Erster langer Klartraum

[Dnalraas]

Schönen guten Tag, Klartraumforum.de-Community.

Ich befasse mich seit ein paar Wochen mit dem Thema Klarträumen und
allem was dazu gehört.

Zur Vorgeschichte:
Ich wusste nichts von Klarträumen, auch nicht dass so etwas möglich
ist bevor ich durch Zufall online einen Artikel darüber las. Ich hatte auch zuvor
noch nie einen Klartraum, zumindest kann ich mich an keinen erinnern.
Ich bin 18 Jahre alt und was ich über meine Träume sagen kann:
Ich träume viel, oft sind es Alpträume und ich kann mich in den meisten Fällen
sehr gut an viele Details meiner Träume auch noch Stunden nach dem Aufwachen erinnern.

Ich las über die verschiedenen Methoden einen Klartraum zu "beschwören"
und versuchte diese Methoden auch in der Praxis:

- andauernd Realitäts-Checks durchführen (Finger durch Hand stecken und Sekundenzeiger einer Analoguhr beobachten)
- MILD/WILD etc....

Allerdings kam anfangs nicht viel dabei heraus.
Nach ein paar Wochen hatte ich meinen ersten Klartraum.
Ich war mir bewusst dass ich träume, allerdings wurde ich sofort panisch (vor Glück?)
und wachte auf.

Meinen zweiten Klartraum hatte ich vor ein paar Tagen.
Ich lag in meinem Bett und auf einmal kamen 3-4 Männer in Roben in mein Zimmer.
Sofort wurde mir klar dass es ein Traum sein muss, allerdings trieb ich sofort wieder in
einen gewöhnlichen Traum ab.

Gestern Abend war alles etwas besonders. Die beiden Male die ich bisher einen Klartraum hatte waren
durch die Wake-back-to-bed Methode entstanden. Gestern Abend um 18:30 entschied ich mich, 30 Minuten
zu schlafen da ich sehr müde war. Ich hatte nicht die Absicht, einen Klartraum zu haben. Als um 19Uhr mein Wecker
klingelte, entschied ich mich, den Wecker nochmal auf 30min zu stellen und 30 weitere Minuten zu schlafen. Um 19:08
(ich war schon eingeschlafen) wurde ich durch die Haustürklingel geweckt. Ich kam langsam zu mir und mir fiel etwas auf:
Ich hatte meinen Computer angelassen aber um 19:08 war er aus, also war es stockdunkel im Zimmer. Ich dachte sofort
an einen Stromausfall, vielleicht klingelt ja ein Nachbar der fragen will ob nur bei ihm der Strom weg ist. Ich griff zur
Nachttischlampe und schaltete sie an. Erfolgreich. Kein Stromausfall. Ich stand kurz auf und ging auf die Toilette,
legte mich wieder ins Bett und trank noch einen Schluck Wasser. Ich schaltete meinen Wecker aus und entschied,
schlafen zu gehen.

Ich schlief wieder ein und träumte. Ich erinnere mich ganz genau an den Traum. Wieder lag ich im Bett, alles
stockdunkel. Ich versuchte die Nachttischlampe anzuschalten. Nichts. Mir fiel ein, dass ich gelesen hatte dass in
Klarträumen oft Lichtschalter nicht funktionieren. Auf meinem Nachttisch liegt auch eine LED-Taschenlampe, ich griff
nach ihr und schaltete sie an, zu meinem Erstaunen funktionierte sie. Allerdings war das Licht ungefähr so hell wie ein
Teelicht und flackerte in verschiedenen Farben. Sofort wurde mir klar, dass das ein Traum sein muss. Ich probierte den
ersten Realitätscheck der mir einfiel: Ich versuchte meinen Zeigefinger durch meine Handfläche zu stecken. Meine Hand
sah normal aus und ich konnte den Finger nicht durch meine Hand stecken. Ich stand aus meinem Bett auf und das
Gehen in meinem Zimmer fiel mir sehr schwer, ich kam mir vor wie stark alkoholisiert. Ich wollte das Licht anmachen
und versuchte aus voller Kraft "LICHT AN" zu schreien. Der Schrei war eher ein unterdrücktes flüstern. Nächster Versucht:
"LICHT AN" - ein lauter Schrei der im echten Leben alle Hausbewohner geweckt hätte. Kein Licht. Ich schrie nocheinmal, nichts.

