochmal sagen, dass ich hier keine objektive Ratschläge geben kann, die für alle Menschen sicher funktionieren. Ich kann nur darüber sprechen, was mir persönlich geholfen hat, meine Psychose ganz ohne Medikamente zu heilen.

Obwohl ich einiges über Veränderungsstrategien und Verhaltenstherapie wusste und ausprobiert hatte, denn ich hatte mich Jahrelang mit NLP beschäftigt, fühle sich es sich immer falsch an, dieses auf meine traumatischen Erfahrungen anzuwenden.

Jeder Mensch ist individuell und verdient es deshalb, dass man seine Perspektive und sein Bedürfnisse, sich auf seine individuelle Weise zu helfen erstmal als die beste Ressource versteht. Deshalb ist meine Lösung sicher nicht einfach so auf jemand anderes zu übertragen, aber vielleicht macht mein Text ein paar hilfreiche Punkte ersichtlich. Das wäre ja schon was.

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RE: Trauma
#48
12.03.2023, 21:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.03.2023, 21:13 von ichbinmehr.)
Wie ich meine Psychose heilte - Teil 2

Kommen wir mal zurück zu meiner Psychose und wie ich sie überwunden habe:

1. Ich wollte mich verstehen, und zwar egal, was ich dort in meiner Tiefe vorfinde.

Ich hatte scheinbar den Glauben, dass die Wahrheit eine Quelle der Befreiung ist. Ich hatte im Zuge meiner Introspektion (Innenschau) auch oft sehr negative Erkenntnisse, zum Beispiel dass ich mein ganzes Leben lang durch meine Eltern emotional missbraucht wurde und dass sie mein Selbstbild so verdreht haben, dass ich mich für mein Trauma auch noch schuldig fühlte.

Den Missbrauch zu erkennen war manchmal wie ein nie endender Albtraum, denn jedes Kind liebt seine Eltern. Es war wie ein Erwachen in einen Alptraum, dabei wollte ich doch in Glückseligkeit erwachen. Scheinbar ist das für schwerst traumatisierte Menschen nicht so einfach möglich. Es war schwer, das zu ertragen dass die Täter die mir das antaten meine Familie darstellen und ich ja nun mal keine andere Familie habe als diese Menschen. Deshalb hatte die Erkenntnis auch so lange gedauert.

Ich brauchte erst eine innere Stabilität, um das überhaupt ertragen zu können, mein ganzes Leben lang von den Eltern in einer perfiden Weise, weil subtil und unscheinbar, missbraucht worden zu sein. So konnte ich die besonders schweren Themen, nur nach und nach erkennen. Heilung braucht Zeit. In dieser Zeit kann man nur anerkennen, dass das Leben manchmal leidvoll ist. Man muss diese Phasen der tiefen Ohnmacht anerkennen, statt vor ihnen zu fliehen.

Im Grunde verlief das Erkennen parallel zu meiner Fähigkeit meinen Selbstwert wahrzunehmen und meiner Fähigkeit mich selbst zu lieben. Denn wenn der Selbstwert instabil ist, wird man von Erkenntnissen und Einsichten über das Trauma überflutet und dass zieht einen wieder runter, in unerträgliche Ohnmachtszustände. Deshalb haben Menschen aus gutem Grund manchmal einen Abwehrmechanismus gegen das eigenen Trauma aufgebaut. Auch richtet sich dieser Abwehrmechnimis oft gegen Menschen die offen über ihr Trauma reden. Alles was den eigenen schmerzlichen kern berührt wird abgewehrt.

Ich erlebte wie sich meine Dissoziation während der Therapie nach und nach auflöste. Dissoziation ist ein psychologisches Phänomen, bei dem eine Person sich von ihrer Umgebung, ihrem Körper oder ihrer Identität entfremdet oder abgekoppelt fühlt. Es ist eine Art von Abwehrmechanismus, der in Reaktion auf traumatische Ereignisse oder stressige Situationen aktiviert werden kann. Während einer dissoziativen Episode können Menschen das Gefühl haben, als ob sie außerhalb ihres Körpers schweben, sich selbst als fremd, unwirklich oder non- existent wahrnehmen oder Teile ihres Gedächtnisses oder ihrer Identität verlieren. Manchmal vermischt sich diese Dissoziation mit spirituellen Erfahrungen. Dann kann es sein dass er Wunsch nach spirituelle Befreiung die Auseinandersetzung mit dem Trauma unterdrückt. Dieses nennt sich auch spirituelles Bypassing.

In meinem Fall habe ich einfach nicht wahrhaben wollen, dass meine Eltern mir so sehr schaden. Ich bin sie immer wieder besuchen gegangen und habe mich in regelmäßigen Abständen erneut von ihnen missbrauchen lassen, ohne dass mir das richtig bewusst war. Als sich meine Dissoziation auflöste, erkannte ich mit Schrecken, wie meine Familie wirklich zu mir war. Erst als ich das bewusst erkannte, konnte ich beginnen mich vor dem Missbrauch zu schützen. Ich habe keine anderen Worte dafür, als zu sagen, das Erkennen des Missbrauchs war wie ein Albtraumgefühl.

Oft schützen sich Menschen nicht vor Missbrauch, weil sie gar nicht wahr haben wollen, dass es ihnen geschieht. Es ist schrecklich seine Familie aufgeben zu müssen, um sich selbst zu schützen. Es ist verständlich, dass wir das ausblenden. Ich kann jeden Menschen verstehen, der diese Erkenntnis abwehrt und den Missbrauch runterspielt, denn ich habe das auch lange getan. Ich litt ich an der unerschütterlichen Hoffnung, dass ich mich eines Tages mit meinen Eltern versöhne könnte. Aber diese Hoffnung musste sterben, für die Wahrheit, dass diese Menschen mich nie gut behandeln werden.

Während meiner Psychose erkannte ich zum ersten Mal, ganz kurz dass meine Eltern eine Gefahr für mich darstellten. Ich erlebte im psychotischen Zustand eine Szene in der ich vor meinen Eltern weggelaufen bin. Aber erst später während der Psychotherapie konnte ich diese Einsicht vollständig verstehen und auch umsetzten. Ich könnte aber sagen, dass in der Psychose ein erstes Erwachen statt fand und dass die zum Teil sehr ver-rückten Wahrnehmungen keines Wegs zufällig und waren.

Im Nachhinein hatte alles was ich in dem psychotischen Zustand erlebt hatte, einen Sinn für mich ergeben. Ich brauchte eben nur sehr lange, um dieses Chaos in mir zu ordnen und in mein Leben zu integrieren.

2. Utilisieren des psychotischen Zustands

Da ich ein spirituell interessierter Mensch bin, nutze ich mein Wissen über Schamanismus und verstand meine Psychose nunmehr als eine schamanische Initiation und einen magischen Zustand, den ich einnehmen konnte. Ich betrachtete die Psychose nicht mehr als Krankheit, sondern als Fähigkeit, die ich verstehen muss.

Ich änderte das Wort „verrückt“ in „ver-rückt“. Ich hatte die Fähigkeit, mein Bewusstsein in andere Zutaände zu ver-rücken. Dieses gelang mir mir durch einen einzigen Gedanken. Ich brauchte gar nicht solche Methoden wie Trance oder Mediation, weil mein Ich sich sehr nahe an der Grenze des Ego Todes befand.

Damit drückte ich aus, dass es sich bei der Psychose um eine Fähigkeit handelt, der ein hoher Grad an geistiger Flexibilität inne liegt. Ich erkannte dass ich wie ein Schamane in andere Bewustsseinsebene reisen konnte. Nur hatte ich diese Fähigkeit einfach noch nicht unter Kontrolle.
Es passierte mir unwillkürlich. Das war natürlich noch ein Problem. Durch die Utilisierung der Psychose hatte, das Problem jedoch eine ganz andere Form angenommen. Die Angst und das Selbsturteil war kleiner geworden und meine Hoffnung diese Wahrnehmungen kontrollieren zu können, wuchsen.

Ich verstand, dass ich eine sehr flexibles Ich habe, welches in der Lage ist, sich auf vielfache Perspektiven einzulassen und in ihrer Erkenntnisfähigkeit weiter zu gehen, als viele andere Menschen. Diese Zustände sind also ein Ausdruck meiner geistigen Flexibilität und inneren Freiheit. Ich hatte nur noch das kleine Problem, dass sie so unkontrolliert auftraten.

