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Relativer Solipsismus

Relativer Solipsismus
#1
14.10.2018, 12:57
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Ich habe auf Facebook einen für mich interessanten Text über den relativen Solipsismus gelesen, den ich gerne teilen möchte, weil ich ich ihn bedenkswert finde.


Zitat:(1. Relativer Solipsismus)
( 2. Wirklichkeit und Illusion)
(3. Programm der Natur)
(4.Mensch und Individuum)
(5.Kosmische Lebenserhaltung)
(6. Theismus und Atheismus)
(7. Geistiger Pfad Über mich)

1. Relativer Solipsismus Ausgangssituation.

Die I. Haupt-Schrift und ihre Ausführungen können in der grundlegenden Erkenntnis zusammengefasst werden: Subjekt und Objekt sind untrennbar = die Außen-Welt besitzt keine objektive Existenz = die Außen-Welt ist eine Vorstellungs-Welt. Diese Erkenntnis ergibt sich zwangsläufig aus den 2 Ur-Prämissen (Logik und Subjekt/Objekt-Dualität), die Wissen a priori darstellen. Die Erkenntnis ist darum selbst Wissen a priori. Sie kann nicht sinnvoll bezweifelt werden. Darum kann sie als wahre Prämisse allen weiteren physischen und meta-physischen Schlüssen zugrunde liegen. Aus ihr ergeben sich alle folgenden Konsequenzen. Diese Prämisse verleitet aber zu voreiligen Schlüssen und Missverständnissen. Sofort drängt sich der Solipsismus auf, das Enfant terrible der Philosophie. Mit ihm sollte man besser nicht in Zusammenhang gebracht werden, denn dieses Kind ist geächtet. Es ist nicht gesellschaftsfähig. Es ist ausgeschlossen. Aus einer gewissen Perspektive betrachtet, geschieht das auch aus gutem Grund. Allerdings besitzt Solipsismus zwei Seiten, die klar auseinander gehalten werden müssen: Absoluter Solipsismus und relativer Solipsismus. Der Schluss, dass sich aus der I. Haupt-Schrift ein absoluter Solipsismus ergibt, ist ein voreiliger und überdies unlogischer Schluss. Zwischen absolutem und relativem Solipsismusmuss eine klare Unterscheidung getroffen werden.Absoluter Solipsismus. Der absolute Solipsismus ist die extremste Weltanschauung überhaupt. Er leugnet das Dasein von allem, mit Ausnahme des Daseins des Solipsisten und seiner Wahrnehmungs-Inhalte. Der absolute Solipsist ist somit absolut alleine. Er ist das einzige Subjekt, das einzige, bewusste Individuum. Es gibt nur die Vorstellungs-Welt dieses Solipsisten, denn es gibt keine anderen Subjekte, die sich Welten vorstellen könnten. Das von ihm Unwahrgenommene besteht nicht, weder materiell noch immateriell. Es gibt nur seine Wahrnehmungs-Inhalte. Der Kosmos reicht nur bis zum (sinnlichen und geistigen) Wahrnehmungs-Horizont des absoluten Solipsisten. Der absolute Solipsismus ist ein unbewiesenes Postulat. Die Widerlegung ist mit relativen Argumenten aber nicht möglich, denn die dem Postulat zugrunde liegende Prämisse ist eine wahre Prämisse: Die Außen-Welt ist tatsächlich eine Vorstellungs-Welt. Das Postulat besitzt einen wahren Kern. Der absolute Solipsismus kann daher im Kern nicht angegriffen werden. Er kann nur widerlegt werden, wenn der Schluss aus der wahren Prämisse in einen Widerspruch führen würde. Es wäre somit ein unlogischer Schluss. Für diesen Gegen-Beweis müssen alle 3 Faktoren des Kosmos berücksichtig werden: Bewusstsein, Materie und Information.

[1] Das logische Problem des absoluten Solipsismusist das Informations-Problem:Wenn der absolute Solipsist in seiner Vorstellungs-Welt Information vergessen hat, sie ihm also nicht bewusst ist, dann ist diese Information kein Bewusstseins-Inhalt. Im absoluten Solipsismus gibt es aber nur das, was dem einen Subjekt gerade bewusst ist. Was nicht Bewusstseins-Inhalt ist, das besteht nicht. Wenn sich kein anderes Subjekt dieser vergessenen Information also bewusst wäre, dann bestünde diese Information nicht mehr. Damit könnte es im absoluten Solipsismus keinerlei Erinnerungen geben. Von wo würden sie im Bedarfsfall abgerufen werden? Es gibt nichts außerhalb des Wahrnehmungs-Feldes eines Solipsisten.

