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Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?» Interessante Beobachtung

RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#31
14.12.2020, 14:20
[+] 2 User sagen Danke! Viltrudis für diesen Beitrag
Tholey ist in der Tat nicht mehr die Referenz #1, wie es früher hier mal war. Hat auch sein Gutes, hab schon Jahre niemanden mehr über Blickfixation schreiben sehen. wink1

Tholeys 7 Kriterien kann ich auswendig schon lange nicht mehr aufzählen.^^ Aber über die Jahre hat sich auch gezeigt, wie schwer es für manche Neulinge im Forum schon sein kann, das Kriterium "Erkennen, dass du gerade träumst" zu begreifen, seh ich da was Gutes drin, da erstmal anzufangen. Später kann eins immer noch übergehen zu genauerer Spezifikation; da haben ja auch manche ihre eigenen Kriterien entwickelt...

Zitat:Ich möchte näher erläutern was mit Klarheit der Wahrnehmung gemeint ist. Wenn man in einem Traum, wo kaum was sieht merken würde, dass man träumt wäre das kaum von Bedeutung. Zu einem Traum gehört es dazu, dass man was sieht.
Sag das einer von jeher blinden Person - der Gesichtssinn mag für die allermeisten Menschen im Vordergrund stehen, aber das muss keineswegs so sein. Ja, es frustriert mich, wenn ich wieder einmal im Dunkeln stehe; ich greife dann auf Tastsinn zurück. Ich will auch keineswegs so tun, als ob da nicht ein Problem bei der Klarheit der Wahrnehmung besteht, aber es ist nur ein Faktor unter mehreren.

Mich irritiert aber stark der Vergleich mit Computern. Eine Computergraphik funktioniert einfach völlig anders; da wird ein ganzer Bildschirm bespielt; normalerweise überall gleich scharf. Menschliches Sehen baut sehr viel auf Illusionen auf; dass ich nicht merke, dass der Rand meines Gesichtsfeldes nicht in Farbe ist, z.B. Ich kann mir aber vorstellen, dass gerade eine solche durch die Augen bedingte Einschränkung im Traum aufgehoben sein könnte - jedenfalls bis zu einem gewissen Grad...

Aber spielt es eine Rolle? Was brauchen wir mehr, als die selbe Illusion, die wir auch im WL haben? Hmmmm... shoulder
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#32
14.12.2020, 18:27
[+] 3 User sagen Danke! fountain für diesen Beitrag
Ich kam letztes Jahres im September ins KT-Forum und hatte nach kurzer Zeit meinen ersten Klartraum. Dann lange Zeit nicht. Im Februar, also wenige Monate später, tauchte bei mir zum ersten Mal die Symbolik des Lichtschalters im Traum auf, sogar in Kombi mit einem Radioschalter:

Zitat:Nachdem ich (im Traum) aufwache, drehe ich neben meinem Bett an drei Lichtschaltern, keine Reaktion, ich probiere es mehrmals, kein Licht geht an. Verwundert stehe ich auf, es ist „trüb“ und dämmerig, ich bewege mich vorsichtig durch den Raum, an der Wand entlang zur Stelle, wo G. schlief. Dort, über ihrem Bett befinden sich sicherlich 200 verschiedene Schalter, wie in einem Cockpit. Ich möchte hier nichts verstellen, versuche mich aber an einem Schalter: eine Stimme erscheint, das könnte ein Radio sein. Ihre Schalter scheinen also zu funktionieren…

Für mich ist der Lichtschalter der Klarheitsschalter und der Radioschalter der Gedankenschalter, der funktioniert ja immer. 
Ich habe hier damals zuvor nichts über dieses Lichtschalter-Thema gelesen, so dass das Unbewusste dadurch einen Bezug hätte herstellen können.
Zwischen Schlaf und Traum, zwischen mir und was in mir ist und was ich vermute zu sein, fließt ein unendlicher Fluss. 
// Pessoa
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#33
14.12.2020, 21:31
(13.12.2020, 22:53)Viltrudis schrieb:
Zitat:Die Erzeugung akustischer Eindrücke hingegen erfordert kaum Energie.
Und wie kommst du darauf? o_0