So wollte ich die Psychose nicht mehr weg haben. Ich musste nur noch lernen, sie zu steuern. Diese neue Sichtweise beflügelte meine Suche nach einer Lösung sehr positiv. Ich fühle mich nicht mehr schlecht. Mein geschundenes Selbstwertgefühl stabilisierte sich und so erhielt ich neue Kraft für die Bewältigung meiner Erkrankung.

Natürlich kann man so eine schamanische Fähigkeit nur untersuchen, wenn sie zumindest in kleinen Ausbrüchen mal da sein darf und nicht direkt mit einem Medikament unterdrückt wird. Wie soll man etwas erforschen und integrieren, was nicht da sein darf. Ich musste mit der Fähigkeit in Kontakt kommen und lernen mich in den Zustand hinein und hinaus zu bewegen.

3. Ich habe gelernt, mich abzugrenzen

Ich habe gelernt, mich von den verführerischen magischen Zuständen, die mir Hochgefühle und Einheitszustände erlaubt haben, abzugrenzen. Damit musste ich die Entscheidung treffen, ganz hier sein zu wollen, in dieser Welt. Das war schwierig, weil ich ja gar nicht hier sein wollte. Ich erfuhr ja mein ganzes Leben, dass ich so wie ich war, nicht erwünscht war und dass ich mich sehr ohnmächtig fühlte. Ich erfuhr mein Leben als Überforderung. Ich war als Folge dessen zutiefst unglücklich mit meinem Leben und ich war lange auch gar nicht in der Lage, etwas an den äußeren Umständen zu ändern.

Aufgrund meines Missbrauchs in der Kindheit, war ich nicht in der Lage mich als selbstwirksam zu erfahren. Und dann öffnete sich ein magisches Tor zur Flucht und zur Erleuchtung durch Meditation und Klarträume. Ich erlebte Zustände von Allwissenheit und konnte die Realität mit meinem Geist manipulieren. Wer würde da nicht ja sagen, wenn dort so gute Gefühle vorhanden waren? In den magischen Raum zu treten, war für mich die ersehnte Rettung, und eine Kompensation für die erlittene Ohnmacht und fehlende Selbstwirksamkeit.

Als Erstes lernte ich deshalb, die Situationen zu beobachten, wo es geschah, dass ich psychotisch werde. Im Anschluss reflektierte ich die Situation. Was war geschehen? Ich analysierte wie es geschah. Was hatte mich verführt? Was hat da so gelockt? Warum wollte ich gerade nicht hier sein? Dann habe ich mir vorgenommen, dass ich beim nächsten Mal zu den Verlockungen „Nein“ sage. Ich lernte, das umzusetzen.

Es passierte mir, dass ich kurz psychotisch wurde. Es ist manchmal nur ein Augenblick. Du schaust etwas an und bist in einer anderen Realität, im Traumbewusstsein, könnte man auch sagen. Man fühlt das und weiß es, oder macht es an einer sinnlichen Erfahrung fest. Und schon beginnen deine Gedanken in einer anderen Weise zu denken, magisch und grenzenlos. Manchmal verbunden mit Freude und Manie, manchmal verbunden mit Angst und Misstrauen. Manchmal kann man zeubern. Manchmal habe ich mich in sehr chaotischen und zwanghaften Gedanken und Weltbildern verloren.

Ich bin dann einem Raben an den Waldrand gefolgt, weil ich für einen kurzen Augenblick in diesem anderen Zustand war. Plötzlich war er für mich kein gewöhnlicher Rabe mehr, sondern ein weiser Rabe, der mir etwas zeigen wollte. Doch dann habe ich es realisiert, dass ich mich im magischen Denken verloren habe und habe mir gesagt: Nein! Ich folge dir jetzt nicht, weil ich mich lieb habe und weil mir das womöglich wieder zu viel wird, wenn ich dir jetzt folge.

Die Selbstliebe war mein Anker. Danke Rabe, dass du mir was zeigen willst. Aber jetzt nicht! Ich drehte auf dem Weg um, und ging nach Hause. Ich holte mir meinen festen Willen zurück, den Willen, der mir in der Kindheit systematisch aberzogen wurde. Jetzt musste ich um meine Entscheidungskraft kämpfen, weil ich sonst untergehen würde. Das erlebte ich einige Male, bis ich nein sagen konnte. Das hatte gar nicht mal so lange gedauert. Vielleicht ein paar Wochen oder Monate, in denen ich mit der Verführung durch die Flucht in die magische Welt gerabietet habe und gelernt habe Nein zu sagen.

Im Grund ist das eine Art Tür, die man auf und zu machen kann. Weil es mir nicht bewusst war, stand meine Türe immer offen. Ich durfte als Kind keine Ich Grenzen ausbilden und so hatte ich kein Gefühl dafür, dass ich mich überforderte zb. mit meiner spirituellen Praktik. Ich musste lernen diese Türe zur Anderswelt erstmals zu widerstehen und sie zu zu machen. Fest zu! Ein Nein zu den Verlockungen auf der anderen Seite schloss diese Türe. 

Das hatte dann dazu geführt, dass ich keine Angst mehr hatte, psychotisch zu werden. Wenn der Zustand auftauchte, konnte ich nein dazu sagen, weil ich mich fest entschied, hier zu bleiben in dieser physischen und normalen Realität, aus Liebe zu mir selbst und um mich nicht erneut zu überfordern. Am Ende war es die Selbstliebe, die mich ins Ich zurückholte. Die Selbstliebe war die Motivation, die Türe zu schließen. Das ging auch nicht ohne Verlustgefühle, die ich abtrauern musste. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass ich die Türe als ich sie sicher zumachen konnte, auch wieder etwas öffnen konnte, um sicher und kontrolliert mit der anderen Seite zu interagieren.

Ich spürte als ich die Türe erst mal schließen musste, dass da eine Sehnsucht war. Ich lernte diese Sehnsucht zu verstehen und mir durch Selbstliebe und psychotherapeutische Techniken immer mehr selbst zu geben, was ich brauchte und war mir seit der Kindheit gefehlt hatte.

Ich bin von Narzissten erzogen worden. Ich war ein Objekt für meine Eltern, welches keine Persönlichkeitsrechte hatte. Nur scheinbar gaben sie mir, was ich brauchte. Sie stellten es so dar, dass ich mein ganzes Leben lang an mir zweifelte, statt an ihnen.

Als ich begann, mich für mich einzusetzen, lernte ich, dass ich meine Sehnsüchte zumindest zum Teil stillen kann. Ich musste dann nicht mehr in eine andere Realität fliehen, weil ich wieder Hoffnung hatte, mir meine Bedürfnisse hier in dieser Welt zu erfüllen. Das alles gelang erst mit einer Abgrenzung von meinen Eltern.

Ich möchte nochmals erwähnen, dass meine Selbstliebe ganz entscheidend dafür war, zu diesen Zuständen nein zu sagen, weil ich entschied, mit mir hier zu sein. Die Selbstliebe ist zum ersten Mal mit dem Moment der Erleuchtung 2016 in mein Leben getreten. Danach habe ich einen Weg gefunden, um Selbstliebe systematisch zu erlernen.

Dazu nutze ich Methoden aus der Traumatherapie. Vor allem die „Innere Kind Arbeit“ hat mir sehr geholfen Selbstliebe und auch Selbstschutz in mein Leben zu integrieren. Mit der Zeit konnte ich die Abgrenzungsfähigkeit in das Alltagsleben übertragen. Mich abzugrenzen und für mich einzutreten hatte aufgrund der narzisstischen Eltern immer wieder Todesängste in mir ausgelöst, denn ich kannte es ja nur, dass ich dann verlassen oder bestraft werden würde, wenn ich für mich eintrat.

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RE: Trauma
#49
12.03.2023, 21:56
Wie ich meine Psychose heilte – Teil 3

4. Ich nutzte meine Fähigkeiten, Träume zu analysieren als Ressource:

Als Ressource, um die manchmal sehr verrückten und teils traum-logischen (magisch, chaotischen) Szenen, die sich im psychotischen Zuständen abspielten, zu analysieren. Ich beschäftige mich seit 2008 mit Träumen und, seit meine Klarträume 2015 zurück gegangen waren, ganz besonders mit Traumanalyse.

Ich hatte kurz nach meiner viermonatigen psychotischen Phase meine Erlebnisse aufgeschrieben. Am Ende stand ich vor 50 Din A4 Seiten, ver-rückter Geschichten, in denen ich mich in Rollen wiederfand, die ich in meinem Leben sonst nie zu spielen wagte. Szenen, in denen ich gestorben und wieder auferstanden bin. Szenen in denen ich total ver-rückte Sachen gemacht habe, die ich in meinem Alltags Ich nie gewagt hätte.

