RE: Motivation aufrechterhalten / Technikermüdung / KT-Enthusiasmus
29.08.2019, 12:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.08.2019, 12:57 von Bartosz Werner.)
Liebe glider und die anderen,
Danke für deine Fragen:
Lassen wir in diesem Thread die genaue Begriffsbestimmung. Einigen wir uns darauf, dass der transzendente Traum ein sehr realistischer Klartraum ist, der so realistisch ist, dass man hier (fast) nicht fliegen, kaum durch die Wände gehen kann, und man kaum (oder keine) Magie ausführen kann:
Zum Thema zitiere ich wieder aus meinem Buch, damit man besser versteht, wie der Integrations- und Transformationsprozess (in meiner Psyche) funktioniert und warum die Motivation stets bei mir anhält, besser gesagt, warum diese Reise zu einem Selbstläufer bei mir geworden ist:
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Bei diesem Integrations- und Transformationsprozess wechseln sich die (Trüb)Träume, luziden Träume und die transzendenten Träume ab. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass neue Eindrücke meist etwa eine Woche Zeit brauchen, um in die REM-Träume einzusickern.
Das Gleiche gilt auch für die Erfahrungen, die ich in den transzendenten Träumen mache (rechte Gehirnhälfte) und die nun in die Ebenen meiner Träume (linke Gehirnhälfte) einfließen können. »Denn das Bewusstsein ist im Wesentlichen ein geschlossener Kreislauf, in dem die Gehirnbereiche mehr darauf achten, miteinander zu kommunizieren, als auf das, was um sie herum geschieht«, schrieb im Jahre 1991 der kolumbianische Neuroforscher Rodolfo Llinás. So treten in diesem geschlossenen Kreislauf die beiden Gehirnhälften in Resonanz zueinander.
Das Gehirn ist mit seiner plastischen Elastizität dafür bestens ausgerüstet. Es braucht ungefähr 21 Tage, um neue Verknüpfungen herzustellen, damit eine befremdliche Handlung oder Situation als normal betrachtet wird.
Deshalb habe ich das Gefühl, dass sich bei mir die größeren Umbrüche in einem Vier-Wochen-Rhythmus abzeichnen. Erst dann werden die neuen Haltungen, die in einem transzendenten Traum an einen herangetragen werden, als Gewohnheit angesehen. Nun können neue Elemente in den Träumen (und Klarträumen) hinzukommen und im Lernprozess das Bewusstsein nach und nach erweitern.
Der gleiche Umstrukturierungsprozess ist natürlich auch im physischen Körper gegeben. Unsere Organe können sich erinnern: sie haben ihr eigenes Zellgedächtnis. Alle paar Monate sind sämtliche Zellen im Körper vollständig erneuert. Der Körper vollführt täglich den Balanceakt zwischen Leben und Tod, was auch als Apoptose – das Zellensterben – bezeichnet wird. Indem man sich in einem transzendenten Traum sterben lässt, also loslässt, kann man die Psyche vom Unbewussten nach und nach erneuern lassen. Das Gedächtnis der Zellen wird nach und nach vom Ballast der prägenden Vergangenheit befreit und erneuert, und dann wiederum im unbelasteten Rhythmus mit allen anderen Zellen im Körper zum Schwingen gebracht. Die erneuerten Zellen können nicht nur im Innern des Körpers miteinander in Resonanz treten, sondern auch mit der Umgebung: Lebendig sein bedeutet, zur Resonanz fähig zu sein.
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Bei mir etablierte sich ein Rhythmus, der mich ungefähr zweimal die Woche in den transzendenten Traum fallen lässt. Alle vier Wochen gibt es eine große Lektion oder Reise, die entweder weitere Aspekte einer Traum-Serie behandelt oder vorerst mit einer größeren Versöhnungszeremonie, wie zum Beispiel einer Hochzeit, zum Abschluss gebracht wird. Ungefähr alle sechs Monate werde ich dann auf den aktuellen Stand gebracht, an welcher Stelle ich gerade in meinem Lernprozess angekommen bin. Hier ein sehr konkretes Zeitbeispiel, das mir eineinhalb Jahre nach dem obigen Traum »Neubeginn« vermittelt wird:
»53 Prozent der Reise«
Erst lasse ich mich im heißen Öl verbrennen, dann in sehr kaltem Stickstoff ersticken. Ohne Schmerzen sterbe ich dabei. Ich bin in einem großen dunklen Raum. Mir wird auf diese Weise vermittelt, wie es in meinem Gehirn aussieht. Der Raum ist sehr leer und etwas verstaubt. Es scheint, als hätte ich ihn entleert, um ihn neu zu füllen. Aber noch ist ein Sicherheitsbeamter im leeren Raum. Es ist ein Roboter, der mich nicht bemerkt und vor dem ich mich wie ein Kleinkind verstecke. Ich habe das Gefühl, dass der Roboter hier ist, um aufzupassen, dass alles so bleibt wie es ist. Mir wird in meinem Gesichtsfeld wie auf einem Computerbildschirm visualisiert, dass ich 53 Prozent der Reise bereits hinter mir habe.