Ja, wie komme ich darauf? Durch folgenden, simplen Lösungsansatz: Um ein Bildsignal in HD zu übertragen, braucht man eine Bandbreite von 10000 bis 35000 kbit/sec, je nach Bilddynamik. Für Stereo-Tonsignale in CD Qualität hingegen, braucht man nur eine Bandbreite von ca. 320 kbit/sec. Das kommt daher, weil die Datenmengen die notwendig sind um Bildinformationen darzustellen viel umfangreicher sind als die Datenmengen für Tonsignale.

Die erforderlichen Bandbreiten sind proportional zu den Datenmengen die es zu übertragen gilt und diese wiederum sind proportional zur Energie, die aufzubringen ist um diese Datenmengen zu erzeugen oder zu transportieren. dozier


Wenn wir also annehmen, dass die Qualität eines hellerleuchteten, hyper-realistischen Klartraums nicht schlechter ist als das Beste, was zur Zeit an Technik auf dem Markt ist, so können wir hier einen Wert von 35000 einsetzen. Allerdings träumen wir in 3D und nicht nur in 2D, was den Wert wenigstens verdoppelt. Damit sind wir bei 70000. Um den Klang eines Radios in CD Qualität zu erträumen, können wir den Wert von 320 einsetzen. Das ergibt 70000/320 = 218,75 und das bedeutet, ein „heller“ Klartraum verbraucht, abgerundet, 200 mal soviel Energie, wie ein geträumter Radio-Sound. Es spielt dabei keine Rolle, auf welchem Datenverarbeitungssystem, digital oder neuronal, die Rechenleistung erbracht wird. Das Verhältnis bleibt immer gleich. wink1
fly „Ich weiß jetzt, dass ich das kann und weil ich das weiß, kann ich das jetzt!“ LD
Aber nur, wenn es zugleich mein sehnlichster Wunsch ist!



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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#34
14.12.2020, 21:54
[+] 1 User sagt Danke! Liri für diesen Beitrag
Hm. Wie schon gesagt, das Gehirn arbeitet völlig anders als ein Computer. Ich bin keine Neurologin, aber ein menschliches Gehirn ist völlig anders aufgebaut und auch die Informationsverarbeitung läuft ganz anders ab.

Zusammen mit Bildern, Tönen und anderen Sinneseindrücken läuft nämlich im Hintergrund eine Unmenge an bewussten und unbewussten Assoziationen ab, Gefühle, Ahnungen, es werden Verknüpfungen zu anderen, schon gespeicherten Erfahrungen erstellt. Das mit einem im Vergleich primitiven PC abzubilden, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Während du dies liest, oder Musik hörst, laufen unzählige bewusste und unbewusste Hintergrund-Ebenen im kognitiven und emotionalen Bereich bei dir ab. Versuch dir das mal bewusst zu werden. Das kannst du als Experiment auch im Klartraum versuchen.

Kein Rechner der Gegenwart kommt da mit.

Was ich damit sagen will, das Gehirn läuft ohnehin ständig in komplexer Weise mit. "Nur" Musik zu verarbeiten beispielsweise, geht nicht. Alles andere ist ja nicht ausgeschaltet. Auch im Traum nicht.
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#35
14.12.2020, 23:54
[+] 1 User sagt Danke! Raipat für diesen Beitrag
Die Fraktion, die mehr Klarheit und Details mit mehr Leistung und mehr Energieverbrauch assoziiert, liegt klar richtig.
Man muss nur das EEG anschauen. Vom untersten Level (nREM-Traum bei 2-4Hz) bis zum hyperrealen KT (bei 40+ Hz) wird es immer "heller". Wer in der Lage ist, Klarheit über die ganze Nacht zu behalten, kann sogar das an-aus-hell-dunkel der Bilder live beobachten.