[2] Der absolute Solipsist müsste seine Erinnerungen leugnen. Damit leugnete er sich aber selbst als Individuum. Ein Individuum definiert sich über seine Erinnerungen. Ohne Erinnerungen wird es zu niemandem, was der Definition eines Individuums widerspricht. Nur über Erinnerungen ist ein Zurechtfinden im Alltag möglich. Erinnerungen geben der Außen-Welt erst ihre Kontinuität. Ohne Erinnerung an Gestern, gäbe es keinen logischen Handlungsstrang ins Morgen. Aber vor allem: Gerade im absoluten Solipsismus wird die Alltagswelt immer wieder aufs Neue aus der Erinnerung vorgestellt. Absoluter Solipsismus führt sich daher selbst ad absurdum. Vergessene Information ist aus dem Wahrnehmungs-Feld eines Subjekts ausgeschiedene Information. Sie ist un-bewusste Information. Diese Information wird zur Erinnerung, wenn sie ins geistige Wahrnehmungs-Feld des Subjekts wieder zurückkehrt. Aber von woher kehrt sie zurück? Da auch Information als Objekt von ihrem Wahrgenommensein abhängt, muss es ein umfassenderes Bewusstseins-Feld geben, ein übergeordnetes Subjekt, das dieses Informations-Objekt in sich aufrechterhält und Zugriff gewährt. Damit ist absoluter Solipsismus jedenfalls ausgeschlossen. Der Weg führt in eine andere Richtung: Relativer Solipsismus und Meta-Physik. Aus der Subjekt/Objekt-Untrennbarkeit folgt logisch der Widerspruch im absoluten Solipsismus. Relativer Solipsismus. Der absolute Solipsismus ist logisch ausgeschlossen. Es wurde aber bewiesen, dass sich das Subjekt alleine in seiner Vorstellungs-Blase befindet muss. Darum ist ein relativer Solipsismus die logische Konsequenz. Er bedeutet, dass sich das Subjekt zwar alleine in seiner Vorstellungs-Welt befindet, dass es aber noch andere Subjekte und damit Welten gibt. Das Subjekt ist somit nur relativ alleine. Wenn jeder Mensch ein Subjekt in sich trägt, dann befindet sich jeder Mensch in seiner eigenen materiellen Welt. Diese Welten sind parallele Welten. Jedes Subjekt ist in derselben, parallelen Situation: Es ist ein Subjekt in einer Vorstellungs-Blase. Wenn Subjekte Übereinstimmungen in ihren Wahrnehmungen erzielen, dann müssen ihre parallelen Welten synchronisiert sein. Subjekte könnten sonst nicht miteinander kommunizieren. Synchronisation bedarf kollektiver Information, also Information, auf die alle Subjekte in ihren Vorstellungs-Welten Zugriff besitzen. Diese Ebene der Information muss eine in Bezug auf alle Vorstellungs-Welten objektiv bestehende Plattform sein. Sie vereint alle Vorstellungs-Welten. Diesen Informations-Pool könnte man daher kollektives Unbewusstes nennen. Alle Wahrnehmungs-Inhalte müssen von diesem Informations-Komplex gespeist sein. Kommunizierende Subjekte in parallelen Welten brauchen eine kollektive Informationsgrundlage. Eine Vorstellungs-Welt ist voller Gleichnisse ihrer selbst. Traum, Theater, Schule, Spiel, Spiegelkabinett, Gebärmutter, jedes dieser Gleichnisse zeigt einen Aspekt der Vorstellungs-Welt. Der Kosmos kann in seiner Rückbezüglichkeit immer nur Gleichnisse seiner selbst hervorbringen, Fraktale, die im Prinzip identisch sind, aber unterschiedlich in Gestalt und Komplexität. So gibt es ein zeitgemäßes Gleichnis für die Synchronisation von parallelen Welten. Es ist ein Gleichnis mit hohem Erklärungsgehalt, denn es integriert nicht nur den Materie-, sondern aus den Informationaspekt der Vorstellungs-Welten. Dieses Gleichnis ist das vernetzte PC-Rollenspiel: Der Avatar repräsentiert den Spieler in der Spiel-Welt. Diese virtuelle Welt, die auf dem Bildschirm erscheint, ist ein Konstrukt von Schirm und Rechner. Es gibt so viele Konstrukte, wie es Schirme gibt. Darum sind die erscheinenden Welten energetisch nicht identisch. Kein Spieler kann die Welt eines anderen Spielers unmittelbar wahrnehmen, sondern nur mittelbar auf seinem eigenen Schirm. Die Identität dieser Welten besteht aber informationell. Es sind zwar energetisch getrennte Welten, aber in Bezug auf die zugrunde liegende Information gibt es nur eine einzige Welt. Diese eine Welt wird auf den Schirmen zu vielen virtuellen Welten.

[3] Für ein vernetztes Spiel genügt aber nicht nur die Identität des zugrunde liegenden Spielkonzepts. In diesem Falle wäre es ein solitäres Rollen-Spiel. Jeder Spieler wäre zwar informell in derselben Welt, aber die Spieler könnten einander in dieser Welt nicht treffen. Bei vernetzen Spielen findet die Kommunikation der Spieler über einen kollektiven Informations-Server in der Wirklichkeit statt, auf dem die Aktionen der Spieler als Information abgespeichert werden und auf den alle Zugriff besitzen. Die Spieler handeln also in jeder Hinsicht informationell in derselben Spiel-Welt, obwohl ihre Aufmerksamkeit auf virtuell getrennte Welten gerichtet ist. Auf der Ebene der Information gibt es nur eine Welt. Sie wird vielfach individuell materialisiert. Wenn dieses Gleichnis auf die geistige Ebene gehoben wird, dann nimmt der Spieler seinen Avatar und dessen Welt nicht von außerhalb auf einem Monitor wahr, sondern der Spieler befindet sich in seiner Vorstellung als Avatar inmitten dieser Welt. Das geistige Spiel wird rein in der Vorstellung gespielt. Es ist eine auf einer Programm-Grundlage induzierte Traum-Welt. Jeder Spieler befindet sich in seiner eigenen Vorstellungs-Blase. An der Wurzel aller Blasen besteht aber die kollektive Informations-Basis in der Wirklichkeit, aus der alle Spieler schöpfen und die alle Spieler verbindet. An dieser Basis sind ihre Welten eine Welt.

