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Temporäre Weisheiten» ...über Bewusstsein und so Zeux

Temporäre Weisheiten
#1
Toungue  13.12.2017, 16:48
Ich mache Uefken mal Konkurrenz und eröffne einen Konkurrenzthread namens Steffi Weißheiten und haue ein paar Erkenntnisse raus. lol
Weiß nicht, ob ich in der richtigen Kategorie bin? Könnt mich sonst gerne verschieben. Ich bin offen für Kritik und Anregungen zu meinen Gedanken.

Über Selbsterkenntnis und den Verstand.

Ob du durch das Loslassen des Verstandes, durch Meditation, durch die Stille, in einen Zustand kommst, in dem Selbsterkenntnis geschieht oder ob du durch den Weg des Denkens in den Zustand kommt, oder durch irgendetwas Anderes, ist nicht wichtig. Ich spreche in diesem Text vom Denken, doch kannst du das Gesagte auf jede andere Tätigkeit übertragen.

Zurück zum Denken. Wer Selbsterkenntnis sucht, benötigt ein Denken, dass konsequent bis zum letzten Gedanken gelangt. Das Phänomen des Verstehens kann sich selbst verstehen und einsehen, dass es endlich ist. Was sich hinter dem Verstehen befindet, kann ich nicht beschreiben. Es kann erfahren werden. Jede Beschreibung nutzt wieder Verstandeskonzepte, die die Wahrheit nicht wiedergeben können. Ich könnte zwar sagen, dort war Ewigkeit, die ich bin, aber auch das kann nur als Metapher betrachtet werden. Man sollte sich wirklich nicht auf diese Worte festlegen.

Bis du dorthin gelangst, musst du sehr lange und gründlich nachdenken. Am besten suchst du dir eine Disziplin aus, die du bis zum Ende bedenkst oder praktizierst. Eine Naturwissenschaft, eine Geisteswissenschaft, einen religiösen oder spirituellen Weg, oder etwas ganz anderes was dir entspricht. Vielleicht bist du Klarträumer, Sportler, Mathematiker, Naturliebhaber oder Alchemist, Physiker, Künstler, Schriftsteller, Neurowissenschaftler, Weltenbastler, Philosoph, Lehrer, Psychologe, .... es ist ganz egal. Einen Schein brauchst du dafür nicht. Man muss kein Psychologe sein um Psychologe zu sein. Man ist es einfach. Vielleicht bist du auch eine liebevolle Mutter oder ein Mensch der sich die Kindheit bewahrt hat. Verwirf mal die Idee, es müsste ganz bestimmte Wege zur Wahrheit geben. Das gilt sowohl für die spirituellen Leute, als auch für die Wissenschaftler.

Du bist schon immer auf deinem Weg und am richtigen Ort. Du bist schon Perfekt auch wenn du das manchmal nicht glaubst. Perfektion ist ein Gedanke, eine Karotte auf einem Esel der du hinterher rennst, die unerreichbar ist. Folge deiner Freude. Folgen deinem Interesse, folge deiner Motivation. Und wenn das das Verstehen ist, dann folge auch diesem Interesse, egal was dir von anderen Leuten gesagt wird. Wer sagt dass das Denken nicht zum Erwachen führt, verteidigt einen festen Standpunkt, letztlich sein Ego.

Oft denken wir allerdings immer in den selben Bahnen. Wir denken in Kreisen, aus denen wir selten ausbrechen. Dabei passiert bei jedem Ausbruch aus dem Kreis Bewusstseinserweiterung. Genau das sind die spannende Momente. Immer dann wenn du ein eigenes Tabu brichst oder eine eigenes Dogma in Frage stellst, erweiterst du dein Bewusstsein.

Das wiederholte Denken in Kreisform hilft nicht, denn damit bestätigen wir uns immer wieder unser falsches Selbst. Oft geschieht das auch in kollektiver Form, zb. in einem Kulturkreis, in Gruppen von Gleichgesinnten, in Internetforen, etc. Man bestätigt sich seinen Glauben immer wieder selbst und dreht sich somit als Gruppe kollektiv im Kreis. Das geht soweit, dass man Andersdenkende ausschließest, um bloß nicht gefährdet zu werden. Das eigene Weltbild gibt Sicherheit und deshalb verteidigen wir es so vehement. Im Extremfall werden deshalb werden Kriege geführt.

So kann man sich aber nicht erweitern. So bleibt man wer man ist. Wer sich erweitern möchte, muss neue Wege gehen, eine Offenheit für neue Ideen entwickeln und sich möglichst Menschen stellen, die anders denken. Gewöhne dir ein Denken an, welches neue Wege geht, sich selbst immer wieder in Frage stellt, die eigene Aussage bereit ist zu verwerfen. Hinterfrage alles was du weißt oder meinst zu wissen. Nachdem du eine Aussage niedergeschrieben hast, musst du bereit sein, dich selbst zu widerlegen. Verstehe jeden Text den du schreibst als temporären Ausdruck des Momentes und sei Offen für weiter Entwicklung. Verurteile dich nicht dafür, dass du deine Meinung änderst. Das ist keine Schwäche, sondern die Stärke der Flexibilität. Lege dich nie wirklich fest und sei immer offen dafür ist, den eigenen temporären Standpunkt erneut in Frage zu stellen. Schaue mal was passiert, wenn du die Demut beweist, deine Aussage zu korrigieren. Du gelangst zu einer Freiheit.

Wenn dich jemand in Frage stellt, oder du das gar als Angriff auf deine Person empfindest, dann werde weich anstatt deinen Standpunkt zu verteidigen. Lasse dich treffen. Spüre deinen Widerstand, deine Abwehr und erlaube dir einzubrechen. Fühle in die Abwehr, lasse das Gefühl zu. Fühle was sich dahinter verbirgt. Vielleicht Trauer, Wut, Angst. Fühle was auch immer dahinter ist. Fühle die aufkommende Emotion mit der dein Ego zerbrochen wird. Lasse dich töten, immer wieder. Sei dankbar für den Konflikt. Das spirituelle Sterben meint das Loslassen von einschränkenden Glaubenssätzen. In diesen Momenten fühlen wir meist einen Widerstand, der aber nur dazu dient das falsche Selbst aufrechtzuerhalten. Wenn wir es schaffen, im Gefühl des Widerstandes weiter zu gehen, erleben wir immer Befreiung von Einschränkungen.

Sterben ist also nicht negatives, es ist eine Erweiterung des eigenen Selbstbildes. Ich glaube das wir unendlich oft sterben können und neu immer wieder geboren werden. Manchmal ist das Sterben sehr intensiv, dann haben wir ein Gefühl, als sei ein Stück von uns weggebrochen. Manchmal empfindet man dann eine regelrechte Leere an der Stelle wo vorher etwas war. Manche sagen dann ihr Ego sei gestorben. Aber ich glaube das Ego ist genauso unendlich, wie unsere Existenz. Das Sterben hört nie auf, es sei denn wir legen uns fest wir seinen gestorben. Doch auch das rate ich zu hinterfragen.

