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Klarträume deuten» Selbstreferenzielle Traumdeutung oder so

Klarträume deuten
#1
07.08.2015, 17:57 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.08.2015, 17:59 von spell bound.)
inspiriert durch schuhbewegtsich's traumdeutung sowie abschweifender gedanken, kam ich zu der idee, das element des fliegens, das in klarträumen so häufig vorkommt, zu deuten. wer spaß daran hat, kann noch mehr klartraumelemente deuten. los geht's und ihr seht, wie ich's meine...

man denkt ja immer, wenn man klar wird, handelt man bewusst. aber das ist nur eingeschränkt der fall. ein impuls, z.b. zu fliegen, kommt aus dem unbewussten. nicht nur, wenn er spontan aufkommt und man ihm einfach folgt. auch, wenn man sich im wachen denkt: whoa, ich mag auch mal fliegen im klartraum! - denn woher kam der gedanke?

was aber bedeutet es, im traum, speziell im klartraum zu fliegen? sicher ist es individuell, aber hier meine ideen: der klarträumer erlangt zunächst ein unglaubliches freiheitsgefühl, dadurch dass er weiß, im traum kann er alles tun. dieses gefühl drückt sich im fliegen aus. es wird durchs fliegen symbolisiert. dieses freiheitsgefühl hat noch weitere komponenten: zunächst die befreiung von den grenzen der wachweltphysik. die fähigkeit, alles zu tun, drückt sich darin aus, dass bisherige regeln und gesetze nicht mehr gelten. in logischer folge daraus bedeutet das fliegen auch, abstand zu gewinnen. abstand von den bisherigen traumregeln, aber auch abstand von der gesamten traumstory. diese distanzierung kann vor- und nachteile haben. abstand gewinnen, das bedeutet meistens auch, eine metaperspektive einzunehmen. der klarträumer betrachtet das phänomen des träumens gleichzeitig wie er träumt. er lässt sich nicht mehr vom strom der handlung mitreißen, und genau das wird eben durch diesen abstand ermöglicht. von hier aus ist auch alles überschaubar. das drückt wieder die freiheit aus. die freiheit, sich seine ziele und story selbst zu gestalten - die freiheit, die traumwelt ohne hindernisse zu erkunden.

insofern ist es nicht verwunderlich, wenn der klarträumer, der gerade ein metabewusstsein erlangt, der die freiheit von den illusorischen zwängen erlebt und den drang, den traum zu erkunden und sich selbstbestimmt darin zu bewegen, so häufig den impuls bekommt, loszufliegen.

was sagt ihr?
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Klarträume deuten
#2
10.08.2015, 08:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.2015, 08:25 von Dreamworld.)
Hi,

(07.08.2015, 17:57)spell bound schrieb: man denkt ja immer, wenn man klar wird, handelt man bewusst. aber das ist nur eingeschränkt der fall.

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Satz richtig verstanden habe. Wenn man im Klartraum nur eingeschränkt bewusst agiert, dann agiert man im Wachzustand auch nur eingeschränkt bewusst (was ich durchaus bejahen würde). Ich weiß aber nicht, ob Du das so gemeint hast. Zwischen den Handlungen (im Sinne der Entscheidungsfindung und der Durchführung) im Wach- und Traumzustand sehe ich keine nennenswerten Unterschiede.

(07.08.2015, 17:57)spell bound schrieb: was sagt ihr?

So könnte man die Traumfliegerei deuten. Ich bin aber immer sehr skeptisch, wenn ein und das selbe Phänomen auf auf dem Rückwärtsweg auf verschiedene Menschen angewendet werden. So funktionieren Menschen IMO nicht. Das läuft dann auf das Niveau der Traumdeutungs-Paperbacks für ein Euro neunundneunzig hinaus. Ist es nicht eher so, dass wir alle einen gemeinsamen Erfahrungsraum haben, aus dem wir bei der Aufarbeitung des erlebten im Traum schöpfen? Damit wäre die Sprache gegeben (nämlich die Vielfalt der erfahrbaren Welt) aber noch nicht die "Sätze", die wir damit bilden. Demnach könnten die gleichen Traumbilder unterschiedliches ausdrücken und unterschiedliches bewirken.