Das Gehirn ist kein Computer, aber wir bauen Computer, die zunehmend wie das Gehirn sind.
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#36
15.12.2020, 00:43
[+] 2 User sagen Danke! Viltrudis für diesen Beitrag
Zitat:Ja, wie komme ich darauf? Durch folgenden, simplen Lösungsansatz: Um ein Bildsignal in HD zu übertragen, braucht man eine Bandbreite von 10000 bis 35000 kbit/sec, je nach Bilddynamik. Für Stereo-Tonsignale in CD Qualität hingegen, braucht man nur eine Bandbreite von ca. 320 kbit/sec.

Ok, ich bleib dabei, der Vergleich mit Computern ist in dem Zusammenhang völliger Quatsch. augenroll Unser Gehirn arbeitet weder mit Pixeln noch mit Schallwellenaufzeichnung. Von der akustischen Seite her ist der Aufbau eines Klangs im Innenohr eher mit einem Spektogramm vergleichbar... aber das nur als kleine Anmerkung.

Der Versuch, das dann auch noch zu beziffern und auszurechnen, wieviel Energie ein heller KT braucht ... erinnert mich ehrlich gesagt an die Leute im 19.Jhdt, die sich die Arbeitsweise des Gehirns wie ein Uhrwerk vorstellten, und sich dann Bilder von Zahnrädern, die Gedanken verarbeiten, ausmalen.



Nun denn. Ist eine komplexe hyperrealistisch erscheinende Traumszene fürs Gehirn mehr Arbeitsaufwand? Moment, "Arbeit"? Wo kommt das Konzept denn plötzlich her fear wenn wir von mehr Gehirnaktivität sprechen, bin ich denk ich schon noch dabei. normal Aber wir müssen uns bewusst sein, dass Informationsverarbeitung, die hinter einer Traumszene liegt, wahrscheinlich ganz anders funktioniert, wohl auch viel effizienter ist. Ich brauch keine 10000 Pixel von scharfer Wandtextur, es reicht, wenn auf jeden Fleck an der Wand, wo ich hingucke, genau dann die (selbe?) Textur ist, wie ich sie als Referenz irgendwann mal gemerkt habe.

Musikkomplexität ist ebenfalls schwer einzuschätzen. Als gelernte Musikerin hab ich zig harmonische Schemata im Kopf, die ohne viel zutun abgespielt werden können, komplett mit Begleitstimmen. Müsste ich den selben komplexen mehrstimmigen Satz im Moment aus dem Nichts konstruieren, wär ich komplett überfordert. Eine nicht-triviale Musik im KT braucht also - aus meiner Sicht - locker ebenso viel Gehirnaktivität wie ein scharfes Bild.

Stimme/Sprache verhält sich vermutlich noch mal anders...


Und schließlich will ich zu dem Rechnen mit HD-Auflösung usw. noch sagen: Wir können über die "Auflösung" im KT letztlich gar nichts sagen, der Begriff ist in dem Kontext absurd. Wenn wir uns im Traum nämlich umsehen, tun wir das immer noch genauso wie im WL - und da beruht unsere Wahrnehmung ja weitgehend darauf, dass fehlende Informationen ergänzt werden, und dass es nur immer dort, wo wir gerade unseren Fokus haben, wirklich ein detailliertes Bild gibt.
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#37
15.12.2020, 13:33
[+] 1 User sagt Danke! Raipat für diesen Beitrag
Als Musikerin hast Du für die komplexen Abläufe der Komposition in den Jahren, die Du für die Meisterung dieses Fachbereichs investiert hast, dedizierte Neuronennetze aufgebaut, die das sozusagen fest zu diesem Zweck verdrahtet unglaublich effektiv und ökonomisch können.
Das gilt für alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man gemeistert hat. Für Dich ist es also auch im (Klar-)Traum leichter, komplexe musikalische Dinge zu träumen bzw. Du brauchst weniger Energie und Neuronenaktivität, als Jemand, die nicht so viel musikalische Bildung und Erfahrung hat.
Es wäre total spannend, mal mit einem EEG konkret zu testen:
- Klarheit durch LRLRLR Signal anzeigen
- Beginn des Experiments durch weiteres LR-Signal anzeigen
- die Traumwelt komplexe Dinge veranstalten lassen
- nach einer Weile weiteres abschließendes Signal geben, bewusst wecken
- Traumbericht schreiben/diktieren
- Gehirnaktivität vor und nach dem Signal vergleichen
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#38
15.12.2020, 21:01
Zitat:
Unser Gehirn arbeitet weder mit Pixeln noch mit Schallwellenaufzeichnung.
Das ist nur zum Teil richtig. Der Dateninput erfolgt in Pixeln (Netzhaut, Bildsensor) und Schallwellen (Trommelfeld, Mikrofon) und diese Informationen werden dann in systemkompatible Datenformate umgewandelt. Das geschieht sowohl im Gehirn, als auch im Computer.