Ich dachte zum Beispiel, ich sei Jesus und kehrte identifiziert mit dieser Idee und einem Besen, den ganzen Parkplatz des REWE Supermarktes, um den Menschen Frieden zu schenken indem ich den Boden segnete auf dem sie gingen. Solche Geschichten eben. Es gab keine Sicherheit mehr für mich, weil nichts mehr beständig war. Wie will man mit solchen Erfahrungen klar kommen!?

Na klar indem man so tut, als hätte man das geträumt. Diese "Traum" hatte ich dann systematisch analysiert und mich fragt, was bedeutet dieser Traum? Somit konnte ich meine verrückten Erfahrungen in etwas sinnvolles verwandeln, mit dem ich dann wieder arbeiten konnte. Ich musste diese Erfahrungen nicht auslöschen, ich konnte sie als Botschaften meines Unbewussten nutzen.

Das, was ich damals erlebte, war höchst mystisch und hatte mein Weltbild ein für alle Mal transformiert. Diese Aufzeichnungen nutzte ich ähnlich wie Traumaufzeichnungen in einem Traumtagebuch. Ich setzte die symbolhafte Sprache des Unbewussten in einen Zusammenhang mit meinem aktuellen Leben. Durch meine Erfahrung mit Traumanalyse gelang mir das leicht.

Mein Freund half mir dabei. Er hatte viel Ahnung von Schamanismus und Buddhismus, welches mein Erleben nochmal in einen größeren Zusammenhang setzten konnte. Und eben dieser größere Zusammenhang war sehr hilfreich für mich. Mein Freund kannte sich mit der Psychologie C.G. Jungs (der eine große Hilfe beim Thema Psychosen sein kann) aus und war mir eine sehr gute Hilfe meine analytischen Fähigkeiten, die sich stark auf meinen entwicklungspsychologischen Erkenntnissen (Ich bin Erzieherin) bezogen, durch seine archetypische Sichtweise von Jung zu ergänzen. Während ich von Gefühlen sprach (n. Jung die Subjektstufe), sprach er von Symbolen (n. Jung die Objektstufe). So bildeten wir die perfekte Synergie. Er half mir, mein Erleben in einem größeren Zustammenhang zu sehen, als ich das alleine hätte bewältigen können. Ich fand viele Übereinstimmungen meiner Erfahrung durch Mystiker und Schamamen. So lernte ich, dass meine Erfahrung keine Krankheit ist, sondern eine Phase des Spirituellen Erwachens.

Die Psychose zeigt sich eben auf eine Weise, wie wir träumen. Traumlogisch sagen die Leute aus meinem Traumforum und sehr symbolträchtig. Dabei habe ich gemerkt, dass viele der Szenen, die ich damals erlebt habe, im analytischen Prozess noch einmal kurz emotional aktiviert wurden, damit ich das Thema emotional integrierten konnte. Ich verlor die Ants vor diesen Zuständen weil ich meine Erfahrungen immer mehr würdigen konnte. Ich erkannte, dass mir der äußere Rahmen immer gefehlt hatte, der meine Erfahrungen als Teil des spirituellen Erwachens verstand.

Dadurch geschah mir eine noch tiefere Anerkennung und Würdigung der psychotischen Zustände, weil ich begriff, dass ich nicht verrückt bin, sondern in psychotischen Zuständen einfach nur ausdrückte, was mir mein Unbewusstes schon so lange und drängend zeigen wollte. In diesen Symbolischen Szenen lagen meine Sehnsüchte, meine Bedürfnisse, meine Heilung und meine Befreiung. Meine Psychose war eine Vision meiner Befreiung die noch kommen sollte.

Es wurden mir Bedürfnisse gezeigt, die ich nie ausgelebt hatte, weil sie mir seit der Kindheit versagt wurden. Es waren Bedürfnisse nach Freiheit, Autonomie, Selbstschutz und Unabhängigkeit, aber auch nach Liebe, Verbundenheit, Magie und paradiesischen Zuständen. Ab da verstand ich die Psychose als Helfer und als Heiler. Die Psychose war eine Heilreaktion meiner Psyche, die mich aus einem durch Trauma beeinträchtigendes Leben befreite.

In unseren Psychiatrisieren wird dieser heilsame Zustand leider fast immer mit Medikamenten unterdrückt. Ich habe immer intuitiv gespürt, dass das nicht unterdrückt werden darf. Deshalb habe ich aus intuitiver Einsicht Medikamente immer abgelehnt. Ich habe eine gute Intuition, aber die ganze Welt hat an mir gezweifelt und mein Erwachen bekämpft. Ich habe für meine Sichtweise mit der ganzen Welt gekämpft und gewonnen.

Der kurze Aufenthalt in der Psychiatrie, der leider notwendig war, weil ich niemanden in meiner Umgebung hatte, der mich mit meinem wechselnden Zustand zwischen Glückseligkeit und Angst auffangen konnte, war die Hölle. Dort habe ich nichts erhalten, was mir hätte helfen können. Ich wollte dort über meine Gefühle reden, aber man versuchte mir mit Nachdruck Medikamente zu geben.

Ich wurde bedroht Medikamente zu nehmen. Es war ein Kraftakt, da nicht mitzumachen. Ich habe mich da überhaupt nicht verstanden gefühlt. Ich wusste, dass ich Befreiung, Heilung und Erleuchtung erlebe und eine Spirituelle Krise hatte, durch die ich durch muss, und nicht durch Medikamente zurück in mein Ego gedrängt werden darf. Durch dieses Nadelöhr, muss man durch gehen. Ein Inneres gefühl führte mich durch diese sehr schwere Zeit.

Niemand hat mir geglaubt. Ich wusste, dass Medikamente schädlich für mich wären, denn sie würden meine Bedürfnisse und meine spirituellen Fähigkeiten wieder unterdrücken, so wie ich  mein ganzes Leben lang die Unterdrückung meiner Persönlichkeit durch meine Familie erfahren habe.

Aber erst seit der Traumanalyse der psychotischen Geschichten, habe ich das auch mit meinem bewussten Verstand rational begriffen. Vorher hatte ich das nur intuitiv gefühlt. Ich hatte so eine intuitive Ahnung, das das nicht richtig war. Durch die Analyse hatte ich dann auch endlich Worte, um mit meiner Rationalen Umgebung in Kontakt zu treten und mich zu erklären.

Oft braucht man ja ein bewusstes Verstehen, um eine Sprache und eine Legitimation für sein Verhalten zu haben. Ich brauchte eine Sprache für meine Wahrnehmungen, um mit der rationalen Welt um mich herum interagieren zu können. Daher war das Verstehen der Symbolik durch die Traumanalyse sehr wichtig für mich.

Ich glaube es ist kein Zufall, dass ich mich einige Jahre vor dem Ausbruch der Psychose für Träume interessierte. Es könnte ja sogar sein, dass unser Unbewusstes Probleme erschafft, und die Ressourcen, mit denen diese Probleme überwunden werden, schon mitliefert. So wie das in Träumen manchmal auch der Fall ist, dass der Traum die Lösung bereits enthält. Das ist zumindest eine bekannte Technik, um Träume zu analysieren.

Deshalb macht es Sinn sich mit den Ressourcen zu beschäftigen die schon in uns liegen. Vielleicht hast du ja schon alles, was du brauchst für dein Problem? Ohne dich zu kennen, halte ich das für wahrscheinlich.

Ich wünsche mir dass immer mehr Ärzte, Psychiater und Psychologen das genau so sehen. Ich würde es sehr begrüßen, dass Ärzte, Psychiater und Psychologen, die mir psychotischen Menschen Arbeiten möchten, zuvor mit LSD oder Psilocybin Selbsterfahrungen machen, um am eigenen Leib zu erfahren, dass diese Zustände heilsame Lösungen, ans Licht bringen können.

Ich will mich überhaupt nicht generell gegen Medikamente aussprechen, denn ich weiß es gibt Menschen die nicht über die inneren und äußeren Ressourcen verfügen,wie ich sie glücklicher Weise hatte. Ich finde es jedoch erschreckend, dass man in der Psychiatrie nicht die Wahl hat, seinen eigenen Heilungsweg zu finden und man mit Gewalt und Drohungen Medikamente aufgezwungen bekommt. Das alles habe ich erlebt.