Ich wollte sehen was außerhalb meines Zimmers ist, also nahm ich meine flackernde Disco-Funzel und richtete sie auf
die Tür, sie war da, wo sie sein soll. Allerdings erinnere ich mich nicht an meinen Kleiderschrank, auf welchem sich ein riesiger
Spiegel befindet (vielleicht wäre mein verformtes Spiegelbild der endgültige Beweis gewesen?". Ich ging also (sehr sehr unbeholfen,
wirklich als wäre ich besoffen) zu meiner Zimmertür und öffnete sie, im Flur war es auch stockdunkel und meine Taschenlampe
schien schwächer, ich sah nur schemenhaft die Wände. Ich driftete aus dem Klartraum ab und weg war er.

Anscheinend funktioniert die Wake-back-to-bed Technik bei mir sehr gut und zuverlässig, aber warum funktionierte
im Klartraum nichts so, wie es in sämtlichen Foren/Wikis beschrieben wird? Klar, jeder Mensch und dessen Träume sind
anders, aber mir war doch eindeutig klar dass ich träume, obwohl der einzige Beweis meine Taschenlampe war, die sich
sehr komisch verhielt. Meine Hände sahen normal aus, ich konnte keinen Finger durch meine Hand stecken.
Ich kenne noch mehr Realitätschecks, allerdings fielen sie mir im Traum nicht ein.

Was habe ich falsch gemacht? Eben habe ich auf irgendeiner Seite ein paar Grundlagen gelesen, diese
waren mir bereits bekannt aber eins fiel mir auf: Dort stand, man solle sofort nach der Erkenntsnis "DAS IST EIN TRAUM"
in voller Überzeugung schreien. Ich tat das nicht. Ich schrie sofort mehrmals das Kommando "LICHT AN" welches nicht
funktionierte.

Habt vielleicht jemand tipps für mich, wie ich in Zukunft die Kontrolle über den Klartraum erlangen kann? Oder welche
zuverlässige RC's ich noch hätte machen können? Anscheinend starten meine Klarträume immer in meinem Zimmer.
Alle meine Klarträume die ich bisher hatte (3) begannen in meinem Zimmer, dort war meist im Großen und Ganzen alles
normal.
Ich freue mich schon auf eure Antworten

[steeph]

Hallo und Glückwunsch zu dem Traum!

RCs sind nicht 100%ig zuverlässig. Es kann durchaus sein, dass es mal nicht funktioniert oder dass du mit der Zeit feststellst, dass bestimmte RCs für dich nicht oder nur schlecht oder selten funktionieren. Viele haben einen Lieblings-RC, den sie dann am meisten machen und der nach ihrer Erfahrung am besten funktioniert oder am zuverlässigsten ist. Das Vertrauen oder der Glaube daran kann möglicherweise auch wieder dazu führen, dass er im Traum häufiger positiv ausfällt als bei anderen. Grundsätzlich kann man aber auch lernen, ganz ohne RCs auszukommen. Ich finde zwar, dass die Aufwach-Situation bei dir nicht gerade die beste Voraussetzung dafür ist. Trotzdem kannst du dir, wenn du zweifelst oder auch einfach nur so überprüfen willst, ob du gerade träumst, Fragen stellen, wie z.B. was du gerade getan hast, wie du da hin gekommen bist, wo du gerade bist (in diesem Fall kann das auch die Erinnerung, dass du wieder eingeschlafen bist, beinhalten) oder ob irgend etwas in der Umgebung auf einen Traum hindeutet. Auch wenn du in diesem Fall nichts eindeutiges gefunden hast und zukünftige Träume ähnlich sein werden, kann die Erkenntnis trotzdem entstehen. Vielleicht ist es auch nur so ein Gefühl, das zu dem Wissen wird, dass du träumst, sobald du die Realität hinterfragst. Das geht auch durch kritisches Beobachten und Hinterfragen, ohne RCs. Aber RCs können dabei sehr helfen, wenn sie funktionieren. Und ich denke du wirst in den nächsten Klaträumen noch feststellen, dass sie nicht so unzuverlässig sind, wie du nach dem einen Erlebnis vielleicht den Eindruck hast. Erfahrungsgemäß ist der Nasen-RC einer der zuverlässigsten. Wenn du das nächste Mal einige RCs durchprobieren solltest, vergiss den nicht. (Aber halte dich nicht unbedingt zu lang mit RCs auf, wenn du schon klar bist. Ich denke da gibt es anderes zu tun.)