Wie passt folgendes in das Bild? Ich hatte als Kind extrem oft Träume, in denen ich geflogen bin. Phasenweise jede Nacht. Als ich klarträumen konnte, war das auch mein bevorzugtes Traumsujet. Gerade vierzehn Jahre alt geworden habe ich dann im realen Leben mit der Fliegerei angefangen (ja, das geht tatsächlich schon in diesem Alter). Quasi mit dem ersten Flug in der realen Welt tauchte diese Traumfliegerei nicht mehr auf und war auch für den Klartraum nicht mehr erstrebenswert. Hatte ich mit dem neuen Hobby den Wunsch nach Freiheit aufgegeben? Ich denke nicht.

D.
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RE: Klarträume deuten
#3
10.08.2015, 17:35
da rennst du bei mir offene türen ein. natürlich sind träume und traumsymbole individuell und man muss immer auf den persönlichen kontext und die gefühle dabei achten. ich wollte damit auch nicht sagen, dass wenn das fliegen freiheit ausdrückt, man keinen freiheitswunsch hätte, wenn man nicht im traum fliegt. natürlich kann sich freiheit auch ganz anders ausdrücken.

trotzdem habe ich das gefühl, dass manche traumelemente, die bei vielen personen wiederkehren und auch von den selben umständen (eben z.b. fliegen + klarheit + freiheitsgefühl + metaperspektive einnehmen) begleitet sind, dann auch ähnlich gedeutet werden können. man kann es ja einfach als anreiz nehmen.

aber grundaussage meines posts sollte eher sein, dass man eben auch traumhandlungen in klarträumen deuten kann. z.b. heißt es oft, wenn von nicht funktionierenden lichtschaltern berichtet wird, oder sich verändernden zahlen, dass das einfach normal in träumen sei, insbesondere im klartraum. nichtsdestotrotz kann man das deuten. genauso wie man die ganzen horrorerlebnisse bei schlafparalysen nicht nur auf die paralyse des körpers reduzieren muss.

also, ja, im wachen ist man auch nicht 100% bewusst, aber im traum kann man noch mehr als das was im wachen passiert auch symbolisch betrachten. selbst im klartraum.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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RE: Klarträume deuten
#4
04.01.2016, 18:52
(07.08.2015, 17:57)spell bound schrieb:

was aber bedeutet es, im traum, speziell im klartraum zu fliegen? sicher ist es individuell, aber hier meine ideen: der klarträumer erlangt zunächst ein unglaubliches freiheitsgefühl, dadurch dass er weiß, im traum kann er alles tun. dieses gefühl drückt sich im fliegen aus. es wird durchs fliegen symbolisiert. dieses freiheitsgefühl hat noch weitere komponenten: zunächst die befreiung von den grenzen der wachweltphysik. die fähigkeit, alles zu tun, drückt sich darin aus, dass bisherige regeln und gesetze nicht mehr gelten. in logischer folge daraus bedeutet das fliegen auch, abstand zu gewinnen. abstand von den bisherigen traumregeln, aber auch abstand von der gesamten traumstory. diese distanzierung kann vor- und nachteile haben. abstand gewinnen, das bedeutet meistens auch, eine metaperspektive einzunehmen. der klarträumer betrachtet das phänomen des träumens gleichzeitig wie er träumt. er lässt sich nicht mehr vom strom der handlung mitreißen, und genau das wird eben durch diesen abstand ermöglicht. von hier aus ist auch alles überschaubar. das drückt wieder die freiheit aus. die freiheit, sich seine ziele und story selbst zu gestalten - die freiheit, die traumwelt ohne hindernisse zu erkunden.

Bis auf den Schlussteil stimme ich damit voll überein.
Deiner Aussage
"die freiheit, sich seine ziele und story selbst zu gestalten"
kann nicht voll zustimmen.

Mit Story meinst du vielleicht so eine Art Klartraum-Drehbuch, das man sich vor dem Einschlafen zurechtgelegt hat. Solche Vorhaben sind aber in der Regel nur schwer zu verwirklichen. Dieses Urteil basiert auf meinen eigenen Klarträumen und auf Klartraumberichten aus diesem Forum. Auch in den Klartraumbüchern "Hellwach im Traum" und "Schöpferisch träumen" sind keine Klarträum-Beispiele mit regelrechter "Handlung" oder "Story" enthalten. Klarträume bestehen aus relativ spontanen Reaktionen auf das was die Traumumgebung, die einem "vorgesetzt" wird, hergibt, wobei man versucht, etwas zu tun, was man in der entsprechenden Situation im Wachleben nicht tun würde. Das hat seinen Grund auch darin, dass Objekte in einem (Klar-)Traum nicht die gleichen Eigenschaften haben wie in der Wachwirklichkeit, was dem Bestreben, sich im Klartraum so zu verhalten wie in der Wachrealiät enge Grenzen zieht (von dem Problem, das man dadurch eintrüben ganz abgesehen). Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es nicht vielleicht doch Klarträumer gibt, die ihre Traumumgebung (die Szenerie, das "Bühnenbild") frei wählen können.