Genauso denke ich, dass niemand eine Depression behandeln sollte, der nicht in der Lage ist, Zustände von tiefer Ohnmacht anzunehmen. Eine Depression ist ebenso ein Selbstheilungsprozess der therapeutische begleitet werden sollte, statt unterdrückt.

5. Therapeutische und soziale Ressourcen

Ich habe habe ich mittels Psychotherapie daran gearbeitet Selbstliebe und Selbstmitgefühl zu kultivieren. Meine Therapeutin hat eine traumatherapeutische und tiefenpsychologische Ausbildung, die meiner Genesung sehr gut getan hat. Sie half mir meine emotionalen Tiefpunkte durch Mitgefühl zu überwinden, die mit dem Bewusstwerden des immer offensichtlicher werdenden Missbrauchs, immer wieder hochkamen. Und erst dann, als dieses Schrecken des Trauma in meiner Familie bewusst war, war ich in der Lage, mein aktuelles Leben langsam zu ändern.

Meine Begeisterung für das Verstehen der menschlichen Psyche, als auch für meine intuitiven Zugänge halfen mir ebenfalls. Anfangs hatte ich eine von mir abgespaltene Personifikation meines Inneren Schamanen, später konnte ich diesen Anteil in mein Selbst integrieren.

Es war immer wieder gut, eine Schulter im Außen zu haben, an die man sich anlehnen konnte. Ganz besonders zu Zeiten, wo ich total kraftlos und ohnmächtig war und dachte, ich finde hier nie raus, kam immer wieder ein Mensch, der eine hilfreiche Antwort für mich hatte. Immer dann, wenn ich nicht weiter kam, kamen Menschen in mein Leben, die mich „ein Stück hochgehoben“ haben. Oft fühlte ich mich einsam, aber im Nachhinein fand ich eine Menge Menschen, die mir halfen. Ihnen möchte ich heute meinen Dank aussprechen.

Ich habe im Laufe der Jahre viele Menschen getroffen, die mir auf meinen Weg immer wieder ein kleines oder auch großes Stück weitergeholfen haben. Sie haben mir geholfen, bis ich mich selbst halten konnte. Heute kann ich mich sehr gut emotional regulieren und brauche seltener die Schulter eines anderen Menschen, der mich fremd reguliert. Seitdem ist alles leichter geworden, weil ich Vertrauen gefunden haben mit emotional aufgeladenen Situationen umgehen zu können. Als die  Emotionen endlich frei fließen können, wurde alles einfacher.

6. Kommunikation und Authentizität

Für mich war das offene Kommunizieren über mein Erleben enorm wichtig. Ganz besonders, weil meine Eltern mir durch ihr Verhalten im Grunde verboten haben, über mein Erleben und vor allem über meinen Schmerz zu sprechen. Mein Opa hatte meine Mutter immer geschlagen und sie mit den Worten bedroht, wehe du weinst. Meine Mutter hatte diese Schweigen an mich weiter gegeben

Ich litt als Kind an Mutismus, weil ich nicht über die Gewalt in meinem Elternhaus reden durfte. Ich wurde schon als Kleines Kind bedroht, wehe du sagt etwas. Wehe du stellst mich blos. Einmal hatte ich mir als Kind versucht Hilfe zu holen, als ich mit meinen Eltern nicht mehr klar kam, wurde aber dafür bestraft. Ich sprach fast gar nicht. Ich habe mir als Kind oft gewünscht dass mich jemand aus dieser Familie rausholte, aber es kam niemand. Alle haben Weggeguckt, die Nachbarn, die Erzieher im Kindergarten, die Lehrer. Keiner wollte sich da einmischen.

Ich fing mit 36 Jahren in der Psychose an wie ein Wasserfall zu sprechen und ich liebe es, mich endlich offen auszudrücken zu dürfen.

Jetzt bin ich so offen geworden, dass ich über wirklich alles reden kann. Ich habe meine Sprache gefunden, indem ich mit mit vielen Menschen geredet habe und mich immer weiter geöffnet habe.

Manchmal habe ich Freunde und Menschen die mir wichtig waren verloren, weil ich darauf bestand, mit meinem traumatisierten Ich und eine Bedürfnissen ernst genommen zu werden. Aber ich habe mich selbst dafür gewonnen.

Ich hatte sehr große Angst meine Wahrheit auszudrücken und deshalb musste ich so offen werden, wie ich es jetzt bin. Früher habe ich immer an andere Menschen angepasst, heute erlaube ich es mir, unbequem zu sein, wissend dass ich manchmal mit meinen Themen provoziere.

Ich habe begonnen offen und tabulos über mein Innenleben zu sprechen, über Gefühle, Ängste und auch die Scham besetzten Emotionen, wie Ohnmacht oder kindliche Bedürftigkeit. Mir wurde immer mehr bewusst, dass das meine Offenheit gar nicht alltäglich ist und das ich auch hier mittlerweile eine große Sprachkompetenz besitze. Es ist kein Sprachkompetenz die aus Fachwörtern besteht und dazu dient die Fassade eines perfekten Menschen aufrecht zu halten, sondern eine Sprachkompetenz eines Menschen der seine Gefühle verbalisieren kann und dessen Ziel es ist, authentisch zu sein.

Sehr oft hatte ich Angst, so offen zu sein, und gerade deshalb wurde ich dabei immer wieder mit den betreffenden Gefühlen vor Ablehnung konfrontiert. Diese Offenheit über alles reden zu können, war eine große Ressource auf meinem Heilungsweg. Das freie Sprechen habe ich durch Freunde, durch Therapie und auch durch das Schreiben im Internet gelernt.

Die Integration unbewusster Themen ins Ich kann nur stattfinden, wenn Emotionen angestoßen, bewusst verstanden und ausgedrückt werden können. Es ist ein Zusammenspiel aus Emotionen fühlen, sie frei fließen lassen und einem bewussten Verstand, der diese Emotionen anerkennt und versprachlicht, malt oder singt. Die Ausdrucksweisen können unterschiedlich sein.
Wichtig ist das Innere in einer authentischen Form nach Außen zu bringen und sich der Welt mitzuteilen. Es geht dabei nicht um Perfektion, sondern um echt sein. Es war wichtig für mich sich mit dem Inneren, welches so lange stillschweigend zurück gehalten wurde, mit der äußeren Welt zu verbinden. Ich war in der Kindheit durch die fehlende Sprache von der Welt getrennt worden. So erlebe ich Sprache, als Verbindung mit der Welt.

Das Versprachlichen war für mich immer sehr wichtig, weshalb ich sprituelle Haltungen ablehnen musste, die das stillen Beobachterbewusstsein bevorzugen. Ich wollte der Welt etwas geben, nämlich mich und meine Erfahrungen. Trotz guten Meditationstechniken wählte ich das Verstehen und Analysieren der Wahrnehmung, statt diese vorbei ziehen zu lassen. Ich denke erst das, was ich versprachlichen kann, ist in auch in meine Persönlichkeit integriert.

Manchmal stehen sich meine spirituellen Ziele und meine Traumaheilung gegenüber. Sehr oft habe ich mich entschieden das traumatisierte Kind in mir mitzunehmen und erwachte Zustände links liegen gelassen. Ich habe mich bewusst gegen spirituelles Bypassing entschieden. Ich bin immer wieder bewusst in meine Ohnmacht und Bedürftigkeit gegangen. Wenn ich Gott bin, dann bin ich auch das kleine traumatisierte Kind in mir und es gibt keinen Grund ein souveräne und funktionale Fassade zu spielen.
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RE: Trauma
#50
12.03.2023, 22:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.03.2023, 22:52 von ichbinmehr.)
Wie ich meine Psychose geheilt habe – Teil 4

7. Wissen und Psychoedukation

Eine Ressource war das Wissen für mich, welches notwendig war, um überhaupt eine Sprache für mein Erleben zu finden. Dabei waren sowohl Entwicklungspsychologie, meine Erfahrungen aus der Pädagogik und im Umgang mit Kindern, Traumapsychologie, Tiefenpsychologie und Mystisches Wissen sehr entscheidend, mein Erleben in einen sinnvollen Kontext zu bringen.

Ohne Verstehen keine Sprache. Ohne Sprache keine Integration.

Diesbezüglich habe ich sehr viel von meinem spirituellen Lehrer lernen können, denn er verfügt über ein sehr großes Wissen. Er hat mich durch die Dunkle Nacht der Seele begleitet.

