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Buddhismus und Selbsterkenntnis

Buddhismus und Selbsterkenntnis
#1
13.03.2019, 15:29 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.04.2021, 03:20 von ichbinmehr.)
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13.03.2019, 15:18


Vor ungefair 10 Jahren habe ich mir einen Dorje aus Bergkristall gekauft, obwohl ich damals noch nicht wusste, wozu das Ding gut ist. Damals begann ich Edelsteine zu sammeln und so fand dieses Ding unbewusst zu mir.

Erst später begann ich magische Rituale mit dem bis dahin angesammelten Gegenständen zu wirken. Und erst heute verstehe ich meine Anziehungskraft bezüglich des Dorje und meine karmische Verbindung zum Buddhismus, die sich damals schon im Außen zeigte.

Der Dorje ist das Symbol des Vajra Buddha. Der Vajra Buddha ist der Buddha der Schärfe, der Kristallisation und der Unzerstörbarkeit. Vajra wird oberflächlich als „Diamant“ übersetzt. In der buddhistischen Tradition wird der Diamant als himmlischer Edelstein verstanden, der durch jedes andere feste Objekt schneidet. Deshalb ist er völlige Unzerstörbarkeit.

Die Vajra Buddha werden durch ein diamantförmiges Zepter dargestellt, welches im tibetischen Dorje genannt wird. Die scharfen Zacken des Diamanten symbolisieren das durchschneiden neurotischer Tendenzen und unbewusster Verwicklungen, mittels eines scharfen Verstandes.

Der Dorje repräsentiert die Qualität vieler möglicher Perspektiven (Multiperspektivität). Damit ist eine sehr große Flexibilität des Geistes gemeint, die diese Buddhas haben.

Der Vajra Buddha hielt seinen kostbarsten Schatz, seinen Zepter, den Dorje aus Kristall in der Hand, der das Symbol seines erwachten Geistes darstellt. Er bedankte sich für dieses Gabe, die es ihm ermöglichte zu tiefer Einsicht zu gelangen und alle Anhaftungen zu durchschauen. 

Doch weil er der Vajra Buddha ist, kann er sich nicht an seiner Errungenschaft der Einsicht festhalten. Seine unzerstörbare Logik zwingt ihn, einen letzten Akt des Loslassens auszuführen. 

Ich wäre kein Vajra Buddha, wenn ich nicht diesen letzten Schritt vollziehen würde. Tränen der Liebe und der Verlustangst rannen über seine Wangen. Es kamen Ängste auf, die sagten: Wer bin ich noch, wenn ich mein größtes Talent wegwerfe?

Er nahm dennoch den kristallenen Zepter und warf ihn in Gedanken hinter sich. Der kristallene Dorje zersprang in tausend Stücke auf dem Boden. Der Buddha lachte und war nun frei.

Wenn man etwas loslässt, was einem viel bedeutet, empfindet man Verlust. Im Moment des Loslassens stirbt ein Stück Ego. Das tut manchmal weh. Manchmal sind solche Ereignisse so emotional, dass man daraus eine neue Anhaftung bildet. 

Jedoch verliert man letztlich nichts, außer der fixierten Anhaftung. Man verliert im Grunde immer nur seinen Starrsinn, der zu Unfrieden führt, weil man wieder für einen festen Standpunkt kämpft. 

Deshalb ermöglicht jeder Loslösungsprozess, in einen größeren und offeneren Raum der Freiheit und des Friedens zu gelangen.

Loslassen ist nie ein endgültiges sich abkehren. Das wäre eine erneute Einschränkung. Loslassen bedeutet viel mehr eine Haltung von Offenheit zu entwickeln, in der es keine Fixierung mehr gibt. So erfährt man immer mehr den offenen Raum.

Man muss letztlich behaupt nichts aufgeben. Der Tod ist eine Illusion. Statt entweder oder, entsteht immer mehr eine Haltung von sowohl auch als. Das ist Freiheit. Aber das Ego denkt jedesmal es müsste sterben, deshalb krallt es sich fest.

Auch der Boddhisattva, der Buddha des Mitgefühls, hat am Ende seines Weges, so einen finalen Schritt zu tun. Denn sein Weg ist ebenso einseitig.

Weil er der Buddha des Mitgefühl ist, kann er sich nicht an seiner Einsicht festhalten. Sein unzerstörbares Mitgefühl zwingt ihn, einen letzten Akt des Loslassens auszuführen. Er wirft die Anhaftung an seinen Weg weg und öffnet sich für eine Liebe, ohne Einschränkung. Er öffnet sich für die Kraft der Stärke, weil er nicht mehr nur Gut sein muss.

Erleuchtung, ist nicht das einseitige Verfolgen eines spirituellen Weges. Erleuchtung ist ein Zustand jenseits aller Anhaftungen und Bestrebungen etwas zu erreichen. Es ist die Freiheit von jeglichem Standpunkt. Es ist eine Haltung.

Deshalb muss man am Ende aller Wege, alle Vorstellungen verlassen. Das heißt jedoch nicht Abkehr. Es bedeutet nicht alles in den Staub zu treten, was einem mal wichtig war. Es bedeutet sich einfach nur für alles andere wieder zu öffnen. So begegnet man immmer mehr einer Welt, in dem alles perfekt ist.

Weder ein Vajra Buddha, noch ein Boddhisattva muss seinen Weg aufgeben. Was aufgegeben wird, ist die letzte Trennung, die der Erfahrung der Freiheit im Weg steht. 

An dieser Stelle weitet sich nochmals der klare Geist und das liebende Mitgefühl. Tod bedeutet nicht Verlust, Tod bedeutet Weite.

Alles was wir aufgeben müssen, sind unsere starren Ideologien, die uns begrenzen. Es bleibt jedoch immer die Freiheit, den eigenen individuellen Weg zu gehen.
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RE: Freiheit
#2
19.03.2019, 21:29
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Ich beschäftige mich gerade viel mit Buddhismus. Vor allem mit dem Vajrayana Buddhismus, der auch tibetischer Buddhismus genannt wird. Ich glaube auch, dass ich irgendeine tiefere Verbindung zu diesem Thema habe, zb. frühere Leben, die ich gelebt habe, die vom Buddhismus geprägt waren.

Einmal bin ich vom Typ her ein Boddhisattva. Auch wenn diese Haltung in meinem jetzigen Leben, anders zu erklären ist, glaube ich dass sich in einem früheren Leben ein Gelübde dazu abgelegt habe und mein jetziges Leben entsprechend geplant habe.

Meine aktuellen Einsichten, in den eigenen Geist, weite sich immer mehr. Das kann man sich in etwa so vorstellen, wie wenn man bei Google Earth immer weiter heraus zoomt und immer mehr Überblick über die Erde enthält. So in etwa weitet sich mein Überblick über den eigenen Geist und mein Ich, immer mehr.

Manchmal komme ich da auch in Bereiche, wo ich meine, eine Einsicht in ein Gewahrsein zu haben, was bereits über den Kreislauf der unbewussten Wiedergeburt hinaus schaut. Für meinen Forschergeist ist das sehr spannend.

Man muss weder in Meeres Untiefen, noch ins weite Weltall fliegen um unbekanntes Gebiet zu erforschen. Der eigene Geist hat so eine Tiefe, dass man umfassende Reiseberichte über seine Erlebnisse abgeben kann.

Es war als sei ich gleichzeitig Steffi und Gott, der die Macht hatte die Sterne am Himmel zu verändern, damit sie einen Einfluss auf mein Leben nehmen. Ich sah die Aspekte „unbezwingbarer Geist“ und „Mangel“. Es kam mir vor, als hätte mein Leben zwischen diesen beiden Archetypen, Planeten stattgefunden. Plötzlich verstand ich, hier ist der Ort wo ich Realität manifestieren kann.
Ich weiß nicht ob das klappt. Wir werden sehen.

Es sind eben seltene meditative Momente, in denen ich solche Einsichten habe. Ich kann mein waches Gewahrsein, noch nicht beständig auf diesem Level halten. Klarheit und Trübheit wechseln sich noch ab. Ich erhoffe mir, im Buddhimus mehr Informationen über meine spirituellen Erfahrungen zu finden. Ich habe einige bereits erfolgreich praktiziert, aber ich war nicht umfassend genug durch die Lehre vorbereitet. Ich glaube deshalb habe ich auch noch so viele Fragen. Wie auch ich war ja Atheist/Agnostiker, als ich begann zu meditieren. Ich wollte damals auch gar keine Lehre haben.

Ein weiterer Punkt ist, dass sich in meinem Leben schon bevor ich mich bewusst mit Spiritualität beschäftigt habe, buddhistische Zeichen, Statuen, Bilder, Ritualobjekte bei mir eingefunden haben, deren Sinn ich erst später in einen Kontext mit meiner Erfahrung bringen konnte.

Irgendetwas zieht mich da magisch an. Das ist für meinen atheistischen Anteil manchmal schwierig, weil dieser sich keines Falls einer Religion unterordnen möchte und das kritische Denken und die westliche Psychologie, gegen buddhistische Ansichten anführt.