Der Traum markiert die Hälfte der ersten Etappe, die zu einem wichtigen Ereignis am Ende meiner Reise führt – zur Findung meiner emotionalen und spirituellen Mitte im Traum. (...)
Uns wird immer wieder mitgeteilt, auf welcher Etappe der Reise wir uns gerade befinden, um uns zu ermutigen, weiter zu machen. Das Innere äußert seinen Wunsch, weiter machen zu wollen, aber es lässt uns unseren freien Willen, die endgültige Entscheidung zu treffen.
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Es braucht alles seine Zeit. Auch die Erfahrungen, die man natürlicherweise im Klartraum macht, dürfen erst in die eigene Psyche integriert werden, um von dort weiter an sich arbeiten zu können. Schicht für Schicht arbeitet man sich an den Herausforderungen ab. Der Vorteil ist, dass zwar alles etwas mehr Zeit braucht, aber das eigene Traum-Ich entwickelt sich kontinuierlich und organisch. Deshalb habe ich für mich keine negativen Phänomene im Klartraum oder anderen Träume bis jetzt erlebt, weil ich Schritt für Schritt und mit der Geduld (meiner Mentoren) an jede Herausforderung herangeführt wurde, egal wie abstrus und erschreckend diese war.
So kann ich auch nicht sagen, dass ich „Durststrecken“ habe. Ich weiß einfach, dass ich spätestens in zwei Wochen wieder einen oder mehrere transzendenten Traum haben werde. Klarträume habe ich heute keine mehr: Das weiß ich einfach, weil ich auf diesen Ebenen nicht fliegen kann, und wenn ich meinen Wünschen nachgehe, also meinem Ego folge, blendet sich der transzendente Traum direkt aus, was ja bei einem Klartraum nicht der Fall ist. Dennoch bin ich mir des Geschehens vollkommen bewusst. Es geht hier eher darum, den eigenen Willen im „Strom“ der anderen Figuren, Tiere und Elemente fließen zu lassen. Ich vermisse die Klarträume nicht, weil die Geschenke, die ich auf diesen Ebenen bekomme, in der Realität sich bemerkbar machen.
Mir wurde wieder letztens gesagt, dass es kein zurück für mich gibt. Auch wenn ich wollte, ich kann meine Reise gar nicht abbrechen, weil der STROM / der FLUSS so stark in mir geworden ist, dass ich mich einfach mitreißen lasse. Deshalb ist für mich die Reise lange schon ein Selbstläufer. Schauen wir mal, wo ich ankomme.
Und im Alltag aktiviere ich bei jeder Gelegenheit das Pendel im Kopf. Heute läuft es in den stillen Momenten eh von allein, nur eben von „von vorne – nach hinten und zurück“. Das Pendel im Kopf am Tage unterstützt kontinuierlich meine Reise in der Nacht. Das ist mein Motor, um die Reise aufrechtzuerhalten, deshalb brauche ich keine „Motivation“ oder dass ich mir (heute) die Träume „wünsche“. Es wäre auch schlimm, wenn die Erreichung der inneren Mitte, des höchsten Selbst, des eigenen heiligen Seins oder wie auch immer man das nennen mag, von der eigenen Motivation / Wunsch abhängen würde. Klar hilft diese, aber unter dem Strich wäre diese Reise für depressive, sehr kranke, schwache (etc.) Menschen dann nicht (immer) möglich. Das wäre (aus der Sicht „Gottes“), meiner Meinung nach, nicht fair.
Das Pendel im Kopf (+ das Todesdingens :-) hat mir zur Begin meiner Reise, viele Klarträume beschert (manchmal 2 -3 Stück in der Nacht). Es waren wirklich viele, ich musste ja auch noch viel Los- und Zulassen lernen :-(. Der Rest kam später von alleine.
Liebe Grüße
Bartosz