Manchmal entsteht nach dem Sterben ein leeres Loch und es kommen unangenehme Gefühle hoch. Doch wenn du diese fühlst und zulässt, wird hinter der Leere etwas neues auftauchen. Leere und Sinnlosigkeit sind nur temporäre Erscheinungen. Lege dich auch nicht auf die Sinnlosigkeit fest. Es geht immer weiter. Denke nicht hier geht es nicht weiter, da ist alles Sinnlos. Hinterfrage die Sinnlosigkeit. Fühle wie du von einer einschränkenden Sichtweise befreit wurdest. Wenn du das ein paar mal erlebt hast, wird es immer leichter weich zu werden. Du vertraust immer mehr in den Prozess, weil du schon oft erlebt hast, dass nach jedem Tod neues Leben entsteht. Der Weg des Denkens kann nicht ohne das Fühlen begangen werden. Denken und Fühlen müssen eine Einheit bilden.

Wer es schafft das Denken zu nutzen, um sich selbst immer wieder neu zu erschaffen, kann das Denken als einen möglicher Weg nutzen, um in die Stille und zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Denken und Stille ist kein Widerspruch. Denken und Fühlen ist kein Widerspruch. In spirituellen Kreisen wird das Denken oft dogmatisch tabuisiert. Da wird viel geglaubt, anstatt es selbst zu hinterfragen.

Menschen die ein ausgeprägtes kritisches Bewusstsein haben, wollten aber nicht mehr blind glauben, sie müssen etwas selbst prüfen, denn das entspricht ihrem Bewusstseinsstand. Im religiös geprägten Weltbild konnten wir noch glauben, im wissenschaftlichen Weltbild, sind wir aufgerufen die Realität kritisch zu hinterfragen. Dieses machen wir durch Prüfen, Messen, Hinterfragen. So oft habe ich von Spirituellen gehört, geh aus dem Verstand. Aber alle die mir das gesagt haben, haben dann nicht verstanden, das Glauben nicht für jeden Menschen der richtige Weg ist, das Selbsterkenntnis nicht kausal ist und das man das Denken integrieren kann und nicht systematisch ausgrenzen muss.

Wenn man wie ich ein Versteher ist, dann würde das bedeuten einen Teil von sich selbst zu verleugnen und zu verurteilen. Mein Herz hat mir bei solchen Ratschlägen immer gesagt, dass das Verstehen mein Weg ist und dass ich alles integrieren möchte. Und so habe ich auf mein Herzgefühl, auf meine innere Stimme gehört und niemandem geglaubt, egal welche Autorität oder Anerkennung dieser Mensch besaß. Ich habe mein inneres Gefühl zur obersten Autorität erklärt. Der innere Guru hat immer das letzte Wort. Manche nennen dieses auch Intuition. Hinter dem letzten Gedanken passiert das Gleiche wie in der Stille, mit den Unterschied, dass das Denken nicht zum Feind der Selbsterkenntnis deklariert wird, sondern integriert wird. Wenn ich Alles bin, bin ich auch das Denken. Wenn Denken geschieht, geschieht es. Wenn Denken wegfällt, fällt es weg. Jegliche Bewertung ob Denken oder nicht Denken, kann nur aus dem Ego geschehen, welches einschränkende Vorstellungen hat.

Selbsterkenntnis hängt von nichts ab. Jeder Bewusstseinsforscher, jeder spirituelle Sucher, jeder Wissenschaftler, jeder Esoteriker, jeder Wahrheitssuchende, geht immer schon den richtigen Weg, nämlich seinen ganz individuellen und jeder kann seine individuelle Form von Selbsterkenntnis auf seinem Weg finden. Das Urteilen und bewerten über den Anderen dienen letztlich immer nur dem eigenen Verstehern. Dehalb gibt es Lehrer, Meister oder andere Klugscheißer. Der Lehrer hat sich oft festgelegt um einen Standpunkt zu verbreiten, doch solange ein Lehrer belehrt, tut er dieses um zu lernen. Denn er braucht einen Spiegel. Er braucht Fragen die er beantworten kann. Er braucht einen Platz zum Klugscheißen. Die einzige Lösung der Festlegung zu entgehen, ist sich seine Offenheit zu bewahren und zu erkennen das Schüler und Lehrer eins sind. Es ist Bewusstsein, dass sich selbst in vielfältiger Form erfährt.
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RE: Temporäre Weisheiten
#2
16.12.2017, 18:16
Spirituelle Krisen vor und nach der Erkenntnis

Was passiert mit dem Verstand, wenn das Verstehen an den endlichen Punkt kommt? Finden wir dort die Wahrheit oder den Wahnsinn? Im folgenden Text möchte ich auf verschiedene Problematiken eingehen, die uns im Moment der Erkenntnis und in der Zeit danach widerfahren können (nicht müssen). Ich hoffe damit den denjenigen helfen zu können, die an einem Punkt feststecken und nicht weiter wissen. Ich schreibe über mein Erlebnis, weil ich selbst große Schwierigkeiten hatte und Lösungen gefunden habe, die ich teilen möchte.

Ein bedeutender Crash meines Denkens, war die Erkenntnis, dass es keine Wahrheit gibt. Es ist nicht einfach das zu akzeptieren, wenn man ein Leben lang nach der Wahrheit gesucht hat. Ich habe mir immer ausgemalt, ein mal etwas ganz besonders zu finden, oder jemand besonderes zu sein, weil ich es gefunden habe. Es gibt den Spruch, wir kommen mit leeren Händen und gehen mit leeren Händen. Um so mehr man findet, um so mehr stirbt der Sinn, davon zu berichten. Wenn man es dann doch tut, dann nur noch weil man weiß, dass es ein Spiel ist, indem ich  irgendeine Rollen spielen muss. Es ist aber im Grunde egal was man dann tut.

Ich glaube dass wir mit unserem wahren Selbst Beobachter, dessen was geschieht, sind. Indem Moment in dem wir das Geschehene bewerten, kommen wir wieder zur subjektiven Meinungen unseres falschen Selbst (unseres Egos). Jede Wertung und jeder Glaube, dass wir etwas mit Gewissheit wüssten, ist eine subjektive Festlegung, die uns von der Wahrheit, wer wir sind, trennt.

An dem Punkt kann man nur weiter kommen, wenn man akzeptiert, dass der Verstand begrenzt ist. Ein Versteher der sich etwas auf seinen Verstand einbildet, muss an der Stelle Demut beweisen, und seinen geliebten Verstand zumindest kurz loslassen. 
Ich konnte den Verstand danach wieder aufheben. Also man wird nicht Blöd. Haha. Einige berichten, dass ihr Verstand ganz weggefallen sei. Das meint allerdings nicht, dass man dann nicht mehr Denken kann, sondern mehr dass unnötige Gedanken nachlassen. Unnötige Gedanken sind zb. Was ziehe ich morgen an? Soll ich nun zum Geburtstag gehen oder nicht? Was denken die Leute über mich, wenn ich mich schlecht benehme? Diese Gedanken können entweder in einem phänomenalen Crash wegfallen, oder aber langsam einschlafen. Bei mir geht alles langsam. Ich denke immer noch gerne, kann das Denken aber auch mal loslassen, bzw es lässt los.