Ich möchte ein Freigeist bleiben. Das ist klar. Frei ist man aber auch nur, wenn man alles tun kann, alles mitspielen kann. Es ist mir gerade als steige ich aus mir selbst aus. Dazu gehört es meiner Meinung auch, sich auf eine Religion einlassen zu können, weil man keine Widerstände mehr hat und dort nichts fürchtet. Gegen die christliche Erziehung habe ich mich als Kind massiv gewehrt, denn diese wurde nie als Selbsterkenntnis verkauft, sondern als Unterdrückungsinstrument verwendet. Den Buddhimus nehme ich anders wahr.

Ich spüre nach all dem Atheismus, dass sich etwas in mir danach sehnt, mich noch mehr auf ein spirituellen Leben einzulassen. Vielleicht ist das aber auch nur eine Phase und ich lasse das wieder los wenn ich genug gelernt habe. Ich war auch schonmal für 3 Monate Vegetarier. 

So lasse ich mich momentan von den Weisheiten des Buddhismus begeistern und inspirieren, und gleiche die eigene spirituelle Erfahrung mit der Lehre ab. Ich teile mein Wissen gerne irgendwem mit. Deshalb werde ich in diesem Thread Texte verfassen, und quasi einen kleinen Bericht darüber schreiben, was ich so lerne, was mich am Buddhismus interessiert und wie ich meine spirituellen Erfahrungen, durch eine buddhistische Sichtweis einterpretiere.

Ich hoffe, dass mir das Frieden mit meinen Erfahrungen bringt. Ich glaube es ist sehr wichtig, dass der rationale Verstand eine Möglichkeit findet, die phänomenalen Erfahrungen zu verstehen und einordnen zu können. Damit man sich emotional sicher fühlt, ist es manchmal richtiger, ein falsches Erklärungsmodell zu haben, als gar keins.

So sehe ich manche Aussagen des Buddhismus als überholt an oder für mich selbst nicht zutreffend. Und andere Aussagen sind wissenschaftlich bisher nicht zu überprüfen. Das ist aber egal, wenn Religion einen emotionalen Halt gibt, der sonst fehlen würde. Das Ego braucht Erklärungsmodelle um die Erfahrungen zu integrieren.

Ich glaube auch, dass ich eine Aussöhnung mit dem Thema Religion erfahre, was zu mehr Frieden und Akzeptanz führt. Es gibt auch noch andere Menschen die genau das erleben wie ich. Ich erfahre zunehmend, es gibt Konzepte dafür und zwar seit langem. Es gibt wertschätzen für genau das, was ich erreicht habe, das gibt mir ein Gefühl von zu Hause ankommen.

Ich erkenne erst jetzt, wie sehr mir immer so eine sprituelle Gemeinschaft gefehlt hat, wo ich Verständnis für meine Erfahrungen bekomme. Seitdem ich mich mit dem Buddhismus näher beschäftige, fühle ich so etwas wie ein zu Hause ankommen. Es ist ein wenig, als suche ich nach eine Art Familie, in der ich mit meinen Erfahrungen angenommen bin. Es ist eine Suche nach Akzeptanz und Verstehen der eigenen Erfahrung.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#3
20.03.2019, 17:55
Teil 0 - Vorwort

Meine Perspektive auf den Buddhismus ist von meiner rationalen und von der westlichen Psychologie geprägten Sichtweise auf den menschlichen Geist beeinflusst. Ebenso haben meine eigenen mystischen Erfahrungen und mein intuitiver Zugang zum inneren Wissen, meine Perspektive auf die buddhistische Lehre beeinflusst. All das verbinde ich, in meinen Texten und das führt natürlich zu einer persönlichen Note.

Wer die Lehre wortwörtlich und konservativ, traditionell interpretiert, hat deshalb womöglich Schwierigkeiten mit meiner individuellen Interpretation der Lehre. Wenn ich mich mit praktizierenden Buddhisten unterhalte, für die die Lehre eine feste konstante Orientierung in ihrem Leben darstellt, stoße ich mit meiner sehr freien persönlichen Interpretation, die zudem gerne Dinge in Frage stellt, deshalb öfter an. Falls es euch ebenso geht, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich lediglich um meine persönliche Perspektive handelt. Ein Ringen um die „richtige Perspektive“ ist für mich hinfällig geworden.

Allerdings bemühe ich mich, meine persönliche Perspektive stets zu erweitern und diese Haltung der Offenheit auch anderen Menschen zu vermitteln, weil ich glaube, dass eine weite Perspektive der Erlangung von Frieden, Freiheit, Weisheit, Mitgefühl und Glück zuträglich ist. Wenn ihr Lust habt meine Texte zu kommentieren, um hier eine weiter Perspektive hinzuzufügen, freue ich mich.

Als ich begann mich vor ein paar Monaten mit Buddhismus näher zu beschäftigen, war ich anfangs sehr verwirrt über die verschiedenen Schulen, Fahrzeuge und Einweihungswege. Einen Überblick über all die verschiedenen Ansätze und Zugänge zu erhalten, gelingt mir erst nach und nach und so befinde ich mich zur Zeit immer noch auf einem Weg der innerer Ordnung, von all dem was ich lese und auch schon selbst praktiziert habe.

Seltsamerweise habe ich Wege praktiziert, ohne eine wirkliche Ahnung zu haben, was ich da tue. Man könnte sagen, ich habe spirituelle Praktiken erfolgreich trainiert, ohne darauf vorbereitet zu sein, was ich mit den Früchten der Praxis anfangen soll. Es entwickelte sich alles von selbst aus dem Klarträumen, so wie ich es bei Tholey, Laberge, usw. zuerst erfahren hatte. Auch haben mich Leute in diesem Forum, wie zb. Don mit den Erfahrungen des Klares Lichtes sehr inspiriert, was dazu führte dass sich eine Motivation entwickelte, erfahren zu wollen, was das ist. Etwas in mir fragte sich beständig, wenn es Klarträume gibt, was gibt es dann noch? Eine unbändige Neugiere führte dann dazu, dass sich meine Klartraumpraxis immer mehr in Richtung Mediationpraxis entwickelte. Und plötzlich fand ich mich irgendwie auf dem der Suche nach Erleuchtung.

Mein Ungestüm dabei und die mangelnde Vorbereitung, hat dann wie einige von euch wissen, auch öfters zu Problemen geführt. Ich fühle mich zur Zeit, als hole ich diese fehlende Vorbereitung, in einer Nachbereitung, nach. Praktische Erfahrungen und Studium von Wissen bilden immer eine Einheit. Fehlt ein Aspekt, gibt es ein Ungleichgewicht. Es ist für mich zur Zeit, als schließt sich hier ein Kreis.

Ich sehe meine Herangehensweise der Vergangenheit dennoch nicht als Fehlerhaft. Ich möchte nicht, dass durch meine Worte neue dogmatische Vorstellungen entstehen. In Wahrheit glaube ich daran, dass jeder Mensch einen ganz individuellen Weg geht, der in keine Lehre zu pressen ist.

Lehren und spirituelle Wege können dem Praktizierenden einen Halt geben. Auf geebneten Wegen geht man einen sicheren Weg. Aber für manche Erfahrungen muss man sichere Wege auch verlassen. Ich möchte meine mangelnde Vorbereitung deshalb als Ausdruck meiner individuellen Erfahrung betrachten, die eben genauso geschehen sollte, denn die Schwierigkeiten in die ich dadurch hineingeschlittert bin, sind Erfahrungen, die ich auch ganz explizit erleben wollte, um der zu werden der ich schon bin.

Man kann es ein wenig vergleichen mit einem Psychologen der nie selbst eine Depression hatte. Wie soll er anderen Menschen mitfühlend helfen, wenn er die Depression nur aus Lehrbüchern kennt, aber nicht weiß wie es ist, wenn man drin steckt? Wie soll ein Psychologe einfühlsam einem Menschen mit einem schweren Trauma helfen, wenn der selbst nicht weiß, wie sich so ein Trauma anfühlt?

Und so sehe ich meine Schwierigkeiten mit dem Erwachen als wichtige Lektion, die mich befähigt Menschen die sich auf dem Weg befinden, und in Schwierigkeiten geraten, durch eine eigene Erfahrung Mitgefühl und Verständnis entgegen zu bringen. Und obwohl diese Erfahrungen leidvoll waren, möchte ich diese keinesfalls her geben. Und somit ist alles genau richtig für mich.

Und dennoch fühle ich mich noch nicht vollständig, und etwas alleine mit allem, etwas verloren, wenn ich diese Erfahrungen nicht in ein stimmiges Konzept bringen kann. Wir können Dinge nur vollständig in unser Bewusstsein bringen, für die wir ein versprachlichtes Konzept haben, welches wir auch mit anderen Menschen teilen können.