[4] Diese Beschreibung trifft das Prinzip des relativen Solipsismus. Der Spieler entspricht dem Individuum, das sich in seiner Vorstellungs-Welt im Prinzip in der dargelegten Situation befindet. Aber es weiß nichts davon, denn: Der relative Solipsismus besitzt keine empirischen Konsequenzen. Er ist in der sinnlichen Wahrnehmung nicht feststellbar. Auch wenn es nur eine einzige materielle Außen-Welt gäbe, würde sich diese Welt nicht anders darstellen. Die Menschen würden nicht anders aussehen und sie würden sich auch nicht anders verhalten. Wer also nicht auf der Suche nach Wahrheit ist, für den ist der relative Solipsismus ohne Relevanz. Relativer Solipsismus ist die Antwort auf die Frage: Wie ist eine nicht existente objektive Außen-Welt mit der Pluralität kommunizierender Subjekte vereinbar? Zentrum der Pluralität. Im Zentrum einer Vorstellungs-Blase befindet sich ein Subjekt. Das Volumen der Blase ist die Außenwelt. Die Peripherie ist die sinnliche Wahrnehmungsschwelle. Es gibt kein Dahinter. Solange das Subjekt nach außen blickt, muss es immer im Zentrum seiner Blase sein. Das Subjekt kann diesen Kokon nach außen (horizontal) niemals verlassen. Es gibt keine externe Welt-Pforte. Diese Pforte könnte nur eine interne (vertikale) Pforte im Zentrum sein. In welche Vorstellungs-Welt das Subjekt auch immer auf- oder absteigen könnte, das Subjekt wäre in seiner Subjektivitäts-Blase. Wo aber sind die anderen Subjekte? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: (1) Diese Subjekte befinden sich außerhalb des Zentrums der eigenen Vorstellungs-Welt. (2) Diese Subjekte befinden sich im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt. Ad 1.) a.) Kann es in der Außen-Welt des Subjekts noch andere Subjekte geben? Dann gäbe es auch andere Perspektiven auf die Außen-Welt. Dann gibt es aber auch andere Außen-Welten, denn eine materielle Welt entsteht erst in der Perspektive. Da es keine objektive, materielle Plattform gibt, muss es so viele materielle Welten geben, wie es Subjekte gibt. Jedes Subjekt ist damit notgedrungen alleine in seiner materiellen Welt. Wenn ein Subjekt von sich selbst weg auf seine Umwelt zeigt, dann können sich dort somit keine anderen Subjekte befinden, denn jede Richtung, die vom Subjekt wegführt, führt zwangsläufig in seine eigene Vorstellungs-Welt. Es ist auszuschließen, dass sich innerhalb einer Raum/Zeit-Blase andere Subjekte befinden. b.) Könnten sich andere Subjekte in ihren Welten dort draußen hinter dem Horizont befinden, also räumlich außerhalb der Blase eines Subjekts? Was ist denn um die Blase eines Subjekts herum? Diese Frage ist eine ungültige Frage. Es gibt kein „Herum“. Es kann keine räumliche Position außerhalb des subjektiven Raumes geben, von der man auf diesen Raum blicken könnte. Er kann nur von dem Subjekt wahrgenommen werden, das sich in diesem Raum befindet und ihn sich vorstellt. Ein subjektives Konstrukt kann von außerhalb dieses Konstruktes nicht wahrnehmbar sein, denn es besitzt keine objektive Existenz. Raum ist eine Vorstellung.

[5] Das Bild von parallelen Vorstellungs-Blasen schwebend im leeren Raum ist ein falsches Bild. Erstens werden subjektive Blasen von außen vorgestellt. Zweitens wird objektiver Raum zwischen den Blasen vorgestellt. Beides ist unlogisch. Subjektive Blasen können von außen nicht vorstellbar sein, denn sie sind nur von innen heraus wahrnehmbar. Darum kann auch kein objektiver Raum zwischen den Blasen vorstellbar sein. Objektives ist unvorstellbar. Jede Vorstellung ist naturgemäß subjektiver Natur. Fazit: Es gibt keinen Raum um eine Vorstellungs-Welt des Subjekts herum. Es gibt dort draußen daher keine anderen Vorstellungs-Welten.

[6] Es ist auszuschließen, dass sich außerhalb des Zentrum hinter dem Horizont der Vorstellungs-Welt andere Subjekte in parallelen Vorstellungs-Welten befinden. Ad 2.) Es bleibt somit nur eine Möglichkeit: Andere Subjekte können sich nur im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt befinden. Wenn es weder in der Außen-Welt, noch um diese Außen-Welt herum, noch im Zentrum andere Subjekte gäbe, dann gäbe es keine anderen Subjekte. Es gäbe dann nur ein einziges Subjekt: ICH. Um diesen Punkt, diese geistige Position herum, werden Raum und Zeit aufgespannt. Aber das würde absoluten Solipsismus bedeuten. Es gibt nur ein einziges Subjekt und damit auch nur eine einzige Welt. Da der absolute Solipsismus aber logisch unhaltbar ist, können andere Subjekte nur im Zentrum der eigenen Welt Dasein besitzen. Die Pluralität von Subjekten kann sich nur im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt befinden. Was ist das Zentrum einer Vorstellungs-Welt? Es ist die bewegungslose, immaterielle Nabe des sich drehenden, materiellen Rades. Das Zentrum nimmt keinen Raum im Raum ein. Sinnlich kann es nicht wahrgenommen werden. Das Zentrum ist ein Punkt. Es ist Bewusstsein. Bewusstsein darf aber nur theoretisch als leer begriffen werden. In der Praxis muss es Inhalt besitzen. Dieser Inhalt ist seine Information. Sie ist immateriell wie Bewusstsein selbst. Wenn Bewusstsein aus vielen Subjekten besteht, dann muss das Zentrum derart in Informations-Komplexen strukturiert sein, dass es in der Welt der Information viele Zentren ist. Das Zentrum ist aus räumlicher Sicht ein Mittel-Punkt. Aber in Kombination mit Information muss dieser Punkt viele Punkte sein. Es ist theoretisch immer derselbe Punkt, der sich aber praktisch an verschiedenen Informations-Positionen befindet. Gleichnis: Viele Löcher in einem Stoff sind alle theoretisch dasselbe Loch, denn Nichts ist von Nichts ununterscheidbar. Die Unterscheidbarkeit der Löcher ergibt sich erst praktisch aus dem Stoff. Wenn diesem Gleichnis seine Räumlichkeit entzogen wird, bleibt nur ein Punkt übrig, in dem das Gleichnis gilt. Es ist ein Punkt, der innerhalb einer raumlosen Informations-Struktur viele Punkte/Subjekte ist.