Was ich dort hinter den Gedanken gefunden habe, war die Erkenntnis, dass es eine objektive Wirklichkeit nicht gibt. Es gibt letztlich auch nichts das kausal wäre, und mit irgendeinem Konzept zu belegen wäre. Religion als auch Wissenschaft kann nicht zu diesem Punkt führen. Man kann diese Wege dennoch gehen um dahin zu kommen, denn man braucht einen Weg, um zu begreifen, dass es keinen Weg gibt. Es gibt nur Perspektiven, aber keine Wahrheit. Ob man das als Freiheit, als Ernüchterung, als beginnenden Wahnsinn, als Bullshit, als schlechten Witz empfindet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und wieder abhängig vom Ego und dessen Glaubenssätzen.

Dieser Moment kann nur selbst erfahren werden und vor allem sollte er selbst geprüft werden. Vorher weiß man es nicht. Glaube mir nicht, prüfe es. Prüfe es nicht nur mit deinem Denken, sondern auch mit deinem Herzen.

Theoretisch könnte eine statistische Wahrscheinlichkeit der Wahrheit geben, wenn man die unendliche Perspektive betrachtet. Aber ist das möglich? Man kann natürlich immer weiter Denken, doch wird man da zu keinem messbaren Ergebnis, zu keine Gewissheit kommen. Wahrheit gibt es immer nur im Bezug auf etwas Bestimmtes. Wahrheit kann zwischen zwei Punkten bestehen, aber im endlosen Raum, kann Wahrheit nicht gefasst werden.

Was macht man, wenn man zu so einem Schluss kommt? Mein Verstand ist mein Leben lang wie ein Hamster in einem Rad gelaufen, in der Hoffnung eines Tages irgendwo an zu kommen. Doch nun weiß ich, dass es kein Ankommen gibt. Alle Denkkonzepte fallen langsam ab. Nun ist der Hamster irritiert. Immerhin war es sein Lebenszweck nach der Wahrheit zu suchen. Was soll er nun tun? Aus lauter Verzweiflung rennt er weiter oder gerät in Sinnkrisen. Er sagt sich vielleicht, dass das Unsinn ist. Er geht vielleicht erstmal in sein altes Leben zurück und denkt nach. Vielleicht ahnt er aber schon, dass das auch irgendwie keinen Sinn mehr macht. Manchmal kann es auch gut sein, sich mit dem alten Leben ausszusöhnen.

Man muss mit der Ernüchterung irgendwie umgehen, die sich einstellen kann. Nur wie? So wie die Erkenntnis einige Jahre intensiven Forschens brauchen kann, kann der Umgang mit der Erkenntnis ebenfalls einige Zeit benötigen. Das ist ganz normal. Wenn man am endlichen Punkt des Verstehens, auf Schwierigkeiten stößt, kann man auch nochmal zurück gehen und noch eine Weile andere Dinge bedenken. Man kann das Thema manchmal einfach ruhen lassen und Leben.

Wenn man sich bereit fühlt, kann man erneut an der Grenze forschen und diesmal vielleicht einen Schritt weiter gehen. Manchmal fehlen einem Lösungen für Probleme, an der Schwelle, um wieder weiter zu gehen. Manchmal geht man zwei Schritte vor und wieder einen zurück. Bei mir hat das von der ersten intensiven Erkenntnis der Freiheit, ca. 3 Jahre gebraucht, bis ich es geschafft habe, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass es nichts gibt, was man finden oder erreichen kann. Und es passiert mir immer noch, dass ich es vergesse. Zum Glück aber immer wieder neu entdecke. Haha.

Naja so nachhaltig wirken eben die alten Konditionierungen, Glaubenssätze und Emotionalen verstrickungen. Die müssen dann erstmal alle durchschaut und auch gefühlt werden, falls man es sich zum Ziel gesetzt hat, sich noch weiter zu entwickeln. Das muss man nicht. Vermutlich ist man erst so Richtig da, wenn man sich selbst, die anderen Menschen und die ganze Welt komplett so lassen kann, wie sie sind und sie dafür liebt, dass sie so sind wie sie sind. Aber auch dass ist wieder ein perfektes Ideal. Das Streben nach Idealen fällt ja im Idealfall auch weg.

Eigentlich ist es eher ein sich auswickeln aus falschen Vorstellungen, um das zu werden was man schon immer war. Wenn man erkannt hat, dass Entwicklung nur ein Gedanke ist, muss man sich dann entwickeln? Man ist die Ewigkeit, die einfach ist, egal wie sie gerade ist. Kann sich die Ewigkeit nich entwickeln? Gibt es Raum und Zeit oder sind das nur Gedanken? Da kann man nur Paradoxe Antworten darauf geben. Ja und Nein. Man kommt zu nondualen Erkennnissen, die immer schwerer auszudrücken und nachvollziehen sind. Man denkt zunehmend auf verschiednene Ebenen.

Wer sein Denken kultiviert und das Mitgefühl vernachlässig, kommt manchmal zu Verstandeserleuchtungen, die bestimmte Aspekte des Selbst nicht erkennt. Viele Menschen dissoziieren sich von ihren Gefühlen, weil sie ja wissen, dass es sie selbst nicht gibt. Das ist die spirituelle Form der Verdrängung und erklärt wie Leute einerseits erwacht sein können und Idioten sind. Es gibt es tolles Lied von Käptn Peng, der Meister und der Idiot. https://www.youtube.com/watch?v=4jWIgcdoowM

Ich denke, es geht darum Meister und Idiot zu vereinen und ein mitfühlendes Wesen zu werden. Aber das ist nur meine ganz persönliche Auslegung und eine Bewertung aus dem Ego. Letztlich kann man auch genauso bleiben wie man ist. 

Manche bleiben nach der phänomenalen Erkenntnis die Alten. Für mich war das aber klar, dass ich endlich verwirklichen möchte, was ich mein ganzes Leben angestrebt habe, Freiheit von einschränkenden Konditionierungen zu erlangen und mein Mitgefühl weiter zu kultivieren. Ich war oft sehr unglücklich in meinem Leben und deshalb gibt es noch ein Streben nach Glück in mir.   Und da ich das aus tiefstem Herzen tue, ist das für mich auch richtig so. Genauso wie es für Andere richtig sein mag, die Alten zu bleiben.