Zitat:Aber wir müssen uns bewusst sein, dass Informationsverarbeitung, die hinter einer Traumszene liegt, wahrscheinlich ganz anders funktioniert, wohl auch viel effizienter ist.

Da gebe ich dir völlig Recht. Das ist nicht nur „wahrscheinlich“, sondern das „ist“ so. Die Art der Informationsverarbeitung und die Effizienz kommt aber beiden Datenmengen zu Gute, dem Bild und auch dem Ton. Das ändert aber nichts am Verhältnis der beiden Datenmengen zu einander.

Zitat:Ich brauch keine 10000 Pixel von scharfer Wandtextur, es reicht, wenn auf jeden Fleck an der Wand, wo ich hingucke, genau dann die (selbe?) Textur ist, wie ich sie als Referenz irgendwann mal gemerkt habe.

Auch da gebe ich dir völlig Recht. Der Vorgang heißt Datenkompression. Computer arbeiten mit Datenkompression, ob das Gehirn Datenkompression verwendet weiß ich nicht und weiß auch nicht, ob es da überhaupt schon Erkenntnisse dazu gibt. Das Gehirn könnte durchaus, auf Grund seiner enormen Kapazität und der völlig anderen Arbeitsweise, auch ohne Datenkompression auskommen. Aber wie auch immer. Eine Datenkompression würde aber wieder beiden Datenmengen zu Gute kommen, dem Bild … siehe oben!

Zitat:Eine nicht-triviale Musik im KT braucht also - aus meiner Sicht - locker ebenso viel Gehirnaktivität wie ein scharfes Bild.

Und wie kommst du darauf? o_0

Ich habe im KT noch kein Radio eingeschaltet, aber bin mir ziemlich sicher, das dann so etwas wie „Yesterday“ ertönen würde, den da brauchte mein Gehirn nur eine Aufzeichnung abzuspielen.

Zitat:Und schließlich will ich zu dem Rechnen mit HD-Auflösung usw. noch sagen: Wir können über die "Auflösung" im KT letztlich gar nichts sagen, der Begriff ist in dem Kontext absurd.

Hier kann ich nur eigene Erfahrungen anführen und eine Annahme treffen. Meine Augen sind noch gut und wenn ich auf einen Bildschirm schaue, kann ich die Pixel noch erkennen. Also ist die Auflösung meines Gehirns besser als HD, denn sonst könnte ich das nicht. Die Annahme ist, dass die Auflösung von Bildern im KT nicht schlechter ist, als die Auflösung beim Verarbeiten von Informationen aus dem WL.

Zitat:Wenn wir uns im Traum nämlich umsehen, tun wir das immer noch genauso wie im WL - und da beruht unsere Wahrnehmung ja weitgehend darauf, dass fehlende Informationen ergänzt werden, und dass es nur immer dort, wo wir gerade unseren Fokus haben, wirklich ein detailliertes Bild gibt.

