Erkenne den Wert

[Metropolis]

Ich schreibe dies jetzt vielmehr mir selbst als allen.
Jetzt in diesem Moment wird mein Nachbar vom Notarzt abgeholt.
Ist es nicht traurig. So häufig renne ich durch den Tag, ärger mich über Kleinigkeiten und denke darüber nach wie sinnlos vieles ist. Und da fährt mein Nachbar mir der Trage vorbei. Dem Tod näher als ich es je sein werde.
So viele Menschen sind dem Tod näher als ich. Sie sind es nicht freiwillig. Sie haben es sich nicht ausgesucht, können nicht wählen. Es heißt kommen und gehen. Doch wer kommt nach, wenn alles vorbei ist? So sinnlos scheinen mir die Dinge jetzt, mit den sich die Menschen abplagen. So sinnlos...
Ich nutze den heutigen Tag, um mir Zeit zu nehmen darüber nachzudenken. Das Leben ist für jeden hier begrenzt. Niemals weiß man, wann es vorbei ist. Will ich in meinem Leben nur Spaß haben? Will ich immer nur, dass es mir gut geht?
Nein, ich denke nicht. Für mich wurde gerade wieder überdeutlich, wie wertvoll es ist, dass ich noch da bin. Wie wertvoll mein Leben ist. Wie wertvoll es auch für andere sein kann. Was kann es größeres geben als Liebe zu geben? Was kann es größeres geben als einem anderen zuzuhören und zu verstehen, was er sagt? Bedeutend ist das Leben. Man sollte es nicht verschwenden, man sollte es leben.

[WILDling]

Ein guter Gedanke Metro!

Was wirklich eindrucksvoll ist, ist die Erfahrung den Tod direkt vor Augen
zu haben. Auch wenn sich sicherlich jeder sowas nicht wünscht, sind doch
die Leute zu beneiden, die diese Erfahrung hinter sich haben und glücklicherweise
weiterleben können.

Mir ist sowas mal vor einem guten Jahr passiert (aus eigener Leichtsinnigkeit) und ich
muss sagen: in den letzten 12 Monaten hat sich für mich soviel im Leben (zum Positiven)
geändert wie in den ganzen Jahrzehnten davor nicht (zumindest empfinde ich es so).
Klarträumen spielt dabei übrigens eine nicht unerhebliche Rolle (nicht beim Beinahe-Tod )

[Silvercloud]

Hi Metro,
Dein Bericht regt wirklich zum Nachdenken an.
Es ist doch wirklich so, dass viele Menschen sich über Nichtigkeiten aufregen, die allgemein betrachtet Peanuts sind, für denjenigen aber schon schwerwiegende Probleme.
Vergleicht man diese mit den anderen Problemen, kommen sie einem lächerlich vor.
Ich selber kann mich nicht davon ausschliessen, mir manchmal Gedanken über Dinge zu machen , die super banal sind, und ich schäme mich im nachhinein, wenn ich sehe, womit andere Menschen zu kämpfen haben.
Was jetzt das Thema mit Deinem Nachbarn betrifft, denke ich so darüber, das die Menschen ( möchte das jetzt nicht verallgemeinern) sich denken, das ihnen so etwas doch gar nicht passieren kann.
Ich bin der Meinung, das soetwas jedem passieren kann.
Man sollte wirklich daran denken, das einem zu jeder Zeit etwas schlimmes passieren könnte.
Deshalb sollte man auch jeden Tag geniessen,den man auf dieser Welt ist und man erleben darf, was Gott oder eine eine andere höhere Macht uns geschenkt hat.
Diejenigen die Freunde , Familie, etwas zu essen , zu trinken, Gesundheit und ein wenig Geld haben (soviel,das sie sich nicht um jeden Tag sorgen müssen), können sich doch eigentlich glücklich schätzen.
Was das Leben wertvoll macht, sind die Erfahrungen die man macht, Abenteuer,die man erlebt, Liebe zu den Mitmenschen und einfach nur der Genuss dessen, was uns geschenkt wurde, egal ob positiv oder negativ, denn alles hat seinen Sinn , auch wenn man sich dessen manchmal gar nicht bewusst ist.
Ein wenig verworren, hoffe dennoch verständlich für Euch
Eine gute Nacht wünscht
Silvercloud

[Pegasus]

Als ich etwa 17 war ist mein Banknachbar in der Schule gestorben. Er hatte nen Herzfehler und durch ein Zusammenspiel aus Alkohol (und anderem Zeugs) und kurzzeitig große Anstrengung ist er zusammengebrochen, lag dann im Krankenhaus ein paar Tage. Schließlich wurden die Geräte abgeschaltet.
Ich habe mir gedacht, dass es bei meinen Mitschülern etwas ändert aber so schlimm wie das klingt, nach ein paar Monaten ist das alles vergessen (zumindest bei den meisten Menschen).

Ich werde praktisch jedes Jahr an ihn erinnert, da sein Todestag genau an meinem Geburtstag ist. Das erinnert mich immer daran, wie schnell es vorbei sein könnte.