Es ist vielleicht nicht zulässig aus der Bedeutung die das Fliegen in Trübträumen angeblich hat auf die Bedeutung des Fliegens in Klarträumen Schlüsse ziehen zu wollen. Denn die Motivationsstruktur iin einem KT ist eine völlig andere als in einem Trübtraum. Im Allgemeinen wird Fliegen in einem Trübtraum als eine Übersteigerung des Selbstwertgefühls oder Realitätsverlust gedeutet. Ich denke, wer in einem Klartraum lieber am Boden bleibt, der tut nicht ganz schlecht daran. Auf diese Weise kann viellieicht einer Entstehung von "Überheblichkeit" gegenüber der Realiät entgegengewirkt werden.

Allerdings gibt es Situationen im Klartraum, die ein Gebrauchmachen von der Fähigkeit zu fliegen irgendwie nahelegen. Man wird öfters in Gebäuden klar und oft findet man keinen Ausgang. In solchen Situationen aus dem Fenster davon zu fliegen ist ja nachvollziehbar und irgendwie logisch.
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RE: Klarträume deuten
#5
04.01.2016, 21:28
die klassische these der grandiosität ist natürlich wichtig und oft gar nicht so verkehrt. ich würde sie aber nicht verabsolutieren. traumelemente bedeuten nicht grundsätzlich immer dasselbe - es hängt davon ab, was im geist der menschen dabei vorgeht. und so ein klartraum-godmode hat vom prinzip her immer gleichzeitig den positiven freiheitsaspekt wie den aspekt der grandiosen und realitätsfremden selbstüberhöhung. man muss das im einzelfall differenzieren lernen, um aus dem godmode etwas zu gewinnen.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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RE: Klarträume deuten
#6
05.01.2016, 23:56
Ich denke, dass eine Traumdeutung generell ziemlich schwierig und umstritten ist. Denn ein Traum kann so viele Teilaspekte bieten, dass eine Gesamtdeutung ziemlich schwierig zu bewerkstelligen ist. Beim Klartraum kommt auch unter Umständen noch Einiges mehr an Willkür hinzu, wie ich bewusst welche Szenen gestalte. Diese Alternativrealitäten zur Alltagsrealität, wenn man so will, haben zwar teils Ähnlichkeiten mit dem Alltag, andererseits herrscht dort teils eine andere Kausalität als die allgemein Alltägliche, meine ich.
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RE: Klarträume deuten
#7
06.01.2016, 11:42
Hey, klasse Thema. Traumdeutung ist voll mein Ding biggrin

Also zunächst mal was Allgemeines: ich deute schon ziemlich lange meine Träume und spreche auch oft mit guten Freunden über ihre und meine Träume, vor allem, wenn wir feststellen, dass die Träume auf etwas hinweisen könnten.

Habe für mich persönlich eine Art der Deutung gefunden, die ich sehr ertragreich finde. Dabei spielen natürlich auch die 0-8-15 Traumsymbol-Deutungsbücher und Lexika eine Rolle. Früher dachte ich immer, dass ein Lexikon doch nicht wissen kann, was es beduetet, wenn ich z.B. von einem Feuer träume. Kann es auch nicht, aber durch Erziehung und Sozialisation erlernen wir von Kind auf bestimmte Analogien und Symboliken kennen, die so verankert sind, dass wir nichtmal merken, dass wir in diesen 'Kategorien' denken. So ist es auch mit (vielen) Traumsymbolen.

Zuerst suche ich mir markante Traumsymbole aus meinem Traum heraus und frage mich, welches Gefühl ich persönlich damit verbinde. Dann schaue ich nach, mit welchen Aspekten das Symbol verknüpft ist - hier kommen Lexika ins Spiel - und dann formuliere ich mir Fragen, die ganz stumpf an die Trauminhalte angebunden werden können. Beispiel:

Ich träume von Feuer. Fühle mich ängstlich, Renne weg. --> Frage: Wo brennt es 'bei mir'?

