Ich bin ja wirklich flexibel was das Loslassen von Glaubenssätzen angeht. Zumindest solange es nur um geistige Konzepte geht, ist Loslassen für mich befreiend. Aber manchmal fordert mich der Loslassprozess doch arg. Besonders wenn es um tief emotionale Vorstellungen geht an denen ich hänge. Es gibt Themen die habe ich bereits als Einschränkung des Bewusstseins und als Ursache von Leiden erkannt, aber dennoch hält ein Teil in mir so arg an diesen Vorstellungen fest, weil diese eine Hoffnung für mich sind die nicht loslassen will oder weil ich Werte habe, die mich zutiefst ausmachen, an denen ich festhalte. Mich würde interessieren, wie geht ihr mit dem Loslassen von Themen um, die euch am Herzen liegen?
Dazu noch eine Geschichte die mir gerade über den Weg gelaufen ist und in etwas beschreibt,
wie ich mich gerade fühle.
Dazu noch eine Geschichte die mir gerade über den Weg gelaufen ist und in etwas beschreibt,
wie ich mich gerade fühle.
Zitat:Geh‘ zum Fluss und hole mir eine Tasse Wasser, sagte der Zen-Meister zu seinem Schüler.
Als der Schüler am Fluss die Tasse mit Wasser füllte, sah er flussaufwärts eine wunderschöne Frau in seinem Alter. Die Frau nahm ihn ebenfalls in Augenschein, und mit einem Mal verliebten sie sich unsterblich ineinander. Er zog zu ihr auf das Gut ihrer Familie in einem ruhigen Dorf, und sie bauten ein Haus. Über die Jahre wurden ihnen Kinder geboren. Sie waren glücklich miteinander und ernährten sich von der Landwirtschaft, die sie betrieben.
Eines Tages kam eine Flut. Das Dorf wurde überschwemmt, und er musste sich mit seiner Familie auf das Dach des Hauses retten. Da zog ein großer Sturm auf. Seine Kinder wurden eins nach dem anderen vom reißenden Wasser fortgerissen und schließlich ertranken sie darin. Auch seine Frau wurde fortgespült und kam in den Fluten um. Als der Sturm sich legte, saß er einsam und verzweifelt zusammengekauert auf dem Dach seines Hauses. Er starrte in die Luft. Ein Alptraum – nach all den glücklichen und schönen Jahren!
Da legte sich von hinten eine Hand auf seine Schulter. Es war die Hand seines Meisters, der ihn fragte: Wo bleibst du so lange? Wolltest du nicht bloß eine Tasse Wasser holen?