Also, Carpe diem!
und fürchtet euch nicht vor dem was einmal kommt

[Metropolis]

fürchten tue ich mich nicht.
Als ich meinen Nachbar sah und wusste, dass es vorbei ist, da musste ich daran denken wie es noch zwei Jahre zuvor aussah. Ein glücklicher, normaler Mensch.
Und auf einmal geht es in Windeseile bergab.
Der Tod ist für mich keine Gefahr, denn ich habe ihn nicht zu fürchten. Er kommt.
Ich denke nur immer wieder, wenn Menschen sterben, die ich kenne, darüber nach, was ihre Träume waren, ihre Ziele. Und dann erschrecke ich mich, weil ich sehe, dass sie vieles davon nicht gemacht haben. Der Grund: heute passt es nicht. Kein Geld. Keine Zeit. Trau ich mich nicht.
In unserer Erfolgsgesellschaft scheint es oft so schwer, Träume zu erreichen. Doch es liegt immer an einem selbst.
Das ist ein Gedanke. Ein anderer ist, der wohl auf mich zuträfe, wenn es jetzt vorbei gehen würde, wäre: Warum hast du zugesehen wie die Menschen die letzten Paradiese zerstören?
Warum hast du zugesehen, wenn andere aus Hunger starben oder erfroren? Warum warst du oft so gemein zu Menschen, die du liebst?
Der Tod bedeutet immer ein Ende.
Dann ist wirklich keine Zeit mehr. Keine Zeit für Liebe und für Respekt. Und auch nicht für Träume. Egal, woran ihr glaubt, aber für dieses Leben wäre es dann vorbei.
Ich habe mich gestern vor mir selbst erschrocken, als ich meinen Nachbarn gesehen hab. Nicht weil es der Tod ist oder die Krankheit. Ich sah, über mit was für belanglosen Dingen ich mich doch so oft beschäftige. Und ich sah, dass diese Dinge mich nicht zu meinen Träumen führen würden und dass sie auch nicht daraus bestehen, für andere da zu sein. Das mag vllt alles etwas seltsam klingen, aber ich habe für mich gestern den Wert des Lebens erkannt und dass es nicht nur darum geht einfach nur Spaß zu haben, weil man ja alles ausprobieren müsse oder weil man nur eins hat.

Liebe Grüße,
Metro

[MLY1]

Das ist natürlich jetzt wieder alles basierend auf unserer/eurer/jedem seiner eigenen Wahrenehmung, Philosophie, Religion usw.
(Ich hatte zuvor noch mehr geschrieben, aber egal. Ich will mich nicht immer wieder in solche Disussionen, auch wenn sie interessant sind verwickeln...)

[Metropolis]

klar ist es Meinungssache/ Lebenssache.
Naja auf jeden Fall ist er jetzt tod und ich habe dadurch für mich etwas gelernt.

[MLY1]

Na dann ist ja gut!

[Horus]

Glaubt ihr das das Leben einen sinn haben soll?
Alle fragen sihc immer "was ist der Sinn des Lebens", es gibt keinen. So einfach ist das.

Man sollte immer für den Augenblick Leben.
Es fällt einem natürlich leichter sein Leben zu leben wenn man weiss das der Tod nicht das ende ist, und das ist es auch nicht.
Alle finden es immer traurig wenn Menschen sterben, dabei gibt es garkeinen Grund! O.k., wenn es ein Angehöriger ist weiss man das man ihn im Leben nicht wiedersehen wird, aber danach!

Mir ist es total egal wann ich sterbe oder wie ich sterbe weil ich weiss das das Leben unendlich ist, es wird immer weitergehen.
Das Leben ist der Atem Gottes, und es wird immer Leben geben.

So denke ich über das Leben und das Sterben.

[Metropolis]

OK, OK in Zukunft poste ich sowas einfach nicht mehr, dann muss sich auch niemand drüber aufregen und alle können wieder in den Tag reinleben. Sorry, dass ich euch nerve.

[Horus]

war das jetzt auf mich bezogen?
Hab ich irgendwie gesagt das mich das aufregt? ich find das Thema gut, ich finds nur schade wie viele Leute "falsch" glauben

[Metropolis]

nee wars nicht. Ich muss mir nur eben eingestehen, dass ich kaum in der Lage bin, meine Gedanken über Tod und das Leben allgemein mal eben so zu formulieren. Es würde mich eh keiner richtig verstehen. Es macht einfach keinen Sinn es zu posten, wenn anschließend nach "falschen" und "richtigen" Meinungen unterschieden wird. Jeder hat eben andere Erfahrungen, andere Gefühle und andere Gedanken zu diesem Thema, und wenn man sich nicht zuhören kann und eh kein Bock auf Diskussionen hat, dann brauche ich es auch nicht mitteilen. War eben nur ne Feststellung meinerseits.

LG,
Metro

[Poseidon]

<TABLE width=95%><TR><td witdth=10%></td><TD width=90%>Zitat</TD></TR><TR><td></td><TD>Horus schrieb am 19.12.2004 13:01

ich find das Thema gut, ich finds nur schade wie viele Leute "falsch" glauben</TD></TR></TABLE>

Komisch....aber du wirst wohl richtig liegen

[Horus]

da hast du vollkommen recht. Jeder will mit seiner Meinung recht haben und glauben das sie richtig ist.
Das ist das Problem das die Menschen haben. den richtigen weg zu finden ist schwer >

Nico

[Metropolis]

ich will nicht einfach recht haben. Ich möchte hören, was ihr dazu sagt, nur mag ich es nicht, wenn meine Meinung als falsch abgestempelt wird. Ich veränder mich wie jeder andere Mensch auch. Meine Meinungen welchseln auch. Doch ich würde nie behaupten, dass andere Meinungen mehr wert sind als meine oder richtiger oder falsch.