Ich träume von einem Sturm. Fühle mich panisch. Flüchte. ---> Wo zieht ein Sturm bei mir auf und wie kann ich ihn bewältigen?

Durch solche 'Denkfragen' kann ich Zugänge zu meinen tieferen Glaubenssätzen oder Gedanken/Einstellungen finden. Und sehr oft bringt es mich weiter. big

____________

Nun zum Fliegen im Klartraum:

Das Fliegen an sich löst bei mir ein unglaubliches Gefühl der Freiheit aus. Es fühlt sich aber irgendwie auch an, wie Schwerelosigkeit, was ich mit Geborgenheit vergleiche. Manchmal ist es auch ein sehr 'gezerrtes' Fliegen, bei dem ich die G-Kräfte sehr stark wahrnehme. Dann fühlt es sich an wie ein Rausch, ein Adrenalin-Kick. Und in beiden Fällen ist es Freiheit, Leere und vollkommenes Glück. Das zu meinen Gefühlen dabei. Und die Frage, die ich mir jetzt stellen würde wäre z.B. 'Wohin möchte ich hinaufsteigen?' oder 'Wann kann ich mich frei und glücklich fühlen?'. Das wären jetzt wieder Denkfragen, die mir helfen, meine eigenen Ziele und Wünsche im Leben zu hinterfragen. Und dabei ist es ganz egal, ob das Fliegen nun symbolisch wirklich mit Freiheit vernetzt ist oder nicht. Für mich ist es damit verbunden, und nur das zählt bei der Traumanalyse oder Deutung big Ich finde auch das Gefühl des Freien Falls unglaublich toll, was für jemand anderen auch Kontrollverlust oder etwas Negatives darstellen könnte.
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RE: Klarträume deuten
#8
07.01.2016, 01:05
Das mag durchaus stimmen, wenn wir von jung auf irgendwo sehr mit archaischer Symbolik zu tun haben. Allerdings habe ich bei mir selbst bisher keinen direkten Zusammenhang zwischen typischen Traumsymbolen und meinen Träumen erkannt.
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RE: Klarträume deuten
#9
16.01.2016, 11:51
Hey Peter Trimus,

das geht mir oft genauso, weshalb es umso wichtiger ist, zuerst für sich selbst festzumachen, was man mit bestimmten Dingen assoziiert. Vor allem bei Tieren gibt es m.E. oft Diskrepanzen. Was für andere ein Alptraum-Tier ist, ist für den anderen ein 'Krafttier' biggrin
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RE: Klarträume deuten
#10
09.02.2016, 17:29
Symbolisch? Denk ich beim Fliegen eigentlich gar nicht.

Es ist eine Fortbewegung von einem Szenario zu einem anderen.
Oder auch der Impuls zum Fortbewegung den man in einen Traumkörper implementiert. Wenn zum Beispiel kurz nach Abflug, ein Switch(Szenarienwechsel) geschieht.
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RE: Klarträume deuten
#11
14.03.2016, 19:35
Ich denke, es sind sich hier alle einig darüber, dass eine personenübergreifende Deutung von Trauminhalten ohne Berücksichtigung der Lebensumstände und des Charakters der einzelnen Personen sinnlos ist. Allerdings finde ich deinen Deutungsansatz gar nicht schlecht und glaube, dass sich ihr unabhängig von individuellen Erfahrungen mit dem Thema Fliegen so einige Menschen anschließen könnten. Meines Erachtens liegt das daran, dass Fliegen etwas ist, das eine (kulturbedingte) Symbolik enthält, die viele teilen. Und wie du richtig sagtest, geht es im Klartraum vor allem darum, eine neue Perspektive einzunehmen (das kann man wörtlich nehmen, aber genauso gut auch nicht) und die "Grenzen" des Wachlebens zu überwinden, wie etwa die physikalischen. Mir gefällt dein Ansatz jedenfalls und ich würde meine Motivation, im Traum zu fliegen, ganz ähnlich beschreiben.
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RE: Klarträume deuten
#12
16.03.2016, 10:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.03.2016, 10:33 von Blausternchen.)
(07.08.2015, 17:57)spell bound schrieb: was sagt ihr?

