RE: Warum Psychologen und Materialisten irren
23.07.2018, 16:15
Zitat:Ich bin der Meinung, dass das Materielle vermutlich viel feinstofflicher ist und das Feinstoffliche viel materieller, als die meisten Menschen ahnen.
Ja @ Liri. Und ich würde gerne meine Haltung, dass die geistige Sicht zu mehr Freiheit führt, wieder aufheben. Deine Ansatz verbindet beide Ebenen,. Ich vermute ich musste mich vom dogmatischen Materialismus abgrenzen und habe deshalb einen Fokus auf den Geist gewählt, indem ich mich sehr stark festgelegt habe, um eben das alte Weltbild zu überwachsen. Ohne diese abkehr, hätte ich vermutlich nicht diese Erfahrungen gemacht. Doch irgendwann muss sich diese Festlegung auch wieder lösen. Beim vorigen Beitrag hat irgendwas in mir klick gemacht.
Zitat:Meinst du mit “Synchronizität” sowas wie den Placebo-Effekt?
Nein @ Zed. Ich meine Synchronizität, ein von C.G. Jung geprägter Begriff, der die Gleichzeitigkeit von Gedanken und Erfahrung beschreibt. Ich hatte auch kürzlich einen Thread zu dem Thema gestartet, dort findet du ein ausführliche Beschreibung. Die Theorie der Synchronizität löst den Gedanken des Egos auf, es selbst hätte etwas bewirkt.
https://www.klartraumforum.de/forum/show...?tid=17188
Zitat:Mich interessiert die Frage, welches Weltbild mein Welterleben am elegantesten und klarsten beschreibt. Warum interessiert es dich so sehr, dein Freiheitsempfinden zu maximieren? Freiheitsempfinden muss ja nicht Freiheit bedeuten.
Ich vermute weil ich in meiner Erziehung eine sehr lange Phase der Anpassung erlebt habe, die ich internalisiert habe: Gegen diese Anpassung bin ich im Widerstand, also da kämpft noch ein Teil gegen sich selbst, projiziert es aber auf das Außen, auf materielle Grenzen.
Warum es mir um die Maximierung von Freiheitsempfinden geht und nicht um äußere Freiheit?
Weil ich erfahre dass das Empfinden unabhängig von der äußeren Umgebung auftritt, seit ich aus dem materiellen Denken ausgestiegen bin. Zb habe ich früher das Gefühl im Urlaub zu sein, besonders am Meer geliebt. Das hat so ein Gefühl von Weite in mir hervorgerufen. Besonders im Zusammenhang mit Sonne, Strand und der Freiheit die man im Urlaub hat, weil man gerade frei von Arbeitsgedanken ist. Damals war ein Urlaub ein Hocherlebnis für mich, auf Grund der Gefühle, aber ich dachte es liegt am Setting (Freizeit, Sonne, Meer, Strand)
Heute empfinde ich diese „Urlaubsgefühle“ unabhängig vom Außen. Es kann an einem verregneten Arbeitstag passieren, während auf der Arbeit alles schief geht. Wenn aber der innere Zustand stimmt, kann ich diese Empfindung von Weite in innerer Freiheit haben, und die ist unabhängig vom äußeren Erleben.
Wenn der innere Zustand aber nicht stimmt, kann auch ein Blick auf Strand und Meer, keine guten Gefühle erzeugen. Ich habe in den letzten Jahren zunehmend erlebt, dass die Abhängigkeit der Gefühle von Außen zurück gehen. Das bedeutet leider auch auch dass ich zunehmend weniger Freude an Äußeren Ereignissen empfinde. Fast alle meine Begeisterungen sind zurück gegangen und haben sich nach Innen verlagert. Jedoch hat sich dafür die Ursache für empfunden Freunde auf das Innen und in die Unabhängigkeit verschoben.
Zitat:Das ergibt keinen Sinn. Warum sollte das so sein?