Mit dieser Aussage hast du gerade die Datenmenge der Bildinformationen, die unser Gehirn im Falle eines „hellen“ Kts erzeugen muss, noch einmal drastisch vergrößert. Das hatte ich überhaupt nicht berücksichtigt. Der Datenstrom den ich für die Abschätzung der Bildinformationen herangezogen haben, bezieht sich natürlich nur auf diesen kleiner Bildausschnitt im Blickfeld, an dem sich der Monitor befindet. Dort haben wir immer unseren Fokus und dort ist das Bild immer scharf. Im KT muss das Gehirn, bei guter Ausleuchtung, die unscharfen Randbereiche aber noch zusätzlich erzeugen, was die erforderliche Datenmenge noch weiter anwachsen lässt.

Noch einmal zum Verständnis, ich spreche hier nur vom Verhältnis der Datenmengen zu einander und damit von der notwendigen Energie diese Datenmengen zu verarbeiten, zu transportieren oder zu erzeugen.

Die doppelte Menge an Daten, im selben Umfeld zu verarbeiten, erfordert auch die doppelte Menge an Energie. Das ist Physik!

In bewegten Bildern stecken einfach wesentlich größere Datenmengen als in akustischen Signalen. Und wir reden hier nicht nur über „Video“ sondern von der komplexen Simulation einer vollständigen Traumumgebung, mit selbstständig agierenden Charakteren, die im KT außerdem noch in Echtzeit auf die willentlichen Interaktionen durch unser Wachbewusstsein reagieren muss. Aber damit nicht genug. Klarträumer neigen dazu, vieles von dem, was sie im Traum sehen auch noch anzufassen oder zu essen/trinken. Dann kommen auch noch Datenmengen hinzu, um diese Sinneseindrücke zu erzeugen. Bitte Leute, denkt doch mal kurz nach. Wie simpel ist es im Vergleich dazu doch, „Yesterday“ in einem erträumten Radio abzuspielen?

Zitat:Ein Problem sehe ich darin, dass das Gehirn kein Computer ist. Füße sind ja auch keine Räder.
Füße sind keine Räder, aber beides dient der Fortbewegung. Ein Gehirn ist keine Computer, aber beide dient der Informationsverarbeitung, wenn auch basierend auf völlig unterschiedlichen Prinzipien und (noch) unterschiedlicher Leistungsfähigkeit.



Was mir noch aufgefallen ist. Keiner hat bisher, wenn ich nix überlesen habe, die folgende Behauptung angezweifelt, die ich ganz zu Beginn gemacht habe.
Zitat:Dennoch gilt auch hier sicherlich das Bestreben, den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.
Es gibt Untersuchungen, die einen „Energiespar-Algorithmus“ des Gehirns in „Notzeiten“ beweisen, aber ob der Algorithmus auch beim Klarträumen aktiviert wird, ist bisher nicht erwiesen. Es kann aber auch nicht widerlegt werden.

So, genug zu diesem Thema von meiner Seite aus. Ich bin schon zu weit mit meinem TTB im Rückstand. normal
fly „Ich weiß jetzt, dass ich das kann und weil ich das weiß, kann ich das jetzt!“ LD
Aber nur, wenn es zugleich mein sehnlichster Wunsch ist!



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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#39
15.12.2020, 22:37
[+] 1 User sagt Danke! Liri für diesen Beitrag
Traum ist ja keine Notzeit, würde ich mal sagen. Im Gegenteil, das Gehirn ist dann hochaktiv.

