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Verspäteter Start mit offenem Ende» Beschreibung einer Anfängererfahrung

Verspäteter Start mit offenem Ende
#1
22.12.2015, 20:31
Moinmoin Freunde der Nacht,

nach einem Zwischenfall vor einigen Wochen habe ich mich (wieder) mit der Möglichkeit des Klarträumens befasst.
Bin ich kein Skeptiker, denn vor Jahren (in meiner Jugendzeit) hatte ich bereits 1 oder 2 Klarträume (Erinnerung ist schwach). Irgendwann habe ich mal beschlossen dem, aufgrund des vermuteten Potentials, auf den Grund zu gehen, aber irgendwie ist das dann trotzdem im Sande verlaufen.
Vor ca. 4 Wochen hatte ich nun den "Zwischenfall", der mich wieder in dieser Sache reaktiviert hat und am ehesten (habe etwas gegoogelt und mich minimal eingelesen) in den vorherrschenden Abkürzungen als zufälliger, nicht vollendeter, WILD-Einstieg bezeichnet werden könnte.
Völlig übermüdet habe ich mich hingelegt und dann ging alles, für meine Begriffe, ziemlich schnell:
Ruhiges Liegen und Atmen (zufällig vielleicht anderes richtig gemacht) und dann kamen sehr bald auch schon Formen und "Nebel" in unterschiedlichsten Farben vor mein geistiges Auge. Das wollte ich mir dann natürlich weiter ansehen und behielt (keine Ahnung wie) noch ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit/Bewusstsein.
Als die hypnagogen Bilder begannen eine Strasse, Häuser und Umgebung darzustellen, war die Geschichte aber auch schon wieder vorbei. Habe den Übergang nicht geschafft bewusst zu überstehen. Von dem darauf wohl folgenden Traum weiss ich nichts mehr.
Ein paar Tage später, nach oberflächlichen online-Recherchen, versuchte ich einen WILD abends zu starten. Ich kam bis zu Farben und Formen - dann gab es einen Bruch, wie eine Pause, an die ich keinerlei Erinnerung habe - was dann folgte, war soetwas wie Atemnot mit heftigem Herzrasen, ob im Traum oder real kann ich nicht sagen, aber das Gefühl war nicht gut. Da war WILD erstmal für mich durch.
Am nächsten Tag einen Notizblock gekauft und das Traumtagebuch (Fetzen und kurze, klare Abläufe festgehalten) begonnen. Auch in der Nacht. Konsequent.
Habe ich also, mit zwei Tagen Unterbrechung - ich konnte mich beim besten Willen an diesen aufeinander folgenden Tagen nicht erinnern an meine Träume (Stress?) - mich damit beschäftigt und Dinge aufgeschrieben.
Reality Checks und kritisches Bewusstsein hatte ich zwar im Kopf - zumindest das Konzept davon, oder wie ich es verstanden habe - aber ausgenommen ein paar unregelmäßige Gedanken darüber habe ich es nicht wirklich verfolgt/umgesetzt und in meinen Tag eingebaut. Vielleicht weil es auch keine passende Gelegenheit dazu gab.
Unterbewusst/Autosuggestiv habe ich vermutlich allein durch die Beschäftigung mit dem Thema dafür gesorgt, dass es momentan leicht in meinem Hirn sitzt. Jetzt am Wochenende (keine Arbeit, wenig Stress) hatte ich ohne wirkliche Techniken oder Planungen einen (prae?)-luziden Traum.
Vorweg: Glaube ich, dass allein durch die (für meine Verhältnisse sehr gesteigerte) Beschäftigung mit der Traumebene die Verbindung zwischen Realität und eben dieser Traumebene als von mir erfahrbare Ebenen gestärkt wurde. Die Trennung, die vorher Absolut war, ist jetzt durchlässiger (kontrollierbarer? / beeinflussbarer?). Das mag sich überschwenglich oder beim jetzigen Stand meiner Erfahrung sehr übertrieben anhören, aber geht es mir auch besonders darum, ein bisschen Ordnung und Verständnis für mich in die Vorgänge/Methoden, die zum Ziel führen können, zu bekommen.

