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Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein

Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#1
01.09.2016, 11:22
Hey Community
ich betreibe schon seit ca. 3 Jahren Meditation und Achtsamkeitstraining und bin jetzt über ein Buch über Bewusstseinsforschung ("Der Ego-Tunnel") zum Thema Klarträumen gekommen. Ich habe schon damit angefangen jeden Morgen ein paar Traumschnipsel wieder zu rekapitulieren, und das klappt schon gar nicht so schlecht. Normalerweise konnte ich mich nie an irgendwas erinnern, mittlerweile schaffe ich es eigentlich jede Nacht wenigstens ein paar Traumsituationen zu behalten.

Lediglich das mit dem kritischen Bewusstsein im Alltag stört mich etwas. Ich versuche immer möglichst häufig im Alltag meine Umgebung, meine Körperempfindungen und meine Gedanken wahrzunehmen. Während ich also versuche achtsam zu sein, nervt es mich irgendwie darüber nachzudenken ob ich im Traum bin oder nicht. Besonders in sehr schönen Situtationen, ist es mir irgendwie auch egal ob ich gerade im Traum bin oder nicht bigwink

Hat jemand ähnliche Probleme oder kann mir Tipps geben wie ich Achtsamkeit besser mit dem kritischen Bewusstsein verbinde?
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#2
01.09.2016, 11:31
Hallo,
also das kritische Bewusstsein ist ja nur eine von vielen KT-Techniken. Vielleicht passt ja eine andere Technik besser zu dir? Achtsamkeit ist ja eigentlich nix anderes als ein "Sich auf das Hier und jetzt konzentrieren." Das beißt sich ja eigentlich mit dem kritischen Bewusstsein, da man ja eben doch Nachdenken muss und die Situation analysiert anstatt sie einfach wahrzunehmen.
Wie wärs denn stattdessen mit MILD nach LaBerge oder WILD bzw SSILD? Reality Checks kannst du ja trotzdem über den Tag verteilt machen.
»Some people have vivid imagination, some not so vivid, but everybody has vivid dreams.«

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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#3
01.09.2016, 11:49
Mario schrieb:Wie wärs denn stattdessen mit MILD nach LaBerge oder WILD bzw SSILD?

Also WILD finde ich problematisch, da es mit ohnehin schon schwer fällt einzuschlafen. Von MILD und SSILD höre ich gerade zum ersten Mal, habe die gerade mal schnell überflogen und besonders SSILD hört sich gut an big
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#4
01.09.2016, 11:52
SSILD ist relativ neu und ich hab sie erst vor etwa einem halben Jahr für mich entdeckt. Man muss zwar wie bei WILD nachts raus, aber die Technik hat den Vorteil, dass man nicht eventuell 2 Stunden regungslos im Bett liegt und im Endeffekt nichts davon hat. Aber wie gesagt: Man muss einiges ausprobieren um die Technik zu finden die einem dann letztendlich am meisten zusagt.
»Some people have vivid imagination, some not so vivid, but everybody has vivid dreams.«

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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#5
02.09.2016, 10:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.09.2016, 10:37 von ner0.)
Eigentlich hatte ich erst vor die Technik nach meinem Urlaub auszuprobieren. Nun bin ich dann trotzdem heute morgen gegen 7 aufgewacht und dachte mir, warum nicht mal SSILD testen?
Also habe ich mich ins Bett gelegt und bin mehr oder weniger halbherzig die Zyklen durchgegangen, habe gegen die Uhrzeit eh nichts großartiges mehr erwartet.
Irgendwann habe ich dann auch angefangen zu träumen. Ich erinnere mich noch an ein paar Schemen und Bilder vom Traumanfang, bevor ich dann aus irgendeinem Grund in einem Raum mit Holztafelung saß. Vor mir stand eine Art Lehrer, der einen Teppich (Stil: DDR) hochhielt und dabei sagte: "Und das, meine Damen und Herren, sind die Verdienste der deutschen Soldaten - gegen die Amerikaner - in Thailand."
Ich war etwas irritiert, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, dass deutsche Soldaten jemals in Thailand waren, und auch der pädagogische Sinn des Teppichs in seiner Hand - gehalten wie ein rotes Tuch für Stierkampf - kam mir nicht ganz in den Sinn. Von einmal klappert es, der Lehrer dreht sich um und sagt: "Oh, das klingt nach Einbrechern". Mein Herzschlag beschleunigte sich, ich habe wirklich etwas Angst vor nächtlichen Einbrechern, und ich merkte wie mein Körper durch Adrenalin anfang zu kribbeln. Der Mann ging zur Tür und guckte raus. In dem Augenblick wurde mir von einmal klar, dass ich in einem Traum bin. Einfach so. Zusammen mit der Erkenntnis blieb die Situation einfach stehen, als ob die Zeit angehalten wurde. Ich erinnere mich aber noch sehr gut an das intensive Adrenalin-Gefühl meines Traumkörpers und den Blick aus diesem Körper zur Tür. Kurz darauf bin ich dann aufgewacht.