Wenn die Natur es so wollte, dass wir unser Gehirn so wenig wie möglich auslasten, wären wir als Spezies nicht sehr weit gekommen grin
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#40
15.12.2020, 23:56
[+] 1 User sagt Danke! Raipat für diesen Beitrag
(15.12.2020, 22:37)Liri schrieb: Wenn die Natur es so wollte, dass wir unser Gehirn so wenig wie möglich auslasten, wären wir als Spezies nicht sehr weit gekommen grin

Ersetze Natur durch Politik - dann bin ich 100% bei Dir biggrin
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#41
16.12.2020, 00:30
[+] 2 User sagen Danke! Viltrudis für diesen Beitrag
Zitat:
Zitat:Unser Gehirn arbeitet weder mit Pixeln noch mit Schallwellenaufzeichnung.
Das ist nur zum Teil richtig. Der Dateninput erfolgt in Pixeln (Netzhaut, Bildsensor) und Schallwellen (Trommelfeld, Mikrofon) und diese Informationen werden dann in systemkompatible Datenformate umgewandelt. Das geschieht sowohl im Gehirn, als auch im Computer.
Dass die Nervenreize von der Netzhaut im weitesten Sinn noch Ähnlichkeit mit Pixeln haben, kann ich gerade noch zugestehen, aber bei Schallwellen ist das grundlegende Prinzip ein anderes. Ein Mikrofon zeichnet Amplituden auf, die dann z.B. als Schallwellen repräsentiert werden können (mit Zeitachse und Schalldruckachse.) Das Innenohr hingegen arbeitet mit Spektren. Ein Spektogramm kann ein Computer natürlich auch aus einer Wave-Datei errechnen, aber es macht schon einen Unterschied, wenn der Nerven-Input direkt anders beginnt.


Zitat:
Zitat:Aber wir müssen uns bewusst sein, dass Informationsverarbeitung, die hinter einer Traumszene liegt, wahrscheinlich ganz anders funktioniert, wohl auch viel effizienter ist.

Da gebe ich dir völlig Recht. Das ist nicht nur „wahrscheinlich“, sondern das „ist“ so.
Ja. Deswegen finde ich ja den ständigen Vergleich mit Computern so unpassend - wenn überhaupt, dann sollte das mit äußerster Vorsicht geschehen, und sowas wie "Dateiformate" sollten wir dringendst vergessen, das könnte uns total auf den Holzweg führen.

Zitat:
Zitat:Eine nicht-triviale Musik im KT braucht also - aus meiner Sicht - locker ebenso viel Gehirnaktivität wie ein scharfes Bild.

Und wie kommst du darauf? o_0
Ich rede von komplexer Musik, die live erzeugt (d.h. komponiert) wird.

Zitat:Ich habe im KT noch kein Radio eingeschaltet, aber bin mir ziemlich sicher, das dann so etwas wie „Yesterday“ ertönen würde, den da brauchte mein Gehirn nur eine Aufzeichnung abzuspielen.
Jep, und das meinte ich mit "trivial" wink1

Zitat:Meine Augen sind noch gut und wenn ich auf einen Bildschirm schaue, kann ich die Pixel noch erkennen. Also ist die Auflösung meines Gehirns besser als HD, denn sonst könnte ich das nicht. Die Annahme ist, dass die Auflösung von Bildern im KT nicht schlechter ist, als die Auflösung beim Verarbeiten von Informationen aus dem WL.
Ooookay du hast wohl verdammt gute Augen. Ich seh da nirgends Pixel, bin auch schon seit meiner Kindheit Brillenträgerin. wink1

Ich störe mich an dem Begriff der "Auflösung", denn ich bin nicht davon überzeugt, dass das, was wir tatsächlich sehen - also das aus den über die Netzhaut gewonnenen Informationen letztlich generierte Bild - noch ein "Bild" in deinem Sinne ist. Vielleicht das engste Zentrum des Gesichtsfelds, aber das ist ja nur ein paar Millimeter (auf meinem Bildschirm) groß; die Schärfe rundum wird ja eher simuliert? D.h. weil in dem Moment, wo du hinguckst, du ein scharfes Bild erhältst, wirkt es so, als wäre da ein großes scharfes Bild...