Der Traum (nach ca. 2,5 Wochen Tagebuch): Direkteinstieg (Erinnerung): Ich fliege auf eine Stadt zu. Häuser, Strassen und Vegetation. Ich denke darüber kurz nach (Neuheit! Bisher wurde alles im Traum, und war es noch so grotesk/unwahrscheinlich, einfach hingenommen) und denke: das muss ein Traum sein! Blick auf die linke Rückhand (vom Querlesen mir gemerkt als schneller Reality Check) zeigt mir "sechs" Finger. Die Hand ist allerdings seitenverkehrt, d.h. der Daumen ist links. Der kleine Finger ist auch nicht wirklich zweimal vorhanden, sondern sieht eher aus wie zwei zusammengewachsene kleine Finger, die sich oben an den Fingernägeln dann trennen. Sie sind auch spitzer als die übrigen Finger.
Mein Blick geht wieder nach vorne und ich erhöhe die Geschwindigkeit. Die Stadt rast auf mich zu. Das war in dem Moment gefühlstechnisch ziemlich erschlagend mit einer ordentlichen Portion Euphorie (Ich erinnere mich, dass ich das in dem Augenblick so empfunden habe, aber gedanklich ließ sich diese Empfindung nach dem Aufwachen leider nicht wiederherstellen - das ist alles ziemlich schwierig zu beschreiben). Über der Stadt angekommen beschliesse ich durch die Strassen und kurvigen Gassen zu fliegen. Die Geschwindigkeit ist immer noch hoch, ich muss Hindernissen ausweichen und auf eine gute "Kurvenlage" achten. Hier kommt ein richtig herausfordernder und sportlicher Aspekt hinzu.
Nach einer Weile (Zeitgefühl sehr schlecht) überlege ich, dass es mit einem mp3-Player noch spassiger wäre und lande irgendwo (meine Wohnung, die es aber doch nicht ist) und beginne den Player zu suchen. Ich laufe durch die fremde Wohnung auf der Suche nach einem Schrank, in dem ich den Player vermute (warum auch immer). In der Wohnung begegnet mir ein flüchtiger Bekannter, mit dem ich mich aber nicht gross unterhalten möchte, da ich befürchte, dass der Traum dann "zusammenbricht" - ich will einfach nur schnell weiterfliegen. Im Vorbeigehen lasse ich ihn kurz wissen, dass ich eben meinen Player hole. Ich fange an zu schweben, da ich so schneller vorankomme. Vor dem Schrank angekommen mache ich vor der Türe den Handtest nocheinmal und währenddessen wache ich auf. Ich sehe die 6er-Hand noch, aber dann "löst" sich der Traum auf.

Der Traum war ziemlich verschwommen, dunkel und eher in Grautönen gehalten (Einzig bei dem Flug durch die Strassen meine ich farbige Ampeln und Schilder gesehen zu haben). Auch die Hand war sehr unscharf/"blurrig". Sehen konnte ich aber grundsätzlich durchgehend.

Einen Tag später nehme ich mir im Bett vor: Ich will nochmal! Ich werde einen Klartraum haben! Kein WILD gemacht oder sonstiges.