[7] Das Zentrum aller Vorstellungs-Welten ist ein Punkt. In diesem Punkt befindet sich die Welt der Information, in der sich alle Subjekte in Wirklichkeit befinden. Subjekte sind nur in ihren Vorstellungen in einer räumlichen Welt.

aus Facebook von Eric Ebensperger
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RE: Relativer Solipsismus
#2
14.10.2018, 17:37
Hallo ichbinmehr,
inwiefern stimmt diese Theorie mit deinen Erfahrungen ein?
Nichts für ungut, aber Zen ist für Nichts gut.
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RE: Relativer Solipsismus
#3
14.10.2018, 19:47
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Meine Erfahrung ist recht identisch. Jedoch war ich bisher nicht in der Lage, meine Erfahrung wie im vorliegenden Text, so detailliert, logisch formuliert, zusammen zu fassen. Ich bin da etwas einfacher gestrickt und begnüge mich mit naiveren Erklärungsmodellen, die man zb in spirituellen Konzepten, wie den 7 Energiekörpern aus dem Kundalini Tantra (tibetischer Buddhismus) findet.

Ich hielt das für mich auch nie für nötig. Hm. Ich stelle durchaus oft Dinge in Frage. Mein Zweifel zerlegt jedoch meist das was mich einengt, begrenzt, beschränkt und von meiner Freiheit trennt. Ich habe wiederum wenig Muße an Dingen zu zweifeln, die mich befreien oder glücklich machen. Das kann ich so gar nicht verstehen. Das tuen aber einige. Und da ich die Erweiterung meines Weltbildes als Befreiung für mich und alle Anderen empfinde, war ich eher bemüht, meine Entdeckung zu teilen, als diese in Frage zu stellen. 

Das Zweifeln übernahmen jedoch andere. Und weil ich mir aus ihrer Meinung noch etwas machte, nahm ich sie auch ernst genug, im ihren Überlegungen nachzugehen. Ich persönlich hätte auch nie derartige Zweifel in der Logik des Weltbildes aufbringen können. In mir wiegt die persönliche Erfahrung schwerer, als jede theoretische Logik. Ander Menschen stellten mich auf Grund dessen oft in Frage und ich reagierte darauf immer. Ich verlor mich selbst und ging ihren Anmerkungen nach. So lerne ich viel über Logik ind kritisches Denken. Aber irgendwie hat das auch dazu geführt, dass ich mich verleugnet habe. Vermutlich spiegelt die Erfahrung im Außen nur meine eigene Zerrissenheit, zwischen dem Streben nach Wissen udn Zufriedenheit. Und deshalb fand ich es interessant, dass mir heute ein anderer Mensch über den Weg lief, der zu den gleichen Annahmen kam, jedoch die Muße fand, seine Sichtweise umfassend und logisch zu formulieren.

Zum Solipsismus, bin ich auch schon gelangt und wurde dabei stets arg in Frage gestellt. Die Grenzen meiner persönlichen Ausdrucksfähigkeit, konnten mir bisher nur erlauben, meine Welt in viel einfacheren Worten darstellen. Doch ich glaube, dass war vielen zu einfach oder zu unglaublich? Oft versuichte ich eine ander Sprache zu finden, nur im festzustellen, dass es gar nicht an der Sprache sondern an meiner  Behauptung lag.

Ich sagte zb meine Wahrnehmung kommt dem Solipsismus nahe, während jeder Mensch, der in meiner Welt auftaucht, gleichzeitig in seiner eigenen Welt lebt, in der jeder eine eigene Perspektive auf das Ganze hat. Das ähnelt einer Vorstellung von parallel existierenden Dimensionen, die alle innerhalb eines großen umfassenden Bewusstseins existieren. Wir sind das Bewusstein dass sich selbst erschafft. Und dann kann man noch erkennen, dass es nichts gibt. Wir träumen uns.

Und mit diesem kleinen Absätz, hätte ich alles schon gesagt. Für manche Menschen spreche ich nicht die richtige Sprache. Das hat mich immer an mir zweifeln lassen. Und so habe ich die Unterschiede zwischen ihrem und meinem Denken untersucht. Ich merke immer wieder das sich viele Menschen daran stoßen, dass verschiedene Perspektiven gleichzeitig für wahr gehalten werden können. Während ich schon lange in Paradoxien denke.

Der vorliegende Text, beschreibt für mich einen Erkenntnisweg, vom Ego zur Ganzheit des Selbst, zur Leerheit, und zurück zur aktuellen Wahrnehmung des Jetzt. Und das ist etwas was nur in der Gleichzeitigkeit aller Wahrheiten, die dabei umfasst werden, in seiner Ganzheit Akzeptanz finden kann. Denn sonst kann man immer nur das Jetzt beschreiben, hat dann aber nie eine vollständige Sichtweise über die Dinge erfahren, die auf den Ebenen in dem dem was gerade erscheint, liegen.

Um dieses Vorstellungsbild annehmen zu können, stellt sich für mich die Frage, in wie vielen Perspektiven kannst du gleichzeitig denken? Solange das Ego aber noch meint Sicherheit in einer beständigen und festen Wahrheit finden zu wollen, wird sich alles gegen so ein unstetes Konstrukt, wie das obrige wehren, auch wenn es in eine logische Sprache gebracht wurde. Wir haben Angst vor der Orientierungslosigkeit, und der Selbstverantwortung über unser Realität, so dass wir große Teile unseres Selbst abspalten. Und für viele solle das eben genau so sein, weil sie einen Trübtraum träumen wollen. Man muss es eben selbst erfahren. Es ist gut zu zweifeln. Man wird es erst erfahren wenn die Zeit reif ist.

Es ist auch gut an sich Selbst zweifeln zu können. Doch manchmal frage ich mich, wo ist der Punkt, wo man das chronische Zweifeln an den Nagel hängen soll? Denn solange man zweifelt, bleibt man immer auf der Suche. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch der stets etwas suchendes in sich hat. Wenn ich dem Suchen folge, dann übergehe ich den Teil, der endlich mal ein Gefühl von angekommen sein, empfinden möchte. Und dann frage ich mich, wann ist man sich selbst endlich gut genug, so dass man aus der Identifikation mit dem der diese Suche anführt komplett ausstiegen kann?