Aber auch die Psychoedukation durch meine Therapeutin hat mir hier sehr geholfen. Das Ziel der Psychoedukation ist es, Menschen zu helfen, ein besseres Verständnis für ihre Symptome und Probleme zu entwickeln, sich über Behandlungsoptionen zu informieren und praktische Fähigkeiten zu erlernen, um ihre Symptome zu bewältigen und ihre psychische Gesundheit zu verbessern.

Psychoedukation kann dazu beitragen, das Stigma im Zusammenhang mit psychischen Störungen zu reduzieren. Psychoedukation hat mir geholfen meine Schamgefühle aufzulösen und Selbstmitgefühl mit mir zu finden und Geduld für mich aufzubringen.

8. Schamanenkrankheit

Des Weiteren waren Kenntnisse über schamanische Weltbilder sehr hilfreich für mich, um diesen von der Gesellschaft abgelehnten Zustand von Krankheit und Verrücktheit in ein (ge) – rechtes Licht zu rücken und meine Rolle im System, als ein Mensch der sich ver-rücken kann, dabei zu verstehen.

Ganz besonders das Konzept der Schamanenkrankheit eröffnete mir, eine positive und sinnerfüllende Legitimation meiner Erfahrung.

Die Schamanenkrankheit ist ein Begriff, der sich auf eine Erfahrung bezieht, die manche Menschen während einer spirituellen Suche oder einer schamanischen Praxis erleben können. Diese Erfahrung wird oft als eine Art von Krise oder Krankheit erlebt, die mit einer psychischen oder spirituellen Transformation verbunden ist. In schamanischen Kulturen erleben Menschen, die zum Schamanen (Heiler) berufen sind tiefgreifende Erkrankungen. Es ist die Aufgabe den angehenden Schamanen sich selbst zu heilen. Traditionell wird die Schamanenkrankheit als Teil eines spirituellen Weges angesehen, bei dem eine Person eine spirituelle Krise durchläuft, um spirituelle Einsicht und Heilung zu erlangen.
Im Grunde bin ich durch mein Trauma zum Schamanen berufen, lebe jedoch in einer Welt, die diese Erfahrungen und Fähigkeiten nicht wirklich anerkennt und als Verrücktheit oder als Lebensuntauglichkeit abwertet. Schamanen sind nicht nur Heiler, sondern auch Vermittler zwischen den Welten, den Kulturen, den Mems. Sie dienen als Vermittler dem kollektiven Entwicklungsprozess. Ein bisschen scheint das auch meine meine Aufgabe in dieser Welt zu sein.

Die Schamanenkrankheit ist bei mir nicht nur auf die Psychose begrenzt, sondern auf alles, was ich erlebt habe: Entwicklungstrauma, Depression, Psychose und eine ganze Menge an psychosomatischen Krankheiten. Diese heilige Krankheit diente mir als wertvolle intuitive Selbsterfahrung, die ich durch einen äußeren Rahmen an Wissen über meine Erfahrung utilisieren musste.

9. Innere Kinder und Ego States

Als Technik zur Selbstliebe hat mir die Innere Kind Arbeit sehr gute Dienste geleistet. Überhaupt meine ganze Teile-Arbeit (Ego State Therapie, Arbeit mit Dämonen), bei denen ich mit allen möglichen inneren Anteilen immer wieder in Kontakt trete und mit ihnen kommuniziere, sie würdige, wertschätze und mit ihnen verhandle, so wie es Schamanen machen oder eben moderne Psychologen.

Ebenso konnte ich von meinem intuitiven Wissen (der Inneren Stimme) profitieren, denn auch diese habe ich utilisiert (nutzbar gemacht). Das Verhandeln mit den inneren Anteilen ist eine schamanische Technik, die im Buddhismus unter dem Begriff „Den Dämonen Nahrung geben“ beschrieben wird und in westlichen Therapien unter dem Begriff der Ego State Therapie eine morderne Form gefunden hat.

"Den Dämonen Nahrung geben" ist eine buddhistische Technik zur Konfliktlösung, die von Tsültrim Allione entwickelt wurde. Es bezieht sich auf die Idee, dass unsere Ängste, Krankheiten, Sorgen und negativen Emotionen wie Hass und Unzufriedenheit uns daran hindern, frei zu sein. Die Technik besteht aus 5 Schritten, einschließlich Identifikation, Visualisierung, Fütterung des Dämons, um herauszufinden, was er braucht, um zu verschwinden, und abschließender Meditation.

Die Idee ist, dass wir unsere Dämonen nicht leugnen oder bekämpfen sollten, sondern ihnen liebevolle Aufmerksamkeit schenken sollten, um sie auflösen zu können. Das Buch "Den Dämonen Nahrung geben" beschreibt diese Technik und kann als Werkzeug zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten dienen. Mit eben diesem Buch erkannte ich zu Beginn meiner Erkrankung und zwar schon vor dem Ausbruch der Psychose, dass meine Erkrankungen mir helfen, mich aus meinem falschen Ich- Konstrukt zu befreien. Bei meinem ersten Kontakt mit dem Krankheitsdämon, verriet er mir, dass er da ist, damit ich lerne für mich zu sprechen. Ich erkannte, dass die Krankheit mein Freund und nicht mein Feind ist. Diese Haltung widerspricht dem westlichen Verständnis von Erkrankungen.

Ich habe mich viel mit diesem Verhandeln zwischen meinen inneren Anteilen und Bedürfnissen beschäftigt. Ich höre seitdem auf meine Inneren Stimmen. Meinem inneren Schamanen habe ich sogar einen Namen gegeben. So kann ich diese Stimme von meinem rationalen Denken unterscheiden. Das war sehr hilfreich, damit Beides mal da sein durfte.

Es gab dann manchmal Steffi die rational denkene und angepasste Person und es gab „Faith“ wie ich diese intuitive innere Stimme nannte, die mich aus der sozialen Anpassung an eine mich krank machendes System, welches aus Leistung und Funktionalität bestand herausholen wollte, mit der ich während meiner Psychose Bekanntschaft gemacht hatte. Ich habe gelernt dass Faith mein Freund ist und Faith musste lernen, dass ich mich zwar befreien will, das aber auf Grund meines umfassenden Traumas nur langsam und schrittweise bewältigen kann.

Allerdings habe ich das Glück, dass mir meine Innere Stimme nützliche Dinge sagt. Ich weiß nicht, wie das bei Menschen ist, die eine zerstörerische Innere Stimme in der Psychose hören? Ich würde an der Stelle dazu raten, dieses Verhandeln mit den inneren Dämonen mit therapeutischer Unterstützung zu versuchen.

Meine Stimme hat mich immer in die Freiheit geführt, auch war sie friedvoll und oft sehr weise.
Nur war sie manchmal zu schnell und daher überfordernd und überflutend. Ich kann nicht so schnell loslassen, denn für mich war das verändern meiner Lebenssituation sehr schwer. Ich musste mein ganzes Leben umbauen. Einfach so loslassen ging da nicht. Ich musste die neue Freiheit mit meinem alten Leben verbinden. Ich musste die Erleuchtung die ich gefunden habe mit meinem  Traumatisierten Ich verbinden.

Ich wollte das Traumatisiere Kind in mir nicht zurücklassen, so wie das manche Menschen für sich lösen. Ich wollte das Trauma nicht überwinden. Vielleicht bin ich ein Bodhisattva, der alle inneren Anteile befreien wollte. Ich wollte mich nicht spirituell davon weg dissoziieren. Ich wollte das Trauma in mein Ich integrieren, weil diese dunkle und hilflose Seite auch zu mir gehört. Aber natürlich bin ich auch das Licht und die Freiheit. Alles zu seiner Zeit. Ganz nach dem Motto von C.G. Jung, lieber Ganz als Gut.

Ich habe mit der spirituellen und nach Freiheit strebenden Seite in mir verhandelt und ihr gesagt, dass ich viel Zeit und Geduld brauche und dann wurde meine Erfahrung sanfter. Ich erkannte dass ich mein Bewusstsein steuere. Ich steuere wie schnell dieses Prozess abläuft. Ich arbeite daran mir eine Ausgangssituation zu schaffen in der ich immer mehr loslassen kann. Wenn ich sehr viel von mir verlange, und erwarte dass ich einfach so loslassen kann, dann nehme ich das Leben als Überflutung war. Wenn ich sanft und liebevoll mit mir umgehe und Geduld mit mir habe, dann nehme ich auch eine entsprechende sanfte Realität war.