Zur Zeit integriere ich meine spirituellen Erfahrungen über das buddhistische Konzept, da ich mit der Psychologie, die mir sehr geholfen hat, und die mich mein ganzes Leben begleitet hat, immer wieder an Grenzen stoße. Die westliche Psychologie grenzt die Erfahrungen der Ich- losigkeit leider noch stark aus ihrer Wissenschaft aus. Es gibt zwar transpersonale Ansätze, die darauf hinweisen, aber diese sind noch sehr schwach vertreten, während die buddhistische Lehre eine umfassende östliche Psychologie dieser Erfahrungen, in einer langen Tradition anbietet. Ich empfinde es daher als folgerichtig, dass ich mein Hauptkonzept (bisher Psychologie), welches mich durchs Leben leitet, für eine gewisse Zeit (unbestimmt) wechsle, um eine Integration für meine persönliche Erfahrungen der Leerheit, zu finden.

Dass ich dabei immer wieder Vergleiche zwischen der westliche Psychologie und der östlichen Weisheitslehre ziehe, stellt für im Grunde keinen ernsthaften Konflikt dar. Das sich in mir jedoch gelegentlich innere Konflikte zwischen meiner rationalen freiheitlichen Sichtweise und dem religiösen Kontext der Lehre auftun, sehe ich als Herausforderung, diese inneren Konflikte zu einem inneren Frieden und einer Haltung von sowohl als auch, zu transformieren.

Der Buddhismus kann sowohl als Religion, als auch als philosophische Weisheitslehre, als auch als östliche Psychologie verstanden werden. Auch hier werden sich die Geister scheiden und die Lehre innerhalb der persönlichen Weltanschauen interpretieren. Menschen interpretieren Konzepte immer innerhalb des eigenen Egos. Eine wirklich objektive Sichtweise auf ein Konzept, ist daher gar nicht möglich. Daher muss man vielleicht einfach die subjektive Sichtweise annehmen, darf aber nicht den Fehler machen, diese als Wahrheit verstehen zu wollen.

Ich hoffe, dass ich mit meinen Texten dazu betrage, das Wissen über diese Lehre von einengenden Vorstellungen über den Buddhismus zu befreien und so zu weitere Perspektiven des Geistes anrege.

Das Klarträumen wird dabei natürlich auch eine Rolle spielen, vermutlich aber erst in späteren Texten. Und wie gesagt, ich lerne zur Zeit selbst noch viel. Vielleicht ist es ja für euch genauso interessant wie für mich, zu erfahren, in welche größere Lehre das tibetische Traumyoga eingebettet ist. So können wir unsere westlichen Klartraumpraxis, insbesondere unserem Verständnis des Traumyoga, evtl. neue Aspekte hinzufügen und unser Verständnis über den Sinn einer Traumpraxis erweitern.

Im nächsten Text werde ich ein kurze Einführung in die verschiedenen Fahrzeuge des Buddhismus, Hinayana, Mayayana und Vajrayana geben.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#4
22.03.2019, 22:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2019, 22:41 von ichbinmehr.)
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Teil 1  - Hinayana, Mahayana und Vajayana (Tantra)

Hinayana bezieht sich auf die ersten, frühen Schulen des Buddhismus und ist so etwas wie der Ur-Buddhismus. Die südlichen buddhistischen Schulen sind mit der Einsicht, dass es kein Selbst gibt, zufrieden. Sie führt zu der gewünschten Befreiung, dem Ende des eigenen Leides und der Entwurzelung aller Störgefühle.
Aus der Sicht der nördlichen buddhistischen Richtungen des Mahayana (Großen Weges) ist damit erst der erste Schleier, der der Störgefühle, entfernt. Daher ist dieses Ziel nur eine Zwischenstation, bevor die große Reise zur Erleuchtung zum Besten aller Wesen, der Bodhisattva-Weg, beginnt.

Der Boddhisattva strebt nach höchster Erkenntnis, um diese für alle lebenden Wesen einzusetzen. Er führt ein Leben zum Wohle aller, und stellt seine eigenen Bedürfnisse zu Gunsten anderer, zurück.

Daher wird Hinayana von Mahayana Buddhisten „kleines Fahrzeug“ und Mahayana „großes Fahrzeug“ genannt.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Sichtweisen beschäftigt mich noch sehr. Für mich persönlich kann ich nur sagen, es klingt für mich wie ein einziges Paradoxon, denn im „kleinen Nirvana“ des Hinayana erkennt der Erwachte, dass es kein Selbst und somit auch keine anderen ichs gibt, die man befreien könnte.

Genau das hatte ich 2016 erkannt und ich weiß noch dass, das genau das, das aller schönste an der Erkenntnis für mich war, nämlich dass alle anderen Wesen schön längst befreit sind. Es war als wäre ich mir selbst gleichgültig. Die Befreiung der anderen hat mich regelrecht erleichtert.

Die Idee alle anderen müssen befreit werden, sitzt sehr tief in mir. Entweder liegt das an meiner zu Selbstverleugnung neigenden Kindheitsprogrammierung oder ich habe in einem früheren Leben ein Boddhisattva Gelübde abgelegt. Oder das sind nur zwei Geschichten die eine multikausale Ursache bilden. Ich bin mit dieser Haltung heute keineswegs mehr einverstanden, denn heute sehe ich den Schatten dieser einseitig guten Haltung.

Deshalb war genau diese Erkenntnis so befreiend. Es war als wäre mir ein Stein von den Schultern gefallen. Aber sobald ich wieder zurück ins Ego tauche, (sobald ich wieder trüb werde) und diesen hohen Zustand der Bewusstheit nicht mehr halten kann, sehe ich das nicht mehr so. Dann ist das Leid wieder da, für mich und andere. Und dann ist da auch wieder ein Bodhisattva da, der nach Befreiung strebt und immer noch etwas tun muss, damit Frieden herrscht.

Aber selbst wenn es mir anders ergehen würde… Ich hatte Kontakt mit Leuten, die diese Zustand scheinbar konstant halten konnten und ich muss sagen, aus der Perspektive eines leidenden Wesens empfinde ich da eine gewisse Ignoranz gegenüber dem Leid. Immer wider bindet mich das Mitgefühl an das Leiden, auch wenn ich weiß dass das aus der erwachten Perspektive anders ist. Tief in meinem Herzen fühle ich, ich möchte so nicht sein. Und gleichzeitig habe ich einen Konflikt mit meiner Anhaftung an das Mitgefühl, weil ich weiß, es steht meiner Befreiung noch im Weg. Ich sehe Mitgefühl als Anhaftung. Es ist etwas was im Traum erscheint. Der Geist weitet sich meiner Erfahrung nach zu Leerheit. Dort ist keine Liebe, kein Mitgefühl.

Im Zustand höchster Erkenntnis fallen Objekt, Subjekt und Handelnder weg, so dass jede Idee einer Befreiung, nichtig wird. Es gibt keine Welt (Objekt), Es gibt kein Ich (Subjekt), es gibt keine Beziehung zwischen mir und der Welt (Handlung). Jede Beziehung ist eine leere Geschichte.

Sehe ich die Welt aus dieser erwachten Perspektive, welche sich manchmal eröffnet, sehe ich überhaupt keinen Sinn mehr darin, in irgendetwas was in der Welt geschieht einzugreifen, es sei denn es ergibt sich ein freier Impuls dazu. Aus der erwachten Perspektive erkennt man die Perfektion in jedem Moment. Es gibt da kein Leid, für niemanden. Oft sind in meiner Wahrnehmung aber nur Objekt, oder nur Subjekt leer. Ich weiß nicht warum. Meine Intuition sagt, ich soll alle Perspektiven kennen lernen.

Diese Einsicht in die totale Befreiung von allem, darf ich jedoch nur sehr selten genießen. Es sind für mich vereinzelte Gipfelmomente, in denen alles perfekt ist. Viel häufiger fühle ich mich noch vom „Archetypen“ des Bodhisattva getrieben, um mir selbst (dem inneren Kind ) oder andern Wesen helfen zu wollen.

Wenn ihr zu diesem Dilemma konstruktive Anregungen habt, würde ich mich sehr freuen.

Es kommt mir vor als, steht hier meine Ethik, mein Mitgefühl gegen meinen klaren Geist und es ist für mich sehr schwer, mich vollständig für eine Seite zu entscheiden. Vermutlich wird das der Geist sein, aber immer wieder, kommt dann ein ja aber, was ist mit der anderen Seite. Vielleicht gibt es da in meinem Kopf noch ein entweder oder, wo ein sowohl als auch entstehen müsste? Jedenfalls sehe ich da noch einen inneren Konfliktpunkt.

Aber eigentlich sollte es hier auch um den Vajrayana Buddhismus und alle 3 Fahrzeuge gehen.

Abgesehen von den der unterschiedlichen Definition von Nirwana und unterscheiden sich die Fahrzeuge an Hand der unterschiedlichen Methoden.

Dazu habe ich einen kurzen Text gefunden:

Zitat:Zitat „ Geshe Kelsang Gyatso – Tantrische Ebenen und Pfade“

Da Lebewesen unterschiedliche Neigungen und geistige Fähigkeiten haben, lehrte Buddha Shakymuni drei Fahrzeuge. Das Hinayana, das Paramitayana und das Vajayana.