Manchmal steige ich aus. Dann gehe ich ganz bewusst ins Nicht Denken. Auch dort findet man Erkenntnisse. Haha aber sobald ich was finde, identifiziere ich mich mit dem Finder, vergesse darüber das es ein Traum ist, und werde trüb. Und trüb wie ich dann bin, denke ich wieder ich sei Sucher, der nach Erkenntnissen strebt.

Jetzt bin ich etwas von deiner Frage abgeschweift, als ich meinem Gedankenfluss gefolgt bin. Ich glaube das liegt oft daran dass die objektive und die subjektive Erfahrungswelt miteinander verwoben empfinde und das ich denke, dass Selbsterkenntnis, nie ohne eine persönliche Selbsthingabe geschehen kann. Für mich ist das Weltbild und das Selbstbild eins.

Ich schaffe es daher nie, einen Sinn in rein objektiven Überlegungen zu finden, so wie es in der Wissenschaft geschieht, weil der Wissenschaftler der etwas erforscht, immer auch durch sein subjektives Bewusstsein, in die Welt, die er erfoschen möchte, hineinprojiziert.

Ich habe noch nie etwas gefunden, was nicht irgendwie etwas mit mir zu tun hat.
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RE: Relativer Solipsismus
#4
24.11.2018, 14:13
[+] 1 User sagt Danke! Zenboy für diesen Beitrag
Hallo ichbinmehr,
als Kind hatte ich oft das Gefühl eines absoluten Solipsismus. Ich dachte, dass niemand außer mir echt wäre, alles Roboter sozusagend. Was ja gar nicht so verkehrt ist, da wir bzw. unser Handeln determiniert bzw. konditioniert ist. Der absolute Solipsismus geht davon aus, dass es nur meine Perspektive gibt nicht wahr? Ein Traum wäre doch so ein Fall, denn die Perspektiven/Bewusstsein der Traumfiguren existieren nicht, oder?

Obwohl Paul Tholey und glaube auch Don von einem Bewusstsein bei Traumfiguren ausgehen...

Liebe Grüße
Zenboy
Nichts für ungut, aber Zen ist für Nichts gut.
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RE: Relativer Solipsismus
#5
24.11.2018, 16:15
Ja Richtig. Ich sehe dass so es gibt eine Gleichzeitigkeit von Solipsismus und der Möglichkeit, dass Traumfiguren ein eigenes Bewusstsein haben. Immer dann wenn man sich auf eine Haltung dazu festlegen will, schliesst man etwas aus. Deshab muss man in einer Offenheit bleiben. Diese Offenheit verunsichert das Ego. Deshalb neigen viele Menschen dazu diese Offenheit, die auch eine Unsicherheit ist, weil man sich nicht mehr an einer Wahrheit festhalten kann, auszuschliessen.
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RE: Relativer Solipsismus
#6
24.11.2018, 17:12
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Gilt das auch für das absolute und das relative, dass beide gleichzeitig existieren? Das relative ist das absolute, nicht wahr? Ja diese Gleichzeitigkeit , davon lese ich auch öfters. Außerdem verhalten sich auch Teilchen so. Sehr interessant wie man in der Quantenmechanik viele Parallelen findet zu den tiefen Wahrheiten.
Nichts für ungut, aber Zen ist für Nichts gut.
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RE: Relativer Solipsismus
#7
24.11.2018, 20:33
Zitat:Gilt das auch für das absolute und das relative, dass beide gleichzeitig existieren?

Ja so sehe ich es.

Heute hörte ich:
Leerheit ist wie ein schwarzes Loch, welches dich verschlingt
und als neu geborener Mensch wieder am anderen Ende auspuckt.
Dann bist du wieder da.

Ich finde das trifft es ziemlich gut. Das passiert unbewusst jede Nacht. Und bei einem bewussten menschen vielleicht in der Meditation, so dass man die Erneuerung beeinflussen kann.

Ja die Quantenphysik ist so ein Beispiel in dem sich das widerspiegelt.
Die Gleichzeitigkeit von etwas ist da, und ist nicht da, ist natürlich für unser Ego ein absolutes no go.
Aber man kann lernen sich an diese Paradoxien zu gewöhnen. Ich war am Anfang auch sehr verwirrt, weil ich nicht wusste wie ich damit umgehen soll. Ich hatte das Gefühl als befinde ich mich in einer Orientierungslosigkeit. Das hat meinem Ego Angst gemacht. Es gab nichts mehr woran ich mich festhalten konnte.

Indem ich mir etwas Zeit gegeben habe, quasi eine neue Art zu Denken zu entwickeln (nennen wie sie mal Logik 2.0), kann ich mit diesem Hin und her ganz gut klar kommen. Mir hat geholfen mit anderen Menschen über diese Widersprüchlichkeit immer wieder zu reden, die das auch erfahren und mich auch mit Konzepten zu beschäftigen, die diese Widersprüchlichkeit beschreiben, zb die integrale Philosophie.
Dadurch ist es normaler geworden. Die Verwirrung ist zurück gegangen und zu einer Freiheit geworden.

Dennoch bewege ich mich, meist in einem sagen wir erweiterten Ego, weil die Freiheit die ich ganz ohne Ego erlebt habe, so groß war, dass jeder Gedanke Realität wurde und kein Leben als Steffi mehr möglich war. Ich glaube das hat mich verschreckt und mich zurück ins Ego gebracht.

So habe ich mich mit offenen Geistenskonzepten beschäftigt, die mir einerseits eine gewisse Sicherheit bieten, weil ich sobald ich mich an Konzepte halte ja wieder in einem Ego bewege, andererseits aber so viel Freiheit in meinem Denken lasse, dass ich diese auf meinen Wunsch hin auch durchbrechen kann.
Ich habe was die Freiheit des Geistes angeht noch einige Grenzen. Ich glaube diese lösen sich nach und nach, so dass ich einen Integrationsweg beschreite, der mich langsam weiter in diese Freiheit führt, die ich für kurze Zeit so intensiv erlebt habe. Auf diesem Weg lerne ich Worte für das zu finden, was ich erfahren habe.