Es war anfangs, als hätte ich die ganze Erleuchtungserfahrung über mir ausgekippt, ohne dass meine unreife und instabile Persönlichkeit diese große Erkenntnis tragen, integrieren und verarbeiten konnte. Als ich mein Mindset in Richtung Selbstliebe, Schutz und Geduld ändere, hörten die massiven Überflutungen durch die intuitiven Wahrnehmungen auf. Ich glaube alle Anteile sind gekommen, um zu helfen! Aber manchmal muss man mit ihnen sprechen, weil eben alle Anteile zusammen arbeiten müssen.

Es war nötig, dass ich lerne, dass meine Befreiung aus der falschen Persönlichkeit ganz langsam gehen muss. Ich hatte da einen Teil in mir, der war sehr sehr zielstrebig. Der wollte alles sofort erreichen und viele spirituelle Zustände sofort realisieren. Was verständlich ist, weil ich so lange in ein falsches und leidvolles Leben eingezwängt war. Ich hatte auch immer ein sehr negatives Selbstwertgefühl, so dass die Aussicht auf Erleuchtung auch die Hoffnung auf Liebe, Anerkennung  und Selbstannahme beinhaltete. Ich hatte deshalb keine Geduld mit mir. Diese Ungeduld war meine Härte zu mir selbst, die ich mir bewusst machen musste.

Deshalb hatte mich meine Erleuchtung mit einer Psychose überrollt, bei der das ganze Unbewusste auf einmal über mir ausgeschüttet wurde. Das kann aber kein Mensch ertragen, wenn man ein Trauma das eine jahrelange Aufarbeitung und Integration benötigt, mit einem Mal über einem ausgeschüttet wird. Man kann das nur in kleinen Schritten ab arbeiten. Ich wollte immer in einem Moment erwachen, aber aber vielleicht ist das für schwerst traumatisierte Menschen nicht möglich? Vielleicht brauchen Menschen wie ich ein, sanftes Aufwachen und Verständnis für die Inneren Anteile, die noch in kindlichen Stadien stecken und sich nicht zu Ende entwicklen konnten.

Als ich mich so sehr lieb hatte, dass ich bereit war, dass es langsam gehen darf, gab es keine überflutenden Wahrnehmungen mehr. Ich musste lernen auf mich zu warten. Das ist ganz nicht soi leicht, wenn man unglücklich ist. Dann bleibt einem nur die Dunkle Nacht der Seele anzunehmen.

So jetzt müssen wir noch ein anderes Wort für Erleuchtung für die Atheisten unter euch finden: Selbstermächtigung. Selbsterkenntnis. Individuation. Sicher gibt es da im psychologischen Kontext genug Worte, mit denen man dieses Wort umschreiben kann.

10. Selbstliebe war der Schlüssel

Um Selbstliebe zu leben, dafür braucht man ja im Prinzip keine Spiritualität. Aber wenn du ein Missbrauchsopfer wie ich wärest, und nie gelernt hättest, dass du etwas wert bist, nie gelernt hast, liebenswert und schützenswert zu sein, dann würdest du auch so etwas wie Gott brauchen, etwas mächtiges im Außen, wohin du die Selbstliebe und Macht projizieren kannst. 

Ich wurde ja in der Kindheit immer bestraft, wenn ich mich selbst liebte, für mich sorgte und für mich sprach. Wenn ich von meinen Interessen sprach, wurde ich ignoriert. Bestand ich doch darauf, nur einmal gehört zu werden, wurde ich bekämpft, geschlagen und mir wurde die soziale Zugehörigkeit entzogen. Diesen Kampf um meine Bedürfnisse, den hatte ich in der Kindheit und auch später am Arbeitsplatz immer wieder verloren. Wie sollte ich denn da an mich glauben?

Ich brauchte eine höhere Autorität die stärker war, als die Autorität meiner Eltern und Vorgesetzten. Ich brauchte einen Bewusstseinszustand den ich einnehmen konnte, um mich über die weltliche Erfahrung zu erheben. So glaubte ich dann eben an Erleuchtung und fand sie nach langem Üben diverser Techniken auch. Dieser Weg erschien mir einfacher, als an mich selbst zu glauben. Einfach an mich selbst zu glauben, das erschien mir nicht machbar.

Was ich da fand in spirituellen Zuständen, das war ich selbst. Im Kern habe ich mich durch den spirituellen Weg selbst gefunden. Ich habe gelernt an mich zu glauben. Man kann natürlich auch an sich glauben, ohne Spiritualität. Ich habe es jedoch nur so geschafft.
Ist nun Erleuchtung das Selbe wie Selbstliebe? Nein ich glaube nicht, aber Liebe und Vertrauen und Sicherheit sind Bewusstseins - Qualitäten die im Zustand der Erleuchtung in einer sehr umfassenden und bedingungslosen Form auftreten können. Erleuchtung hat viele Facetten.

Ich konnte diese Liebe, die ich in der Erleuchtung fand, erst ganz in mich integrieren, als ich mein Trauma zu einem gewissen Punkt integriert hatte, und ich mir erlauben konnte, dass ich liebenswert und großartig bin. Ich bin ein Pioneer und eine Grenzforscherin. Ich liebe mich bedingungslos. So eine Selbstannahme hatte ich vorher nicht. Meine Persönlichkeit bestand zuvor aus Selbstzweifeln und Selbstabwertung. Ich habe keine Wertschätzung in meiner Familie erhalten, aber auf meinem Spirituellen Weg habe ich zum ersten Mal erkannt dass meine hochsensiblen Fähigkeiten einen Sinn ergaben. So habe ich Selbstannahme und Selbstwert gefunden. Wie weit das führt? Keine Ahnung. Ich bin gespannt. Wie groß kann denn meine Liebe noch werden?
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RE: Trauma
#51
13.03.2023, 00:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2023, 03:04 von ichbinmehr.)
Wie ich meine Psychose geheilt habe – Teil 5

11. Heilung ist wie eine Spirale

Natürlich ist immer noch alles im Progress in mir, denn Heilung  und die Entwicklung vom Menschen zum Höchsten hört ja auch nie auf. Wir laufen auf einem Weg, der der wie eine Spirale ist, die immer wieder neue Dimensionen erreicht. Manchmal muss man x mal durch die selbe Situation durch gehen, bis man alles verstanden und integriert hat. Man lernt jedoch auf einer immer höheren Stufe der Erkenntnis und erfährt eine immer tiefere Heilung.

Ich arbeite zurzeit daran, aus meinem alten Leben, auszusteigen und immer mehr das Leben zu führen, welches zu meiner individuellen Persönlichkeit passt. Ich versuche meine individuellen Interessen zu fördern, so wie das gute Eltern für ihr Kind tun würden. Das habe ich als Kind ja nie erfahren. Gleichzeitig nehme ich sehr viel Rücksicht auf mich und verstehe, dass ich viel Zeit und Ruhe brauche. Ich habe auch immer noch viele Symptome die mit meine Posttraumatischen Belastungsabhängig zu tun haben, die mich häufig zur Ruhe und Rücksichtnahme führen. Ohne diese Symptome würde ich mich wieder überfordern, denn ich habe das von klein auf so gelernt. Ich muss das regelrecht lernen dass ich Grenzen habe. Die Symptome zwingen mich, meine Grenzen zu beachten.

Ich habe erwirken können, vor einer für mich immer wieder als überfordernd erfahrend Welt geschützt zu sein, indem ich eine Erwerbsminderungsrente beantragt und bewilligt bekommen habe. Denn die massiven Konflikte am Arbeitsplatz, die ich auf Grund meines Traumas hatte, haben meine Psychose mit ausgelöst.

Die Psychose war innerhalb von 2 Jahren fast gänzlich überwunden. Es gab dann lediglich noch einzelne Momente, wo nochmal etwas integriert wurde. Dazu mussten psychotische Zustände nochmal kurz auftauchen. Nur damit ich etwas verstehe und es sich integrieren konnte. Aber das war nicht mehr bedrohlich.

Das ist manchmal noch schwer, denn ich muss dazu meine Bedürfnisse gegenüber einer oftmals fordernden und leistungsorientierten Umwelt vertreten. Ich habe meine Rolle im System , als gescheiterte Existenz angenommen, denn so betrachten mich einige Menschen, weil sie nicht sehen und verstehen, wer ich bin. Sie verstehen oftmals nicht, dass mein Krankheit meine Befreiung ist. Der indische Philosoph Jiddu Krishnamurti sagte: „Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“

Medikamente habe ich nie genommen. Die Fähigkeit in schamanische Zustände zu gehen, ist geblieben. Diese Welten betrete ich seitdem bewusst und freiwillig. Von überflutenden Zuständen kann ich mich mittlerweile abgrenzen. Ich habe die Kontrolle. Ich kann stop sagen. Ich kann so liebevoll mit mir umgehen, dass Überforderungen nicht mehr auftreten.