Für diejenigen, mit begrenztem Bestreben, die sich hauptsächlich um ihre eigene Erlösung von Leiden kümmern, lehrte Buddha das Hinayana. Die Hinayanisten sind sich der Fehler der Anhaftungen sehr bewusst, und sehen Anhaftung als Hauptobjekt, das aufzugeben ist. Deshalb wird das Hinayana manchmal „Fahrzeug der Trennung von Anhaftung“ genannt. Um Anhaftung vorübergehend zu überwinden, entsagen Hinayanisten ihrer Familie, ihrem Heim und so weiter, ziehen sich an einem einsamen Ort zurück und meditieren über Unattraktivität. Und um Anhaftung vollständig aufzugeben, meditieren sie über Leerheit.

Für diejenigen, die vom zweiten Pfad angezogen werden, lehrte Buddha das Paramitayana, indem er die sechs Vollkommenheiten und die zehnt Boddhisattva Ebenen erläuterte. Die Hauptobjekte die von Boddhisattvas aufzugeben sind, sind die Behinderungen zu Allwissenheit. Boddhisattvas fürchten sich nicht vor Anhaftung, denn sie wissen, wie sie diese in den spirituellen Pfad umwandeln können. So wie Bauern unreine Substanzen wie Kuhmist als Dünger nutzen, um ihren Boden fruchtbar zu machen, so nutzen höhere Boddhisattvas Verblendungen, wie zum Beispiel Anhaftung als Hilfsmittel auf den Weg zur Buddhaschaft, indem sie sie durch die Kraft ihrer Weisheit und ihres Mitgefühls unschädlich machen.

Für diejenigen, die vom tiefgründigen Dharma (Lehre) angezogen werden, lehrte Buddha das dritte Fahrzeug, das Vajrayana. Das Vajrayana oder Fahrzeug des geheimen Mantra wird manchmal auch Fahrzeug der Anhaftung genannt, denn anstatt zu versuchen, Anhaftung sofort aufzugeben, nutzen Übende dieses Fahrzeug Anhaftung als Hilfsmittel im spontane große Glückseligkeit zu erzeugen, mit der sie dann über Leerheit meditieren. Zudem zeigen sie sich, wenn sie dann Erleuchtung erlangen, in einem Aspekt als hätten sie Anhaftungen, obwohl sie keine begehrenden Anhaftungen mehr haben; sie erscheinen als tantrische Buddhas im Aspekt von Vater und Mutter in sexueller Umarmung.

Kurzum im Hinayna versucht man Anhaftungen durch Askese zu besiegen, im Mahayana durch die gute Tat und im Vajayana durch Tantra (Annahme und Transformation in etwas höheres).


Tantra heißt fließen.

Der Name deutet auf eine ganzheitliche Erfahrung, die untrennbar Teil von uns ist. Im Tantra müssen Erfahrungen nicht wie im Hinayana oder im Mahayana ausgeschlossen werden. Man arbeitet mit den Anhaftungen, um diese in Glückseligkeit und Leerheit zu verwandeln. Man baut das Haus der Erleuchtung aus der höchsten Sichtweise aus, benimmt sich wie ein Buddha, bis man einer geworden ist.

Tantra berührt die Ganzheit der Wesen. Er hält die Sichtweise des Entweder-oder auf der bedingten Ebene fest, wo sie hingehört, und ermöglicht immer stärker das Erlebnis von einem alles umfassenden Sowohl-als-auch. Im Tantra werden Gegensätze vereinigt und ineinander aufgelöst. Auch deshalb spielen buddhistische „Typologien“, die Vereinigung verschiedener Perspektiven, für die geistige Entwicklung einer ganzheitlichen wichtige Rolle im Tantra.

Damit keine Verwechselungen mit dem hinduistischen Tantra oder gar dem Neo Tantra, einer körperorientierten „Sexualtherapie“, geschieht, sollte man jedoch unbedingt „buddhistisches Tantra“ sagen. Obwohl einem Außenstehenden auf den ersten Blick viele Bilder und Aussagen der beiden Heilslehren ähnlich erscheinen mögen, ist der Weg leicht verschieden.

Ich muss dazu sagen, dass ich jedoch das hinduistische und das buddhistische Tantra aus meinem individuellen Weg irgendwie vermischt hatte. Da ich immer sehr auf ein Gegenüber bezogen war, hat für mich die Auflösung zwischen mir und einem Gegenüber, die durch Anziehung initiiert wurde, eine wichtige Rolle, bei meiner Herzöffnung gespielt.

Allerdings habe ich bemerkt, das Leute aus dem hinduistischen Tantra oder gar dem Neo Tantra, scheinbar keine Ahnung haben, wenn man fragt warum man diese Ich Auflösung mit einem Gegenüber erfährt, aber es das Gegenüber noch braucht, um die Ich Auflösung zu initiieren. Schließlich ist das Gegenüber ja immer noch eine Projektion. Mit dieser Frage habe ich bei allen hinduistisch motivierten Tantrikern Anstoß genommen. Auch dass meine Erfahrungen telepathisch, energetisch stattgefunden haben, was wieder viel mehr dem buddhistischen Tantra gleicht, fanden die Körperorientierten Tantriker mehr als ungewöhnlich, während das telepathische Vermelzen mit dem Guru für den buddhistischen Tantriker eine normale Praxis ist. Ich vermute bei mir soll mal wieder alles anders sein, damit meine Erfahrung in kein Konzept passt.

Ich habe da deshalb stehst nur verwunderte Kommentare erhalten. Erst als ich verstanden hatte, dass ihr Tantra mit der Verschmelzung von Shiva und Shakti erledigt ist, während das für mich nicht so war, habe ich die seltsamen Reaktionen auf meine Fragen erst verstanden.

Ich lese mich zur Zeit durch buddhistische Einweihungswege und erkenne mit vielen Aha Erlebnissen, die eine oder andere Sache, die bisher an mir vorbei gegangen ist, denn mein Weg hat sich irgendwie aus dem Nichts ergeben. Ich hatte nie eine Anleitung für das was ich erfahren habe.

Dann hatte ich ich eine Zeit auf die Chakren meditiert und da auch das Konzept der 7 Chakren benutzt. Dazu habe ich im Austausch mit Ver alles aus den hinduistischen Kundalini Tantra niedergeschrieben, was ich so weiß.

Erst im Nachhinein, habe ich erkannt, dass das Buch auf das ich mich immer bezog  von einem Hindu Swami Satyananda Saraswati, war´. Das habe ich von einem Tantra Lehrer empfohlen bekommen, der mir sagte es ginge um buddhistisches Tantra und er selbst würde buddhistisches Tantra machen. Un dich übernahm das ohne bei dem Namen des Autors stutzig zu werden. Auch habe ich so viele Tantra Bücher von Osho gelesen und anderen Yogis gelesen,  im Glauben sie währen eine Interpretation der Buddhistischen Sichtweise und es währe ohnehin das selbe. Im Nachhinein habe ich jetzt auch kapiert warum der angebliche Tantra Lehrer der sich auf den Buddhismus bezog mit meinen Frage nach körperloser Verschmelzung und Vereinigung ohne ein spezifisches Gegenüber nichts anfangen konnte. Und gleichzeitig sprach er auch immer davon er würde buddhistisches Tantra machen, so wie ich, allerdings mit Körper. wall Ok man lernt immer dazu. Ich sollte wohl keine guten Antworten bekommen.    

Also ich habe da alles vermischt. Ich denke ich werde mit dem Mischung Leben, und einfach ergänzen was mir fehlt. Ich bin ja ohnehin ein Chaosmagier und nehme mir das was ich brauchen kann.

Zurück zum Tantra. Wenn man aus der Perspektive des Tantra auf das Mahayana schaut, kann man auch im Mahayana eine gewisse Askese wahrnehmen, weil er bestimmte Verhaltensweisen bevorzugt und sich andere versagt. Während man im Hinayana und im Mahayana noch etwas anstrebt, ist der Weg des Vajayana alles Streben sein zu lassen.

Wenn man aufhört irgendwo hin zu wollen, nicht mehr fort vom Schmerz, nicht mehr hinzu Glück, konfrontiert man sich mit dem was jetzt ist und kann sich in Annahme üben. Dieses Jetzt erhält durch den tantrischen Weg eine Praxis der Annahme. Annahme mit allem was ist. Gefühlen. Gedanken. Leid.

Hinayana und Mahayana werden deshalb auch als vorbereitenden Wege für den Vajrayana Weg betrachtet, denn wenn man das ganze mal zu Ende denkt, kann man erkennen, dass es letztlich nicht möglich ist, bestimmte Verhaltensweisen gänzlich aus dem Leben auszuschließen. Das erkennt man vermutlich aber erst, wenn man einen Weg mal eine Strecke gegangen ist. Bis dahin versucht man mit irgendeinem Verhalten, irgendwo anzukommen. Selbst meditieren um zu, ... kann aus Sicht des Tantra noch zu viel tun, um zu ... sein.

Aus Sicht des Tantra geschieht Erleuchtung, wenn man nirgends mehr ankommen will. Somit fühlt das Sein lassen von allem tun, zum Erwachen. Und das Annehmens des tuns, was ohnehin geschieht ebenso.