Das klingt für mich sehr plausibel. Es ist auch die Macht, keine nennenswerten Hindernisse zu haben. (gerade gesehen, dass das schon oben steht, da ist wohl meine Konzentration beim lesen geschwunden).
Mein erster Impuls war: "Ich will raus (aus meiner Wohnung)". Dabei wollte ich die Treppe nehmen. Erst im Laufe weiterer Gedankenströme, hatte ich die Idee, lieber aus dem Fenster zu fliegen, einfach weil es kürzer war! Ich hatte keine Lust erst 6 Stockwerke nach unten zu laufen (da wusste ich ja noch nicht, dass mich alles mögliche vor meiner Wohnungstür hätte erwarten können).

Dreamworld, Ich denke nicht, dass man im Traum unbedingt fliegt, nur weil man den Wunsch nach Freiheit verspührt. Gerade wenn man sich frei fühlt, wird man dies im Trübtraum nicht unbedingt aufgreifen müssen, esseidenn es ist ein tiefgehender Wunsch nach echten Fliegen, wie bei dir.
Manche fürchten sich aber vor dem Fliegen und träumen trotzdem davon. Sie fürchten sich nicht deshalb, weil Fliegen scheiße ist, sondern weil sie die Kontrolle abgeben an Dinge und Menschen, denen sie nicht vertrauen. Auch träumen diese Menschen nicht vom Fliegen, weil sie unbedingt diese Flugangst abbauen wollen (obwohl das auch ein Grund sein kann), sondern weil sie sich in ihrem Leben eventuell eingeengt fühlen. Entweder tatsächlich durch die Flugangst, oder aber auch durch viele andere Gründe, wie der falsche Job, eine Familie, die sich zu sehr einmischt, Freunde die ihnen nicht gut tun.
Fliegen im Traum, ist mit einer guten Wahrscheinlichkeit tatsächlich das großes gemeinsame Symbol, was Dreamworld in seinem ersten Post anspricht - und dann kommen die vielen individuellen Fasetten des Menschen, durch die sich jeder selbst wühlen muss, um seinen Knackpunkt zu finden, warum er im Traum fliegt, warum er im Traum fliegen will und nicht kann, warum er im Traum nur mit großer Mühle fliegt (wie es in meinen Trübträumen immer der Fall war).
In meinen Klarträumen ist es, als hätte ich nie etwas anderes getan - einfach weil ich weiß, ich kann es. In meinen Träumen kann ich alles und das stelle ich mit jedem Klartraum den ich habe mehr fest. Und doch gibt es Dinge, denen ich mich im Klartraum entziehe, obwohl ich ein ungeantes Selbstbewusstsein in diesen Träumen aufbringe.

Ja, ich glaube gerne, dass Fliegen in unseren Träumen als Symbol von Freiheit steht.


(10.08.2015, 08:24)Dreamworld schrieb: Hi,

(07.08.2015, 17:57)spell bound schrieb: man denkt ja immer, wenn man klar wird, handelt man bewusst. aber das ist nur eingeschränkt der fall.

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Satz richtig verstanden habe. Wenn man im Klartraum nur eingeschränkt bewusst agiert, dann agiert man im Wachzustand auch nur eingeschränkt bewusst (was ich durchaus bejahen würde). Ich weiß aber nicht, ob Du das so gemeint hast. Zwischen den Handlungen (im Sinne der Entscheidungsfindung und der Durchführung) im Wach- und Traumzustand sehe ich keine nennenswerten Unterschiede.

Ich sehe schon Unterschiede. Starke Unterschiede. Ich bin im Klartraum so, wie ich wünschte, auch im wachen zu sein. Ich handle intuitiver, denke nicht lange nach über meine Handlungen. Zwar sind mir in meinem ersten Klartraum nach dem luzid werden die Gedanken wild durch den Kopf gepurzelt, aber ich habe sie viel schneller gehen lassen, als ich das real tue. Ich habe mich nur kurz damit beschäftigt und wenn es nicht klappte, habe ich ein neues Thema aufgegriffen, was ich umsetzen wollte. Ich habe mich nicht so mit Niederlagen beschäftigt, wie ich es im Wachzustand tue (ich hoffe, diese Eigenschaft irgendwann mit ins Wachleben zu nehmen).



Zitat von spell bound: "aber grundaussage meines posts sollte eher sein, dass man eben auch traumhandlungen in klarträumen deuten kann."

Ich bin absolut deiner Meinung und habe das schon getan und damit sogar aus meinem zweiten Klartraum ein reales Problem schon lösen können.