Zitat:Hallo ichbinmehr,
als Kind hatte ich oft das Gefühl eines absoluten Solipsismus. Ich dachte, dass niemand außer mir echt wäre, alles Roboter sozusagend. Was ja gar nicht so verkehrt ist, da wir bzw. unser Handeln determiniert bzw. konditioniert ist.

Interessant, kannst du dich irgendwie in das Gefühl zurück schieben?
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RE: Relativer Solipsismus
#8
24.11.2018, 22:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.11.2018, 22:27 von Brot82.)
(24.11.2018, 20:33)ichbinmehr schrieb: Ja die Quantenphysik ist so ein Beispiel in dem sich das widerspiegelt.
Die Gleichzeitigkeit von etwas ist da, und ist nicht da, ist natürlich für unser Ego ein absolutes no go.

Wenn ich da mal kurz einhaken darf. Die Relativität der Gleichzeitigkeit ist etwas aus der Relativitätstheorie und nicht aus der Quantenmechanik. Und ich sehe nicht, wie das etwas mit dem Ego zu tun haben soll. Die Relativität der Gleichzeitigkeit fällt nämlich erst bei relativen Geschwindigkeiten nahe der des Lichtes ins Gewicht. Es ist vielleicht schwer verständlich. Aber dass nichts schneller als das Licht sein kann ist ebenso schwer verständlich und etwas, an was man sich gewöhnt.

Zum ganzen Thema Solipsismus. Das Eingangsposting ist so lang und verworren, dass ich nur einen Bruchteil überhaupt begriffen habe.
Aber letztlich will Solispismus ja nur eine andere Erklärung für das suchen, was außerhalb von unseren Wahrnehmung in der "realen" Welt abspielt. In Anführungszeichen, weil es ja genau das ist, was der Solipsismus in Frage stellt. (Korrigier mich, wenn ich falsch liege.)
Welchen Einfluss hätte jetzt eine Antwort auf diese Frage, was ändert sie für dich? Die Welt bleibt ja offensichtlich die gleiche, nichts an ihr wäre anders, wenn wir über ihre Natur ganz genau Bescheid wüssten. Bloß weil du dann wissen würdest, dass eine Herdplatte "nur in dir" existiert, würdest du nicht auf das heiße Metall fassen und dir die Hand verbrennen.

Inwiefern frage ich, ist es überhaupt sinnvoll darüber so extremst nachzudenken?

Das ist ein Problem, was ich mit vielen esoterischen und nicht-esoterischen Philosophien habe. Ja, die meisten könnten irgendwo richtig sein, klar. Aber es sind meist nur Gedankenspielereien, und nichts lässt sich aus ihnen ableiten, sie sind zu nichts nütze. Die Relativitätstheorie auf der anderen Seite ist zu etwas nütze. Mit ihr halten wir die Uhren in unseren Satelliten mit unseren eigenen hier unten auf der Erde synchron.

(Und das soll nicht unhöflich klingen, aber versuch vielleicht mal, dich ein wenig kürzer als sonst zu fassen...?)
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RE: Relativer Solipsismus
#9
24.11.2018, 23:47
Für mich ändern sich je nach Weltbild die Naturgesetze denen ich unterliege.
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RE: Relativer Solipsismus
#10
25.11.2018, 00:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2018, 00:05 von Brot82.)
(24.11.2018, 23:47)ichbinmehr schrieb: Für mich ändern sich je nach Weltbild die Naturgesetze denen ich unterliege.

Woah, echt?? Welche denn? Das muss sich doch nachweisen lassen.
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RE: Relativer Solipsismus
#11
25.11.2018, 00:46
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Ich bin der Erschaffer meine Realität.

Ich bin es immer. Die Frage die sich für mich stellt, erschaffe ich meine Realität bewusst oder unbewusst? Bekomme ich überhaupt mit, wie ich mit meinem Geist eine Realität kreiere?

Wenn ich bewusst bin sehe ich wie ich es tue, wenn ich unbewusst bin, habe ich das Gefühl ich finde eine Äußere Welt vor auf die ich nur reagieren kann. Ich denke wir manifestieren uns jeden Moment, aber wir sind selten so bewusst, dass immer wahrzunehmen. 

Es ist der Moment wie im Klartraum, wo du den Synchronizität zwischen deinen Gedanken und der Traumumgebung erfährst. Das nennt sich Traumkontrolle. Der Träumer erschafft einen Traum.

Die Traumkontrolle ist um so kontrollierter, um so besser man seine Persönlichkeit und seinen psychologischen Schatten kennt. Um so höhere deine Selbsterkenntnis fortgeschritten ist, um so mehr Macht erhälst du über deinen Traum. Um so größer die Einsicht in den Geist, um so mehr Macht hat der Geist.

Erschafft man was man will oder ist der Trick ist das zu wollen, was schon ist? Auch das hängt einzig von der persönlichen Auffassung ab. Die gesamt Wahrnehmung der Realität dreht sich im eigenen Kreis den man erschaffen hat.

Wenn ich mit meinem bewussten Geist die Realität erschaffe, dann ist gleichbedeutend, wie wenn ich sage: Ich bin das Bewusstsein, indem alles erscheint. Ich bin der Geist indem alles erscheint. Ich bin das Wahrnehmende und das Wahrgenommene. Ich bin der Zuschauer und das was im Wahrnehmungsraum erscheint.

Ich bin der Erschaffer. Aber ich bin mir meines Selbst teilweise noch unbewusst. Ich erlebe Bewussteinsinseln, in denen ich mich als Erschaffer wahrnehme. Dann bin ich klar. Dann ist es wie in einem Klartraum. Dann trübt meine Wahrnehmung wieder ein und ich finde einen Traum vor, auf den ich meine zu reagieren, obwohl ich ihn (unbewusst) selbst erschaffen habe.