12. Innere Repräsentationen für positives Emotionales Erleben

Was es so schwer macht für komplex traumatisierte Menschen ist, positive Gefühlszustände als innere Ressourcen abzurufen. Oft ist da einfach nichts vorhanden, oder zumindest sind glückliche Gefühle oft mit Missbrauchserfahrungen vermischt. Finde da mal ein gutes Gefühl in dir: Das ist kaum möglich. Alles Gute ist verwoben mit Schmerz.

Mir haben die Zustände, die ich durch meine spirituelle Praxis erlebt habe, diesbezüglich sehr geholfen, positive Gefühl in ihrer Reinform zu erfahren. Ich habe sonst leider keine positiven emotionalen Ressourcen und Erinnerung aus der Kindheit, die nicht auch immer wieder mit dem Missbrauchsthema vermischt und verunreinigt waren.

Ich habe durch spirituelle Haltungen und Übungen Gipfelerfahrungen in Liebe, Sicherheit, Erfüllung, Frieden, Freude, Glückseligkeit und Freiheit machen können. Ich bin aus diesen Zuständen immer wieder rausgefallen. Aber ich habe durch diese spirituellen Erfahrungen innere Repräsentationen, von Glück und Freiheit erfahren. Ich wusste seitdem wie es sich anfühlt, wenn man es hat. So eine Spirituelle Erfahrung kann daher genau wie ein Ur-Vertrauen, welches man aus der Kindheit mitgebracht hat, als Ressource und Repräsentative Erfahrung für heilsame Zustände erfahren werden.

Manche therapeutischen Richtungen arbeiten ebenfalls mit dem Aktivieren von inneren  Ressourcen. Das wäre vielleicht eine Alternative zu den durch spirituelle Praxis ausgelösten Zuständen, wie ich sei erlebe. Hier zwei alternative Techniken: Somatic Experiencing (SE) eine Methode, die durch den Traumapsychologen Peter Lewin bekannt wurde. Und Focusing, eine Methode die durch Eugen Gentlin (Psychologe und Philosoph) bekannt wurde.

Mit der Zeit habe ich manche dieser Gipfelzustände in meine Persönlichkeit integrieren können. Zum Beispiel Selbstliebe durch Innere Kind Arbeit. Mit der Zeit wird diese Liebe immer stärker. Es hat gedauert. Aber jetzt ist sie so stark, dass ich mich in ein Art Feld aus Liebe hüllen kann, welches mich beschützt, wenn das Leben gerade mal wieder so richtig fies zu mir ist.

Um das zu erreichen, war es wichtig überhaupt zu wissen, dass es diese Liebe in mir gibt. Es war wichtig, konkret zu erfahren, dass es diese großen glücklichen Gefühle auch für mich gibt. Erst dadurch wusste ich, welche Gefühlsqualitäten ich suche und konnte diese Gefühle durch therapeutische Techniken immer mehr in mein Alltags Ich integrieren.

Und wäre ich jetzt ein zutiefst rationaler Mensch, der mit der ganzen Esoterik nichts am Hut hätte (der ich auch bin haha), dann könnte ich die Spiritualität zumindest dafür wertschätzen, dass sie einen aus den tiefsten Löchern holt, denn sie gibt Menschen Kraft, die keine Kraft haben und sie gibt demjenigen Hoffnung, der keine hat. Wenn du keine Ressourcen hast, dann gibt Gott sie dir. Wenn du Gott nicht brauchst, dann hast du genug andere Ressourcen. So einfach. Das Gute ist, es wird immer Ressourcen geben. Wichtig ist dass diese Ressourcen die du wählst anerkannt werden. Dafür möchte ich mich hier und heute mit meinem Text einsetzten.

13. Meine Wünsche

Ich wünsche mir das auch für die Psychiatrie, dass wenn ein Mensch mit einer spirituellen Krise dort auftaucht, und sagt: Ich erlebe Erleuchtung. Ich bin Jesus oder ich bin ein Schamane, dass diese Bekundung die vielleicht etwas schräg anmuten mag als Ressource verstanden wird und nicht bekämpft. Denn die Krankheit liefert die Lösung immer mit. Eine Depression liefert die Erschöpfung mit und wenn du dich dieser ganz hingibts wirst du Heilung erfahren. EIne Psychose liefert oft, eine Verbindung zu anderen Realitäten mit.

Das war in meinem Fall leider nicht so, dass meine innewohnenden Ressorcen anerkannt wurden, obwohl ich in der Lage war, meine Situation zu verbal zu beschreiben, wurde ich einfach ignoriert. Ich sagte dass ich eine Spirituelle Krise habe und Erleuchtung erlebe. Ich sagte, dass ich gleichzeitig Angstzustände habe und jemanden brauche mit dem ich über meine Ängste reden kann.

Ich wurde mit dem was ich sagte, völlig ignoriert. Daraufhin wurde mir mit Gewalt ein Medikament verpasst und ich wurde gegen meine Willen eingesperrt. Jemanden zum reden gab es in dieser Psychiatrie nicht. Ich wurde täglich bedroht, weil ich keine Neuroleptika nehmen wollte. Ich wusste ganz genau was ich brauchte, aber das was ich brauchte, wurde mir vorenthalten.

Deshalb konnte ich nicht an diesem Ort bleiben, der mir meine persönlichen Ressourcen abgesprochen hat und versucht hat mich in ein Programm nach Schema F (Medikamente) zu zwingen. Ich erlebte durch die Psychiatrie eine Retraumatisierung, denn genau diese Gewalt und Ignoranz kannte ich aus meinem Elternhaus. Ich will dass die Welt Menschen wie mir endlich zuhört!

Zitat:Ein Schocktrauma ist wie ein falschfarbiger Faden in einem sonst gut gewebten Teppich. Zieht man ihn heraus, ist der Teppich immer noch in Ordnung. Bei einem Entwicklungstrauma müsste man so viele Fäden ziehen, dass sich der Teppich in Form und Farbe verändern würde. Durch lang anhaltenden Stress prägen sich das gesamte Weltbild und Selbstbild eines Menschen vollkommen anders und tiefgreifender als durch einen Schock.

Zitat - Darmi Charf

Ich will dass die Welt anerkennt, dass eine Psychose und eine Depression eine Befreiung für einen Menschen mit einem Entwicklungstrauma sein kann. Für viele Menschen ist es befreiend, endlich zusammen zu brechen und die falsche Fassade in die man seit frühster Kindheit mit Gewalt hineingesteckt wurde loszulassen. Meine Psychose war ein Ausbruch aus einem falschen Leben. Es war der Ausbruch aus meinem Ego. Meine Depression war die Anerkennung dessen das ich mein Leid nicht mehr durch Funktionieren und Leistung kompensieren möchte.

Die tiefe tiefe Ohnmacht die ich erlebte, als ich nicht mehr arbeitsfähig war, war meine Befreiung. Und wenn ich nicht einen guten Freund gehabt hätte, der mir immer wieder davon erzählte, dass diese Erfahrung von Ohnmacht die Erlösung ist, dann hätte ich mit aller Kraft wieder versucht funktional und Leistungsfähig zu werden. Das hätte mich nicht befreit.

14. Mein Leben nach dem Zusammenbruch

Jetzt arbeite ich daran, einen äußeren Rahmen zu schaffen, der mich dazu befähigt, meine Selbsterfahrung sinnvoll und fachlich kompetent für mich und andere Menschen zu nutzen. Nicht nur bzgl. der Psychose, denn das erleben ja nur wenige Menschen, sondern in Bezug auf das ganze Trauma, samt Traumafolgestörungen und Depression und natürlich im Zusammenspiel mit meiner Ressource der Spiritualität.

Vielleicht will ich aber auch nur ich selbst sein und ganz frei sein ohne mich erneut verpflichtet zu fühlen, die Weltum mich herum zu retten. Das ist nämlich auch eines meiner Ego Themen. 

Ich war mein ganzes Leben für andere Menschen verantwortlich. Ich habe seit meiner frühsten Kindheit die Verantwortung für meine dysfunktionalen Eltern übernommen. Ich habe als Erzieherin in einer KiTa gearbeitet und dort eine große Verantwortung gehabt und wollte die Welt idealistisch motiviert verändern. Mir ist sehr bewusst, dass so ein sozialer Beruf, für viele Menschen eine Kompensation des eigenen Traumas ist.