Ich bin ja ziemlich beeindruckt, dass das schon so schnell geklappt hat. So richtig damit anfangen werde ich sicher erst nach meinem Urlaub, aber cool war das schon. Vor allem das Gefühl sich in einem nicht existentem Körper aufzuhalten und das gleichzeitig auch noch zu wissen, fand ich echt cool.
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#6
03.09.2016, 20:59
Wow, Glückwunsch zum schnellen Erfolg! Das spornt ja hoffentlich an. big
»Some people have vivid imagination, some not so vivid, but everybody has vivid dreams.«

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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#7
04.09.2016, 15:40
Hallöchen biggrin
Ich habe mich heute mal mit einem Freund über dieses Thema unterhalten, weil ich mich auch ein wenig (wirklich nur ein wenig xD) mit Achtsamkeit beschäftige. Mir ist da nämlich etwas aufgefallen, was hier ja auch schon angeschrieben wurde und mich in eine kleine Zwickmühle bringt:
Für mich bedeutet Achtsamkeit, bewusst und ohne Bewertung seine Umwelt wahrzunehmen. Wenn man aber darüber nachdenkt, ob man jetzt in einem Traum ist oder nicht, dann ist das für mich direkt eine Bewertung.
Mein Kumpel aber meint, dass der Fakt, dass es jetzt ein Traum ist oder nicht, nicht bewertend ist, weil man Nichts ins positive oder negative Licht rückt.
Ich bin mir da noch unsicher und dachte mal, ich frage hier im Forum rum, wie Ihr es seht. Vielleicht gibt es ja schon einen Thread zum Thema Achtsamkeit? Ich würde mich freuen, weil ich auch gerne mal ein paar Erfahrungsberichte darüber lesen möchte.

Bis denne biggrin
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#8
04.09.2016, 20:30
Also ich sehe das wie du, deswegen auch der thread. Wenn dich das thema interessiert google mal nach achtsamkeitsmeditation. Natürlich unterscheidet sich die achtsamkeit im alltag etwas von der während der meditation selbst; ich z.b. lenke bei motorischen aufgaben (spülmaschine einräumen, gehen, etc.) meinen fokus hauptsächlich auf die bewegungsabläufe und die sinnesempfindungen an den beteiligten gliedmaßen(bsp gehen: auf den untergrund und seine beschaffenheit achten). Ein bisschen atmung zwischendurch. Wenn ich z.b. matheaufgaben für die uni löse, achte ich auf meine sitzposition und atmung. Grüße
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#9
05.09.2016, 09:58
Gutes Thema übrigens => verschoben in den seriösen Diskussionsbereich big
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#10
05.09.2016, 11:04
Zitat:Mein Kumpel aber meint, dass der Fakt, dass es jetzt ein Traum ist oder nicht, nicht bewertend ist, weil man Nichts ins positive oder negative Licht rückt.
Dem würd ich prinzipiell auch zustimmen.