Wenn ich gegen den Traum kämpfe, kämpfe ich gegen mich. Ich kämpfe immer nur gegen mich. Deshalb drehe ich den Spieß um. Ich sehe alles was mich in Widerstand versetzt als Projektion, als Spiegelung meines Selbst. In dem ich die Projektion zu mir zurück nehme, erkenne ich nach und nach wie meine Persönlichkeitsanteile meine Realität erschaffen. Ich integriere Persönlichkeitanteile, indem ich den Widerstand gegen all das was mein Ego ausgrenzt, aufhebe und mir sage:
Dass bin auch ich. Ich möchte diesen Teil von mir kennen lernen. So umschliesse ich nach und nach alles was mein Ego in einen Widerstand verstetzt. Auf diese Weise überwachse ich mein Ego. Das was ich bin wird flexibeler.


Zitat:Das muss sich doch nachweisen lassen.


Diese Erfahrungen habe ich erst gemacht, als mein Glaube an das Höhere, mein Vertrauen an das Höhere, größer war, als mein Skeptizismus. Selbsterkenntnis braucht vollste persönliche Hingabe.
Dazu bedarf es auch, die Hingabe der eigenen Meinung, aller Vorstellungen, aller Werte.
Du musst bereit sein alles aufzugeben. Du bist der Preis. Du musst dich hingeben.
Solange du noch nach Beweisen suchst, vergiss es. Deine Hingabe ist nicht groß genug. 

In eine dualen Welt wird jeder Beweis einen Gegenbeweis erzeugen und du wählst dann das, was deinem sicheren Weltbild entspricht. Mit dem Suchen nach Beweisen drehst du dich im Kreis.

Du kannst es nur dir selbst beweisen, in dem du bereit bist alles zurückzulassen an das du glaubst und in die Ungewisseheit springst, weil dein Drang das zu erleben, grösser sein muss. Du musst dir quasi das Gegenteil beweisen wollen, was du glaubst. Das könnte klappen. Tue so als ob es etwas jenseits dessen gibt was du für möglich hälst. Und dann gebe dich diesem vollkommen hin. Egal wie lange es dauert. Wie die Typen aus den Kung Fu Filmen, die erstmal tagelang vor den Mauern des Klosters sitzen. Sie wollen lernen, aber man schlägt ihnen die Tür zu. Du wirst gepürft ob du es erst meinst und trotz Regen und Hunger sitzen bleibst. So sehr musst du es wollen, wenn du wissen willst was jenseits deiner eigenen Vorstellung von Realität verborgen liegt.

Du willst aber einen Beweis. Ich habe keinen. Du kannst es nur selbst herausfinden.
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RE: Relativer Solipsismus
#12
25.11.2018, 01:31
Du hast nicht gesagt, welche Naturgesetze sich für dich ändern. Die Naturgesetze kommen ja von außen, ihre Einflüsse sind von außen erkennbar. Und wenn sich an ihnen was ändert, würde man das bestätigen können, durch eine Messung.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Ich bin der Erschaffer meine Realität.

Dem widerspreche ich überhaupt nicht und es würde mich wundern, wenn irgendjemand widersprechen würde. Selbst Realisten (= Nicht-Solipsisten) würden der Aussage zustimmen, dass die "Realität", die im eigenen Kopf entsteht von seiner Quelle verschieden ist.

Die Frage, die du umschiffst, ist: Verneinst du eine äußere Realität außerhalb deiner eigenen? Verneinst du eine reale Welt? Aber ich nehme hier mal ein "Ja" an.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Wenn ich bewusst bin sehe ich wie ich es tue, wenn ich unbewusst bin, habe ich das Gefühl ich finde eine Äußere Welt vor auf die ich nur reagieren kann. Ich denke wir manifestieren uns jeden Moment, aber wir sind selten so bewusst, dass immer wahrzunehmen. 

"Du findest eine äußere Welt vor" - das ist doch überhaupt kein Solipsismus mehr.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Es ist der Moment wie im Klartraum, wo du den Synchronizität zwischen deinen Gedanken und der Traumumgebung erfährst. Das nennt sich Traumkontrolle. Der Träumer erschafft einen Traum.

Synchron = Gleichzeitig. Wie soll denn eine Umgebung mit etwas synchron sein. Das ist so, als würde ich sagen, mein Mittagessen ist synchron mit meinem Teller. Was bedeutet das überhaupt?

Und ich dachte immer, Traumkontrolle sei das bewusste Beeinflussen des Traums. Der Träumer erschafft ja auch Trübträume.

Und was soll eigentlich der ganze Teil über Träume? Das scheint wenig Zusammenhang zum Rest zu haben.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Erschafft man was man will oder ist der Trick ist das zu wollen, was schon ist? Auch das hängt einzig von der persönlichen Auffassung ab. Die gesamt Wahrnehmung der Realität dreht sich im eigenen Kreis den man erschaffen hat.

Was genau meinst du mit "erschaffen"? Etwas herzaubern? Wenn es in einem Sinn von etwas erreichen gemeint ist, beides.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Wenn ich gegen den Traum kämpfe, kämpfe ich gegen mich. Ich kämpfe immer nur gegen mich. Deshalb drehe ich den Spieß um. Ich sehe alles was mich in Widerstand versetzt als Projektion, als Spiegelung meines Selbst. In dem ich die Projektion zu mir zurück nehme, erkenne ich nach und nach wie meine Persönlichkeitsanteile meine Realität erschaffen. Ich integriere Persönlichkeitanteile, indem ich den Widerstand gegen all das was mein Ego ausgrenzt, aufhebe und mir sage:
Dass bin auch ich. Ich möchte diesen Teil von mir kennen lernen. So umschliesse ich nach und nach alles was mein Ego in einen Widerstand verstetzt. Auf diese Weise überwachse ich mein Ego. Das was ich bin wird flexibeler.

Diese Vorstellung gefällt mir nicht. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Diese Erfahrungen habe ich erst gemacht, als mein Glaube an das Höhere, mein Vertrauen an das Höhere, größer war, als mein Skeptizismus. Selbsterkenntnis braucht vollste persönliche Hingabe.

Du widersprichst dir. Bist du es nicht, der kritisches Hinterfragen ebenso anpreist? Gerade als Klarträumer hätte ich Skeptizismus an allem erwartet.