Wir können die Aggression zum Beispiel nicht ausmerzen, indem wir sie vermeiden, oder uns immer freundlich geben. Im Tantra lässt man die Aggression fließen, jedoch nicht in blindem Ausagieren, sondern indem wir sie im inneren emotional annehmen und transformieren. So geschieht es ebenso mit den freudigen Gefühlen.

Sexuelle Enthaltsamkeit soll aus asketischer Sichtweise den Geist auf die spirituelle Entwicklung richten.
Wir sehen ja alle wie gut das mit dem Zöllibat bei katholischen Priestern klappt.

Im Tantra nimmt man jedoch die  sexuelle positiv Energie und verwandelt sie in eine höhere Energie. Deshalb finden wir im Tantra eine bejahenden Haltung, die alles mit einschließt, auch Sexualität. Jedoch ist es falsch mit Tantra einzig Sexualität in Verbindung zu bringen. Sexuelle Praktiken sind eigentlich nur eine  Methode, die den inneren Krieg mit den Anhaftungen auflösen soll.

Ich persönlich bevorzuge die tantrische Sichtweise, der Vereinigung der Gegensätze und praktiziere Techniken zur Annahme von Gefühlen und Begierden. Dabei erlebe ich, dass diese entweder leer werden oder wegfallen.

Die Mahayana Haltung der "ideellen" liebenden Güte bewirkt, dass sich Menschen wohlwollend verhalten, und irgendwie muss man diesen Menschen, die das so Leben können sehr dankbar sein, aber diese Sichtweise hat eben den Haken, dass sie damit auch Anteile unterdrücken, die sich letztlich nicht unterdrücken lassen. Zumindest habe ich das so erfahren, weil ich nach Idealen gestrebt habe, während ich meine authentischen Gefühle unterdrückt hatte. Deshalb tendiere ich zur Zeit auch zum Nicht Tun, bzw zu einer Umkehr, indem ich alles Authentische wieder da sein lasse.

Es mag aber sein, dass es andere Menschen gibt, die diese beiden ersten Wege so beherzt bis zum Ende gehen können, bis sie vollkommende Buddhas sind. Ich hatte auf halber Strecke das Gefühl, dass das für mich ein Irrweg ist, weil diese einseitige Sichtweise nicht zu einer dauerhaten Nondualen Sichtweise führt, außer man bricht mit ihr.

Obwohl "Tue so als ob " Techniken sehr wirkungsvoll sind. Hm ich vermute das beides wahr ist. Vielleicht erwacht das Herz eines Boddhisattva im Geben oder er erkennt seinen Irrtum? Man sollte vom eigenen Weg keine allgemeingültige Wahrheit ableiten. Deshalb stelle ich meine Sichtweise hiermit in Frage. Ich sehe dass ich geneigt bin immernoch Hierachien zu erstellen, auf Grund meiner persönlichen Vorlieben, obwohl da eigentlich keine mehr sind. Das zeigt, dass ich da noch in einer Auseinandersetzung bin.

Dennoch möchte ich meine kritische Sichtweise erläuterrn, gerade weil der Weg des Boddhisattva oft verherrlicht positiv dargestellt wird und es ebenfalls einseitig ist, die Schattenaspkete dieses Weges nicht zu sehen. Letztlich kann ein Hinayana oder ein Mahayana Weg für mich nur aufgehen, wenn der Praktizierende, den Weg und die Praxis an einer Stelle komplett in Frage stellt. Dann wird er anhalten und zum von selbst zum Vajayana Weg kommen, dem nichts tun. 

Aus Integraler Sicht könnte man sagen, dass der Weg den man sich als Praktizierender auswählt, sehr stark mit der ethisch moralischen, sowie der geistigen Entwicklung zu tun hat. Das eine funktioniert nicht ohne die anderen wichtigen Vorerfahrungen. Betrachtet man alle drei Wege zusammen, erkennt man, dass sie sich alle gegenseitig bedingen. Auch weil sich ja alle Menschen in diesen drei Fahrzeugen idealerweise wieder finden sollen, damit sie auf ihre Weise und in ihrer Geschwindigkeit wachsen können.

Ich finde das ist das beachtenswerte überhaupt an Religionen. Sie sind so konzipiert, dass sich alle Gesellschaftsschichten, alle Entwicklungsstufen des Geistes und des Herzens darin wiederfinden. Selbst der Atheist, indem er eine gegnerische Haltung dazu einimmt, tritt mit ihr in Kontakt. Deshalb wäre es falsch die drei Fahrzeuge einzig danach zu bewerten, ob sie einen zur Erleuchtung bringen. Auch ist es wichtig, dass Menschen durch eine Religion sozialisiert werden, oder in der Abgrenzung dazu sowei in einer bestimmten Rolle, eine individuelle Persönlichkeit ausbilden können.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#5
13.04.2019, 21:10
Hier noch eine Ergänzung zum Vajrayana Buddhismus, der auch als tibetischer oder tantrischer Buddhismus bezeichnet wird. Da ich festgestellt habe, dass diese buddhistische Sichtweise weniger verbeitet ist, als der Mahayana Weg, freut ich mich ein wenig zur Aufklärung beizutragen, dass es innerhalb des Buddhismus unterschiedliche Sichtweisen, unterschiedliche Pfade gibt. Letztlich führen alle Wege zum selben Ziel. Aber erstmal unterscheiden sich die Wege.

Es handelt sich hier um einen anderhalb stündigen Vortragen des Philosophen Jochen Kirchhoff, der als Einführung in den tibetischen Buddhismus sehr geeignet ist.

https://www.youtube.com/watch?v=UpuO5qrq...dex=2&t=0s
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#6
17.09.2019, 18:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.09.2019, 18:54 von ichbinmehr.)
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Ein sehr interessanter Klartraum Text aus dem Buddhismus, der zur Kontemplation anregt ist


Zitat:Das Herz Sutra


Der Bodhisattva Avalokiteshvara, tief im Strom vollkommenen Verstehens,
erhellte die fünf Skandhas und fand sie gleichermaßen leer.
Dies durchdringend überwand er alles Leiden.


Höre, Shariputra, Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit,
Leerheit ist nichts anderes als Form.

Dasselbe gilt für Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein.


Höre, Shariputra, alle Dinge sind durch Leerheit gekennzeichnet.

Weder entstehen sie, noch vergehen sie, sie sind weder rein, noch unrein,
weder werden sie größer, noch werden sie kleiner.

Daher gibt es in der Leerheit weder Form, noch Empfindung, noch Wahrnehmung,
noch geistige Formkraft, noch Bewusstsein;

kein Auge, kein Ohr, keine Nase, keine Zunge, keinen Körper, keinen Geist;

keine Form, keinen Klang, keinen Geruch, keinen Geschmack, kein Berührbares, kein Objekt des Geistes; keinen Bereich der Elemente (von den Augen bis zum Geist-Bewusstsein);

kein bedingtes Entstehen und kein Erlöschen des bedingten Entstehens (von Unwissenheit bis zu Tod und Verfall);

kein Leiden, keinen Ursprung des Leidens, kein Ende des Leidens und keinen Weg;

kein Verstehen, kein Erlangen.


Weil es kein Erlangen gibt, finden die Bodhisattvas, in vollkommenem Verstehen ruhend, keine Hindernisse in ihrem Geist. 

Keine Hindernisse erlebend, überwinden sie die Angst, befreien sich selbst für immer von Täuschung und verwirklichen vollkommenes Nirvana.


Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlangen dank dieses vollkommenen Verstehens volle, wahre und universale Erleuchtung.

Daher sollte man wissen, dass vollkommenes Verstehen das höchste Mantra ist,
das Mantra ohnegleichen, das alles Leiden aufhebt, die unzerstörbare Wahrheit.


Das Mantra der Prajnaparamita sollte daher verkündet werden.

Dies ist das Mantra: Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha. (3x) 



Inhaltliche Übersetzung:

Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha. = Gegangen, gegangen, hinübergegangen, vollends hinübergegangen, Erwachen - leuchte auf! Gegangene bedeutet zur Erleuchtung hinüber gegangen.

Avalokiteshvara (Sanskrit, m., , avalokiteśvara) ist im Mahayana-Buddhismus der Bodhisattva des universellen Mitgefühls (Sanskrit karuna). Chenrezig (tibetisch spyan.ras.gzigs) gilt als Schutzpatron des Landes Tibet.

Skandha (Sanskrit: pañca upādānaskandhāḥ, Pāli: khandha, Deutsch: Anhäufung) ist ein Begriff des Buddhismus. Die fünf Skandhas sind im Einzelnen die Empfindungen des materiellen Körpers mit seinen Sinnesorganen, die Gefühle, die Wahrnehmung, die Geistesformationen, und schließlich das Bewusstsein. Die Skandhas werden auch Gruppen der Anhaftung, Aggregate, Daseins- oder Aneignungsgruppen oder Zusammenhäufungen genannt.

Shariputta bzw. Śāriputta (Pāḷi, wörtlich „Sohn der Śāri“, Sanskrit „Śāriputra“) war einer der beiden Hauptschüler Buddhas. Shariputta gilt in der buddhistischen Tradition als „Rechte Hand“ Buddhas und wurde von ihm als der weisheitsmächtigste seiner männlichen Schüler genannt, während Mahamoggallana der männliche Schüler mit den stärksten höheren Geisteskräften war.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#7
26.10.2019, 22:00
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Das Herz Sutra in einer anderen, interessanten Version. 