Denkst du auch, dass jemand, der ganz fest daran glaubt, eine Lotterie zu gewinnen, eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, sie zu gewinnen, als jemand, dem es völlig banane ist? Wenn ja: Was heißt für dich, eine “höhere Wahrscheinlichkeit” zu haben?
Nein so einfach ist es nicht. Denn in dem Moment wo man etwas möchte, ist man emotional involviert, damit wählt man eine Ereignis an und versagt es sich zu gleich, denn man beeinflusst immer beide Polaritäten. Es gibt ja ne Menge Leute die sich schon mit dem Versuch beschäftigt haben, deren Aussagen gehen ebenfalls in die Richtung. Richtige Zahlen wurden teilweise gezogen, aber nur wenn es nicht um den eigenen Wunsch zu gewinnen geht. Sobald ein Wunsch da ist, ist ein Ego da, welches gleichzeitig mit dem Wunsch den es anwählt, sich den Wunsch versagt.
Ich glaube das das manifestieren aus einem unbeteiligtem Bewusstsein heraus am besten funktioniert. Aber erst mal muss man es für möglich halten, und einen Fokus auf die Sache legen. Also vermutlich ist es der Fokus und nicht das Weltbild. Doch wer beschäftigt sich schon mit Dingen, die außerhalb des Weltbildes liegen, setzte einen beständigen Fokus darauf und ist offen für Erfahrungen? Mir ging es eigentlich um die Offenheit, die ich manchen Weltanschauungen vermisse.
Ein höhere Wahrscheinlichkeit tritt auf, wenn man an seinem Ego vorbei schauen kann, das Ziel fokussiert, und nicht an den Stolpersteines des eigenen Zweifels hängen bleibt. Das ist gar nicht so einfach, denn der Zweifel wirkt ja auch unbewusst.
Zitat:Kommt drauf an. Wenn der Materialist Grund zum Glauben hat, dass er durch die Wand gehen kann, und er das will, ja, dann wird er es versuchen. (Man stelle sich vor, man suche einen Geheimweg oder so was in der Wand.)
Ja der Materialist würde vielleicht einen Tunnel graben um einen materiellen Schatz zu finden. Aber er würde kaum auf die Idee kommen, wie bei Harry Potter durch die Wand zu teleportieren. Hmm mein geistiger Ansatz, bezieht seine Motivation auch daraus Materie zu überwinden. Nein ich meine, man kommt als Materialist nicht auf die Idee die Welt in den Grundfesten überhaupt in Frage zu stellen.
Zu den Physikern: Wenn man eine Haltung der Offenheit hat, kann man Erfahrungen machen die Außerhalb der Vermutungen liegen. Man muss aber Dinge versuchen, bei denen man nicht weiß wie sie ausgehen. Oft experimentieren wir nur innerhalb dessen, was wir sowieso schon vermuten.
Es mag sein, dass ich aus ganz persönlichen Gründen Materialismus mit einer eingeschränkten Offenheit verbinde, welches vielleicht gar nicht zu trifft. Doch gerade in dem Bereich der Frage, was ist Bewusstsein, sehe ich nicht dass eine materielle Herangehensweise eine Erweiterung des Bewusstseins bewirkt, die eich anstrebe. Naja ok LSD wäre ein Gegenbeispiel, welches aber nur schwer zugänglich ist. Man ist wieder abhängig von der Substanz oder deren Legalität. Mir gehts auch um Unabhängigkeit, die ich als Freiheit empfinde und die kann ich nur im Geist finden, denn das ist für mich der einzige Ort an dem ich Frei bin. Ich freue mich ja wenn mich jemand eines besseren belehrt, und ich den Materialismus vollständig annehmen kann. Denn es ist mir daran gelegen, meine Widerstände gegen etwas abzubauen. Ich bin aber nicht bereit meine geistige Freiheit dafür aufzugeben. Und so entsteht in mir immer wieder eine Abgrenzung gegen eine materielle Weltsicht.