Zitat:Wenn dann zum Beispiel Aussagen fallen wie "Ihr cis-Menschen könnt das eh nicht verstehen", ist das zumindest in meiner Wahrnehmung klassische Diskriminierung.
"Du weißt nicht, wie das ist, weil du diese Erfahrung nicht gemacht hast" ist keine Diskriminierung. Es wäre z.B. arrogant von mir zu sagen, ich wüsste welche Erfahrungen eine blinde Person im Alltag macht. Ich erwarte mir von Menschen, die eine (Diskriminierungs-)Erfahrung
nicht haben, dass sie auf die hören, die sie haben - und es nervt ungemein, wenn Leute immer weiter Whataboutism betreiben. Denn "Was ist mit Diskriminierung von cis Leuten" ist nichts anderes als eine Ablenkung vom eigentlichen Problem.
Beobachtet bitte, wie solche Diskussionen ablaufen: Es ist eine Weile die Rede von Diskriminierung einer marginalisierten Gruppe, und dann sprechen plötzlich eine ganze Menge Leute nur darüber, dass es doch auch umgekehrt unfair wäre - es entsteht automatisch ein Missverhältnis, es wird dann mehr geredet über das im Grunde vernachlässigbare Problem als über das der marginalisierten Gruppe. Und cis Leute sind einfach zahlenmäßig überlegen - es reicht, wenn ein paar davon sich selbst ins Zentrum rücken, dann ist die Diskussion schon weggelenkt. Deswegen ist es enorm wichtig, sich als Vertreter der Mehrheit ein bisschen zurückzunehmen .. ich übe das auch, wenn es um andere Sachen geht, und kann nicht behaupten, dass ich besonders gut darin wäre, aber ... 3Ü-Technik, üben üben üben.
Raipat, (so gut wie) niemand sagt, dass du dich schämen sollst, für etwas, für das du nichts kannst. Das ist ein Strawman - es geht vielmehr darum, zu erkennen, wo du anderen Schaden zufügen könntest, weil du nicht zuhörst, wenn andere über Probleme sprechen, die du nicht hast, eben weil du so bist, wie du bist. Indem du dich stur weigerst, irgendeine Verantwortung zu übernehmen darüber, welchen Einfluss du ganz persönlich auf die Machtverhältnisse in der Gesellschaft ausübst, die dich in der Hackordnung weiter oben platzieren, obwohl du nichts dafür machen musstest. Dafür dürfen sich Leute schämen - und da nehm ich mich selbst wirklich nicht aus. Ich profitiere davon, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in der z.B. allein ein "deutsch klingender" Name mir automatisch einen Vorteil bringt. Von dem Vorteil etwas zurückgeben, das wär's halt...
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Tut mir leid, wenn ich diesen Thread komplett offtopic befeuere. Ich hab eben Prioritäten.^^ Ich muss allerdings gestehen, dass im Zusammenhang mit Drogen meine Aussage zu "Erfahrungen, die andere eben nicht gemacht haben" durchaus eine gewisse Brisanz hat. Ich werde mir vornehmen, darauf zu achten, dass ich nicht Menschen ihre eigenen Erfahrungen, die sie mit Drogen gemacht haben, abspreche.
(Das gilt natürlich speziell nur für die Erfahrungen, nicht für die Interpretation.)
Zitat:die pauschale Aussage Drogen würden einem Tore öffnen, die man mit Meditation nicht erreichen kann
In diesem Sinne - ich habe keine Ahnung, ob das so ist, und werde versuchen, da keine starken Meinungen dazu hinzustellen.
Persönlich habe ich keinen Bedarf nach diesen Zuständen, ich habe genug an denen abzuarbeiten, die mir mein Körper schon per default liefert - Gender Dysphoria ist weird! Im Nachhinein kann ich eine ganze Menge dissoziative Zustände darauf zurückführen, und vermutlich hätte ich ohne diese gar nicht so viel nach Spiritualität geforscht. Durchaus spannend, oder? Und auf die starke und vielseitige "Droge" Östrogen bin ich gespannt.^^