Natürlich kann es sein, dass du, wenn du sagenwirmal in dieser Welt Probleme hast, aufgrund du dich eigentlich gerade lieber im Traum aufhalten würdest, dann kommt eine Bewertung hinzu. Aber die ist extra, nicht im kritischen Bewusstsein inbegriffen - und du kannst diese Bewertung dann ja wieder in der Meditation betrachten.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#11
06.09.2016, 09:47
(04.09.2016, 15:40)Vio schrieb: Hallöchen biggrin

Ich bin mir da noch unsicher und dachte mal, ich frage hier im Forum rum, wie Ihr es seht. Vielleicht gibt es ja schon einen Thread zum Thema Achtsamkeit? Ich würde mich freuen, weil ich auch gerne mal ein paar Erfahrungsberichte darüber lesen möchte.

Halloo big

Ich praktiziere auch die Achtsamkeit im Alltag aber würde da grundsätzlich differenzieren. Ich würde deinem Freund zustimmen und mir einfach diese Frage stellen und sie auf dich wirken lassen. Du musst es ja noch nichtmal überprüfen, sondern einfach die Frage "fühlen", wenn du verstehst.
Für mich ist das immer so ein Moment dann, wo ich besonders achtsam bin und versuche, jedes kleine Detail wahrzunehmen und dran rumzuschrauben.
Sobald du es einmal geschafft hast, die Achtsamkeit mit in die Nacht zu nehmen, kann dich nichts mehr halten.

(05.09.2016, 09:58)Rhetor schrieb: Gutes Thema übrigens => verschoben in den seriösen Diskussionsbereich big

thumbsu
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#12
06.09.2016, 12:46
Hallöchen nochmal biggrin
Also ich finde, diese Kombination ist eine echt interassante Sache und verändert gerade meine komplette Sicht auf die Klarträume an sich - was ich sehr gut finde, das gibt mir sehr viel Motivation biggrin
Mein Problem ist nämlich, dass ich sehr schnell bewertend werde wenn ich herausfinde, dass ich mich in einem Traum befinde (Oh. Das ist ein Traum. Moment mal.. GEIL, das ist ein Traum!!), oder ich in nur sehr sehr komischen Situationen RC's mache.
Wenn ich es aber schaffen würde, meine Träume achtsam beginnen zu lassen und meine RC's und Achtsamkeit in meinem Alltag zu kombinieren, würden da glaub ich echt beeindruckende Klarträume rauskommen.
Ein interessantes Experiment was ich denk ich für mich lohnen würde, mal anzugehen biggrin
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#13
06.09.2016, 13:39
Hey Leute,
bei mir hat die ganze Sache immer eher komische Früchte getragen, wenn ich mich längere Zeit auf den Pfad der Achtsamkeit begeben habe. Bei der All Day Awareness, an der ich mich vor circa `nem halben Jahr versucht habe, führte dies schließlich dazu, dass ich mich irgendwie zu passiv gefühlt habe. Anfänglich war das natürlich logisch: Möglichst immerwährende Konzentration auf`s hier und jetzt. Was geschieht um mich herum? Wie entstehen meine Gefühle gerade?..., aber später merkte ich, dass ich dadurch ein wenig den Fokus auf die Dinge verlor, die auch wichtig waren für mich, denn ich hatte plötzlich immer eine gewisse Distanz, die sich aus dem Willen entwickelte, immer gegenwärtig sein zu wollen und das im Hinterkopf zu behalten. Ich war zwar da, aber nicht voll da und der Gedanke an das Hier und Jetzt ließ mich bestimmte essentielle Dinge, wie z.B. mal ein Kündigungsschreiben fertig zu machen, vergessen. Da ich von Grund auf ein sehr emotionaler Mensch bin, der es liebt, sich möglichst dauerhaft in extremen (möglichst positiven) Gefühlszuständen zu befinden - ohne Drogen -, hat mich die ganze Sache (ADA) letzten Endes leider eher frustriert, denn das Beobachten und Reflektieren "jedes Zuckens des Gehirns" hat eine Distanz geschaffen, die mir nicht gefiel.