In der Leere gibt es keine Unruhe mehr, kein Aufhebens, keinen Stolz.
In dieser vollkommenen Leere gibt es keinen Körper, kein Gefühl, keine Wahrnehmung, keine Willensregung, kein Bewusstsein.
Da gibt es weder Auge noch Ohr, weder Nase noch Zunge, weder Leib noch Geist.
In dieser vollkommenen Leere gibt es weder Formen noch Klänge, weder Duft noch Geschmack, weder Gegenstände noch Vorstellungen, keine Sinne und kein Denken, weder Dummheit noch Weisheit.
Da ist weder altern noch sterben, kein Leiden, keine Erlösung, weder Erkenntnis noch Verwirklichung weil es in der Leere nichts zu verwirklichen gibt.

Auszug aus, "Der Tigerbericht" von Dietrich Wild
„Ein Ding zu werden, bedeutet ein Ding zu kennen.“
„Seine Form einzunehmen heißt, zu beginnen, seine Existenz zu begreifen.“
 Zitat aus Star Trek, Deep Space 9, S06E04 "Behind The Lines"


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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#8
27.10.2019, 09:26
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die leere ist auch nur eine "form". die leere ist nichts erstrebenswertes. egal, was alle buddhisten der welt behaupten. es geht nicht um selbstaufgabe. oder auslöschung. leere gibt erholung oder ist auch schiere langeweile. je nach empfinden. ist aber ebenso vergänglich wie form-vollendetes. kommen und gehen. im kreislauf.
annahme von allem. die kunst ist es nicht leere zu suchen. sondern in der fülle ruhe zu finden (aber nicht mal das; bist du unruhig, nimm an, das du unruhig bist; ist halt so. ist auch ok pleased ) und ohne stolz zu sein, wo man stolz sein könnte (super, ich habe dies und jenes erreicht; bin on the top. der andre hat nix erreicht. schön. auch gut. ich so. er so. beides gleich gut. beides ok. nix ich besser lol ).
deshalb hat der buddha ja auch immer vom mittleren weg gesprochen. nicht die zb sadhus mit ihren asketischen künsten und tagelanges verweilen im samadhi sind wahrheit. dies ist bloß deren können. kein sonderlich erstrebenswertes ziel.

in der leere gibt es wahrlich nichts zu verwirklichen. aber aus der leere heraus. genügend. endlos. keines ist besser oder wichtiger als das andere. alles ist bedeutend und unbedeutend gleichermaßen.
Der Alltag ist auch ein Traum.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#9
27.10.2019, 12:14
Sehr stimmige Worte. Ja die Leere empfinde ich auch als Zustand der kommt und geht.

Mich hat die Leere oftmals von alten Ängsten und Konditionierungen befreit, auf eine Art und Weise, die intensiv und spontan war.

Ich finde den Zustand als transformationen Zustand wichtig, aber ich möchte mich Simuehl völlig anschließen, dass es problematisch wird, wenn sich das Selbstbild dann mit der Leere endgültig identifizieren möchte. Vielen Menschen auf dem spirituellen Weg geht es ja so, weil sie Anteile ihres persönlichen Ichs ablehnen.

Es geschieht also häufig aus Vermeidung von Traumata und steht einer ganzheitlichen Persönlichkeit im Weg.

Für mich schließt sich der Kreislauf von Leerheit und kleine Ich an einer Stelle, so dass ich genau wie du auch nur zum Flow zwischen allen Zuständen raten kann, zum nicht festhalten an einem Zustand der Leere. Aber es ist auch schön wenn es da ist und den Raum öffnet.

Ich empfinde es auch als Teil einer normalen sprituellen Entwicklung wenn zwischenzeitlich ein Festhalten geschieht. Ich glaube niemand kommt um ein sprituelles Ego heraum, weil dieses uns erst aus den begrenzungen befreit. Später muss dieses aber wider abfallen, da wir sonst begrenzt bleiben.

Ich sehe das Festhalten an der Leere als Phasen der Integration, die später wieder verworfen wird. Jeder macht diesen Prozess, im eigenen Tempo und so bin ich auch im Flow mit dem Festhalten, weil es eben auch dazu gehört.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#10
27.10.2019, 20:49
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(27.10.2019, 09:26)Simuehl schrieb: die leere ist auch nur eine "form". die leere ist nichts erstrebenswertes. egal, was alle buddhisten der welt behaupten. es geht nicht um selbstaufgabe. oder auslöschung. leere gibt erholung oder ist auch schiere langeweile. je nach empfinden. ist aber ebenso vergänglich wie form-vollendetes. kommen und gehen. im kreislauf.
annahme von allem. die kunst ist es nicht leere zu suchen. sondern in der fülle ruhe zu finden (aber nicht mal das; bist du unruhig, nimm an, das du unruhig bist; ist halt so. ist auch ok pleased ) und ohne stolz zu sein, wo man stolz sein könnte (super, ich habe dies und jenes erreicht; bin on the top. der andre hat nix erreicht. schön. auch gut. ich so. er so. beides gleich gut. beides ok. nix ich besser lol ).
deshalb hat der buddha ja auch immer vom mittleren weg gesprochen. nicht die zb sadhus mit ihren asketischen künsten und tagelanges verweilen im samadhi sind wahrheit. dies ist bloß deren können. kein sonderlich erstrebenswertes ziel.

in der leere gibt es wahrlich nichts zu verwirklichen. aber aus der leere heraus. genügend. endlos. keines ist besser oder wichtiger als das andere. alles ist bedeutend und unbedeutend gleichermaßen.

Nun, das ist so eine Sache mit der Sprache. Für mich bedeutet der Zusand der "Leere" absichtslos auf einem Kissen vor einer Wand zu sitzen. Absichtslos bedeutet auch, nichts anzustreben, nichts aufzugeben, nichts auszulöschen, nichts ist richtig oder falsch und wie du sagtest: alles ist bedeutend und unbedeutend gleichermaßen. 
Gedanken schalten sich nicht ab, ich sehe, ich höre, ich fühle auch meine Knie aber ich sitze, bin still, auch in Gedanken (auch wenn das nicht immer funktioniert) ich bleibe trotzdem sitzen. Ich sitze hier, mit der Einstellung, egal was passiert, ich gehe hier nicht weg auch wenn mir der Himmel auf den Kopf fällt. Und dann, wenn ich nicht mehr meditiere, stehe ich auf und gehe.
Ob "Leere", hier ein guter Begriff ist, weiß ich nicht. Aber "Leere" im Sinne von Stille auch in Gedanken das ist das was sich für mich richtig anfühlt. Der kurze Text des Herz Sutras beschreibt diese Praxis meiner Meinung nach ganz gut. Aus meiner Sicht gibt es keine allgemein gültige Aussage oder Interpretation, auch wenn das viele Buddhisten anders sehen. Nun ja, ich bin kein Buddhist praktiziere aber "Zazen" wenn man es denn dann so nennen kann.
„Ein Ding zu werden, bedeutet ein Ding zu kennen.“
„Seine Form einzunehmen heißt, zu beginnen, seine Existenz zu begreifen.“
 Zitat aus Star Trek, Deep Space 9, S06E04 "Behind The Lines"


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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#11
29.10.2019, 15:24
Chögyam Trungpa begeistert mich durch seine nonkonfromistische Haltung die traditionelle buddhistische Werte (Vajrayana) und und Freigeistigkeit jenseits der Tradition/Philosophie auf sehr angenehme und erfrischende Weise zugänglich macht.

Er hat seine anerkannte Rolle als Rinpoche geschmissen, um in den USA ein weltliches Leben zu führen und wird, duch seine ausschweifende Persönlichkeit daher auch kritsich betrachtet. Gerade das empfinde ich aber widerum als sehr interressant, diese Gegensätze in dieser Person zu betrachten.

Besonders gut hat mir das Buch Weltliche Erleuchtung von ihm gefallen, indem er in mehrer Kapiteln, unterschiedliche Themengebiete und Fallstricke auf dem Weg zur Erleichtung anspricht. 

Chögyam Tungpa hat in seinen Büchern vielfach auf den spirituellen Materialismus hingewiesen.
Der Begriff spiritueller Materialimus bezeichnet, den Vorgang eines spirituellen Aspiranten, der es sich mit Hilfe seiner bevorzugten Konzepte und Werte in einem spirituellen Ego bequem macht, um damit vorzugsweise die (psychologischen) traumatischen Anteile der Persönlichkeit zu verdrängen, anstatt sich mit ihnen auseinander zu setzen.

Zur Zeit lese ich folgendes, welches mir hier zu passen scheint:

Zitat:Zitat: Chögyam Trungpa - Das Totenbuch der Tibeter


"Die Einstellungen mancher Schulen der westlichen Psychologie kommen dem Buddhismus oft näher als die der westlichen Philosophie und Religion.

