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Frederik van Eeden: "Die Nachtbraut" | Roman

Frederik van Eeden: "Die Nachtbraut" | Roman
#1
26.04.2018, 07:48
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Frederick van Eeden, der den Begriff 'luzides Träumen' geprägt hat, war auch Schriftsteller.

https://www.amazon.de/Frederik-van-Eeden...01LXRL7OT/


Zitat:Frederik van Eeden (1860–1932) war ein niederländischer Schriftsteller, Psychotherapeut und Sozialkritiker. Er beschäftigte sich vor allem mit Träumen und deren Bedeutung – und gilt in der Klartraumforschung als Urheber des Begriffs „luzides Träumen“. Darunter versteht man Träume, in denen sich der Träumende darüber bewusst ist, dass er gerade träumt. Geübte Klarträumer können die Handlung ihrer Träume konkret steuern und nach ihren Gutdünken ausmalen.

Um dieses Thema geht es auch im hier vorliegenden Roman „Die Nachtbraut“ (1909). Der Protagonist, Ludovico Muralto, ist unsterblich verliebt – doch die angebetete Frau ist bereits tot. Muralto, eigentlich ein Alter Ego des Autors van Eeden, übt sich im Klarträumen und begegnet allabendlich der Liebe seines Lebens. Kann das auf die Dauer gutgehen? Ein überaus spannender Roman, der gekonnt zwischen phantastischer Traumwelt und konkreter Wachwelt hin- und herwechselt und interessante Einsichten ins aufgewühlte Seelenleben seines Protagonisten gewährt.

Zitat aus dem Roman:
„Wußte ich doch, daß ich selber es gewesen, daß ich, Ludovico Muralto, ein ehrlicher, gutherziger Kerl, allerlei grausame, bösartige, häßliche Dinge empfunden und getan hatte in dem Traumleben der Nacht, und ich wollte das nicht. Nicht nur die Gemeinheit, sondern auch die Ungereimtheit des Traumes ärgerte mich. Nacht für Nacht ward ich gefoppt und auf die lächerlichste Weise an der Nase herumgeführt. Oftmals schien es, als würden gerade meine ernsthaftesten Vorsätze, meine heiligsten Empfindungen verspottet.
[…]
Ich gewöhnte mich daran, des Morgens ganz genau zu memorieren, was mir während der Nacht widerfahren war, und des Abends vor dem Einschlafen feste Entschlüsse zu fassen, Autosuggestionen, die auch im Traumleben weiterwirken sollten. Und ich sah ein, daß das erste, dessen ich bedurfte, dies war: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Selbstbewußtsein – auch im Traum. Wer nicht betrogen werden will, muß auf seiner Hut sein. Ich wollte also vor allen Dingen, während ich träumte, wissen, daß ich träumte, wollte das Erinnerungsband mit dem Tagesleben nicht verlieren. Jeden Abend stand ich vor der dunklen Höhle des Schlafes, gleich Theseus, mit dem Ariadnefaden in der Hand, und ich wußte, wie auch du, lieber Leser, dies vielleicht durch zufällige Erfahrung weißt, daß ein solches Festhalten der Erinnerung möglich sei. Ist es dir nicht des öfteren widerfahren, daß du dich, während dich im Traum ein gefährliches Tier oder ein tiefer Abgrund schreckte, beruhigtest mit dem bestimmten Bewußtsein: es ist ja doch nur ein Traum. Jenes Bewußtsein wollte ich heranbilden und stärken.“

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig editiert und enthält Frederik van Eedens Roman „Die Nachtbraut“ im ungekürzten Original-Wortlaut der deutschen Übersetzung.
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