Jetzt ist es so, dass ich die Achtsamkeit kommen lasse, wenn sie kommen will, und so lange bei mir habe, wie sie bleiben möchte. Auch wenn ADA letzten Endes nichts für mich war, mag ich die Awareness trotzdem gern und gerade bei z.B. sportlichen Aktivitäten oder beim Lesen, wenn sie mal aufblitzt in Form eines: "Ja, das ist wirklich toll gerade!", freue ich mich sehr über die Möglichkeit der Selbstreflektion.
"So funktioniert das auch mit einer regelmäßigen Traumwelt.
Schenkt den Orten mehr Beachtung und achtet auf die Gefühle, die sie auslösen, dann kommen sie immer wieder und ihr fühlt euch jede Nacht wie "zu Hause".
", Metropolis über das (Klar-)Traumgefühl

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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#14
06.09.2016, 17:24
(06.09.2016, 13:39)xMANIACx schrieb: Da ich von Grund auf ein sehr emotionaler Mensch bin, der es liebt, sich möglichst dauerhaft in extremen (möglichst positiven) Gefühlszuständen zu befinden - ohne Drogen

So Jemand bin ich auch, nur nimmt das bei mir öfters negative Ausmaße an (Angststörung), dass ich denke, in meinem Leben wäre etwas mehr Achtsamkeit nicht schlecht biggrin


Zitat:Auch wenn ADA letzten Endes nichts für mich war, mag ich die Awareness trotzdem gern und gerade bei z.B. sportlichen Aktivitäten oder beim Lesen, wenn sie mal aufblitzt in Form eines: "Ja, das ist wirklich toll gerade!", freue ich mich sehr über die Möglichkeit der Selbstreflektion.

So in etwas habe ich das auch vor. Während dem Morgensport beispielsweise wärs kein schlechter Anfang. Ich mache die 5 Tibeter, und da muss ich immer die Wiederholungen mitzählen, da bietet sich das eigentlich an. Und dazu noch so etwas wie das Handy beim Essen weglegen und sich wirklich nur aufs Essen konzentrieren.

Dann geht’s noch darum, die richtige Balance zu finden, die du für dich schon gefunden hast, so wies aussieht biggrin Der erste Schritt für mich wäre, erstmal damit anzufangen und alles dann langsam einpendeln zu lassen.
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RE: Achtsamkeit und kritisches Bewusstsein
#15
06.09.2016, 17:38
Hey, es freut mich dass das thema hier so interessiert aufgenommen wird bigwink ich würde gern mehr dazu schreiben, habe aber keine tastatur und auf dem smartphone sind längere texte nervig

Zitat:Ich war zwar da, aber nicht voll da und der Gedanke an das Hier und Jetzt ließ mich bestimmte essentielle Dinge, wie z.B. mal ein Kündigungsschreiben fertig zu machen, vergessen. Da ich von Grund auf ein sehr emotionaler Mensch bin, der es liebt, sich möglichst dauerhaft in extremen (möglichst positiven) Gefühlszuständen zu befinden - ohne Drogen -, hat mich die ganze Sache (ADA) letzten Endes leider eher frustriert, denn das Beobachten und Reflektieren "jedes Zuckens des Gehirns" hat eine Distanz geschaffen, die mir nicht gefiel.
Das erste problem löse ich durch einen notizzettel, auf den ich alles wichtige draufschreibe. Beim zweiten problem muss man differentieren: extreme gefühlsschwankungen wird man durch achtsamkeit wohl nicht erleben, das macht meiner meinung auch wenig sinn, weil einige zeit danach meist wieder eine ähnlich starke schwankung in die entgegengesetzte richtung einsetzt.
Stattdessen kann man aber durch achtsamsein eine ausgeglichene zufriedenheit mit sich selbst und der welt erreichen: mehr oder weniger unabhängig davon wie es gerade mir beruf, beziehung und so aussieht. Im epikureismus strebt man das erreichen von dauerhaftem glück übrigens ähnlich sein.
Nur mal ein tipp: Versuche mal beim achtsamsein, ein bisschen zu lächeln und deine aufmerksamkeit auf angenehme empfindungen zu richten. Das kann z.B. eine kühlende brise oder das wärmen der sonne sein.

Einen ganzen tag achtsamkeit erzwingen hört sich für mich übrigeny ziemlich masochistisch an bigwink selbst nach knapp 3 jahren sind 2-3 stunden für mich meist maximum
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