Die Vorstellung der Sünde zum Beispiel wird unvermeidlich mit der Erbsünde in Verbindung gebracht, mit Schuld und Sühne, die in den meisten östlichen Lehren keinen Platz haben.

Der Buddhismus sucht stattdessen nach der letzten Ursache von Sünde und Leid und entdeckt, dass es der Glaube an ein Selbst oder Ich als Zentrum der Existenz ist.

Dieser Glaube wird nicht von einem eingeborenen Übel verursacht, sondern ist Folge der Unbewusstheit, des Unwissens um das wahre Wesen des Seins.

Da wir die Gesamtheit des Lebens von diesem falsch zentrierten Gesichtspunkt her erleben, können wir die Welt nicht erkennen, wie sie wirklich ist.

Dies ist gemeint, wenn gesagt wird, die Welt sei unwirklich.

Das Heilmittel ist, die Illusion zu durchschauen,
die Leere – das Nichtvorhandensein dessen, was unwahr ist – zu erkennen.

Untrennbar von der Leere ist das Licht – das Vorhandensein dessen, was wirklich ist –,
der Urgrund, in dem das Spiel des Lebens stattfindet."


Zitat:Wikipedia: Chögyam Trungpa (WylieChos rgyam Drung pa; 28. Februar 1939 – 4. April 1987) war ein Linienhalter und Tertön der Kagyü und Nyingma Traditionen des tibetischen Buddhismus, sowie der von ihm begründeten Shambhala Übermittlung.

Er wurde vom XVI. Gyalwa Karmapa als XI. Trungpa Tulku erkannt und erhielt von Kind auf eine traditionelle Ausbildung, wie es für den höchsten Abt der Surmang Klöster üblich war.

Er begründete in Nordamerika die Organisation Vajradhatu mit zahlreichen Meditationszentren, Shambhala-Training und die Naropa Universität[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Ch%C3%B6gyam_Trungpa#cite_note-1][/url].
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#12
29.10.2019, 19:19
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Zitat:Chögyam Trungpa begeistert mich durch seine nonkonfromistische Haltung die traditionelle buddhistische Werte (Vajrayana) und und Freigeistigkeit jenseits der Tradition/Philosophie auf sehr angenehme und erfrischende Weise zugänglich macht.


Das klingt spannend, werde ich mich mal mit beschäftigen wink1 Ich denke der Buddhismus lebt u.a. davon das es immer Menschen gibt die Buddhismus neu denken, andere Perspektiven einbringen, jenseits der Traditionen.
Im Zen Buddhismus (Soto Zen), die ja sehr großen Wert auf die Dharma Linie* legen, wurde der Buddhismus von Indien nach China gebracht durch Bodhidharma, dann von China nach Japan von Dogen Zenji und von Japan nach Amerika und Europa durch Shunryū Suzuki und Taisen Deshimaru. (Ich weiß, sehr vereinfacht dargestellt und sicher habe ich nicht alle Strömungen berücksichtigt aber mir geht es ums Prinzip und nicht um genaue Daten und alle möglichen Beteiligten) Dies bedeutetet immer, Buddhismus neu gedacht.
Und u.a. in den "westlichen" Ländern entstehen gerade sehr viele neue Ausprägungen die jenseits der Traditionen, neue Wege beschreiten. Der Punkt ist, der Buddhismus passt sich irgendwann, irgendwie den Menschen an (auch vereinfacht dargestellt). Leben ist Veränderung!
Der Buddha "Siddhartha Gautama Shakyamuni" hat gesagt, " ... glaubt nicht was ich euch sage ..." (auch frei übersetzt oder zitiert)
Die Richtungen und Schulen sind egal, was wir daraus machen, zählt!


* Frauen spielten in der Dharma Nachfolge offensichtlich nie eine Rolle. Auch daher ist es gut das sich die Welt weiter dreht und ändert! normal



****    Zen ist für nichts gut!  wall meditier fear grin ****
„Ein Ding zu werden, bedeutet ein Ding zu kennen.“
„Seine Form einzunehmen heißt, zu beginnen, seine Existenz zu begreifen.“
 Zitat aus Star Trek, Deep Space 9, S06E04 "Behind The Lines"


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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#13
30.10.2019, 15:22
Hallo ichbinmehr,

deine Herangehensweise erinnert mich an meine, die ich mit Dalis paranoisch-kritischer Methode umsetze.
Stammesgeschichtliche Streifzüge mache ich auch sehr gerne, sie führten mich bisher zum Pharao Skorpion I, hin zur Ära Dschingis Kahns und über ein altes Kampfsklavengeschlecht zurück zu Fatima.
Wegen der Gleichzeitigkeit suche ich nach Indizien in meinem Wachleben, versuche mich zu erinnern, was die einzelnen Mosaiksteinchen mir sagen wollen, welche Assoziationen sie bei mir hervorrufen.
Im Kapitalismus kommt keiner am Trauma vorbei, diese Gesellschaftsform ist das Trauma schlechthin. Sie macht aus uns allen (mehr oder weniger) ein Opfer und diese werden bekanntlich auch zu Tätern - Insofern müsste sich ein Psychologe „nur“ an sein Trauma herantasten.
Da ich selbst traumatisiert bin (eher mehr, als weniger^^) muss ich also selbst sehr gut darauf achten, wo ich zum Täter werde und werden könnte. An der Täter-Opfer-Dialektik ist kein vorbei kommen, aber ich denke, dass ich auch gegenüber dem gesellschaftlichen System mein Täterdasein ausleben kann, mir die politische Bildung dabei hilft, eher das System und weniger die Menschen zu foken – wo immer mir dies möglich ist.
Ich kann nicht sagen, dass mich die Auseinandersetzung mit dem Trauma umgänglicher gemacht hätte^^ aber mir fällt es leichter zwischen den Zeilen zu lesen.
Wo immer ich mich kreativ in meine Gedankenwelt verkriechen kann, um sie zu entfalten, mich mit mir verbundener klarer zur Welt stehen kann, fühle ich mich alles andere als einsam. Und es scheint, dass sich mein Ich so im Wir aufhebt, um sich als Ich² wieder(geburtlich) zu materialisieren. Leider habe ich viel zu selten dies Bewusstsein der Verbundenheit, aber ich übe viel und versuche den Alltag, das Lohndingen auf Sparflamme zu drehen, viel Zeit mit mir zu verbringen und Menschen, die meine Entwicklung fördern.
In einer Diplomarbeit über Hegel fand ich folgendes Zitat vom Philosophen, das, wie ich finde, gut zur Traumabewältigung passt:
„Durch die Kraft des Geistes erhebt sich das Individuum über die Beschränktheiten der Empfindungen und Leidenschaften. Der Seele gelingt Befreiung, indem sie ihre eigenen Leiden
»...sich zum Objekt macht...in fremden Gegenständen (durch Vergleichung mit anderen) sich anzuschauen imstande ist oder im fürchterlichsten Spotte über sich selbst auch seine eigene Vernichtung wie ein äußeres Dasein gegenüberstellen (kursiv G.H.) und dabei ruhig und fest in sich selber bleiben kann.«“ (G.W.F. Hegel. Vorlesung über die Ästhetik I )
http://www.novotny-herrnstadt.at/gfx/Her..._humor.pdf
Vielleicht erlebst du die Erhebung über die Beschränktheit als Leere, was ich in diesem Kontext nachvollziehen kann.
I leak anymales.
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#14
30.10.2019, 15:47
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Hallo Nuevo.

"Treffen sich Tantra und Zen."   thumbsu

Zen hat mich bisher nicht ergreifen können. Ich glaube ich hatte innere Widerstände gegen die perfekte äußere Form, die ich mit Zen immer in Verbindung bringe.

Meine spirituellen Wege zogen mich vorwiegen auf die linksseiten Pfade.

Schattenarbeit nach C.G.Jung, Tantra im Sinne des Vajrayana Buddhismis, Tiefenpsychologie und Traumarbeit zähle ich auch dazu. Auch bzgl der Kabbala war ich den Qiphoth (dem dunklen linken Pfad) wieder näher als dem rechten (hellen, positiven) Pfad. So erfahre ich das immer wieder.

Linksseitige Pfade beschäftigen sich vorwiegen mit der Annahme der dunklen Persönlichkeitsanteile, und haben sich für mich immer authentisch angefühlt. Ich wollte immer zu dieser absotuten Autentizität finden, die ich bin. Und da durfte nichts beschönigt oder korrigiert werden.

C. G. Jung sagt dazu — 'Man wird nicht dadurch erleuchtet, daß man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern durch Bewusstmachung der Dunkelheit

Ähnlich wie in unserem Gespräch über GFK, habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich authentische Gefühle mit einer Technik der Perfektion "überschreibe" weil, ich dann befürchte, einen unbewussten Schatten nicht zu sehen. Ich möchte meine Dunkelheit sehen und annehmen. Gleichzeitig fände ich natürlich die Fähigkeit zb im Fall von GFK unglaublich faszinierend. Aber wie gestern bereits im Gespräch über Marshall Rosenberg erwähnt, glaube ich dass er nicht durch eine Technik zu dieser Fähigkeit gekommen ist, sondern durch seine geheilte Persönlichkeit. 