Zitat:Die doppelte Menge an Daten, im selben Umfeld zu verarbeiten, erfordert auch die doppelte Menge an Energie. Das ist Physik!
... wenn wir ne simple Datenverarbeitung hätten wie im Computer. Du schreibst, dass du nicht weißt, ob das Gehirn Datenkompression vornimmt - naja, ich halte es wie gesagt für sehr gefährlich, hier von "Daten" zu sprechen, da der dahinterliegende Mechanismus nicht so vergleichbar ist. Aber gleichzeitig hab ich mit meinen Beispielen dazu, wie ein Bild aufgebaut wird, und dass es eben nur so scheint, als wäre alles im Detail da, im Grunde von ner komprimierten Information gesprochen. Und genau deswegen glaube ich, dass ein Bild aufzubauen bei weitem nicht so aufwendig ist, wie du denkst, weil es - jetzt vermute ich mal wild ins Blaue hinein fear - eher auf Referenzen beruht? Ich muss ja nicht jeden einzelnen Grashalm scharf sehen, um ne Wiese darzustellen; es reicht, dass da ein Grashalm ist, wenn ich auf einen einzelnen gucke, davor reicht auch einfach nur ein Eindruck von grün... das ist jetzt übertrieben dargestellt.

Wenn wir jetzt von Licht und Dunkelheit sprechen... nun ja, dann war der Ausgangspunkt ja, dass es eine Weile dauern würde, eine hellere Traumszene zu erzeugen, weil sie komplexer ist. Davon (oder so ähnlich) ging ich übrigens auch aus, aber wenn hier jemand im Thread schreibt, dass Lichtschalter ohne Probleme funktioniert haben, dann muss ich meine Annahme schon mal in Frage stellen. Aber es entspricht zumindest auch meiner Traumerfahrung, dass die Beleuchtung in Träumen unterschiedlicher "Belebtheit" verschieden ist. Wenn viele Traumpersonen da sind, ist es bei mir eigentlich nie dunkel.

Zitat:Es gibt Untersuchungen, die einen „Energiespar-Algorithmus“ des Gehirns in „Notzeiten“ beweisen, aber ob der Algorithmus auch beim Klarträumen aktiviert wird, ist bisher nicht erwiesen.

Hmmm. Hat Liri jetzt auch schon eingeworfen; warum (gerade) im Klartraum Energie gespart werden sollte, leuchtet mir nicht ein.^^ Ok, vielleicht könnte eins die Hypothese aufstellen, dass das Ausfallen von Licht im Traum damit zusammenhängt, dass versehentlich der Energiesparmodus aktiviert wurde. grin Naja, passender natürlich eine Überlegung zu REM- vs. nonREM-Phasen, aber da gibt es wohl auch keine 1 zu 1 Übertragung. (Nach dem Prinzip von "Menschen sind immer um 1 komplizierter als ich gerade dachte." ^^)

Zitat:So, genug zu diesem Thema von meiner Seite aus. Ich bin schon zu weit mit meinem TTB im Rückstand.
Viel Erfolg. normal Mein TTB guckt mich jetzt grade vorwurfsvoll an, weil ich noch nicht mal einen heutigen Klartraum aufgeschrieben habe. grin
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#42
16.12.2020, 10:52
(15.12.2020, 22:37)Liri schrieb: Traum ist ja keine Notzeit, würde ich mal sagen. Im Gegenteil, das Gehirn ist dann hochaktiv.

Wenn die Natur es so wollte, dass wir unser Gehirn so wenig wie möglich auslasten, wären wir als Spezies nicht sehr weit gekommen grin

Mit "Notzeiten" ist gemeint, dass der Zuckerwert im Blut absinkt und dem Gehirn der "Sprit" ausgeht. Dann fängt das Gehirn erwiesenermaßen an alles abzuschalten, was für das Überleben nicht notwendig ist.
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#43
16.12.2020, 11:25
(16.12.2020, 00:30)Viltrudis schrieb: Ja. Deswegen finde ich ja den ständigen Vergleich mit Computern so unpassend - wenn überhaupt, dann sollte das mit äußerster Vorsicht geschehen, und sowas wie "Dateiformate" sollten wir dringendst vergessen, das könnte uns total auf den Holzweg führen.