[Peter Trimus]

Bei mir ist es eigenartigerweise so, dass ich im Wachleben meistens keinen Zweifel daran habe, dass die Dinge so wahr sind, wie sie sind. Allerdings können im Traum die irrsten Sachen vorkommen und ich habe auch dann keinen Zweifel an der Wachrealität Sowas wie Realität überprüfen mache ich bewusst nur selten zwischendurch, während ich schon im Vorhinein eigentlich weiß, dass es keinen Zweifel an dieser alltäglichen Realität gibt.

[Halber Cent]

Wie steeph schon erwähnt hat ist der Nasen RC (also Nase zuhalten und versuchen einzuatmen) auch meiner Meinung nach der zuverlässigste. Während die anderen RCs (z.B. Finger zählen) denke ich mal eher auf deiner Erwartungshaltung basieren, funktioniert der Nasen RC da du dir ja nicht in echt die Nase zuhalten kannst während du schläfst. Er hat meiner Erfahrung nach also 100% Erfolgschance. Das einzige was passieren kann ist, dass du dich, so wie es mir passiert ist, mit der Zeit daran gewöhnst durch die Nase einatmen zu können und somit keinen logischen Schluss mehr daraus ziehst.

[Frape träumt]

Bei mir ist es eigenartigerweise so, dass ich im Wachleben meistens keinen Zweifel daran habe, dass die Dinge so wahr sind, wie sie sind. Allerdings können im Traum die irrsten Sachen vorkommen und ich habe auch dann keinen Zweifel an der Wachrealität

Ersteres ist für "uns Menschen" recht normal. Wir funktionieren viel über Automatismen und Schubladendenken, weil es einiges erleichtert/ beschleunigt. Wenn wir uns jedes Mal fragen würden, ob das Ding in unserer Hand wirklich eine Zahnbürste ist, würden wir viel Zeit "verlieren", die wir anderweitig "sinnvoll" nutzen könnten. Andererseits führt dieses Schubladendenken/ Etwas-einfach-so-hinnehmen bei einigen Menschen dazu, dass sie gar nichts mehr hinterfragen. Fürs Klarträumen ist das problematisch, weil sich diese "Wird schon richtig sein"-Mentalität so ins Unterbewusstsein einbrennt, dass man selbst bei den absurdesten Traumereignissen nicht stutzig wird. Warum diese Einstellug auch außerhalb der Traumwelt problematisch ist, wird evtl. im Forenbereich "Philosophisches" diskutiert.

Deinen zweiten Satz verstehe ich auf zwei Weisen:

1) Im Traum passieren absurde, "irre" Sachen, die dich aber nicht davon überzeugen, dass sowas auch in der Wachrealität passieren könnte.

Ist verständlich, da das Wachleben allgemein ja meist als einzige "Realität" abgetan wird, während Träume eben als "unreal", "eingeblidet" bzw. "fantasiert" gelten. Insofern lässt sich deine Aussage auch wie folgt abbilden: Ich sehe einen Science-Fiction-Film, in dem Aliens unter uns Menschen leben. Trotzdem glaube ich nicht, dass das "in Echt" so ist.

2) Du meintest statt Wachrealität die Traumrealität, was zu meiner eingänglichen Ausführung passen würde.

OnT: Der Nasen-RC hat sich inzwischen auch zu meinen Liebling entwickelt, da erst fast immer zuverlässig ist. "Fast", weil meine Nase im Traum auch schon irgendwie verstopft war (wie bei einer Erkältung) und ich deswegen nicht 100%ig sagen konnte, ob ich durch die geschlossene Nase geatmet habe oder nicht. Zudem habe ich schon von einigen Leuten gelesen, dass auch der Nasen-RC trotz Traum (mit anderem RC verifiziert) nicht funktioniert hat.

Ich würde dir, wie meine Vorredner empfehlen, mehrere RCs zu machen, diese gewissenhaft durchzuführen (etwas länger; immer überlegen, was es bedeutet, wenn der RC positiv/negativ ist und warum) und dich zusätzlich öfter zu fragen, wie du in deine aktuelle Situation gekommen bist und was du dort eigentlich willst.

Viel Spaß mit den kommenden KTs