Das Tantra lehrt das nicht tun, welches meint nicht einzugreifen in die authentische Reaktion der Person. jedoch Akzeptanz und Annahme für das zu finden, was erscheint. Deshalb unterscheiden sich Tantriker auf oft von den Lichtgestalten. Sie haben keine Agenda, der sie folgen. Alles darf sein.

Jemand sagte mir mal, wenn du nur lange genug auf eine schwaren Raben schaust, wird er weiß.

Das ist für mich Tantra. Die Fähigkeit das Licht in der Dunkelheit zu sehen. Denn erst dann, glaube ich kann ich im Frieden mit der Welt leben. Dann hört das Urteilen auf. Denn die Dunkelheit gehört dazu. Man begegnet ihr überall im Leben und ohne dessen Annahme, ist man stetig gegen irgendetwas im Widerstand, ja sogar im Kampf.

Allerdings denke ich, dass mein Weg nur eine Möglichkeit ist und dass es viele Möglichkeiten gibt. Es ist einfach nur mein ganz persönlicher Weg und und kein allgemeines Dogma. Menschen brauchen individuelle Wege, ihrer Persönlichkeit entsprechend, der das Beste für den einzelnen Menschen aus ihm rausholt.


Daher wäre ich sehr interessiert, mehr über Zen zu erfahren.

Ich schätze dass man über Zen, mehr über die Fähigkeit der Dissoziation in den Gleichmut kommt, der dann den Frieden bringt. Ist das so richtig?

Es würde mich interessieren in wie fern, man als Zen Praktiker seinen Schatten integriert? Wenn Zen zur Erleuchtung führt, dann muss das Thema da ja irgenwie implementiert sein.

Ich hoffe dass ich meine Vorbehalte für die rechtseitigen Pfade weiter ablegen kann. Vielleicht kannst du mir dabei helfen?

Da ich gelesen habe, dass du dich in diesem Bereich besonders auskennst, hast du nicht Lust hier einen kleinen einführenden Text zum Thema Zen Buddhismus zu schreiben?
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RE: Buddhismus und Selbsterkenntnis
#15
30.10.2019, 18:09
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Lieber/liebe? Lu Ping.

Die tantrische Haltung der Vereinigung der Gegensätze hat mich mit meiner Rolle des Täters geschlichtet. Ich lehne weder die Täter im Außen, noch meine eigene Täterschaft ab. Früher war das anders. 

Ich habe Mitgefühl für Täter und Opfer erlangt, welches so tiefgreifend ist, dass sich der innere Kampf bzgl. dieses Themas aufgelöst hat. Allerdings habe ich dazu jetzt 40 Jahre gebraucht. Es war ein lebenslanger und schwerer Prozess für mich, der in der Kindheit, durch mein Entwicklungstrauma begann. 

Um dieses Trauma zu bewältigen, entwickelte ich einen Anteil des Idealisten, oder des Bodhisattva, des Guten, des Helfers, des Pazifisten, der mich bis zu einer schweren Lebenskrise mit mitte 30 begleitete. An diesem Punkt, blieb mir nur noch die Möglichkeit diese Haltungen, ja meine ganzen Vorstellungen über das Leben in Frage zu stellen. All diese Anteile mussten sterben, damit ich tief genug an mein Trauma kam. 

Ich war bis dahin ein ganzes Leben lang im Widerstand gegen den Täter. Erst als meine Identifikation mit dem Idealismus, den ich aus Abwehr gegen mein eigenes (unbewusstes) Leiden entwickelt hatte, abgefallen war, erfuhr ich eine Offenheit die mir diese Entwicklung des Mitgefühls möglich machte. Als der Idealismus abfiel, fiel ich auf mein Trauma zurück, welches unter dieser Abwehrstrategie war. Das musste dann integriert werden.

Und ich glaube das ist der Grund, warum wir eifrig an kategorischem Denken wie Täter/Opfer festhalten, denn es dient der Abwehr (Projektion) unseres größten Schmerzes. Wir wollen nicht fühlen, was unter unseren fixierten Vorstellungen an emotionalem Traumata verborgen liegt.

Meine Projektionen auf die Umwelt, sind durch diesen Prozess der inneren Auseinandersetzung und der Traumaheilung (mittels innere Kind Arbeit) schrittweise immer mehr zurück gegangen. Urteile über Menschen, unabhängig welche Rolle die in der Welt spielen, haben sich aufgelöst. Ich kann Donald Trump oder die AFD Scheiße finden, ich kann sie aber auch aus einer höheren Perspektive, jenseits meines Ichs betrachten.


Zitat:„[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.“


Zitat: Johann Wolfgang von Goethe


Die Akzeptanz der Täter entsteht für mich einerseits aus dem entstanden Selbstmitgefühl und andererseits aus der Losgelöstheit der Leerheit. Indem man Selbstmitgefühl mit seinem dunklen Schatten findet, entsündigen man sich und die ganze Welt, denn das Selbstbild lässt das Weltbild entstehen. 

Diese Haltung des Mitgefühls und des Verständnisses, hat bei mir dazu geführt, dass immer mehr innerer Frieden entstanden ist, unabhängig von dem was ich in meiner Umwelt (dem Wachtraum) sehe. Erstmal war es aber noch mehr Unfrieden, denn der ganze Schatten musste ja erst mal ans Licht kommen.

In mystischen Kreisen nennt sich diese Phase die "Dunkle Nacht der Seele".In dieser Zeit wird der Mensch oft durch scheinbar äußere Ereignisse nach Innen gekehrt. Oftmal müssen Phaser schwerer Depression überwunden werden. Sicherlich hängt der Grad die Intensität mit der man die Dunkle Nacht erfährt, mit der schwere der persönlichen Traumatsiesierung zusammen. Bei mir war das eine sehr heftige Zeit, denn mein Trauma war schwer.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit Schattenarbeit, konnte ich die Projektionen auflösen. Innenwelt und Außenwelt haben sich vereint. Ich sehe mich jetzt in jedem Menschen. Daher kann ich nicht mehr mit dem Finger auf die Täter zeigen. Das alles bin ich auch, wenn auch in einer anderen Form. Und für mich habe ich ja Verständnis und Mitgefühl gefunden. So kann ich in Donald Trump den kleinen verletzten Jungen sehen, der sich so dringend Anerkennung wünscht udn all sein Streben aus seiner Traumatisierung zieht. Ich kann Mitgefühl mit ihm entwickeln, wenn ich mich darauf einlasse. So finde ich Frieden mit den Menschen die ich früher innerlich bekämpft habe.

Aus Sicht der Leere, wo alle Denkkonzepte loslassen, kann ich zweitens auch nur sagen, ich weiß nichts. Ich weiß nur dass ich letztlich nichts weiß. Ich weiß nicht ob das was Trump macht letztlich gut oder schecht ist. Mein Ego findet ihn scheiße, aber das ist nur mein Ego. Aber was wird seine Handlung letztlich auslösen, das ist unüberschaubar, weil Multikomplex. Nur wenn ich mich festlege auf gewisse Folgen seiner Handlung, kann ich einen Standpunkt entwicklen. Dieser Standpunkt bindet mich dann an mein Ego und erzeugt einen Tunnelblick meines Bewusstseins. Und so kann ich wenn ich da lange genug drüber nachdenke, nur loslassen und aufhören mir eine Meinung zu bilden. 

Ein fester Standpunkt führt zu Verstrickungen, das Loslassen des Standpunktes hingegen zum Frieden. Allerdings muss das auch emotional stimmig anfühlen. Viele spirituelle sprechen immer vom Loslassen. Aber oft fühlt sich diese Option falsch an, weil man emotional noch nicht an dem Punkt steht, wo man wirklich emotional loslassen kann. Deshalb geschieht das Loslassen erst, wenn man mit seinem Trauma so im reinen ist, so dass da kein Schmerz mehr hoch kommt, wenn Situation im Außen entstehen, die uns an unserem Schmerz erinnern.

Zitat:Vielleicht erlebst du die Erhebung über die Beschränktheit als Leere, was ich in diesem Kontext nachvollziehen kann. 

Leere ist für mich ein Gefühl der zum Zustand wird. Ich finde vor allem über meine Gefühle Zugang zu den Zuständen. Und wenn ich da rein fühle, dann entsteht eine Identifikation, mit einem unpersönlichen freien Ich. Das hilft mir, mich von festgefahrenen Denken, Fühlen und Handeln die in meinem Ego vorhanden sind zu befreien. Es ist ein Raum der Freiheit, die ich selbst bin.


@ Nuevo

Es gibt so eine Geschichte, von einem Zehngarten. Dieses mit den Steinen, die so perfekt geharkt werden. Der Schüler harkt die Steine perfekt. Der Meister schaut zu und sagt: Wieder falsch.
Der Schüler ist schon voll verzweifelt. Er hat sich jetzt so bemüht alles richtig zu machen.
Dann nimmt der Meister eine Hand voll Steine und wirft sie einfach auf den frisch gehackten Garten.
Dann sagt er. Jetzt ist es perfekt!

Ist das jetzt Zen oder Tantra? Hahah. happy 
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