RE: Was passiert nach dem Tod?
03.08.2011, 00:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.08.2011, 00:35 von michaelick.)
Die Frage lautet: "Was passiert nach dem Tod?" Eigentlich müsste man die Frage präzisieren: Was passiert wem nach wessen Tod? Was mit der Welt passiert, ist klar: Wenn ein einzelner Mensch stirbt, dreht sich die Welt weiter. Seine Familie, seine Freunde und seine Bekannten trauern um diesen Mensch, erinnern sich an ihn und führen ihr eigenes Leben fort. Ebenso trivial ist, was mit dem Körper des Menschen passiert: Er hört auf zu funktionieren und verwest langsam.
Der Mensch als Einheit ist jedoch nicht einfach nur die Materie, aus der er besteht. Ständig sterben in unseren Körper Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Unser jetziger Körper nur noch einen kleinen Bruchteil von den Atomen, aus denen er vor zehn Jahren bestand. Wir sind nur eine temporäre Ansammlung eines Flusses von Materie. Was uns ausmacht ist nicht die Materie an sich, sondern der sich immer wiederholende Tanz, den die Materie ausführt, ein sich immer wiederholendes Muster. Dadurch kann eine hohe Komplexität erhalten bleiben. Auch unser Ich, unser Bewusstsein, ist ein wunderbares Muster von elektrischen Impulsen ins unserem Gehirn, von Elektronen, die zwischen den Neuronen hin und her Tanzen.
Wenn wir sterben, bedeutet dies, dass dieser Tanz aufhört, die Komplexität verschwindet. Es ist sinnlos zu Fragen, was das Ich nach dem Tod empfindet, weil das Ich mit dem Tod aufhört zu existieren. Selbstverständlich fällt es uns schwer, sich das vorzustellen, denn wir können uns nicht an einen einzigen Augenblick erinnern, an dem wir nicht existierten. Wie sollten wir auch? Die Evolution hat unser Gehirn dazu geschaffen, sich im Leben zurechtzufinden, nicht im Tod. VielleDie Frage lautet: "Was passiert nach dem Tod?" Eigentlich müsste man die Frage präzisieren: Was passiert wem nach wessen Tod? Was mit der Welt passiert, ist klar: Wenn ein einzelner Mensch stirbt, dreht sich die Welt weiter. Seine Familie, seine Freunde und seine Bekannten trauern um diesen Mensch, erinnern sich an ihn und führen ihr eigenes Leben fort. Ebenso trivial ist, was mit dem Körper des Menschen passiert: Er hört auf zu funktionieren und verwest langsam.
Der Mensch als Einheit ist jedoch nicht einfach nur die Materie, aus der er besteht. Ständig sterben in unseren Körper Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Unser jetziger Körper nur noch einen kleinen Bruchteil von den Atomen, aus denen er vor zehn Jahren bestand. Wir sind nur eine temporäre Ansammlung eines Flusses von Materie. Was uns ausmacht ist nicht die Materie an sich, sondern der sich immer wiederholende Tanz, den die Materie ausführt, ein sich immer wiederholendes Muster. Dadurch kann eine hohe Komplexität erhalten bleiben. Auch unser Ich, unser Bewusstsein, ist ein wunderbares Muster von elektrischen Impulsen ins unserem Gehirn, von Elektronen, die zwischen den Neuronen hin und her Tanzen.
Wenn wir sterben, bedeutet dies, dass dieser Tanz aufhört, die Komplexität verschwindet. Es ist sinnlos zu Fragen, was das Ich nach dem Tod empfindet, weil das Ich mit dem Tod aufhört zu existieren. Selbstverständlich fällt es uns schwer, sich das vorzustellen, denn wir können uns nicht an einen einzigen Augenblick erinnern, an dem wir nicht existierten. Wie sollten wir auch? Die Evolution hat unser Gehirn dazu geschaffen, sich im Leben zurechtzufinden, nicht im Tod. Vielleicht kann es helfen, daran zu denken, wie wir uns denn fühlten, bevor wir geboren waren.
Ich hab keine Angst vor dem Tod, wie sollte ich denn auch. Gerade die Tatsache, dass mein Leben ein einmaliges Geschenk ist, motiviert mich, es so schön wie möglich zu gestalten, jeden Augenblick zu genießen. Nur weil ich sterbe und auch meine Mitmenschen irgendwann sterben werden, wird nichts sinnlos. Wenn ich ein Kind zum lachen bringe, macht das mich von tiefstem Herzen glücklich und das ist meiner Meinung nach ganz und gar nicht sinnlos, selbst wenn ich weiß dass dieses Kind, genauso wie ich, irgendwann sterben wird.
Ich habe ja bereits erklärt, dass unser Ich ein Tanz, manchmal sehe ich es auch als eine Symphonie. Manchmal denke ich mir, dass diese Symphonie nicht nur auf unseren eigenen Körper begrenzt ist, sie beeinflusst die Symphonien anderer Menschen, Teile davon werden übernommen und klingen dort selbst nach unserem Tod weiter. Das war gerade eine poetische Umschreibung dafür, dass wir andere Menschen beeinflussen und diese sich nach unserem Tod an uns erinnern. Wir leben in ihren Herzen weiter. Das ist mir auch ein Trost, nur dass das Ich nicht mehr existiert, macht mich nicht so traurig.
Ich finde die Antwort auf diese Frage so trivial, das mir diese Antwort und die ganze Diskussion im Allgemeinen völlig überflüssig erscheint. Dennoch hoffe ich, dass ich vielleicht jemandem die Augen öffnen konnte. Und noch was: Bitte hört auf mit dem Gerede von irgendwelchem scheinbar physikalischem Zeug, das hat hiermit nichts zu tun!
Edit: Noch ein paar Zitate...
Mark Twain:
"I do not fear death. I had been dead for billions and billions of years before I was born, and had not suffered the slightest inconvenience from it."
Richard Dawkins, sehr poetisch, dieses Zitat erfüllt mich immer wieder mit Ehrfurcht:
"We are going to die, and that makes us the lucky ones. Most people are never going to die because they are never going to be born. The potential people who could have been here in my place but who will in fact never see the light of day outnumber the sand grains of Sahara. Certainly those unborn ghosts include greater poets than Keats, scientists greater than Newton. We know this because the set of possible people allowed by our DNA so massively outnumbers the set of actual people. In the teeth of these stupefying odds it is you and I, in our ordinariness, that are here. We privileged few, who won the lottery of birth against all odds, how dare we whine at our inevitable return to that prior state from which the vast majority have never stirred?"
By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out.