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Dazu bedarf es auch, die Hingabe der eigenen Meinung, aller Vorstellungen, aller Werte.
Du musst bereit sein alles aufzugeben. Du bist der Preis. Du musst dich hingeben.
Solange du noch nach Beweisen suchst, vergiss es. Deine Hingabe ist nicht groß genug. 

Du bist also für blinden Glauben, für die blinde Hingabe einer Ideologie? Solange ich versuche, nachzuweisen, ob ich richtig liege bin, kann ich es vergessen? Was, wenn ich mit meinem Glauben anderen schade? Wenn ich mich etwas sehr gefährlichen hingebe? Willst du mir dann immer noch Hingabe anpreisen? Soll ich hier noch Anspielungen auf Kreuzzüge und Hexenverfolgungen machen?

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: In eine dualen Welt wird jeder Beweis einen Gegenbeweis erzeugen und du wählst dann das, was deinem sicheren Weltbild entspricht. Mit dem Suchen nach Beweisen drehst du dich im Kreis.

Sehe ich nicht, wie soll ein Beweis einen Gegenbeweis erzeugen. Wenn ich beweise, dass A existiert, kann doch nicht einfach ein Gegenbeweis ankommen und sagen: "Nö, A existiert nicht". Dann ist einer der beiden Beweise falsch, oder alles ist widersprüchlich auf einer fundamentalen Ebene. Und das will ich erstmal sehen.

...zirkuläre Logik funktioniert weil zirkuläre Logik funktioniert weil zirkuläre Logik funktioniert weil zirkuläre Logik funktioniert...

(25.11.2018, 00:46)ichbinmehr schrieb: Du kannst es nur dir selbst beweisen, in dem du bereit bist alles zurückzulassen an das du glaubst und in die Ungewisseheit springst, weil dein Drang das zu erleben, grösser sein muss. Du musst dir quasi das Gegenteil beweisen wollen, was du glaubst. Das könnte klappen. Tue so als ob es etwas jenseits dessen gibt was du für möglich hälst. Und dann gebe dich diesem vollkommen hin. Egal wie lange es dauert. Wie die Typen aus den Kung Fu Filmen, die erstmal tagelang vor den Mauern des Klosters sitzen. Sie wollen lernen, aber man schlägt ihnen die Tür zu. Du wirst gepürft ob du es erst meinst und trotz Regen und Hunger sitzen bleibst. So sehr musst du es wollen, wenn du wissen willst was jenseits deiner eigenen Vorstellung von Realität verborgen liegt.

Das ist so, als würde man einem Bergsteiger sagen, er solle auf seine Sicherheitsvorkehrungen verzichten. Du musst nur an dich selbst glauben, in die Ungewissheit springen und.... oh.... er fällt.... Ist es zu viel verlangt, seine Schritte abzusichern? Würde ich ein Medikament entwickeln würde ich es doch auch erst testen, bevor ich es der nächsten KITA anbiete. Da hilft mir kein Glauben.
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RE: Relativer Solipsismus
#13
25.11.2018, 09:17
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(25.11.2018, 01:31)Brot82 schrieb: Sehe ich nicht, wie soll ein Beweis einen Gegenbeweis erzeugen. Wenn ich beweise, dass A existiert, kann doch nicht einfach ein Gegenbeweis ankommen und sagen: "Nö, A existiert nicht". Dann ist einer der beiden Beweise falsch, oder alles ist widersprüchlich auf einer fundamentalen Ebene.

Angenommen, ich bringe dann das Totschlagargument "Letztendlich ist doch sowieso alles gleichzeitig richtig und falsch" – was machst Du dann?
Ich denke, dass das jegliche sinnvolle Diskussion zerstören würde, oder?
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RE: Relativer Solipsismus
#14
25.11.2018, 12:34
(25.11.2018, 09:17)Rhetor schrieb:
(25.11.2018, 01:31)Brot82 schrieb: Sehe ich nicht, wie soll ein Beweis einen Gegenbeweis erzeugen. Wenn ich beweise, dass A existiert, kann doch nicht einfach ein Gegenbeweis ankommen und sagen: "Nö, A existiert nicht". Dann ist einer der beiden Beweise falsch, oder alles ist widersprüchlich auf einer fundamentalen Ebene.

Angenommen, ich bringe dann das Totschlagargument "Letztendlich ist doch sowieso alles gleichzeitig richtig und falsch" – was machst Du dann?
Ich denke, dass das jegliche sinnvolle Diskussion zerstören würde, oder?

Die Diskussion würde sich wahrscheinlich darauf reduzieren, welche Seite einem am besten gefällt. Sinnvoll finde ich das nicht.

Ich würde aber widersprechen! Denn offensichtlich ist oftmals die eine Seite einer Diskussion deutlich realitätsnaher und somit richtiger als die andere. Ungenauigkeiten darin sind meist irgendwelche sprachlichen Spitzfindigkeiten.

Ein Beispiel: Die Aussage "Thalidomid ist ein harmloses Medikament" wäre falsch. Aber jetzt könnte man wieder sagen, sie sei sowohl richtig als auch falsch, da ich ja nicht gesagt habe, ob ich das R- oder das S-Enantiomer meine. Das macht aber gar kein Unterschied, da es im Körper sich ohnehin in beide Formen umwandelt und so immer auch die fruchtschädigende S-Form erzeugt. (Details kann man hier nachlesen.)

Und selbst wenn mir jetzt jemand wahr und falsch wegerklären würde und alles sowohl richtig als auch nicht ist und deswegen die ebengenannte Aussage ebenso beides ist - das würde trotzdem nichts an der Realität ändern, nämlich dass Thalidomid für menschlichen Gebrauch ungeeignet ist. Wenn es harmlos wäre, wäre es das schon.
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RE: Relativer Solipsismus
#15
25.11.2018, 13:04
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@brot du argumentierst also in letzter instanz für einen pragmatistischen wahrheitsbegriff. ich finde, ein solcher ist auch noch am haltbarsten, wenn man schon metaphysisch keinen halt mehr findet.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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