Man gerät an dem Punkt hinter den Gedanken in eine Orientierungslosigkeit, denn wie soll man sich selbst noch organisieren, wenn es nichts mehr gibt an dem man sich festhalten kann. Man erlebt Haltlosigkeit, evtl. gepaart mit Sinnlosigkeit und Leere.

Wenn es keine Wahrheit, kein richtig und kein falsch mehr gibt, verliert sich der Sinn in Allem. Mein Beruf zb. hat eine Zeit lang keinen Sinn mehr gemacht. Ich bin Erzieherin und wollte Kindern immer ermöglichen, eine bessere Kindheit zu erleben als ich sie erlebt habe. Doch dann habe ich erkannt, dass ich mir das selbst angetan habe, um genau so eine Kindheit zu erfahren. Ich habe mir diese Eltern ausgesucht. Jetzt sehe ich, es ist mein Job Kindern ein Ego zu verpassen. Das ist echt irre. Wie kann denn dann meine Arbeit, meine humanistische Ethik, die mich lange begleitet hat, noch einen Sinn machen? Gut und Böse haben sich aufgelöst. Es gibt nichts mehr zu verurteilen, es sei denn, es ist mir noch unbewusst.

Alte Werte sterben. Möglicherweise in einem Augenblick. Möglicherweise in einem längeren Prozess. Manchmal wird einem der ganze Lebensinhalt, der ganze Lebenssinn genommen und das kann zu einer Krise führen. Doch diese Krise kann man bewältigen. Man kann Gefühle auf ihren Ursprung analysieren und das neue Weltbild integrieren. Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber man kann aus der Krise wieder herausfinden.

Wie findet man dann einen neuen Sinn? Wenn der Lebensinn verloren ist, kann man in der Freiheit einen neuen Sinn finden. Der neue Sinn orientiert sich dann nicht mehr an alten Konditionierungen. Der alte Sinn muss einmal sterben, damit er frei ist von alten Konditionierungen. Der neue Sinn orientiert sich am Herzen. Der neue Sinn orientiert sich am Mitgefühl mit dir selbst. Er orientiert sich daran was dich persönlich glücklich macht. Er orientiert sich an der Freiheit.

Er orientiert sich nicht mehr daran, was man von dir erwartet wird oder was gesellschaftlich angemessen ist. Wenn dein bisheriger Lebenssinn wie bei mir daraus bestand, die Eltern zu widerlegen, kann es sein dass dieser Sinn nicht mehr passend erscheint. Das war nicht leicht, das zu akzeptieren und die Schuld von meinen Eltern zu nehmen. 
Der alte Sinn stütze sich ja auf die alten Konditionierungen, auch wenn man diese ablehnte. Der neue Sinn soll dir Geborgenheit und Freude zurück geben. Was könnte das für dich sein? Vergebe einen Sinn, der dir diese Ansprüche erfüllt und du wirst sehen, dass Sinnkrisen und depressive Zustände verschwinden. Was wünschst du dir. Erfülle dir selbst diesen Wunsch. Es gibt kleinere und größere Sinnkrisen.

Wenn wir an den Rande des Verstehens kommen, kommen wir oft auch an den Rande des Wahnsinns. Doch dieser Wahnsinn und das fehlen jeder Orientierung kann wieder geordnet werden.

Diese Ordnung kann durch das Herz und die Liebe zu sich selbst entstehen. In dem Moment der Haltlosigkeit, kann man sich selbst einen neuen Lebenssinn geben. Entscheidend dafür ist, bis zu dem Punkt vorzudringen, wo man sich selbst helfen möchte, einen neuen Weg zu finden.

Ich vermeide mal das Wort Selbstliebe, denn dass ist ein großes Wort, welches nicht jeder in einem Ausmaß, welches dem Wort angemessen ist, sofort erreichen kann. Ich habe mich immer sehr überfordert gefühlt, so etwas großes wie Selbstliebe zu empfinden, denn wer als Mensch in seinem Leben nicht überall mit Liebe vollgepumpt wurde, der wird es schwer haben, Selbstliebe aufzubringen. Es hat mich sogar frustriert, wie andere Spirituelle das Wort wie eine Selbstverständlichkeit benutzt haben. Ich hab immer gedacht, dann hatten sie nicht so eine Kindheit gehabt, wie ich sie erlebt habe. So führte auch bei mir die Öffnung des Bewusstseins zu kurzzeitigem Wahnsinn. Ich hatte eine spirituelle Psychose.

Nennen wir diesen Punkt deshalb, lieber Selbsthilfe. Denn oft müssen wir erst Mitgefühl mit uns selbst entwickeln, um uns aus so einer Krise herauszuhelfen. Eine einfache Frage, die man sich selbst stellen kann, könnte sein: Was würde dir jetzt helfen? Beantworte dir die Frage und versuche dir diesen Wunsch selbst zu erfüllen. Das ist am Anfang nicht einfach, vor allem wenn man keine führsorglichen Vorbilder hatte. Aber es ist wirklich nur eine Frage der Übung.

Ich hatte erkannt, dass mich meine Glaubenssätze in meiner Wahrnehmung der Wirklichkeit eingeschränkt hatten und nun wahr ich wie ein Kind, das mit offenem Mund vor der neuen Realität stand, weil ich erkannte, dass alles möglich war. Gleichzeitig war da ein Gefühl von, ich bin die Ewigkeit. Ein Gefühl von Sicherheit, ganz unabhängig von der Situation im Außen. Ich war schon immer ein Realitätsforscher, der die Traumebenen, in Form von Klarträumen, Traumdeutung in sein Leben integrieren wollte, doch am Rande des Wahnsinns, öffnete sich diese Ebene in neuem Ausmaß. Es gab nichts Festes mehr. Das war nicht innerhalb des geistigen Weltbildes so, sondern auch in der konkreten Wahrnehmung der Realität. Alles schwamm in einander.

So gerieten sowohl die Realitätsebenen durcheinander als auch mein übliches Verhalten, weil meine soziale Anpassung plötzlich total wegbrach. Meine alten Konditionierungen, insbesondere die sozialen Ängste, die ich immer hatte, wirkten nicht mehr. Mein unterdrückter Rebell kam zum Vorschein. Ich identifizierte mich kurzzeitig mit einer Art Jesus Figur und wirkte wie er, in einer Mischung aus Rebellion und Friedensbringer. Das war echt schräg. Diese Identifikation ging zum Glück vorüber. Gleichzeitig wurde ich ständig mit Todesangst oder aber auch mit meiner Bodhisattvahaltung konfrontiert. Es war sehr verrückt. Nun jede Verrücktheit kann man wieder ordnen.

Weil mein Leben vorher sehr kontrolliert war, gab es einen Teil, der aus dem Konventionellen ausbrechen wollte. Ein Teil in mir, ist unglaublich offen, neugierig, kindlich verspielt und den hatte ich in meinem Alltagsleben immer weggesperrt, denn in der Kindheit war dieser nicht erwünscht. Mein falsches Selbst bestand zumindest in der Öffentlichkeit aus Scham, Anpassung und Kontrolle. Deshalb brach in dem Moment, dieser andere verspielte Teil aus meinem Unbewussten hervor, um endlich leben zu dürfen. Es war ein regelrechter Ausbruch aus der Kontrolle.