Den Begriff "Dateiformat" habe ich nie verwendet, weil er nur in der Computertechnik verwendet wird. Ich spreche von Informationen oder Daten und der individuellen, internen Darstellung, in einem x-liebigen System. An Stelle des Begriffs "Daten", kannst du jedes beliebige Synonym verwenden, das dir zusagt.  normal

(14.12.2020, 12:56)Likeplacid schrieb: Wenn das Problem nur die Energie ist und nicht die Rechenkapazität,ist  dann könnte es vielleicht helfen vor dem Schlafengehen irgendwas Energiereiches zu sich zu nehmen, so ähnlich wie auch Sportler vor einem Wettbewerb bestimmte energiereiche Nahrung zu sich nehmen.
Gute Idee! normal Traubenzucker beim WBTB wäre da vielleicht eine Möglichkeit. Die Suchfunktion listet ein paar Beiträge zum Begriff "Traubenzucker" auf, ich weiß aber noch nicht in welchem Kontext. Muss ich erst noch lesen.
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#44
16.12.2020, 11:37
[+] 2 User sagen Danke! Gast für diesen Beitrag
(16.12.2020, 10:52)Hans Alfson schrieb:
(15.12.2020, 22:37)Liri schrieb: Traum ist ja keine Notzeit, würde ich mal sagen. Im Gegenteil, das Gehirn ist dann hochaktiv.

Wenn die Natur es so wollte, dass wir unser Gehirn so wenig wie möglich auslasten, wären wir als Spezies nicht sehr weit gekommen grin

Mit "Notzeiten" ist gemeint, dass der Zuckerwert im Blut absinkt und dem Gehirn der "Sprit" ausgeht. Dann fängt das Gehirn erwiesenermaßen an alles abzuschalten, was für das Überleben nicht notwendig ist.

Ein gesunder Stoffwechsel lässt den Blutzuckerspiegel nie zu tief werden.
Z.B ist es für den Körper ziemlich unproblematisch, Muskeln abzubauen und deren Aminosäuren in Glukose umzuwandeln.
Wenn das nicht der Fall wäre, und das Gehirn daher Energie sparen müsste, würden ja alle Menschen, die z.B. drei Wochen strikt fasten, ins Koma fallen oder zumindest geistig zu nichts mehr zu gebrauchen sein.

Insofern halte ich für undenkbar, dass das Gehirn bereits bei einem ganz normal über Nacht abgesunkenen Blutzuckerspiegel in den Sparmodus übergeht. Da spricht auch meine eigene Erfahrung ganz stark dagegen:
Wenn ich, weshalb auch immer, gelegentlich schon um 5 Uhr morgens aufstehe, bin ich auch vor dem Frühstück schon geistig rege und insbesondere kreativ.
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RE: Warum kann man im Traum das Radio anmachen aber kein Licht?
#45
16.12.2020, 17:03
[+] 1 User sagt Danke! Hans Alfson für diesen Beitrag
(16.12.2020, 11:25)Hans Alfson schrieb:
(14.12.2020, 12:56)Likeplacid schrieb: Wenn das Problem nur die Energie ist und nicht die Rechenkapazität,ist  dann könnte es vielleicht helfen vor dem Schlafengehen irgendwas Energiereiches zu sich zu nehmen, so ähnlich wie auch Sportler vor einem Wettbewerb bestimmte energiereiche Nahrung zu sich nehmen.
Gute Idee! normal Traubenzucker beim WBTB wäre da vielleicht eine Möglichkeit. Die Suchfunktion listet ein paar Beiträge zum Begriff "Traubenzucker" auf, ich weiß aber noch nicht in welchem Kontext. Muss ich erst noch lesen.
Sorry, Traubenzucker ist leider vom Bösen, wirkt nur ca. 20 Minuten und bewirkt dann das Gegenteil, weil eine erhöhte Insulinausschüttung ausgelöst wird.  cry  Vollkornbrot wäre da wohl besser! normal
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