Eine Traumfigur half mir, da mir in meinem zweiten Klartraum ein großer Teil Kontrolle fehlte. Ich konnte nicht lange selbstständig laufen, mich allein kaum aufrecht halten. Diese Traumfigur war plötzlich da und stützte mich die ganze Zeit. Ich fühlte mich extrem angezogen von dieser Figur und war regelrecht scharf auf sie - und das im Klartraum! Wo ich nach meinem ersten Klartraum erst mal keinen Sex mehr im Klartraum wollte. Es viel mir unglaublich schwer, nicht über den Kerl herzufallen.
Er war jedenfalls den ganzen Traum über bei mir, hielt mich und redete mit mir, wenn ich ihn ansprach.

Schon kurz danach hatte ich das Gefühl, dass es mit meinen sexuellen Problemen zu tun hat. Ich fühlte eine Anziehungskraft, die ich in meiner Beziehung vermisste. Außerdem fiel mir auf, wie unglaublich angenehm ich die Ruhe, die der Traummann ausstrahlte fand. Das ganze Gegenteil von meinem Freund (dachte ich) und war etwas melancholisch, da ich mich tatsächlich manchmal nach einem sehr ruhigen Part sehen. Mein Freund und ich sind beide impulsiv und mein Freund leicht hyperaktiv.
Abends erzählte ich meinem Freund von dem Traum und von meinem Verdacht. Ganz am Ende ist mir aufgefallen, dass der Traumtyp Haare hatte, die ich einem Tagtraumkerl aus meiner Jugend gab, den ich ich mir lange Zeit immer wieder zurechtträumte. Es war immer der selbe.
Erste Puzzleteile schon mal zusammengesetzt. Ein Mann mit starker Anziehungskraft auf mich, dem mein Unterbewusstsein das Aussehen meines früheren Traummannes gab.
Später erkannte ich noch mehr. Als ich ein oder zwei Tage später mit meinem Freund schlafend einschlief und er mich streichelte, fiel mir auf, dass seine Ausstrahlung beim Kuscheln die gleiche ist, wie der Typ im Traum hatte. Eine megaruhige Zärtlichkeit umgab mich.
Da hat es bei mir Klick gemacht und ich habe mir ab da nicht mehr gewünscht, dass der Traummann mich im nächsten Traum wieder besucht - denn mein Freund ist mein Traummann!
Ich hatte mir meinen Freund projeziert, der für mich da war, wie er das auch im realen Leben ist. Egal wie schlecht es mir geht, er ist immer für mich da und würde mir die Welt zu Füßen legen, wenn er könnte. Nur bekam er eben ein Aussehen, dass ich mri vor Jahren als optisches Traumbild eines Mannes geschaffen habe. Es war schon lange nicht mehr mein optische Vorstellung eines Traummannes, aber diese Figur hat sich in mir eingebrannt. Wenn ich mich in Singlezeiten einsam fühlte, holte ich mir diesen Mann her, der mit mir mitalterte - die Frisur habe ich nie geschafft, zu ändern, obwohl ich sie jetzt doof finde ^^

Als ich den Traum hatte, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass mein Freund kein Problem damit hat, wenn ich im Traum mit Hinz und Kunz rumpoppe, aber hier habe ich ja nicht gepoppt, sondern fühlte mich zu einer selbsterschaffenen Figur so stark hingezogen, dass ich es in dem Moment nicht verstehen konnte. Es kam mir mehr wie ein Treuebruch vor, als hätte ich einfach nur poppen wollen.
Die sich langsam entwickelnde Erkenntnis, die ich bekam und von der ich überzeugt bin, hat mich für mein Empfinden noch inniger mit meinem Freund zusammen geführt. Wir sind schon immer ein absolutes Traumpaar (mit den nötigen Ecken und Kanten), aber seitdem noch mehr biggrin


Momentan versuche ich zu deuten, warum ich im Traum nichts von geschlossenen Räumen wissen will. Ich habe schon eine Ahnung, aber das reicht mir noch nicht ^^


Weiteres Zitat: "z.b. heißt es oft, wenn von nicht funktionierenden lichtschaltern berichtet wird, oder sich verändernden zahlen, dass das einfach normal in träumen sei, insbesondere im klartraum. nichtsdestotrotz kann man das deuten"