Und so geriet ich in diverse Verschiebungen der Realität, weil ich so neugierig war und jedem Hinweis hinterher rannte. Ich erlebte im Wachzustand Verschiebungen auf die Astralebene, denn es gab keine Trennwände mehr, die den Wachzustand vom Traumzustand unterteilten. Ich erlebte eine Reaktivierung von kindlichem magischen Denken und religiösen Vorstellungen, obwohl ich in diesem Leben schon immer Agnostiker oder Atheist war. Es brach einfach alles mögliche, auf mich ein. Vergessene Erinnerungen der frühen Kindheit, mischten sich mit Zukunftsvisionen, in symbolischer Form auf allen Realitätsebenen, denn mein Stirnchakra war weit auf. Außerdem kamen alle möglichen unbewussten Ängste aus meinem Unterbewussten hoch und bedrängten mich sehr dominant. Ständig musste ich mit allen dazugehörigen Emotionen sterben. Nachträglich war ich froh, dass ich mich mit der Psychologie und der Traumdeutung auskannte, denn so konnte ich die Symbolik letztlich in sinnvolle Botschaften verwandeln.

Ich hatte früher sehr aufwendig das luzide Träumen trainiert, plötzlich kamen unerwartet die ganze Nacht Klarträume. An dem Punkt war ich so unglaublich froh Klarträumer zu sein. Durch das WILDEN (eine Klartraumtechnik) und das Trainieren der bewussten Schlafparalyse, durch meine Erfahrung mit Astralreisen, war zumindest dieser Part keine Überraschung für mich. Ich höre öfters davon, dass Erwachenden Schwierigkeiten mit plötzlichen Klarträumen haben. Es ist daher hilfreich sich über das Phänomen zu informieren.

Das Ganze geriet wochenlang ziemlich außer Kontrolle, bis ich mich langsam wieder erden konnte. So richtig auf der Erde zurück war ich ca. nach 6 Monaten. Dann kam die Dunkle Nacht und mein Ego mit all seinen Begrenzungen war wieder da.

Glücklicherweise fand ich jemanden der mir helfen konnte, das Chaos in mir zu sortieren. Im Falle meiner ver-rückt-en Wahrnehmung, half es die beiden Lager (Neugierde, Offenheit, Verspieltheit) vs. (Scham, Anpassung und Kontrolle) in ein Gleichgewicht zu bringen. An dieser Stelle wacht der Verstand, die Vernunft, der Erwachsene nun über das Kind, das manchmal kreuz und quer, phantastisch, verspielt durch alle Realitäten springen will und Grenzen nicht akzeptieren mag.

Hinter dieser Vereinbarung steht, das Mitgefühl mit mir selbst. Das war zum Zeitpunkt des Erwachens noch nicht ausreichend ausgebildet. Es musste also nachgenährt werden. Es braucht letztlich den Verstand und das Herz, um so eine Schieflage wieder auszugleichen. Denn ich begrenze mich nun aus Mitgefühl. Aus Mitgefühl, bin ich vernünftig. Ich möchte, dass es mir gut geht und deshalb, hört mein inneres Kind auf den inneren Erwachsenen.

Überhaupt sehe ich es jetzt so, dass man die Siddhis (die übersinnlichen Fähigkeiten) erstmal nur gezeigt bekommt. Man muss sie nicht nehmen. Ich dachte, ich müsste sie alle nehmen und verstehen und beherrschen. Das war mein Ego Wahn. Anfangs konnte ich der Verlockung nicht widerstehen, mittlerweile überlege ich genau, welche Konsequenz das Einlassen auf so ein Angebot hat und ob ich die Erfahrung auch integrieren kann.
Mir war immer wichtig, dass ich im Leben als Mensch noch normal funktionieren kann. Heute sehe ich das mit den Siddhis so, dass ich mir denke: Danke dass du mir das gezeigt hast. Das ist wirklich krass das das geht. Aber im Moment ist das noch nichts für mich. Ich werde drauf zurück kommen, wenn ich soweit bin. So ist das ein ganz guter Kompromiss, um die Einladung nicht ausschlagen zu müssen.

Ein sehr gutes Konzept, um das Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln, ist die Innere Kind Arbeit. Besonders dann, wenn man selbst als Kind auf Mitgefühl verzichten musste. Manchmal braucht man auch Unterstützung von anderen Menschen, damit man Mitgefühl von ihnen lernen kann. Man braucht manchmal einfach Vorbilder, die gut mit einem umgehen, wenn man das als Kind nicht hatte. Man braucht Menschen die einem beibringen sich selbst nicht zu verurteilen und die einem beibringen sich selbst so anzunehmen wie man ist. Es gibt wirklich Menschen, von denen man sich etwas abgucken kann. Menschen die gut mit sich selbst umgehen und sich nicht verurteilen. Menschen die gut mit anderen umgehen, ohne deren Eigenarten zu bewerten. Es ist toll wenn man das Glück hat so jemanden an seiner Seite zu haben. Freunde, Partner oder Lehrer können diese Funktion erfüllen.

Zur Leere kommt man sowohl durch Annahme als auch durch die Zerstückelung des Egos. Da ich mich selbst schon immer zersägt hatte, weil ich einen starken Kritiker Anteil in mir habe, fehlte mir also die Annahme. Man kann also nicht pauschal sagen, was einem Menschen fehlt. Vielleicht ist beides notwendig.

Sich selbst Mitgefühl geben oder temporär das Mitgefühl eines anderen Menschen anzunehmen, funktioniert, nur wenn man sich als erstes seine Bedürftigkeit evtl. auch die eigene Hilflosigkeit und Ohnmacht eingestehen kann. Denn nur dann ist man in der Lage Hilfe anzunehmen. Für manche Menschen ist das eine große Hürde, weil sie dann mit ihren Gefühlen der Minderwertigkeit konfrontiert werden. Man kommt aber nur weiter wenn man wirklich alles fühlt, was aufkommt.

Für das bewusste Fühlen von Emotionen helfen Techniken des Fühlens, denn auch das musste ich erstmal lernen. Ein gutes Buch ist da Brandon Bays – The Journey und wenn man Probleme mit körperlichen Symptomen bekommt, Hartmut Lohmann – Selbstheilung Intensiv. Die beiden Bücher in Kombination sind genial, denn man kann ja nur annehmen was ist, wenn man in der Lage ist auch unangenehme Gefühle und Körperempfindungen zu fühlen. Man muss da bleiben können, egal was passiert.

Das Mitgefühl hat mich dann unterstützt, das Chaos in mir durch psychologische Analyse wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Ich weiß nicht wie man das ohne Psychologie schaffen soll? Vielleicht mit Gottvertrauen? Ich war froh dass ich die Psychologie hatte.