Traum: Ich wache im Bett auf. Falsches Erwachen. Ich weiss nicht wieso, es gab eigentlich keinen Grund (ausser vielleicht die wieder halbwache und sehr verschwommene Wahrnehmung), aber ich schaue auf die linke Hand wie zuvor und habe das gleiche Bild wie in der Vornacht. Ich probiere den Finger-durch-die-Hand-Test: Der Finger geht nicht durch, erst normaler Widerstand, dann wie hartes Knetgummi - es wird aber nicht durchstoßen, sondern nur beulenartig gedehnt. Als nächstes stehe ich nicht einfach auf, sondern schwebe direkt los Richtung Fensterfront (es ist tatsächlich meine Wohnung). Mein Bett, in dem mein realer Körper möglicherweise noch liegen könnte, beachte ich nicht weiter, denke (leider) gar nicht darüber nach. Ich erinnere mich, dass man durch Wände gehen können soll und versuche durch die geschlossenen Fenster zu fliegen. Beim zweiten Versuch klappt es. Ich schwebe nun aussen vor den Fenstern und (das hatte ich vor einigen Tagen mir vorgenommen als "geplantes Vorhaben") erschaffe eine glühende, farbige Aura um meinen Körper. Ich sehe aber nicht an mir herab, um das Ergebnis zu begutachten (warum auch immer), sondern sehe mich in der spiegelnden Fensterfront. Hat funktioniert. Ich glaub' ich habe abgenommen ....(Restselbstbild, Matrix anyone?) Der rechte Arm "glüht" bis zur Mitte des Oberarms allerdings deutlich stärker als der Rest. Ich bemerke meine Nachbarn nebenan, die vor dem Fernseher anscheinend ein Wii Fitnessprogramm im Gleichschritt absolvieren und nähere mich so, dass nur sie mich sehen kann. Sie reagiert erschrocken. Ich glaube, das hat Spass gemacht. Ich beschliesse zu einem nahegelegenen, mir sehr bekannten Waldstück zu fliegen um dort nach dem rechten zu sehen (an den Flug dahin habe ich keine Erinnerung). Angekommen ist es allerdings ein sehr unbekanntes Waldstück und ich schwebe über einer Ruine. Dort erschrecke ich einen roten Wolf (zu der Zeit ist, glaube ich, meine glühende Aura, die ich nicht weiter kontrolliert habe, verschwunden) und entdecke wenig später einen grossen braunen Hund, der sich aber nicht von mir beeindrucken lässt. Ich lasse nicht ab und versuche ihn mit knappen Überflügen zu ärgern. Sein Schädel ist sehr kantig, fast eckig und scheint aus Metall zu bestehen. In dem Moment bemerke ich, dass ich plötzlich eine Art "Schwimmbrett" zum fliegen dabei habe und es anscheinend auch benötige. Es ist eher ein Kampf das Brett zu verwenden, als dass es mir hilft so zu fliegen, wie ich es möchte. Da endet die Erinnerung, aber aufgewacht bin ich nicht.

Auch dieser Traum war von der Optik, mit kurzer Ausnahme der Aura, wie der erste. Während ich im ersten Traum (soweit ich mich erinnere) desöfteren den Hand-Check gemacht habe, tat ich es im zweiten nur am Anfang.

Nachträglich betrachtet waren die beiden Träume sehr kurz und die "Allmacht" war nicht vorhanden, was möglicherweise daran liegt, dass ich mir auch vorher ausser der Aura keine Ziele gesetzt habe. Der Grad der Klarheit war nicht sehr hoch verglichen mit der realen Ebene. "Blurrig" passt einfach für mich als Wort am besten, und zwar in jeder Beziehung: Optik, Empfinden, alles.

Von den darauf folgenden (den letzten 2) Nächten kann ich mich übrigens an nicht einen Traum erinnern.

Wahrscheinlich habe ich Dinge vergessen zu beschreiben/zu erwähnen, aber ich habe mich bemüht meine Anfänge hier in aller Kürze so genau wie möglich wiederzugeben. Vielleicht kann mir der eine oder andere erfahrenere Klarträumer ein paar erläuternde und im besten Fall einige "erhellende" Sätze dazu schreiben. Ich weiss einfach im Moment nicht wie es weitergehen könnte - wie es gerade mal funktioniert hat (auch wenn es Zufall war) reicht mir nicht - und wohin mit Alldem.

Sicherlich sehr allgemein, aber ich erwarte auch nichts Spezielles ....


Grüße
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RE: Verspäteter Start mit offenem Ende
#2
23.12.2015, 02:31
Erstmals gratuliere zu deinen 2 meiner Meinung nach absoluten Klarträumen! Ich denke nicht, dass es nur präluzide Träume sind/waren, denn du warst dir deiner Situation scheinbar vollkommen bewusst. Wenn die Wahrnehmung etwas schleierhaft sein mag, das ist nunmal erwartungsgemäß ein Unterschied zum Alltagsleben, wenn man ab und zu oder des Öfteren bewusst träumt. Ich gehe davon aus, dass weitere Abenteuer demnächst am Programm sind, wenn du am Ball bleibst!
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RE: Verspäteter Start mit offenem Ende
#3
23.12.2015, 10:10
Hallo springer,

(22.12.2015, 20:31)springer schrieb: ... (habe etwas gegoogelt und mich minimal eingelesen)...

... was offensichtlich genügt hat, denn ...

Zitat:... in den vorherrschenden Abkürzungen als zufälliger, nicht vollendeter, WILD-Einstieg bezeichnet werden könnte.

... korrekter hätte man es nicht ausdrücken können thumbsu

(Zu viele Anfänger, sei es aus Faulheit oder Gedankenlosigkeit, unterscheiden nicht zwischen WILD und WILD-Versuch/-Einstieg.)

Herzlich willkommen im Klartraumforum big

Rhetor
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