Jep. Ich hatte gestern meinen ersten Klartraum bei Nacht (also Klartraumnacht). Ich habe überhaupt nicht über Lichtschalter nachgedacht, meine Sicht war perfekt. Von daher empfinde ich es tatsächlich als Deutenswert, warum man überhaupt in einer Dusternis landet, die einen nahezu verschlingt.
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RE: Klarträume deuten
#13
29.09.2016, 21:59
Alles nicht so einfach. Man kann Traumhandlungen kollektiv oder individuell deuten. Die individuelle Deutung hat meistens die Zielsetzung ein persönliches Defizit zu beheben, oder psychisches Problem zu beheben. Die kollektive Deutung sieht von der Einzelperson ab und möchte nur wissen wieso gewisse Verhaltensweisen sehr verbreitet sind. Z.B. ist im Wachleben das Fernsehen weit verbreitet. Man kann dann fragen: "Wieso schauen die meisten Deutschen Fernsehen?" Dabei wird nicht davon ausgegangen, dass diejenigen, die fernsehen sich verrückt oder abnorm verhalten. Das wäre auch ziemlich absurd, denn was normal ist, das ist das, was die Mehrheit macht. Nun gibt es beim Klarträumen eine weit verbreitete Handlung, über die sich kaum jemand wundert, obwohl sie eigentlich recht merkwürdig ist: das Fliegen. Letztenendes wird man dieses Rätsel aber wohl nie restlos aufklären, so wenig wie die Frage wieso viele Menschen fernsehen.

Ich möchte nun den Bereich der kollektiven Verhaltensweisen verlassen und mich dem individuellen Verhalten und dem individuellen Erleben im KT zuwenden. Es gibt Verhaltensweisen im KT, die nur bei einzelnen Klarträumern anzutreffen sind. Außerdem gibt es in den KT mancher Leute merkwürdige Objekte, die vielleicht einzigartig sind. Z.B. träumte jemand in diesem Forum in einem KT, dass er in Mülltonnen nach einer Frau suchte. Ein anderer Klarträumer sah einen Frauentorso in einem Vogelkäfig. Ich selbst habe in meinen KT auch schon so manche merkwürdige Sachen veranstaltet und auch sehr merkwürdige Dinge im KT gesehen. Solche von der Norm abweichenden KT-Inhalte sind nur individuell zu deuten, d.h. nur in Bezug auf die Persönlichkeit des Träumers. Das schließt nicht aus, dass sich bei der Deutung kollektive Inhalte und gewöhnliche bzw. normale Wünsche bzw. Triebansprüche zeigen. Das ist sogar zu erwarten. Auf diese Weise kann das individuell - verrückte auf das kollektiv - normale zurückgeführt werden. Das ist dann oft verbunden mit der Aufhebung einer pathologischen Symptomatik.
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RE: Klarträume deuten
#14
04.10.2016, 22:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2016, 22:36 von neuer träumer.)
Ich will mich fühlen wie ein Vogel, deswegen fliege ich so gerne in KT's.
Fühlt sich irgendwie so vertraut an, das fliegen und der Wind. big
Das ist zusammen mit Sex haben wollen so ziemlich der häufigste Impuls den
Ich in Klarträumen habe, mal bewusst und mal unbewusst.
Ich glaub, einfach, weil es sich gut anfühlt.
man muss die anzahl der gedanken derart vervielfachen, dass die anzahl der wächter für sie nicht mehr ausreicht
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RE: Klarträume deuten
#15
06.10.2016, 16:08
Angenehme Erlebnisse braucht man nicht unbedingt zu deuten. Man hat auch kein Bedürfnis danach.

Angenehme KT braucht man also nicht zu deuten. Unangenehme KT aber schon eher. Horror-KT sind wohl eher selten, aber manchmal weist ein an und für sich angenehmer KT ein unangenehmes Element auf. Dieses Element kann man dann isoliert analysieren. Und zwar indem man nach der "Grundregel" wie sie aus der Psychoanalyse bekannt ist,vorgeht. Man kann das mündlich oder schriftlich machen. Also indem man die Einfälle jemandem mitteilt (wenn möglich einem ausgebildeten freudianischen Psychoanalytiker) oder indem man sie aufschreibt und dann diese Einfälle weiter analysiert. Die "Sachen"die dann zum Vorschein kommen sind häufig sexueller Natur oder betreffen die Kindheit.

Falls jemand wissen möchte was "Grundregel" ist, dann nach "Psychoanalyse Grundregel" googeln. Ich kann es aber auch gern selbst erklären, und/oder Links dazu einstellen, falls Interesse besteht.
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