Es ist wirklich gut sich Hilfe zu holen, denn oft braucht man ein Gegenüber, damit man sich nicht ständig im selben Kreis dreht. Im Idealfall jemand der das selbst hinter sich hat. Jemand kann dich immer nur so weit begleiten, wie er selbst den Weg gegangen ist. Viele meinen es gut, sind aber die falschen für dich. Und zudem gibt es viele unterschiedliche Wege und Ansichten. Es gab viele die mir helfen wollten, doch sie hätten mich nicht verstanden oder haben meinen Weg nicht akzeptiert. Du erkennts sie an ihren Taten.

Viele potentielle Helfer und Lehrer haben meine Liebe für das Denken und Verstehen wollen oder die nicht physischen Zustände, wie das Träumen nicht akzeptiert. Sie sagten geh aus dem Denken, man muss das nicht verstehen,  oder komm auf die Erde. Ich musste aber verstehen, weil das mein Weg ist. Das hatten sie nicht verstanden.

Andere waren mit der Psychose überfordert. Mein Herz sagte, mir das sind dann die falschen für mich. Immer dann wenn ich mein Herz nicht hören konnte, sorgte mein höheres Selbst dafür, dass mit der Begegnung irgendwas nicht stimmte oder ganz schief lief. So suchte ich lange nach Hilfe. Dann geschah ein Wunder. Einer hat mich so akzeptiert wie ich bin. Das war der richtige.

Wenn du eine spirituelle Psychose hast, brauchst du jemanden der selbst eine spirituelle Psychose hatte und sich selbst geheilt hat oder zumindest diesen Zustand anderweitig selbst erfahren hat. Manche Erfahrungen kann man übertragen, andere muss man selbst erleben. Manchmal ist es schwer den passenden Menschen zu finden, manchmal taucht er aber wie ein Wunder genau dann auf. Genauso kann ein guter Therapeut helfen, der die transpersonalen Zustände selbst erlebt hat.

Nach dem Erwachen geschieht es zudem vielen Menschen, dass sie dann erst recht in ein Art Loch fallen. Es gibt den Begriff die dunkle Nacht der Seele, den der christliche Mystiker Johannes vom Kreuz geprägt hat. Es beschreibt eine Phase, in der man mit alten Lebensthemen konfrontiert wird. Das Ego kehrt zurück. Man durchlebt diese Themen erneut, um sich mit Verdrängtem zu versöhnen. So kann man sich nachhaltig mit Themen konfrontieren, welches dieses auf und ab und das festhalten an den High Zuständen beendet. 

Die Dunkle Nacht kann unterschiedlich lang, und unterschiedlich intensiv sein, kann phasenweise auftreten oder eine länger Zeit andauern. Ich stecke selbst immernoch in diesem Prozess und kann dazu sagen, dass es keinen Spaß macht, aber dass unglaublich viel alter Mist transformiert wird. Bei mir findet eine Auflösung von Blockaden, Heilung von chronischen Krankheiten und eine Neukonditionierung statt. Zwei umfangreiche Texte über die Dunkle Nacht, kann ich sehr von der Bloggerin Tanja Braid empfehlen. https://www.neoterisches-bewusstsein.com...berwinden/

Zurück zur Orientierungslosigkeit und zu der Frage  wie sortiert man das Chaos, welches entsteht, wenn es keinen Halt mehr gibt?

Zuvor hatte man ein festes Weltbild, oder zumindest einige Eckpfeiler, welche dafür gesorgt haben, dass man nicht aus der Bahn kippt. Bei mir war das nicht so, dass das eine einzige Erkenntnis war. Es war eine ganze Batterie aus Erkenntnissen, die tagelang durch meinen Geist blitzten und schon vor Jahren anfingen. Plötzlich ist nichts mehr da was dich noch halten kann. Man kann sich sehr schnell an neue Weltbilder gewöhnen, manchmal kamen jeden Tag neue Varianten in meinen Sinn.

Mir hat es geholfen, mir eine neue Orientierung zu schaffen, die sich an meinem Herzen orientiert. Dabei geht es darum, dass man sich sicher fühlt, falls das Gefühl von Sicherheit gerade nicht da ist. Irgendwann wird man in der Freiheit Sicherheit finden. Bei mir hat das lange gedauert. Bis man diese Sicherheit erfährt, kann man daran arbeiten sich Sicherheiten zu schaffen.

Dazu kann man sich selbst eine Struktur geben. Wähle eine Struktur mit der du dich sicher fühlst. Als erstes könnte das eine Tagesstruktur sein, so dass du als Mensch wieder in dieser Realität leben kannst, denn dein Ego kann sich durch die Erkenntnis tatsächlich so weit auflösen, dass du nicht mehr funktionsfähig bist.

Bei mir traten auch Zustände auf, wo ich nicht Essen und Trinken musste/wollte. Und ich esse sonst echt gerne. Regelmäßiges Essen und Trinken, Sport,  sowie kreative Beschäftigungen wie malen oder musizieren, können dir helfen wieder zurück auf die Erde zu kommen. Dabei kannst du darauf achten, dass du dich von Reizen die dich stressen möglichst abschirmst. Körperliche Aktivitäten und sich wiederholende Tagesstrukturen können erstmal eine grundsätzliche Sicherheit verschaffen. Physisch habe ich viel versucht um mich zu erden, doch zu dem Zeitpunkt fehlte mir noch die Vernunft, die mich geistig begrenzte. Manchen hilft Meditation, mich hätte das nur noch weiter weggebeamt. Probiere aus, was dir persönlich hilft. Mein Freund hat mir Sicherheit gegeben.

Wenn du Schlafen kannst, schlafe. Der Schlaf ist ein Reset, beruhigt die Gedanken und hilft dir dich zu stabilisieren. Schlafen musste ich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr. Es konnte sich einfach keine Müdigkeit einstellen. Es gab nur noch absolute Wachheit. Bin ich mit viel Mühe doch eingeschlafen, war ich Luzid oder Astral. Das war das erste mal in meinem Leben, wo ich nicht luzid sein wollte, denn es war mir alles zu viel. Ich habe mich sehr bemüht mich zu erden und mir in jeglicher Form Stabilität und Sicherheit zu verschaffen. Aus lauter Verzweifelung war ich dann sogar mit der Disziplin einverstanden. Das hat dann langsam geholfen.

Zudem hat man vielleicht die Erkenntnis, dass es die Realität nur auf einer Art Traumebene gibt und dass die Materie, keine Substanz mehr hat. Es entsteht ein Gefühl von Leere. Wie man die Leere wahrnimmt, das kann unterschiedlich sein. Ich fühle sie und wird sie sehr stark zeigt sich gelegentlich Angst. Das ist die Angst des Egos vor nicht der Existenz. Wenn die Welt zu verrückt wird, zb. wenn sich Wachebene mit Astralebene mischen, bekommt mein Ego angst, weil seine Funktion gefärdet ist.