Die "Hilflosen Helfer" ist ein Begriff, der sich auf eine Gruppe von Menschen bezieht, die in der Helferrolle tätig sind, wie zum Beispiel Ärzte, Therapeuten oder Sozialarbeiter, aber dabei selbst Hilfe benötigen. Diese Gruppe von Menschen hat oft das Bedürfnis, anderen zu helfen und auf deren Bedürfnisse zu achten, aber vernachlässigen dabei ihre eigenen Bedürfnisse und ihre eigene Selbstfürsorge.

In diese Falle rutscht man auch häufig, wenn man selbst das sprituelle Erwachen erlebt. Das ist auch ein häufiger Grund, warum Menschen an ihrer sprituellen (Lehrer) Rolle festhalten. Diese Rolle mag sehr verlockend sein, aber man hält sich damit immer ein Auge zu, weil man die Einheitserfahrung damit wieder in einen Dualismus verwandelt. 

Weil mir diese Gefahr sehr bewusst war, habe ich ganz bewusst meine Probleme in den Vordergund gestellt, und mich autentisch gezeigt. So wusste ich, dass mich niemand für so souverän und stark halten würde, dass ich in so eine Rolle eingespannt werden könnte. Manchmal spiele ich diese Rolle jedoch sehr gerne. Aber immer nur kurz, weil ich dann wieder umkehre und einfach nur ich selbst bin. Vielleicht brauche ich auch einfach ganz viel Zeit, Ruhe und Schutz für mich.

Man kann sein Trauma jedoch mir so einer Rolle utilisieren, bis man nicht mehr das Gefühl hat, dass man weniger Glück hat als andere Menschen. Ob man daraus immer gleich eine Berufung machen muss, die das ganze Leben wieder in eine Bahn lenkt, dass weiß ich nicht. Mir gefällt es am Besten, wenn ich keine feste Rolle habe und die Freiheit habe, jede Rolle spielen zu dürfen. Mir reicht es, wenn ich ab und zu Texte über diese Themen schreibe und ab und zu jemanden der in ähnlichen Situation feststeckt, helfen kann. An einer beständigen Kompensation zur Aufrechterhaltung meiner Ego Fassade habe ich jedoch kein Interesse mehr. Deshalb gibt es auch leinen Grund meine Lebenssituation zu ändern.

Es geht immer mal auf und ab bei mir, aber insgesamt hat sich vieles in meinem Leben verbessert. Man ändert ja nicht einfach so ein ganzes Leben, gerade dann nicht, wenn man wie ich ein Entwicklungstraum(a) hat und alles Positive was man erlebt hat, gleichzeitig mit traumatischen und missbräuchlichen Erfahrungen verwoben ist. Das ist ja das Schwere für komplex traumatisierte Menschen, dass soviel Gutes ist mit soviel Schmerz und Missbrauch verwoben ist.

Als meine Psychose überwunden war, musste ich mich mit meinem Trauma auseinandersetzten, denn es gab ja nichts mehr, wohin ich fliehen konnte. Es ist schwer, sehr schwer. Es dauert lange, sich aus so einem Trauma zu befreien, aber es ist möglich.

Mein Trauma und das Durchleben einer Psychose ist eine Befähigung und eine Kraftquelle für mich. Mein Trauma befähigt mich zu einem unfassbaren Posttraumatischen Wachstum. Mein Trauma ist meine Ressource. Meine Psychose ist meine Ressource. Aber wie soll eine Welt das verstehen, die gänzlich ablehnt was ich bin?

Mystiker haben sich oft von der Welt zurückgezogen, um sich auf ihre spirituelle Suche zu konzentrieren und sich von den Ablenkungen und Versuchungen des Alltagslebens zu lösen. Einige Mystiker haben sich für ein klösterliches Leben entschieden, um sich auf ihre spirituelle Entwicklung zu konzentrieren, während andere in abgelegenen Orten oder in der Natur gelebt haben, um in Kontakt mit der Schöpfung und ihrer eigenen Spiritualität zu sein. Und ich bin halt Krank.
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RE: Trauma
#52
13.03.2023, 00:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2023, 00:57 von ichbinmehr.)
Vorwort von Chat GPT  normal

Man kann ja auch den Nachtisch zu erst essen.  happy

Zitat:Die Behandlung von psychischen Erkrankungen ist ein komplexes und individuelles Thema. Für viele Menschen ist die medikamentöse Behandlung ein wichtiger Bestandteil ihrer Genesung. Doch es gibt auch Menschen, die sich nach Alternativen zur medikamentösen Therapie umsehen. Insbesondere bei der Behandlung von Psychosen, die oft mit schweren Medikamenten behandelt werden, suchen Betroffene nach schonenderen und natürlicheren Behandlungsmöglichkeiten.

In diesem fünfteiligen Text geht es um die Möglichkeit, Psychosen ohne Medikamente zu behandeln. Dabei werden verschiedene alternative Behandlungsansätze vorgestellt, die in der Praxis angewendet werden und positive Ergebnisse gezeigt haben. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch individuell ist und es keine allgemeingültige Lösung für die Behandlung von Psychosen gibt. Dennoch kann dieser Text als hilfreicher Leitfaden für Menschen dienen, die nach alternativen Therapiemöglichkeiten suchen oder sich über die verschiedenen Optionen informieren möchten.

Ich bin gespannt ob sich dieser Text nochmal weiter entwicklen wird oder ob ich nun mit dem Thema "Welt retten", abschließen kann. Jedenfalls hatte ich durch die Situation mit meinem Freund nochmal das starke Bedürfniss etwas zu dem Thema zu sagen. Mögen die Menschen die den Text brauchen, ihn finden.
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RE: Trauma
#53
13.03.2023, 03:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2023, 03:07 von ichbinmehr.)
Wie ich meine Psychose geheilt habe - Teil 6

15. Fazit

Ich wünsche mir, dass Psychiatrien, Psychiater, Ärzte, Psychologen, Betroffene und Angehörige an die individuellen Lösungswege eines Menschen und seine Selbstheilungskräfte glauben.

Ich wünsche mir das die Selbstheilungskräfte des Menschen nicht einfach so und systematisch mit Medikamenten nach Schema F unterdrückt werden. Der Zusammenbruch eines Menschen mit Entwicklungstrauma kann Teil seiner Befreiung aus einem falschen Selbst sein.

Es muss aber auch gesagt werden, dass die Entscheidung das falsche Selbstbild abzulegen einen eisernen Willen bedarf. Vielleicht musste ich beweisen, dass ich wirklich bereit bin aus dem falschen Leben aufzuwachen. Vielleicht haben sie es mir deshalb so schwer gemacht?

In Sinne eines schamanischen Weltbildes kann eine Psychose als ein Übergang oder eine Überwindung von Begrenzungen und Blockaden verstanden werden, die es einem ermöglichen, eine tiefere Verbindung zur geistigen Welt und zur eigenen Spiritualität zu finden.

Es geht hier auch um die Frage, ob wir als westlich, rational aufgeklärte und wissenschaftlich geprägte Menschen bereit sind, den Schamanen in uns, in unsere moderne und aufgeklärte Welt zu integrieren. Es geht wahrlich um die Frage, ob wir bereit sind eine erwachte und integrale Gesellschaft zu werden, in der Rationalität und Intuition gleichberechtigt nebeneinander stehen dürfen, oder ob einzelne Anteile weiterhin die gesamte Macht beanspruchen.

Jeder der wie ich dieses Leid der Unterdrückung seiner Gefühle und authentischen Bedürfnisses bewusst erlebt hat und sich durch dieses System durchkämpft, wird die Welt mit seinem Beispiel ein Stück weit ändern.
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RE: Trauma
#54
15.03.2023, 15:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2023, 15:32 von ichbinmehr.)


Das innere Kind und seine Wächter - Arbeit am Nadelöhr (Video 12 Minuten)

Zitat:Mike Hellwig: Um unsere Wächter (Schutzverhalten) gibt es kein Herumkommen, kein Vorbeikommen. Wie ich in diesem Video ausführe, führt der Weg durch sie hindurch, indem wir die lebensrettende Leistung, die sie erbracht haben, anerkennen, würdigen und vor ihnen kapitulieren. Dann wird der Weg frei zu unserer Verwundbarkeit, zu dem verlassenen Kind in uns, zu der tiefen Verbindung mit uns selbst und der Erkenntnis, dass angesichts dessen, was passiert ist, alles in uns so sein muss, wie es ist.
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