Manchmal hatte ich früher diese Leere in allem sehr bedrohlich wahrgenommen. Es kamen unglaublich bedrohliche Angst Gefühle aus der Leere. Diese haben sich mit der Erkennnis gepaart, das die Welt nicht echt ist. Diese Kombination war ein Alptraumgefühl ohne gleichen, aus der mir niemand helfen konnte, weil es die Welt ja nicht gab. Wenn man Mitgefühl mit sich selbst hat, kann man aber wiederum entscheiden, dass es die Welt doch gibt.

Alle Angstgefühle, die aus der Leere kamen, hatten  ganz normale psychologische Ursachen und können deshalb auch psychologisch aufgearbeitet werden. Sie waren nur unglaublich aufgebauscht und deshalb so intensiv. Bei mir war das zb. Angst vor Kontrollverlust und Angst vor körperlicher Verletzung und Scham. Nachdem ich die Gefühle bewusst gefühlt hatte, kamen sie nicht mehr in dieser Intensität. Seitdem ist die Leere zunehmend leer und unproblematisch. Und es gibt die Welt ja auch. Es gibt sie und gibt sie nicht. Entscheide dich bei Angst doch einfach für das was dir gut tut. Alternativ fühle die Angst und erkenne, dass es nur ein aufgebauschtes Gefühl ist, welches ein ganz irdische Ursache hat. 

Spirituelles Sterben meint das Sterben der einschränkenden Glaubenssätze und der unbewussten Eitelkeiten. Um so mehr du stirbst um so demütiger und dankbarer wirst du dem Leben gegenüber. Manchmal muss man aus lauter Dankbarkeit weinen, weil man jetzt erst den ganzen Zusammenhang seines Lebens versteht.

Manche erleben auch sogenannte Nahtoderfahrungen, bei denen sie erkennen, dass es das Sterben so wie wir uns das in unserer Kultur vorstellen, nicht gibt. Wenn man erwacht, stirbt man früher oder später. Das Sterben ist nicht nur ein Gedanke, wie huch mein Ego ist jetzt gestorben, das vollständige Sterben beinhaltet auch, dass man die Emotionen und Ängste des Sterbens vollständig bewusst erlebt. Man stirbt nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen, denn man erlebt das Leid des festhaltens am Leben.

Diese Erkenntnis das es letztlich keinen Tod gibt, kann je nach Intensität sehr erleichternd sein, weil so eine ganze Menge Ängste abfallen können. Letztlich ist das Sterben innerhalb der Matrix Simulation jedoch auch nur ein Film, denn wenn sich das Ego bis zu einem gewissen Punkt durchdrungen hat, erkennst du dass es dich nie gab. Du wurdest nicht geboren und kannst auch nicht sterben.

Du bist die Wahrnehmung in der immer etwas geschieht. Die Wahrnehmung erkennt sich selbst. Alles was du je erlebt hast, waren nur Gedanken, die in der Vergangenheit oder in der Zukunft existierten. An der Stelle weiß man gar nicht mehr ob es einen noch gibt, oder je gab. Bin ich nur eine Idee? Zu sagen es gibt mich nicht, ist auch wieder eine Festlegung. Denn wenn man in seinen Avatar wechselt, gibt es einen sehr wohl. Dieses Durcheinander kann der Geist nur noch schwer fassen. Überhaupt sind Worte zu begrenzt, um es so zu beschreiben mit all den Gefühlen, mit denen man es erfährt.

Man kommt vielleicht zu der Erkenntnis, dass es die anderen Menschen nicht gibt. Doch gleichzeitig gibt es sie. Man kann vielleicht wahrnehmen, dass man mit allen Menschen und Lebewesen verbunden ist. Oder aber auch das man mit allem Eins ist. Man kann die Erfahrung machen, dass es keine Getrenntheit mehr gibt. Man kann die Erfahrung machen mit sich selbst zu sprechen, obwohl man phänomenal mit einem anderen Menschen redet. Manchmal erlebt man starke Synchronizitäten, zwischen den Gedanken und der Umwelt. Andere erleben dass die Zeit still steht.

Erkenntnisse können auch öfters als kleinen oder großen Schockzustand erfahren werden. Ich mag die Schocks, die bei mir häufig in einer Mischung aus heulen und lachen enden, weil ich die Erkenntnisse,  das Verstehen und die anschliessende Freiheit so liebe. Manchmal ist es aber auch, als ob ein Loch in einen gerissen wird. Bei mir ist es meistens direkt positiv, inden anderen Fällen, mit Verzögerung. System-Updates müssen manchmal erst integriert werden.

Manche Menschen besonders die sensiblen, nehmen auch die energetischen Veränderungen, die mit dem Erwachen einhergehen sehr stark war. Kundalini ist da das Schlagwort und auch ein spiritueller Weg (Kundalini Tantra). Einige und auch die, die nichts mit Kundalini zu tun hatten, erleben starke Symptome von Energie oder Lichterfahrungen, die leider manchmal als Krankheit fehlinterpretiert werden. Auch ich hatte und habe diverse energetische und körperliche Erscheinungen, die man möglichst nicht so stark aufbauscht. Ich lese manchmal in Internetforen, wo sich Leute über ihre Kundalini Symptome unterhalten und jeder die schlimmeren Symptome haben möchte. Dieser Krankheitsgewinn, sollte durchschaut werden. Spielt doch lieber das Spiel, wer die schönsten Kundalini Phänomene hatte.

Menschen erleben Erwachen unterschiedlich. Manche erleben in einem Moment einen sehr krassen Schock. Sie wissen dann direkt, dass sie unendliches Bewusstsein sind das träumt. Andere so wie ich, erleben eher ein stufenweises langsames Erwachen. Wenn man langsam geht, hat man mehr Zeit sich umzuschauen. Letztenlich kommen beide an.

Wenn ich den bisherigen Text jetzt nochmal lese könnte der Gedanke aufkommen, dass Erwachen eine schreckliche psychische Krankheit zu sein scheint. Ich wollte jedoch gezielt auf die problematischen Dinge eingehen, weil ich selbst mit meinem Erleben  oft sehr hilflos wahr und hoffe Menschen helfen zu können, Wegweiser durch das Chaos zu finden.

Gerade die Spirituellen neigen manchmal dazu nur von Licht und Liebe zu sprechen und die Problematik und auch ihren Schatten nicht da haben zu wollen. Achja die Schattenarbeit. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig ein Konzept zu haben, mit dem man seinen unbewussten Schatten transformieren kann und sein Ego versteht. Mir hat es das Enneagramm sehr angetan, es gibt aber auch andere Modelle. Ich höre immer wieder das die Psychologie C.G. Jungs vielen Menschen über die schwierige Zeit hinweggeholfen hat. Auch gibt es andere Bücher über die Integration von Spirituellen Krisen.

Nun aber zur schönen Seite. Ich gebe zu die muss ich erst noch ausgiebig erforschen. Das Verstehen hat sich mit der Freude verbunden.

Leere. Mit Leere kann Gedankenleere, oder aber auch ein Gefühl von Leerheit gemeint sein, welches unabhängig von allen Erscheinungen ist. Diese Leere ist ein Art Nullpunkt, indem Phänomene auftauchen. Typische Phänomene der Leere sind bedingungslose Gefühle. Ein bedingungsloses Gefühl ist ein Gefühl, welches keine kausale Ursache hat. Es ist grundlos da.

Und typischerweise zeigen sich Gefühle, von Sicherheit, Fülle, Sattheit, Liebe, Geborgenheit, Frieden, Freiheit, Freude, Glückseligkeit, etc.

Diese Gefühle können intensive Ausmaße annehmen und den ganzen Körper ekstatisch überschwemmen oder aber auch sanft im Hintergrund schwingen. Wir sterben oft nach irgendwelchen Dingen, um durch das Erreichen des Ziels eben diese Gefühle zu erlangen. Ganz gleich ob es sich um Liebe, Wissen, Klarträumen oder materielle Ziele handelt. 
Letztlich erleben wir häufig, dass uns unser Erfolg nicht ganz und gar erfüllt. Diese Erfüllung geschieht, jedoch ist sie nicht abhängig von dem Erreichen irdischer Ziele. In der Leere tauchen bei mir immer wieder diese Gefühle auf und das besondere ist, sie sind von nichts abhängig. Du kannst also gleichzeitig krank und obdachlos sein und innere Sicherheit und Freude empfinden. Das zu erfahren ist das Glück der Erfolglosen.

Wenn man das einmal erlebt hat, möchte man die Glückseeligkeit meist nicht loslassen. Doch sie lässt sich nicht festhalten. Der Versuch etwas festzuhalten oder zurück zu wollen, wenn es gerade nicht da ist, hindert dich daran es erneut zu erleben.
Stelle dich darauf ein, dass dich Glück und Unglück wie Ebbe und Flut erreicht. Extatische Gefühle werden dich auch wieder verlassen. Es bleibt deshalb nur, das dunkle Tal anzunehmen, wenn man auf der anderen Seite wieder daraus auftauchen möchte.

Erleuchtung ist nicht ewige Glückseeligkeit, sondern zu erkennen das man die Wahrnehmung ist in der ein Film abläuft. Es gibt schöne Filme und unschöne Filme. Sobald du den Film bewertest, bist du zurück im Ego. Eine sehr gute Technik ist sich darin zu üben, dass was jetzt da ist anzunehmen. Das kann man üben. Auch und besonders vor dem Erwachen. Ist Wut da, dann nehme die Wut an. Ist Regen da nehme den regen an. Ist Widerstand gegen das was ist da, nehme den Widerstand an. usw.

Du wirst zunehmend Zufriedenheit erreichen, unabhängig von der äußeren Umgebung. Die Zufriedenheit wird sich vielleicht nicht von heute auf morgen einstellen, aber sie wird mit der Zeit zunehmen. Das ist dann aber eine bedingungslose Zufriedenheit, die nicht an äußere Umstände gekopplet ist. Ich muss an diesem Thema noch arbeiten, und mich immer wieder in der Annahme üben.

Oft überfluten einem nach der Erkenntnis sehr intensive Gefühle, die dann erstmal wieder verschwinden, damit du eben auch deine schwierigen Lebensthemen erneut durchfühlen und auflösen kannst. Dadurch erhält du eine zunehmende Sicherheit, die dir hilft, dass dich Lebensthemen nicht mehr erschüttern. Irgendwann hast du eine kritische Masse an Emotionen und Situationen angenommen. Was soll dich dann noch in dieser Welt verunsichern? Außerdem bist du die Ewigkeit, die unsterblich ist.

Vielleicht hast du plotzlich auch Lust zu einem sehr einfachen oder natürlichen Leben. Ich zb. nehme gerade die physische Welt an, die ich nie haben wollte. Es klingt vielleicht komisch, aber ich gehe aktuell spazieren. Körperliche Aktivität ohne Leistungsanspruch, dennoch regelmässig, dass habe ich mein ganzes Leben nicht geschafft. Ich konnte immer nur übertreiben oder im Widerstand sein. Jetzt geht es plötzlich. Und das spazieren gehen lehrt mich mich, mit meinem Körper und der physischen Ebene zu versöhnen.

Gleichzeitig öffen sich die Tore zu nicht physischen Bewussteinzustände.  Um so besser man sich erdet um so höher kann an hinaus. Es ist kein Widerspruch mehr. Beide Richtungen wollen in mir entwickelt werden.

In der Leere finden sich weitere Geschenke. Zum Beispiel findest du dort Wissen, dass du je nach Begabung oder Fähigkeit der Öffnung abrufen kannst. Ebenso findet man ein unerschöpfliches Potential an Genialität und Kreativität in diesem Raum, hinter den Gedanken. Dinge kommen plötzlich ins rollen, die ein Leben lang nicht funktioniert haben.

Vermutlich wirst du auch neue Wahrnehmungsarten und neue "Level" freischalten können. Das kann vom Luziden Träumen, Empathie, Telepathie, Hellsichtigkeit, Aura Sichtigkeit, Channeln, Heilung, Reisen in andere Dimensionen, bis hin zum Bewegen von Materie alle mögliche sein. Bei mir ist es die Empathie und Energiefühligkeit, die sich zunehmend entwickelt und mich sehr bereichert. 

Es hängt sehr stark von dir ab, was du selbst alles erforschen möchtest. Ein einfach gestrickter Menschen, wird sicherlich andere Qualitäten entwickeln wollen, wie ein vielseitig interessierter neugieriger Mensch. 
Deine Chakren werden sich vermutlich nach und nach öffnen, ausgleichen und dir die damit verbundenen Qualitäten freischalten.

Du wirst die Realität nach und nach in größerem Umfang begreifen. Überhaupt wird dir die unglaubliche Freiheit klar. Du erkennst dass alles möglich ist. Irgendwann kannst du es dann aushalten, in der Freiheit zu schweben, ohne Angst zu haben. Zu erkennen das alles möglich ist, war ein unglaubliches Staunen für mich. Grenzen gibt es nur in unserem Denken, mit dem wir uns beschränken.

Dieses Gefühl der Möglichkeiten, fühlt sich in etwa so an, wie das Hochgefühl in einem sehr bedeutendem Klartraum, es fühlt sich an als seist du wieder ein freies staunenden Kind, dass mit offenem Mund da steht und die Existenz betrachtet, allerdings mit mit dem entwickelten Verstand eines Erwachsenen. Jetzt bist du Erwachsen und wieder Kind geworden. Du hast Herz und Verstand in dir vereint.
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